ssEnttäuschend: Sebastian Stuertz' "Das eiserne Herz des Charlie Berg"
Autor: Sebastian Stuertz
Titel: Das eiserne Herz des Charlie Berg
Meine Meinung:
Die Lektüre des mit einem gut zum im Buch erzählten Geschehen passenden und mich auch optisch ansprechenden Coverbild versehenen und mit dem Hamburger Förderpreis 2018 ausgezeichneten Romans von Sebastian Stuertz "Das eiserne Herz des Charlie Berg" vermochte die durch die Leseprobe bei mir geweckten Erwartungen bedauerlicherweise nicht zu erfüllen.
Der titelgebende sympathische Protagonist hat ein großes, aber schwaches Herz und die feine Nase eines Jean-Baptiste Grenouille, dem Mörder aus dem Roman des deutschen Schriftstellers Patrick Süßkind aus dem Jahr 1985.
Die eigentlich recht spannend beginnende Geschichte ist in 5 Teile und zwei in Charlies Kindheit und in seiner Jugend kurz vor Ableistung seines Zivildienstes spielende Handlungsstränge konzipiert.
Leider verliert sie ziemlich bald an Spannung und wandelt sich zunehmend ins Abstruse, was zu Leseermüdungserscheinungen führte, bis es kurz vor dem nachvollziehbaren, aber erneut überaus abstrusen Ende kurzzeitig wieder ein klein wenig spannender wurde.
Fazit: Falls es lustig sein sollte, hat es meinen Sinn für Humor leider nur bedingt getroffen!
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Begrenzte Begeisterung für 2x Bernhard und 1x Bussi, Arno Bussi
Autor: Joe Fischler
Titel: Die Toten vom Lärchensee
Meine Meinung:
Wenn es den Bernhardinerhund "Bernhard", den bis kurz vor Buchende treuen Begleiter des Dorfpolizisten des Tiroler Örtchens Stubenwald, Bernhard Franz, und meine ausgeprägte Affinität alles Österreich betreffenden nicht gegeben hätte, würde ich vermutlich die Lektüre von Joe Fischlers Regionalkriminalromans "Die Toten vom Lärchensee" abgebrochen haben.
Was das Dessertschüsselchen auf dem Titelbild mit dem Inhalt der Geschichte zu tun hat, erschließt sich mir nicht, zumal der menschliche Protagonist, Gruppeninspektor Arno Bussi, welcher vom Innenminister Qualtinger höchstpersönlich in die trügerische Idylle abkommandiert wurde, eine unüberlesbare Vorliebe für Käsesahnetorte hegte.
Positiv zu erwähnen ist noch die Ortsskizze auf den Coverinnenseiten.
Anfangs gab es viel charmanten österreichischen Schmäh, versetzt mit kleinen Seitenhieben auf die "Piefkes", aber dann zog und zog es sich.
Empfehlung für geduldige Leser, denen regionales Flair und politisches Hickhack über zähe Ermittlungen hinweg hilft.
Ich werde mir den Vorläufer und evtl. Folgebände vermutlich ersparen.
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Interessantes Ayurvedakochbuch
Titel: Ayurvedische Wohlfühlküche
Autorin: Divya Alter
Divya Alters Kochbuch "Ayurvedische Wohlfühlküche - 100 saisonale Rezepte für die moderne Ernährung" beginnt mit einer interessanten und verständlichen allgemeinen Einführung.
Man merkt der Verfasserin deutlich an, dass sie, die als zertifizierte Ernährungsberaterin tätig ist und zudem die Shaka-Vansiya-Tradition des Ayurveda lehrt, mit Sachkenntnis und Leidenschaft bei der Sache ist.
Den gut erklärten Rezepten stand ich dennoch zunächst ein klein wenig skeptisch gegenüber, las mich jedoch zusehends ein und hoffe, auch einige der exotischeren Zutaten beschaffen zu können, wenn die momentanen coronabedingten Alltagseinschränkungen aufgehoben sind.
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Empfehlung: Weil jeder Tag besonders ist
Autor: Biyon Kattilathu
Titel: Weil jeder Tag besonders ist: Dein Tagebuch (Graefe und Unzer Verlag GmbH Mind & Soul Einzeltitel)
Meine Meinung
Biyon Kattilathus Sachbuch "Weil jeder Tag besonders ist" bot mir weder sonderlich viel Neues (beispielsweise kannte ich viele seiner Tagessprüche und die Geschichten zu den 3 Sieben oder den tausend Spiegeln) noch die Möglichkeit des Ausprobierens all seiner vor gut einem Monat erschienenen und auf ein halbes Jahr angelegten Thesen, aber die Lektüre als solche genügte mir durchaus dazu, um einen positiven Eindruck zu gewinnen.
