Da ich gestern damit beschäftigt war, Bilder von Frank und Prinzessin Stephanie herauszusuchen, hatte ich keine Zeit, an Clark Gable zu erinnern, der gestern vor 112 Jahren geboren wurde. Das möchte ich jetzt gerne nachholen, denn er war nicht nur ein sehr guter Schauspieler, sondern auch ein wundervoller Mensch.
Seine Mutter starb bald nach seiner Geburt, und die Familie, bei der er kurzzeitig in Pflege war, war so vernarrt in ihn, dass sie ihn adoptieren wollten. Kurz nachdem er seine ersten Schritte gemacht hatte, begann er schon, die Hühner zu füttern, und die Eier aufzusammeln.
Sein Vater heiratete wieder, und auch Clarks Stiefmutter behandelte ihn wie ihren eigenen Sohn, gab ihm Klavierstunden, und weckte in ihm die Liebe zur Schauspielerei - gegen den Willen seines Vaters, der ihm sogar das Erbe seiner Mutter vorenthalten wollte. Als Clark volljährig wurde, trennten die Beiden sich im Streit.
Was nun folgte, war die schwerste Zeit in Clarks Leben. Er hatte schon im Alter von 13 Jahren begonnen, neben der Schule zu arbeiten, und stand überdies auch noch um vier Uhr morgens auf, um die Schweine zu füttern, zu ackern und das Heu einzubringen. Danach arbeitete er in einem Sägewerk. Dennoch verdiente er so wenig, dass er regelrecht verhungerte. Er wurde anämisch, und seine Zähne verfaulten. Das entschuldigt viel, besonders die Tatsache, dass er sich "hinaufschlief".
Zuerst heiratete er seine 17 Jahre ältere Schauspiellehrerin, danach eine wohlhabende Dame der Gesellschaft, die ihm seine Zahnarztrechnungen bezahlte.
Seit Anfang der 1930er Jahre hatte er ein künstliches Gebiss.
Es gibt noch eine peinliche Geschichte aus seiner Anfangszeit als Schauspieler zu berichten. William Haines bot ihm eine Nebenrolle in einem seiner Filme an, und lud ihn ein, die Einzelheiten in einem Nachtclub zu besprechen. Clark, ein Landei, hatte keine Ahnung davon, dass es sich dabei um einen Homosexuellen-Club handelte. Was damals geschah wird man nie erfahren, aber es reichte, um den Star für den Rest seines Lebens in einen ausgesprochen homophoben Menschen zu verwandeln. George Cukor, den ersten Regisseur von "Vom Winde Verweht" ließ er jedenfalls höchstpersönlich feuern, und fügte noch ein paar wüste Beschimpfungen hinzu.
Clark wurde bald darauf der König von MGM, und seine besten Filme stammen aus den 1930ern. Für "It happened one night" mit Claudette Colbert...
...gewann er seinen Oscar. Seine schönsten Filme drehte er mit Jean Harlow:
...und Joan Crawford:
Die Tatsache, dass er eine uneheliche Tochter...
...mit Loretta Young hatte, war Hollywoods bestgehütetes Geheimnis.
Seine große Liebe war natürlich die Schauspielerin Carole Lombard:
Nachdem Carole bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam, meldete sich der Star freiwillig zum Kriegsdienst, und kämpfte als Flieger gegen Deutschland. Hitler persönlich setzte eine Fangprämie auf seinen Kopf aus.
Als Clark nach dem Krieg nach Hollywood zurückkehrte, musste er feststellen, dass sein Studiochef ihn durch Gregory Peck ersetzt hatte. Seine Filme floppten, und Anfang der fünfziger Jahre wurde er aus dem Studiovertrag, an den er sich - im Hinblick auf seine Pension - zwanzig Jahre lang geklammert hatte, regelrecht herausgemobbt.
In den 1950er Jahren erkrankte er an Parkinson - in vielen seiner Filme bemerkt man, wie sehr seine Hände zittern - und war obendrein Alkoholiker. Sein einziger guter Film nach dem Krieg war, meiner Meinung nach, "Mogambo" mit Ava Gardner...
...und Grace Kelly. Und selbst diese Rolle hätte er um ein Haar nicht bekommen. Auch "Teacher's Pet" mit Doris Day...
...war noch erfreulich. Dass irgendjemand es genießt, den Halbtoten mit der ebenfalls halbtoten Marilyn in dem Film "Nicht Gesellschaftfähig" herumtorkeln zu sehen, geht allerdings über mein Begriffsvermögen.
Nach Carole hatte er noch zwei weitere Ehefrauen. Lady Sylivia Ashley...
...und Kay Spreckels...
...die ihm seinen Sohn schenkte:
Quelle:
Diese ausgezeichnete Biografie