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  1. #796
    frisch Avatar von einwandfreie
    Ort: zwischen Bücherstapeln
    Zitat Zitat von spector Beitrag anzeigen
    In beiden Filmen verliebt sich ein Partner in einen Vampir. Schnittmenge genug? ...
    inhaltlich bin ich vollkommen auf deiner seite!

    trotz der auch schon von mir angemerkten mini-schnittmenge würde ich aber die beiden filme nie miteinander vergleichen wollen.
    denn "so finster die nacht“ hat es für mich nicht verdient mit „twilight“ verglichen zu werden. dazu ist er eine zu schöne perle (über deine empfehlung dazu habe ich mich damals sehr gefreut) und der andere als leichtes teenie-pubertätshormonkoller-popcornkino zum gedankenlosen reinknuspern viel zu unwichtig.
    ich trenne hier bzw. vergleiche nicht zwischen FILM und FILMCHEN
    nur das wollte ich mit meinem obigen post zum ausdruck bringen.

  2. #797
    Zitat Zitat von einwandfreie Beitrag anzeigen
    und der andere als leichtes teenie-pubertätshormonkoller-popcornkino zum gedankenlosen reinknuspern viel zu unwichtig.
    nein, das finde ich nicht. Mir ist der Film wichtig, sehr sogar. Beide Filme scheinen ja sehr stark zu polarisieren und wie Eliet auch schreibt, hat es was damit zu tun, was bei einem gefühlmäßig ankommt. Was wichtig ist, gilt eben nur für einen selbst, nicht für andere. Ich finde schön, sagen zu können und auch zu lesen, worin die Faszination besteht. Eliet wollte die Filme gern vergleichen. Ich denke, ein eigener Thread wäre wirklich besser gewesen.



    @ Eliet

    ich hab den Film auch im Urlaub gesehen und nur noch keine Zeit gehabt, entsprechend zu antworten. Vielleicht ist bei mir was passiert, was den spät-Twilight-Guckern auch so ging: ich hatte große Erwartungen und war enttäuscht. Dabei ist der Film nicht mal geliehen, sondern gleich gekauft.

    Mich hat der Film regelrecht niedergedrückt und zwar noch die ganze Nacht.
    Die Atmosphäre des Films überschlug die zarte Handlung. Die Freundschaft der beiden fand ich zwar schön, aber auch nicht besonders ungewöhlich von der Intensität in der Kindheit her (von dem Vampireinlagen mal abgesehen). Beide Filme sind für mich eigentlich keine Vampirfilme, sondern lediglich Filme mit Vampiren. Twilight ist noch weniger Vampirfilm als dieser hier, zumindest der erste Teil ist ja fast normal.
    Die Atmosphäre generell erinnerte mich an eigene Zeiten so um vor den 20ern, als ich so einsam war, dass mir das Herz fror. Dabei war es gar nicht die fehlende Möglichkeit, mit jemanden befreundet zu sein, sondern die Unmöglichkeit, damals überhaupt jemanden zu finden, der ähnlich tickt und eine entsprechende Tiefe in den Schnittmengen hat oder entwickelt, vielleicht auch die Unmöglichkeit, sich für komplett andere Welten zu öffnen und sich dort zu Hause fühlen zu können. Viele Möglichkeiten, viele Fehlversuche, trotz anfänglicher guter Aussichten. Und das sehe ich auch hier als wahrscheinlich im Film.

    Ob Oskar und Elli die Tiefe haben, hab ich anhand des Filmes nicht erkannt, sie haben auf jeden Fall die Chance, aber für mich ist alles offen. Eine leichte und intensive Begegnung, schön, aber auch möglicherweise flüchtig und Einsamkeit vertiefend. (Twilight dagegen wirkte auf mich wie eine wortlose Detonation.) Auch hier würde ich diese Art nicht generell als besser oder schlechter bezeichnen, aber die Unmöglichkeit, beide Sachen vergleichen zu können, wird auch hier deutlich. Herz- und Geschmackssache. Die Tendenz, Herzen auf- und abzuwerten, empfinde ich als grob und auch unnötig.

