... Und weil ich es schon angekündigt hatte, hier auch noch ein Kurzbericht:
Eigentlich wollte ich um 22.20 den Bus nehmen, zur Rückfahrt ins Hotel. Aber weil Jacob Collier bis um 22.00 durchjammte (... der Mann ist fantastisch und verdient hier unbedingt seinen eigenen Thread!!), fing das "eigentliche" Konzert erst um 22.30 an.
Ich habe dann irgendwann gegen 00.30, als Jon Batiste mit seiner Combo und dem halben Publikum im Schlepptau noch um die Häuser zog (... das ist wörtlich zu nehmen
) die Reissleine gezogen und mir mit anderen begeisterten Konzertgängern ein Taxi geteilt, Richtung Vevey
Was soll ich sagen? Ich war total überrascht, weil der Auftritt sehr "roh" warf, sehr rockig und wild, und weil der Mann bei jeden verhaltenen, stillen Stück deutlich nahe am Wasser gebaut war. Und weil ich ja WEISS, was gerade im Leben des Musikers los ist (vgl. dieses
Gespräch bei CBS von letztem Jahr), hätte ich Jon Batiste am liebsten den ganzen Abend lang im Arm gehalten. Und da war ich spürbar nicht die einzige.
Am Anfang sagte Jon Batiste, er sei heute abend nur mit uns zusammen, und wir sollten den Moment gemeinsam feiern, im Hier und Jetzt. Das haben wir noch so gerne getan, und der gemeinsame Auszug aus den heiligen Hallen des Auditorium Stravinsky zum Schluss war eine schöne Geste, um diesen Moment weiter zu feiern - und weiter zu teilen. Aber mir bleibt - möglicherweise für immer - die herzzerreissende, funkige Version der Mondscheinsonate von
Chopin Beethoven im Ohr, die diesmal einen Text hatte: "Don't Cry".
Deine Bitte in Ehren, Jon: Aber das war gestern abend ein schwieriges Unterfangen. Ich jedenfalls habe gelacht. Und ich habe geweint