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  1. #1

    Kilos runter - Lebensfreude rauf!

    Ich hoffe, ich bin hier richtig...

    Da ich trotz intensiver Suche keinen laufenden Abnehm-Thread mehr gefunden habe, mache ich mal selbst wieder einen auf. Denn es ist mal wieder so weit, ich will (muss) mein Gewicht reduzieren. Aber keineswegs meine Lebensfreude!

    Ganz im Gegenteil; denn mich nerven inzwischen so einige Zipperlein - darunter auch solche, die mit weniger Gewicht zurückgehen oder ganz verschwinden müssten. Ich sag nur: Knie...

    Vom Abnehmen verspreche ich mir daher ein besseres Lebensgefühl und weniger Schmerzen. Erreichen will ich das aber ohne zwanghaften Verzicht und krasse Diäten, denen ich ohnehin nicht über den Weg traue.


    Bisher ist es mir nur einmal gelungen, erfolgreich nennenswert abzunehmen (15 Kilo in 4 Monaten, und es ging ganz leicht, fand ich). Das war 2010, in einer Phase, als ich meine Arbeitszeit reduziert hatte und dadurch etwas Zeit hatte, um meine Einkäufe und Mahlzeiten richtig zu planen. Davor und danach war ich beruflich immer so stark eingespannt und hatte so viele Dienstreisen, dass ich das nicht mehr hinbekommen habe. Leider sind auch die damals verlorenen Kilos inzwischen alle wieder drauf...

    Jetzt freue ich mich aber auf meine Rente und deutlich mehr Freizeit. Aber besagte Zipperlein lassen mich spüren, dass ich nun endlich mehr für meine Gesundheit tun muss. Als erstes will ich deshalb das Thema "überflüssige Kilos" wieder anpacken, und ich würde mich freuen, wenn sich hier Gleichgesinnte zum Austausch finden würden.

    Ich möchte wieder nach der Methode von "Leichter leben in Deutschland" (kurz: LliD) vorgehen, mit der ich auch 2010 erfolgreich war, zumal ich bereits fünf Kochbücher dazu besitze und etliche Rezepte daraus bei uns sehr beliebt sind.

    LliD hat vor Jahren auch ein eigenes Forum betrieben, das ich damals genutzt habe. Leider ist das irgendwann geschlossen worden und es scheint nur noch bei Facebook einen gewissen Austausch zu geben. Da bin ich aber nicht angemeldet.

    Für alle, die mit "LliD" noch nichts anfangen können: Das Konzept sieht eine generelle, dauerhaft angelegte Ernährungsumstellung vor. Nach meinen Recherchen entspricht es weitgehend neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen; so finde ich viele Empfehlungen der "Ernährungsdocs" darin wieder. Das Programm wurde von einem bayrischen Apotheker ins Leben gerufen und wird nach wie vor ausschließlich über Apotheken vertrieben, die in der Regel auch eine Ernährungsberatung dazu anbieten. Es gibt unterstützende Produkte und vor allem die schon erwähnten Kochbücher, aber man braucht die speziellen Produkte (wie Eiweißpulver) nicht wirklich. Sehr hilfreich sind dagegen die Kochbücher, die auch immer die Anleitung enthalten. Mit ihrer Hilfe trainiert man die richtige Zusammensetzung der Mahlzeiten am besten. Mittlerweile bietet LliD auch individuell zugeschnittene, auf einer Genanalyse beruhende Kochbücher an - davon halte ich persönlich nicht viel. Leider sind die Initiatoren da aus meiner Sicht zu sehr auf den Kommerz-Pfad gekommen.

    Wichtig sind ein paar Grundregeln, nützlich ist vor allem die Anleitung (die etwas ausführlicher ist als die Grundregeln) und leichter geht es mit mindestens einem der Kochbücher. Aber man muss nicht unbedingt etwas kaufen.

    Inzwischen gibt es viele Tipps und Hinweise zu dem Konzept auch in Youtube-Videos, für jeden zugänglich.

    Der "Trick" - so empfinde ich es - besteht darin, durch zwei extrem kohlenhydrat- und fettarme sog. "Zündertage" den Stoffwechsel umzustellen und vor allem den Heißhunger auf Süßes auszubremsen. Wenn man sich dann weitere 14 Tage noch relativ kohlenhydratarm ernährt, mit Schwerpunkt auf Gemüse, magerem Fleisch und Fisch, stellt man bald fest, dass nicht nur die Waage freundlicher wird, sondern man auch den Appetit auf all die ungesunden süßen Versuchungen verloren hat. Das ist ein erstaunlich befreiendes Gefühl!