    Kosels Sicht finde ich auch unheimlich spannend. Der Vampir als Metapher, gar als Todessehnsucht (hab ich das richtig verstanden?) Darauf wäre ich hier wieder nicht gekommen, aber man kann den Film natürlich auch so sehen.
    "Gehen ist Leben, bleiben ist Tod" finde ich dafür sehr passend, selbst die deutsche Übersetzung des Filmtitels, die ich bis gerade völlig unpassend fand, kriegt hier einen Sinn.

    Optisch fand ich ihn sehr gut. Das Glitzern in den Bäumen, die Katzenattake, Ellis Weg hoch am Krankenhaus zu Igor während die Schwester nach ihr sucht und ich eine Heidenangst um sie habe, weil sie in ihrem Mitgefühl mit dem Mädchen so menschlich ist und vielleicht ihr nächstes Opfer wird. Ich hatte viele Stellen, wo ich einfach nicht hingucken konnte. Ich hab mich richtig durch den Film gequält. Ich mochte die Leute dort und hatte die ganze Zeit Angst um sie, auch um Oskar und Elli. Ich hatte nicht das Vertrauen, dass sie es schaffen würden, Freunde zu bleiben und selbst nach dem Filmende hatte ich es nicht.

    Ich hatte nach dem Film auch das Gefühl, ich sollte das Buch lesen, vielleicht wird mir da einiges klarer oder ich sehe es anders. Ich hab es bestellt, denn bei Twilight hab ich auch beides gehabt, wenn schon vergleichen, dann auch die Art, wie das Buch verfilmt wurde.

  3. #798
    Elaine, danke für deine Gedanken.

    Wie unterschiedlich man Filme empfinden kann.

    Als diese Hallenbadszene in "So finster die Nacht" kam, ich schon minutenlang mitlitt und dann Elis Gesicht sah, das war ein unvergesslicher Filmmoment für mich.
    Da war dann das Morsealphabet-Klopfen im Zugabteil nur noch die Kirsche auf dem Kuchen.
    Dieser Film war für mich eine Reise und die Bilder der Annäherung sind für mich ewig schön. Eines, an das ich gerade denke: Eli weiß, dass sie keine Süßigkeiten verträgt. Oscar kauft ihr in aller Unwissenheit eine Tüte und sie isst davon, um ihn nicht zu enttäuschen. Sie muss sich übergeben und Oscar steht ihr bei. Umarmt sie, tröstet sie. Da ist sie schwach und "klein" und Kind. Das Kind, dass durch ein Verbrechen vom Mensch zum Vampir und von Elias zu Eli gemacht wurde, vor Jahrhunderten. Plötzlich -wie Dämmerung die Dunkelheit durchbricht- erfährt sie Gemeinsamkeit und Seelennähe. Braucht und wird gebraucht. Sie suchte keinen Oscar, sie sucht keinen Ersatz für Hakan. Sie findet, wie die Wunder des Lebens eben sind, jemand, dessen Seele parallel schwingt. Mit dem sie sich vertraut fühlt. Dem sie helfen will und der ihr helfen darf (und da geht es nicht um Blut besorgen).
    "Du musst dich wehren, Oscar!" sagt Eli. Das ist die erfahrene Seele des "alten" Vampirkindes. An anderer Stelle ist es Oscar, der ihr etwas Neues zeigt und sei es auch "nur" der Zauber eines Spielzeuges, sinnigerweise eines Zauberwürfels. Durch den Zauberwürfel bewegt sich Eli auf Oscar zu. Vorher will sie ihn auf Distanz halten, zum Schutz aller beider. Sie weiß wohl schon, dass er ihr was bedeutet, wie er da so verzweifelt wutangefüllt mit dem Messer herumläuft und in Bäume sticht.
    Oscar: "Willst du mit mir gehen?"; Eli (ängstlich, unsicher): "Bleibt alles so wie es ist?; Oscar: "Ja"; Eli:"Dann gehen wir zusammen."

