Ich komme gerade sehr erfüllt von Elisabeth heim. Ich kannte ja die ursprüngliche Fassung vom Theater an der Wien und war auf die Neuinszenierung schon neugierig. Kurz gesagt, ich erkannte Elisabeth nicht wieder. Die Technik hat überhand genommen, alles dreht sich, alles bewegt sich. Es gibt kaum eine Szene, in der sich nicht ein Podest dreht, in der es nicht blinkt usw. Umso wohltuender dann z.B.
der Song Milch, als das Ensemble vor einem weißen Vorhand agiert. Die ruhigen Szenen, das waren auch die, die mich am meisten berührt hatten. Mit zu viel Kitsch und Zynismus hatte ich nicht so viel am Hut.
Von den Sängern her fand ich herausragend den Tod, Mark Seibert, Rudolf, Anton Zetterholm und Franz Joseph, Franziskus Hartenstein. Die neue Elisabeth, Annemieke van Dam hat mir anfangs zu viel gekreischt, das hat sich dann gelegt, doch ich mag grundsätzlich Frauenstimmen mit dunkler Klangfarbe mehr.
Der zweite Akt war wunderschön, sehr berührend, sehr bewegend, die Szenen als der Tod zuerst Rudolf, dann später Elisabeth küsst....Gänsehaut pur. Das Publikum war begeistert, kann man gar nicht anders sagen, Szenenapplaus, Rufe ohne Ende und am Schluss Standing Ovations. Ich saß übrigens am zweiten Rang in der Mitte, hab sehr gut gesehen. Toll fand ich, dass es das tolle Programm umsonst gab. Danach ging es natürlich zur SD und ich habe jetzt ziemlich viele Autogramme und Anton und Mark mussten mein Begeisterungsgeschwafel über sich ergehen lassen, grins, hatten sich aber auch gefreut. Hach, es war ein wunderbarer Abend, der dringend nach einer Wiederholung schreit.
.