    Es gäbe noch mehr dazu zu schreiben, aber ich warte jetzt erstmal ab, ob es hier überhaupt Interesse gibt.


    EDIT: Wie ich erfahren habe, hat der Titel dieses Threads einige LeserInnen verärgert; das tut mir leid und war nicht beabsichtigt. Er wurde teilweise in die Richtung verstanden, dass man mit Übergewicht keine Lebensfreude haben könne und/oder Abnehmen nur mit Verzicht und Selbstkasteiung möglich sei; oder dass jemand, der nicht erfolgreich abnimmt, versagt hätte. Das war auf keinen Fall gemeint - ganz im Gegenteil! Dann hätte ich mir ja selbst die Lebensfreude bisher abgesprochen. Das ist mitnichten der Fall!

    Selbstverständlich kann man auch mit mehr Gewicht zufrieden und glücklich sein und sich des Lebens freuen. Auch bei mir hängt mein Glück und mein Selbstwertgefühl nicht von der Anzeige auf der Waage ab. Und wenn es mit der Abnahme nicht so klappen sollte wie gewünscht, werde ich mich nicht als Looser fühlen - und ich hoffe, das geht alles anderen auch so. Es gibt Wichtigeres im Leben!

    Ich habe ja schon geschildert, was mich bisher aufgehalten hat, und ich bin sicher, solche Dinge wie eine Ernährungsumstellung müssen in die jeweilige Lebenssituation und zur jeweiligen Person und ihren Vorlieben und Gewohnheiten passen, sonst funktionieren sie nicht. Bei mir passte es lange nicht zu Lebenssituation, deshalb hat es auch nicht geklappt. Jetzt hoffe ich, dass sich das ändert. Aber mein Lebensglück hängt davon sicher nicht ab.
    Geändert von chatte03 (15-01-2023 um 19:37 Uhr)
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  2. #2
    psychrophil Avatar von Zehnkämpferin
    Ort: gerne im Schnee
    Zuerst einmal: Toll, dass Du es angehst! Für mich ist das schon wieder zu "einengend", aber ich wünsche Dir viel Erfolg und feuere Dich hier gerne an.

    Ich habe in den letzten zwei Jahren 23 Kilo abgenommen und auch jetzt wieder, sogar über Weihnachten, ein Kilo - indem ich FdH mache. Kein sonstiges Geheimnis oder so. Ich will einfach auf nichts verzichten und koche furchtbar gerne. Es klappt (bei mir) eben auch so. Zwar langsam, aber stetig, ohne Jojo-Effekt.

    Und ja, die Knie und der Blutzucker und Blutdruck bedanken sich.

  3. #3
    Glückwunsch zu Deinem Abnehmerfolg, liebe Zehnkämperin!

    Ich habe damals (2010) die Erfahrung gemacht, dass mit dem LliD-Konzept vor allem der Einstieg gut klappte, weil ich ziemlich schnell erste Erfolge sah und eben fast augenblicklich die blöden "Jieper-Anfälle" loswurde, die ich bei Stress immer mal bekomme. Ich bin so ein typischer Stress-Esser... Dass ich selbst gern koche und mein Mann auch, kommt noch erschwerend (!) hinzu.
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  4. #4
    23 Kilo?!?! Super, Zehnkämpferin!

    Ich kann mich hier einreihen. Mit etwas anderem Anlaß als Du, chatte, aber mit demselben Ziel. Mein Übergewicht habe ich quasi seit der Geburt, und daß ich zu den Jahrgängen gehöre, wo man sich über ordentlich moppelige Kinder gefreut hat, hat nicht geholfen. Die Wechseljahre brachten weitere (stetige) Gewichtszunahme und die ruhigen Corona-Monate jetzt nochmal.

    Mir hat man nun im Herbst ("passend" so ungefähr an meinem Geburtstag wie alle "schönen" Diagnosen der letzten Jahre - Arthrose, Grauer Star) einen seeeehr grenzwertigen Prädiabetes diagnostiziert. Man könnte auch mit Medikamenten eingreifen, das will ich aber erstmal noch vermeiden.