    Der Film ist erdrückend düster manchmal, kaltfarbig, trostlos. Aber damit wird die Wärme, die entsteht zwischen Eli und Oscar nur um so fühlbarer. Würde man sich diesen Film mit einer "emotionalen Wärmebildkamera" gefilmt vorstellen, wären diese mir besonders magischen Szenen rot-orange.

    Regisseur Tomas Alfredson hat einen Film seines Herzens gemacht aus dem Buch des Autoren und Drehbuchschreiber Lindqvist und mit ihm zusammen. Allem "Zielgruppenmanagement" zum Trotz. Film ist natürlich Wirtschaft, Film ist aber auch Herz.
    Und egal für wen man schreibt und dreht, das Beste ist für jede Altersgruppe nur gerade gut genug.
    Aber man kann unterschiedliche Dinge als "gut" empfinden. Der Zauber des Film liegt an den Seelenrezeptoren des Zuschauers und die können, müssen und sollen unterschiedlich sein.

    Ich mochte den Film sofort. Ich finde ihn auch deutlich poetischer als das Buch. Das Buch war für mich zeitweise anstrengend zu lesen und ich habe eigentlich nicht viel Sinn für Horror. Dieses Buch ist Sparte "Horror". Lange Szenen (im Keller, im Krankenhaus...)

    Ein paar Sätze vom Regisseur Tomas Alfredson, die mir gefallen haben:
    (aus: IFC com. voices of the independent culture)

    Über das Genre:
    I really wouldn't know because I'm not a horror filmmaker at all. I'm mostly famous for doing comedy and stage work in Sweden...

    Über Erfahrungen, als Kind ausgegrenzt oder gequält worden zu sein:
    When I got this book three years ago, that was what hooked me to try to do this, because of my memories of those things. ...
    When I was very young, I experienced my older brother dying in front of my eyes, so I had a lot of creepy fantasies of that when I was older. That was a big source of stress. ...
    I'd rather use myself as a child, or question myself about my own childhood, rather than using my own children to get in contact with those feelings and memories.


    Über Musik:
    Music gives me shivers like no other art form and makes the strongest images.

    Auf die Frage, was er gerne hört:
    Well, I usually don't say that because it's a very private thing. It almost feels like taking my clothes off to tell what music I listen to.

    Dass er kein besonderes DVD "Behind The Scenes"-Material möchte:
    A good magician doesn't show how the rabbit disappears. If I were to decide it, I wouldn't want to go into detail how certain things are made in this film. I'm really happy with that decision.

    Zum Film gibt es dann doch einen guten Audiokommentar, der auch schöne Dinge über die Entstehung sagt, aber nicht zu viel. "They don't ruin the fairytale".

  4. #799
    Zitat Zitat von Eliet Beitrag anzeigen
    Elaine, danke für deine Gedanken.

    Wie unterschiedlich man Filme empfinden kann.
    Wie wahr. Wie wahr.

    Als diese Hallenbadszene in "So finster die Nacht" kam, ich schon minutenlang mitlitt und dann Elis Gesicht sah, das war ein unvergesslicher Filmmoment für mich.
    das wollte ich bei Spector schon schreiben. Das fand ich auch toll, aber eher im Sinne von überraschend gut gefilmt. Ich hab erst mitgekriegt, als der Kopf durch das Wasser trieb, was da los war. Ich fand den Moment erlösend.


    Da war dann das Morsealphabet-Klopfen im Zugabteil nur noch die Kirsche auf dem Kuchen.
    wo ging es eigentlich hin? Das interessierte mich.