Zwar gibt es schon sehr viele derartige Ratgeber, aber für diesen spricht neben einem gut durchstrukturierten Aufbau die sowohl originelle als auch sympathische Weise der Präsentation.
Statt der "Herzchen" hätte ich allerdings die Angabe von Seitenzahlen deutlich vorgezogen. Immerhin war wenigstens ein Lesebändchen mit von der Partie.
Mangels technischer Möglichkeiten/Kenntnisse konnte ich leider niemals via "Kopfscannen" irgendwelchen angepriesenen Schnickschnack mitmachen, mangels Interesse verzichtete ich auch auf das Ausmalen von Mandalas.
Ich glaube, dass interessierte Leser bei konsequenter "Anwendung" (Mo. - Fr. morgens und abends je ca. 2 Minuten) Einiges für ein besseres Leben mitnehmen können.
Nach der Entfernung seines m. E. in umweltlicher Hinsicht dringend überdenkenswerten Folienumschlages bedurfte das Buch einer gründlichen "Lüftung".
Der Titel passt, der Einband ist dezent.
Link zum Buch-Video: https://www.youtube.com/watch?reload...ature=youtu.be
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Daumen hoch für Parry: Wolf
Buchtitel: Als der Wolf den Wald verließ
Autorin: Rosanne Parry
Übersetzerin: Petra Knese
Illustratorin: Monica Armino
Meine Meinung:
Mit ihrem sowohl vom Informationsgehalt als auch von der Erzählweise her altersgerecht verfassten und wundervoll ergänzend von Monica Armino illustrierten und von Petra Knese übersetzten Text präsentiert Rosanne Parry in "Als der Wolf den Wald verließ" ein nicht nur für junge Leser ebenso bemerkens- wie empfehlenswertes Werk.
Die mitreißende Geschichte des jungen Wolfes "Flink", später "Wanderer", fesselte mich sehr und sprach mich auch emotionell stark an. Nach einem passenden Ende folgt ein nicht weniger lesenswerter Faktenteil, dem eine Skizze des US-Bundesstaates Oregon nebst Grenzgebieten zu einigen Nachbarstaaten vorangeht, welche die ungewöhnliche Reise des Wolfs "Journey", dem realen Vorbild für "unseren" Wolf, gut nachvollziehbar macht.
Es folgen kurze bebilderte Abschnitte beispielsweise über Flora und Fauna, insbesondere Beutetiere und Fressfeinde. Informationen zum Verhältnis Mensch - Wolf runden das Buch gut ab.
Empfohlenes Lesealter: ab 9 Jahren
Schmankerl:
Dezent wird auch auf die aktuelle Problematik menschlicher unfreiwillig eine neue Heimat suchende "Wanderer" hingewiesen.
Buchdetailsamazonlink:
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Hinweis:
Auch von Elli H. Radinger
https://de.wikipedia.org/wiki/Elli_H._Radinger
sind Bücher über Wölfe erschienen:
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Diejenigen, welche ich bisher gelesen habe, beeindruckten mich aufgrund ihrer Informationsvielfalt sehr. In D kommt es wegen der vermehrt sich ansiedelnden Wölfe aktuell leider immer wieder zu Konflikten.:wink:
Nachhaltiger Eindruck von "flüchtig"
Autor: Hubert Achleitner alias Hubert von Goisern
Titel: flüchtig
Meine Meinung:
Hubert Achleitner, bekannt geworden als Alpenrocker Hubert von Goisern, hinterließ mit seinem ein ebenso passendes wie auch ansprechendes Cover aufweisendem Romandebüt "flüchtig" bei mir keinen flüchtigen, sondern ganz im Gegenteil einen überaus nachhaltigen Eindruck.
Obwohl ich sonst eher eine Schnellleserin bin, erforderte die Lektüre diesmal vergleichsweise viel Zeit, bescherte jedoch dafür auch großen Genuss.
Viele schöne Formulierungen erfreuten ebenso wie eingestreute Liedtextstellen (so beispielsweise - "André Hellers Version von Elvis Presleys Ballade "You were always on my mind" - "Wie mei Herzschlag g'herst zu mir" und passten gut zu der Liebesgeschichte eines österreichischen Paares, dessen langjährige Beziehung in eine ernsthafte Krise geriet und deren Bewältigungsbemühungen uns Lesende bis nach Griechenland reisen ließ.