    Also Ernährungsumstellung, natürlich mit dem Ziel, den Blutzuckerwert wieder normal zu bekommen, aber auch um abzunehmen. Die Hausärztin sagt, jedes Kilo weniger ist wichtig gerade auch bei Diabetes, damit könne man die Werte oft schon in den Normalbereich bekommen.
    Für Blutdruck und Knochen schadet das Abnehmen auch nicht, klar. Eine "hypertensive Krise" reicht mir, das war gruselig mit plötzlichem Hörverlust rechts, bei Blutdruckwerten jenseits von Gut und Böse.
    Also reduziere ich seit dem Herbst die Kohlehydrate sehr energisch. Wir sind an sich so richtige Brot-, Nudel- und Reis-Fans, ich könnte jeden Tag Nudeln essen! Die Reduktion hat sich auf der Waage schön bemerkbar gemacht, sowohl bei mir als auch bei meinem Mann, der darüber auch nicht traurig ist. Nun passen so etliche Hosen wieder, die ich schon ganz hinten in den Schrank geräumt hatte.

    Mehr Bewegung wäre gut ... Mit Bewegung habe ich meine Probleme, ich hasse Sport und bei der Erwähnung von "Laufen gehen" kriege ich grüne Pickel ... dazu die Arthrosen in diversen Körpergelenken, das macht es nicht einfacher. Eine Zeitlang hatte ich "Krankengymnastik am Gerät" verordnet bekommen, der Physio-Mensch hat sich wirklich sehr bemüht, auf all meine Einschränkungen einzugehen. Trotzdem hatte ich in dieser Zeit heftige Arthroseschmerzen trotz Schmerzmedikament und konnte nur unter Ächzen und Stöhnen vom Stuhl aufstehen ... das war's dann mit KG am Gerät.

    Das LLID-Konzept habe ich mir gerade kurz angesehen, aber das ist ja schon alles sehr kommerziell. Immer, wenn zu solchen Konzepten dann auch gleich dies und jenes und noch viel mehr über den dazugehörigen Online-Shop angeboten wird, werde ich mißtrauisch. Und Säure-Basen-Balance, oje. Damit verdienen die Apotheken sich m. E. goldene Nasen, aber die dahinterstehende "Lehre" ist deutlich mehr als umstritten. Und Gen-Analyse, aha ... noch so ne Melkkuh (https://www.quarks.de/gesundheit/ern...te-ernaehrung/). Schade, wenn ein an sich gutes Konzept dann so ver-kommerzialisiert wurde. Dazu auch: https://www.presseportal.de/pm/149882/4917789
    Die Kochbücher gibt es auch antiquarisch, hab ich gesehen, da werde ich mal zuschlagen. Das schadet ja in keinem Fall.

    Wir kochen seit Herbst anders - noch mehr Gemüse als vorher, aber eben ohne Nudeln/Reis. Viel vegetarisch, aber auch gern mit (gutem, Bio- oder Wild-)Fleisch. Fisch eher selten, ich habe zu viele Dokus über kommerziellen Fischfang gesehen. Wenn Fisch, dann hier aus der Region von kleinen Fischereibetrieben. Wir kochen kleinere Portionen, denn das "da haben wir dann noch was für morgen" hatte sich meistens am späteren Abend irgendwie in Luft aufgelöst ... Alkohol trinke ich seit Jahren nicht mehr, auf Süßes kann ich einigermaßen problemlos verzichten. Leider sind viele gesunde Dinge für mich wegen Allergien un-eßbar: fast alles Obst, rohes Gemüse, Nüsse. Süßstoffe machen Blähungen und Bauchweh und schmecken vor. Die Ernährungsberaterin beim Diabetologen (wo ich zum Glukosetoleranztest war) war echt herausgefordert, meinte aber nach dem Gespräch, ich würde das schon hinkriegen.

    Hoffen wir das Beste ... mein Nahziel ist jetzt, die 8 als erste Stelle auf der Waage gegen eine 7 auszutauschen. Dafür, daß ich schon relativ zügig der 9 nähergekommen war, bin ich jetzt mit 84 schon sehr zufrieden - und motiviert!

  5. #5
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Gerberga Beitrag anzeigen
    Also Ernährungsumstellung, natürlich mit dem Ziel, den Blutzuckerwert wieder normal zu bekommen, aber auch um abzunehmen. Die Hausärztin sagt, jedes Kilo weniger ist wichtig gerade auch bei Diabetes, damit könne man die Werte oft schon in den Normalbereich bekommen.
    Das hat mir meine Endokrinologin so kürzlich auch erzählt und ich kann auch bestätigen, dass der Blutzuckerwert sogar sich recht schnell mit Gewichtsabnahme regulieren kann. Ich bin stark übergewichtig und vor 10 Jahren wurde bei mir eine leichte Insulinresistenz festgestellt, daher wird seitdem auch mein Langzeitzuckerwert von meiner Endokronologin überwacht, da sowieso regelmäßig ua wegen Schilddrüsenunterfunktion meine Werte überprüft werden. Diabetes habe ich gsD nicht, Langzeitzuckerwert war seitdem auch immer im Normbereich, auch Zuckerbelastungstests waren unkritisch.