    Dieser Film war für mich eine Reise und die Bilder der Annäherung sind für mich ewig schön. Eines, an das ich gerade denke: Eli weiß, dass sie keine Süßigkeiten verträgt. Oscar kauft ihr in aller Unwissenheit eine Tüte und sie isst davon, um ihn nicht zu enttäuschen. Sie muss sich übergeben und Oscar steht ihr bei. Umarmt sie, tröstet sie. Da ist sie schwach und "klein" und Kind. Das Kind, dass durch ein Verbrechen vom Mensch zum Vampir und von Elias zu Eli gemacht wurde, vor Jahrhunderten. Plötzlich -wie Dämmerung die Dunkelheit durchbricht- erfährt sie Gemeinsamkeit und Seelennähe. Braucht und wird gebraucht. Sie suchte keinen Oscar, sie sucht keinen Ersatz für Hakan. Sie findet, wie die Wunder des Lebens eben sind, jemand, dessen Seele parallel schwingt. Mit dem sie sich vertraut fühlt. Dem sie helfen will und der ihr helfen darf (und da geht es nicht um Blut besorgen).
    "Du musst dich wehren, Oscar!" sagt Eli. Das ist die erfahrene Seele des "alten" Vampirkindes. An anderer Stelle ist es Oscar, der ihr etwas Neues zeigt und sei es auch "nur" der Zauber eines Spielzeuges, sinnigerweise eines Zauberwürfels. Durch den Zauberwürfel bewegt sich Eli auf Oscar zu. Vorher will sie ihn auf Distanz halten, zum Schutz aller beider. Sie weiß wohl schon, dass er ihr was bedeutet, wie er da so verzweifelt wutangefüllt mit dem Messer herumläuft und in Bäume sticht.
    Oscar: "Willst du mit mir gehen?"; Eli (ängstlich, unsicher): "Bleibt alles so wie es ist?; Oscar: "Ja"; Eli:"Dann gehen wir zusammen."
    das stimmt alles, aber mich hat das nicht mehr erreicht als in vielen anderen Filmen auch. Das Besondere hab ich darin nicht gesehen.


    Der Film ist erdrückend düster manchmal, kaltfarbig, trostlos. Aber damit wird die Wärme, die entsteht zwischen Eli und Oscar nur um so fühlbarer. Würde man sich diesen Film mit einer "emotionalen Wärmebildkamera" gefilmt vorstellen, wären diese mir besonders magischen Szenen rot-orange.
    das war der Punkt, der mich sogar richtig geärgert hat. Ich hab richtig gemerkt, dass dieser Effekt erreicht werden soll. Leider hab ich so viele Filme gesehen, wo das gemacht wurde, und mit dem kleine Geschichten wuchtig gemacht werden sollen. Kaltes Umfeld, warme Gefühle. Es ist, als würde man zu einem Buch, noch dazu schreiben müssen, dass es "supertoll" ist, anstatt sich auf die Geschichte zu verlassen.


    Aber man kann unterschiedliche Dinge als "gut" empfinden. Der Zauber des Film liegt an den Seelenrezeptoren des Zuschauers und die können, müssen und sollen unterschiedlich sein.
    ja, das stimmt. Wenn mich der Film wirklich berührt hätte, würde ich vermutlich manche Dinge nicht sehen, sondern nur den Film. Mir war die Geschichte zwar nicht egal, ich fand sie schön, aber alle Szenen über Freundschaft, Nähe, Seelenresonanz sind schön. Erreicht haben mich sonst viel mehr als dieser Film.

    Ich mochte den Film sofort. Ich finde ihn auch deutlich poetischer als das Buch. Das Buch war für mich zeitweise anstrengend zu lesen und ich habe eigentlich nicht viel Sinn für Horror. Dieses Buch ist Sparte "Horror". Lange Szenen (im Keller, im Krankenhaus...)
    da bin ich ja gespannt.