Buchdetails bei Amazon:
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Bemerkenswerter Historienschmöker mit Schwächen
Titel: Unter den Linden 6
Autorin: Ann-Sophie Kaiser
Meine Meinung:
Ann-Sophie Kaisers historischer Roman "Unter den Linden 6" erzählt die spannenden, vielfältig informativen & berührenden Erlebnisse der höchst unterschiedlicher jungen Freundinnen Lise (Meitner, historisch), Anni & Hedwig (beide fiktiv) in Berlin 1907 - 1915.
Er verfügt über ein interessantes Nachwort sowie bereichernde Innenklappen (wobei ich auf der Berlinskizze das Hotel Adlon vermisse).
Inhaltlich sprach er mich ungemein an.
Leider bestätigten mir Google & Wikipedia einige mehr oder weniger grobe Schnitzer.
Hier 3 Beispiele:
Zu Beginn des 1. Weltkrieges dürften die begeisterten Massen als Hymne nicht das "Deutschlandlied", sondern die "Kaiserhymne" gesungen haben.
Der gut in die Zeit passende Ausdruck "Mich dünkt" (in etwa "Mir scheint") hat weder etwas mit Gülle noch mit Kuhmist zu tun und wird deshalb auch nicht "düngt" geschrieben.
In einem Satz "beißen" sich "obgleich" & "dennoch".
Mit einem sorgfältigeren Lektorat wäre das Buch ein Anwärter auf mein Jahreslesehighlight 2020 gewesen! Schade!!
Amazonbuchdetails:
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Von A wie Araukarie bis Z wie Zitterpappel - so macht Lernen Spaß!
Von A wie Araukarie bis Z wie Zitterpappel
Titel: "Alles über Bäume"
Text: Susanne Gernhäuser
Illustrationen: Guido Wandrey
Meine Meinung:
In der Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" veröffentlicht der Ravensburger Verlag als Band 52 "Alles über Bäume", in welchem altersgerecht für Kinder von 4 - 7 Jahren (aber meiner Auffassung nach durchaus auch für ältere Kinder und sogar Erwachsene recht interessant!), ansprechend getextet von Susanne Gernhäuser und mit gut dazu passenden Illustrationen von Guido Wandrey versehen spannendes Sachwissen zu heimischen und exotischen Bäumen präsentiert werden.
Lustige kleine Eichhörnchen sprechen die jungen Leser direkt an und weisen sie u. a. auf die gerade in unserer Zeit doch so wichtige Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit hin, und an Adventskalender erinnernde Türchen wecken in ihnen den Spaß am selbstständigen Entdecken.
Von der Araukarie bis zur Zitterpappel, vom Apfel bis zum Toilettenpapier - hier macht das Lernen Freude!
Unbedingte Leseempfehlung!
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Axel Klemmers Reiseführer "Wo Deutschland am schönsten ist"
Autor: Axel Klemmer
Titel: "Wo Deutschland am schönsten ist: 1000 Ideen für die perfekte Reise - Kunst, Kultur, Kulinarisches/1000 Ausflugsziele für's ganze Jahr - Freizeit - Familie - Ferienideen"
Meine Meinung:
Dieses Buch führt in alphabetischer Reihenfolge durch alle 16 deutschen Bundesländer und ist zwar recht interessant zum Schmökern, aber mehr ein "Reiseziel-Verführer" und verführt uns zum Planen, macht Appetit, weckt Interesse. Eher wie ein umfangreicher - und dabei überaus schwerer! - Reiseprospekt. Und wenn man dann eine Entscheidung getroffen hat, dann benötigt man ein nicht lediglich Appetithäppchen, sondern gezielte und ausführlichere Informationen lieferndes und vor allem handlicheres Werk.
Zudem störte mich ein wenig die recht häufig vorkommende Werbung und dann auch noch die Entdeckung, dass eine Seite davon mit der bereits in der vorderen Innenklappe abgebildeten Werbung zu 100% identisch ist.
Natürlich wird es schwer sein, auf einen Leser zu treffen, der keinen Ort vermisst bzw. keine in einem ihm bereits bekannten Ort vorhandene Sehenswürdigkeit vermisst. Aber Karl May in Radebeul oder Berlins Botanischer Garten wären schon eine Erwähnung wert gewesen, denke ich.
Fazit: Interessant und unterhaltsam, aber durchaus nicht unverzichtbar.
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