Zitat von
Gerberga
Ich habe mittlerweile alle vier Folgen "Charité Intensiv" gesehen. Ausgehalten.
Hart.
Wenn absolut einhellig ärztliches und Pflegepersonal immer wieder betont, daß die Situation absolut außergewöhnlich ist ("Ich weiß nicht, wieviele Leichen ich hier in den letzten Wochen rausgefahren habe" - "es ist normal, daß auf Intensivstationen Patienten sterben, aber das jetzt ist nicht normal") - was brauchen Politiker denn noch? (Aber Kretzschmer war ja tatsächlich letzten November/Dezember so völlig überrascht, was da auf den Intensivstationen los ist ... dem hätte ich da am liebsten kurz die Luft so abgedreht wie die Patienten sich kurz vor der Beatmung fühlen ...)
Diese krampfhaft nach Luft ringenden Menschen ... "Marco", der so mühsam seinen Namen wieder sagen konnte und dem man erst in den allerletzten Einstellungen angesehen hat, wie jung er eigentlich noch ist. Was für eine fürchterliche Scheißkrankheit.
Äußerst eindrucksvoll war der wahnsinnige Aufwand, mit dem versucht wird, Patienten über die Krise zu bringen. Die Touren mit dem ECMobil zu kleinen Krankenhäusern, um die Patienten an die ECMO anzuhängen und dann in die Charité zu verlegen. Ein Hoch auf unser Gesundheitssystem.
Die Menschen, die graugesichtig vor Erschöpfung und mit tiefen Augenringen noch ihr Möglichstes tun, damit es Patienten besser geht.
Die stille Fürsorge ... daß Patienten im Sterben die Hand gehalten wird oder, nachdem der letzte Atemzug getan ist, das Fenster geöffnet wird: "damit sie gehen kann".
Und dann rennen da draußen Leute rum, die auf alle Vorsichtsmaßnahmen scheißen, die von "kleiner Erkältung" sprechen. Bisher habe ich noch nie jemandem wirklich was Schlechtes gewünscht. Ich glaube, das ändert sich gerade.