    Herzlichen Dank, Eliet, an deine Sicht, wie an Spector und Kosel oben auch.
    Das war kein Film für mich, gefühlsmäßig kein Vergleich zu Twilight, genauso wie umgekehrt bei euch. Einsamkeit war mein beherrschendes Gefühl bei diesem Film, meine Resonanzebene. Aber es ist schön, dass ihr von diesem Film was hattet, das euch bereichert hat und etwas kostbares gefühlt habt. Entweder ist dieser Kanal bei mir überladen, hat jede Menge Störsignale (mich berührten da die Leute, die sich abends zusammen fanden, mindestens genauso) oder und generell hab genau da keinen starken Empfangsrezeptor.

    Vielleicht treffen wir uns bei einem anderen Film mehr, es war trotzdem schön, sich darüber zu unterhalten.
    Auf ein Neues!
    Geändert von Elaine (01-09-2009 um 07:46 Uhr)

  5. #800
    Ja, auf ein Neues.

    (Und es hat mich gefreut, dass keiner mehr gesagt hat: "Macht einen extra Thread dafür auf." Denn so eine Zwischendiskussion kann ein DVD-Thread ja auch mal vertragen.)

    Gerade beschäftigt mich noch, was für ein Mensch die Rollenfigur "Hanna Schmitz" aus "Der Vorleser" war.
    Eine fiktive Person, aber ein großes Nachdenkangebot an den Rezipienten.
    Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen und will es mir momentan mal allein dadurch zu "beantworten" versuchen, was der Film in mir auslöste. Intensiver zu durchdenken, was Analphabetismus allgemein und zu der Zeit bedeutet haben könnte. Hanna Schmitz konnte nicht lesen und schreiben. Wie war da vermutlich ihre Sozialisation? Warum reagiert und verhält sie sich so und nicht anders?
    Was für ein Mensch war/ist Michael Berg. Wieso waren sie miteinander so, wie sie es waren?

    Das Problem ist, dass sie NS-Thematik einen oft auch hemmt, über Verhaltensursachen nachzudenken. Denn sehr schnell gilt dann eine Erklärung als Entschuldigung.
    Genau diesen Konflikt bildet der Film ja ab. Das ist wohl das Ziel oder die Raffinesse.
    (Aber für "Der Vorleser" gibt es ja einen Thread.)

    Vielleicht sollte man einen "Filmthread für dies und das" haben, auf den man immer mal bei Bedarf ausweichen könnte.
    Die im Austausch von Kosel und spector aufgeworfene Frage, was bei einem während des Filmschauens "in Kopf und Herz" passiert, ist ja auch immer wieder interessant.
    Ich denke beispielsweise nie voraus. Ich klebe am Filmmoment. Habe ich Zeit, vorausschauend zu denken, ist der Film für mich langweilig oder so klischeehaft, dass alles sowieso gleich klar ist.
    Im Gegensatz zu Büchern bestimmt der Film die Erzählzeit. Zumindest im Kino. Ich kann nicht innehalten, noch einmal schauen. Wie passe ich mich da an? Hab ich schon einmal durch eine kleine Unaufmerksamkeit einen ganzen Film nicht verstehen können? Wann bin ich am aufmerksamsten? Wie gehe ich mit dem Film-Input hinterher am liebsten um?

    usw.

  6. #801
    Zitat Zitat von Eliet Beitrag anzeigen
    Ich denke beispielsweise nie voraus. Ich klebe am Filmmoment. Habe ich Zeit, vorausschauend zu denken, ist der Film für mich langweilig oder so klischeehaft, dass alles sowieso gleich klar ist.
    ja, das meinte ich damit. Andererseits kann man sich ja in seinen eigenen Klischees verfangen und ist nicht mehr offen. So ist es vielleicht zu erklären, dass man manchmal einen Film ein anderes Mal gut oder schlecht findet, obwohl es vorher anders war. Ich kann manchmal den Film nachträglich gut finden, wenn mich das Buch überzeugt hat und da fehlende Puzzleteile zulegte. Ich seh dann den Film aus der Buchperspektive. Der Film zum Buch