    Vor Corona hatte ich 20 kg abgenommen, langsam, aber stetig, einfach nur etwas bewussteres Essen und etwas mehr Bewegung. Ich bin auch überzeugt, dass ich das ohne Corona nicht wieder zugenommen hätte.

    In den Lockdowns mit insgesamt fast eineinhalb Jahren Homeoffice, Wegfall meiner üblichen Routinen und deutlich weniger Bewegung durch fehlende Freizeitaktivitäten, weniger Sport (sonst war ich regelmäßig Schwimmen) hatte ich dann aber leider wieder stark zugenommen. Dazu dann noch andere Faktoren, die mich zusätzlich ziemlich mitnahmen. Und prompt war mit dieser Zunahme dann der Langzeitzuckerwert auch erstmals außerhalb des Normbereichs für ein Jahr, nicht viel, nicht besorgniserregend, aber wäre er weiter hochgegangen, wäre das problematisch geworden.

    Seit letztem Sommer habe ich einen Teil meiner Lockdownkilos wieder abgebaut und habe jetzt bereits über 10 kg abgenommen. Und prompt war der Langzeitzuckerwert jetzt bei der letzten Kontrolle wieder im Normbereich und ich fühle mich auch schon wieder besser. Ich konnte das gar nicht glauben, wie schnell Gewichtszunahme, aber vor allem auch Gewichtsabnahme sich im Langzeitzuckerwert widerspiegelte. Aber meine Endokrinologin hat mir gesagt, dass das nicht ungewöhnlich ist und selbst bei Diabetes man mit gesunder Ernährung und Gewichtsabnahme wieder ohne Medikamente in den Normbereich kommen kann.
    Geändert von dedeli (12-01-2023 um 17:39 Uhr)

  6. #6
    Ich bin auch gut übergewichtig. Entschuldigt, dass ich hier so in die Damenrunde reinplatze. Für mich ist der Faden allerdings durchaus interessant, weil er Aspekte der Gesundheit aufwirft, welche ich gar nicht so auf dem Schirm habe und ebenfalls beachten sollte. Zum Beispiel den Blutzuckerspiegel. Ich bemerke an mir auch, dass Hunger, auch Hunger auf Zucker-Süßigkeiten oftmals bei mir auftritt, wenn ich Phasen habe in denen ich mich sehr wenig bewege. Das bekomme ich zwar jetzt nicht physiologisch mehr zusammen, ist aber auf jeden Fall eine Fehlregulation. Kann aber auch psychisch durchwirken.
    Vor gut einem Jahr habe ich eine Reha-Kur absolviert und dann folgend insgesamt 15 kg abgenommen. Da habe ich dann nicht im Homeoffice gesessen sondern mich den ganzen Tag körperlich betätigt.
    Mittlerweile sind die 15 kg wieder rauf und meine Kurve Alter/Übergewicht ist schleichend aber stetig steigend. Sport und Bewegung hilft bei mir. Ich bin allerdings nicht gut motiviert im Winter, eher im Frühjahr. Bei mir hat sich das Übergewicht auf meinen Blutdruck ausgewirkt und ich nehme 2 verschiedene Antihypertonika. Zumindest noch keine Beta-Blocker.
    Bei mir ist es auch eine Sache der Motivation. Wenn man jung ist, hat man einen größeren Anspruch auf das Aussehen des Körpers. Das nimmt im Alter bei mir ab.
    Ich drücke auf jeden Fall allen, welche abnehmen, die Daumen. Ich werde in den nächsten Wochen auch wieder anfangen zu laufen(nicht zu joggen). Ich bin so unfit wie noch nie.

    edit.
    Ach genau, das wollte ich noch schreiben: pro 5 kg Gewichtsverlust verliere ich 10mmhg systolischen Blutdruck unbehandelt.
    Geändert von Oleg (12-01-2023 um 17:11 Uhr)
    Wedding List

  7. #7
    Wenne aufhörst zu lächeln, biste am Arsch. Avatar von Croco
    Ort: Smaragdstadt
    Ja ja.... die Knie. Waren auch bei mir vor einem Jahr der Hauptgrund, warum ich endlich mal wieder einen Anlauf nehmen wollte einige viele Kilos los zu werden und meine Ernährung umgestellt habe.

