„Diese Kirche hat zugelassen, dass mich katholische Priester missbrauchen und niemand hat was dagegen getan“, klagt der 53-jährige Bernd an. Er möchte, dass die Kirchen endlich Verantwortung übernehmen und sich dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche im kirchlichen Umfeld geschützt sind. Täter sollen nicht länger gedeckt, sondern zur Rechenschaft gezogen und für ihre Verbrechen bestraft werden.
Auch Angelika, Raphael, Kerstin und Christian sind Opfer sexuellen Missbrauchs durch Geistliche und kirchliche Mitarbeiter. Ihre Seelen und Körper haben tiefe Narben davongetragen und die Taten prägen sie bis heute. Die fünf Opfer haben schließlich ihren Mut gefunden, an die Öffentlichkeit zu gehen und ihr Schweigen zu brechen. Sie sind sich sicher: Die Kirchen sind noch weit davon entfernt, künftigen Missbrauch zu verhindern. Die Betroffenen wollen sich für eine bessere Aufklärungsarbeit und mehr Gerechtigkeit den Opfern gegenüber stark machen.
„Der heilige Schein – Tatort Kirche“ erzählt in 90 Minuten erschreckende Vorfälle aus den beiden großen Kirchen und begleitet die fünf Betroffenen bei ihrem Kampf für Gerechtigkeit. Die konkreten Missbrauchsschilderungen wurden mit hochwertigen Zeichnungen illustriert, die das Geschilderte auf eindringliche aber sensible Art und Weise vermitteln.
Der Film zeichnet sich zudem durch zusätzliches privates Filmmaterial aus, sowie alte TV-Beiträge über kirchliche Einrichtungen wie das Kinderheim Korntal, wo der großflächige Missbrauch erst Jahrzehnte später ans Licht kam.
Produziert von Spiegel TV