    Hab ich schon einmal durch eine kleine Unaufmerksamkeit einen ganzen Film nicht verstehen können?
    mir jedenfalls geht das ganz oft so. Ich sehe manche Filme gern mehrmals, auch kurz hintereinander, innerhalb von Tagen. Letztens erst bei Harry Potter hab ich viele Dinge erst beim zweiten Mal gesehen, einige Sachen hatten mich völlig absorbiert in dieser Zeit. Auch bei Benjamin Button, den ich sogar 3Mal im Kino gesehen habe war ich überrascht, was vorher so alles vorbeigerauscht ist. Allerdings gehe ich hauptsächlich hin, weil ich den Film genieße, nicht wegen vorbeigeschrammter Szenen. Doch dabei fielen mir die übersehenen Sachen auf.
    Ob das jetzt ein anderes Licht auf die Handlung wirft, kann ich nicht sagen, aber vermutlich hätte ich andere Schwerpunkte verfolgt beim Nachträumen.

  7. #802
    Mag viele,aber nicht alle Avatar von Thomtommy
    Ort: Überall und Nirgendwo
    Zitat Zitat von Eliet Beitrag anzeigen
    Ja, auf ein Neues.

    (Und es hat mich gefreut, dass keiner mehr gesagt hat: "Macht einen extra Thread dafür auf." Denn so eine Zwischendiskussion kann ein DVD-Thread ja auch mal vertragen.)


    ...
    Vielleicht habt ihr alle anderen schon vertrieben .
    ioff.de - besser gehts nicht !



  8. #803
    s ging schon derbe auf den sack.. aber s is ja nun vorbei *hoff*



  9. #804
    gesperrt
    Ort: söDswBwEnMnöD
    Hier noch mal die vollständige Diskussion in einer kurzen Zusammenfassung:

    watch?v=FNWOtMk7_ws&feature=PlayList&p=479099CE2E74B600&playnext= 1&playnext_from=PL&index=2


    Film ab!

  10. #805
    Zitat Zitat von ThomasT. Beitrag anzeigen
    Vielleicht habt ihr alle anderen schon vertrieben .
    Das glaub ich nicht ... Im Gegenteil, ich find das hochinteressant, wenn sich gegensätzliche Ansichten treffen und trotzdem noch einigermaßen respektvoll darüber diskutiert wird.


    Ich selber kann derzeit nichts Neues berichten, weil meine letzte DVD Abbitte (Atonement) war und ich gerade das Buch lese. Wenn ich fertig bin damit, schildere ich mal meine Eindrücke. Der Film hat mich jedenfalls sehr bewegt.
    Lasst uns singen!

  11. #806
    Zitat Zitat von Abendschimmer Beitrag anzeigen
    Das glaub ich nicht ... Im Gegenteil, ich find das hochinteressant, wenn sich gegensätzliche Ansichten treffen und trotzdem noch einigermaßen respektvoll darüber diskutiert wird.


    Ich selber kann derzeit nichts Neues berichten, weil meine letzte DVD Abbitte (Atonement) war und ich gerade das Buch lese. Wenn ich fertig bin damit, schildere ich mal meine Eindrücke. Der Film hat mich jedenfalls sehr bewegt.


    Gute Diskussionen sind das Salz in der Suppe eines Forums, und das war ebensoeine.

    Negative Vibrationen bringen niemandem was

  12. #807
    0,367 Avatar von Albedo
    Ort: bei den Flauschhörnchen
    Zitat Zitat von Schwinn Beitrag anzeigen
    Hier noch mal die vollständige Diskussion in einer kurzen Zusammenfassung:

    watch?v=FNWOtMk7_ws&feature=PlayList&p=479099CE2E74B600&playnext= 1&playnext_from=PL&index=2


    Film ab!
    Herrlich, wie die winzige Szene interpretiert wird. Eine Perle ...
    ... nix gegen gute Diskussionen.

  13. #808
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von Albedo Beitrag anzeigen
    Herrlich, wie die winzige Szene interpretiert wird. Eine Perle ...
    ... nix gegen gute Diskussionen.

    Changeling


    Clint Eastwood ist immer ein verlässlicher Regisseur. Was period movies betrifft. LA in den Zwanzigern sieht toll aus. Die Kostüme auch. Ebenso production design. Er hat eine grandiose Kamera-Arbeit und greise-weise Regie. Der Film sieht brillant aus. Und bis in die letzten Nebenrollen ist alles ausnehmend gut gespielt.
    Doch wer zur Hölle hat Angelina Jolie die Hauptrolle gegeben? Kaum eine Szene, in der sie nicht als Seifenoper-Dramaqueen rumrotzt und -flennt, weil sie denkt, dass Gefühle so auf der Leinwand so funktionieren. Tun sie nicht. Siehe beide Schaupielerinnen in "From London to Brighton". Siehe Tilda Swinton in "The Deep End". Siehe Naomi Watts in "The Ring" oder besser noch, "Mullholland Drive". Aber Jolie flennt und kräht, kräht und flennt. Die Hälfte des Films fragt und beklagt sie in einer Endlosschleife: Where´s my son? This is not my son. So where´s my son? son, son, SON?! Ich fühlte mich an Waaaaaalt in 'Lost' erinnert.

    Clintwood ist ein alter knorriger, höflicher Haudegen. Die Produktionsfirma drückte ihm die Jolie aufs Auge, und er wollte eine Handvoll Dollar machen.

  14. #809
    Zitat Zitat von Eliet Beitrag anzeigen
    Vielleicht sollte man einen "Filmthread für dies und das" haben, auf den man immer mal bei Bedarf ausweichen könnte.

    Ich denke beispielsweise nie voraus. Ich klebe am Filmmoment. Habe ich Zeit, vorausschauend zu denken, ist der Film für mich langweilig oder so klischeehaft, dass alles sowieso gleich klar ist.
    Im Gegensatz zu Büchern bestimmt der Film die Erzählzeit. Zumindest im Kino. Ich kann nicht innehalten, noch einmal schauen. Wie passe ich mich da an? Hab ich schon einmal durch eine kleine Unaufmerksamkeit einen ganzen Film nicht verstehen können? Wann bin ich am aufmerksamsten? Wie gehe ich mit dem Film-Input hinterher am liebsten um?

    usw.
    Schöne Idee, mach mal!

  15. #810
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    International.

    Tom Tykwer hat in seinen Audiokommentaren exakt die selbe Stimme wie Domian. Aber sie sind wie immer sehr sympathisch, offen und informativ (die Audiokommentare). Der Film hingegen nicht. Ein Patchwork aus investigativer Thriller und Action-Movie. Der Shootout im Guggenheim-Museum ist legendär gut. Leider passt er nicht in den Rest. Clive Owen schlafwandelt durch die Handlung. Und Naomi Watts ist sehr überflüssig.
    Ein heißes Eisen (Banken dominieren die Weltpolitik) wurde angefasst und in Bourne-Manier um den Globus gescheucht. Mit einem schnarchigen Owen als manischem Jäger und einer Nebenbei-Watts als 'Nebenbei'. Hätte sie gefehlt, hätte der Story kaum was gefehlt.
    Armin Mueller-Stahl als Ex-Stasi-Oberer heiserte kluge Sätze herbei, die Owen im besten Tennis parierte.
    Wäre es nicht die elegante Inszenierung von Domian-Tykwer und das nicht unkluge Drehbuch von Irgendwem, fände ich den Film voll kacke.
    Aber so: schöne Bilder, kluge Sprüche und bemüht, was den Rest betrifft.

    Nur ein Beispiel: Man sah einen Vollprofi-Killer, der als unangreifbar etabliert war. Er hat eine Halbglatze. Mehr weiß man kaum. Man sieht eine Halbglatze auf der Straße und weiß, das ist der Killer und folgt ihm. Oh jemineh.


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