    Ich habe im Januar 2022 auf ketogen umgestellt und im letzten Jahr damit 35 Kilo abgenommen.

    Zitat Zitat von chatte03 Beitrag anzeigen
    Der "Trick" - so empfinde ich es - besteht darin, durch zwei extrem kohlenhydrat- und fettarme sog. "Zündertage" den Stoffwechsel umzustellen und vor allem den Heißhunger auf Süßes auszubremsen.


    ....sondern man auch den Appetit auf all die ungesunden süßen Versuchungen verloren hat. Das ist ein erstaunlich befreiendes Gefühl!
    Und genau das empfinde ich auch als den größten Pluspunkt bei der Ketose. Ich habe keine Gelüste, keinen Heißhunger und eigentlich generell nur ganz selten mal ein Hungergefühl. Und das empfinde ich als wahnsinnig befreiend im Alltag. Keine Hunger-schlechte-Laune oder Ungeduld endlich Mittagspause machen zu können oder ähnliches.

    Ich denke, dass wirklich jeder eben seinen ganz eigenen Weg finden muss, welche Ernährungsumstellung die richtige für einen ist. Ich bin sehr glücklich mit keto, hätte es mir vorher nie vorstellen können, dass man so viele Lebensmittel nicht darf, aber eben auch keinen Jieper mehr darauf hat.

    Ich habe noch nie zuvor so leicht und ohne das Gefühl von Verzicht abgenommen. Und genau so muss der selbst gewählte Weg auch sein. Man muss es eben gerne auch für die nächsten Jahre machen wollen und nicht nur als kurze Phase akzeptieren.

  8. #8
    Schöner Thread, Chatte. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du es schaffst.

    Ich bin auch grad wieder angefangen, einfach nur gesünder zu essen (der November und Dezember , allein schon die vielen Kekse...)
    ich hab schon davor bischen zugelegt, die 7 Kilo von 2022 sollen jetzt runter ,möchte wieder mein Normalgewicht haben.

    Päppel auch den Darm grad wieder auf, das ist mir sehr wichtig : mach ich auch so 2-3 Mal im Jahr, mit Leinsamen, Flohsamen etc...
    Heißhunger hab ich gar nicht - Vorteil ist, dass man durch die Flohsamen eh schon ein bischen Völlegefühl bekommt.

    Ich verbiete mir nichts, esse alles in Maßen, bin ja eh ein Gemüse-Junkie, das wird schon...

  9. #9
    Na wunderbar, da haben wir ja schon eine kleine, motivierte Truppe zusammen und können uns gegenseitig anfeuern! Ich freue mich auch, dass sich auch ein Mann hier reingetraut hat: gut so! Dass jeder seinen eigenen Weg geht und seine eigene Methode wählt, finde ich gerade gut. So können wir unsere Erfahrungen schön austauschen. Ich wünsche schon jetzt allen MitstreiterInnen viel Erfolg!

    Bei mir ist das Gewicht seit Beginn meiner Berufstätigkeit im Schnitt jedes Jahr um ein Kilo gestiegen. Im Laufe von 3 Jahrzehnten kommt da ganz schön was zusammen... Aber trotz aller Bemühungen immer mal wieder, habe ich festgestellt, dass ich während der durchgehend hohen Arbeitsbelastung die Kraft fürs Abnehmen nicht hatte. Weder blieb mir genug Zeit für Sport, noch konnte ich so planvoll und selbstgesteuert essen, wie es nötig gewesen wäre. Wenn man immer wieder auf Restaurantkost angewiesen ist, ist es schwierig, seine Mahlzeiten günstig zusammenzustellen. Das geht ja schon beim Hotelfrühstück los. Üppige Frühstücksbuffets, aber nur sehr selten Vollkornprodukte. Da wird man leicht schwach, zumal man ja auch Kraft braucht für den Tag.

    Zuhause würde ich Quark essen - im Hotel gibt es den nur selten (und wenn, ist er oft nicht mehr frisch). Sicher könnte man auch unter solchen Umständen "disziplinierter" sein als ich es war, aber das fällt verdammt schwer. Und es macht zusätzlich Druck, und ich weiß nicht, ob ich das durchgehalten hätte.

    Wie auch immer, jetzt ändern sich meine Lebensumstände und ich kann neue Prioritäten setzen. Auch bei mir sind erhöhte Zuckerwerte (im Grenzbereich) festgestellt worden, und die will ich unbedingt wieder runterkriegen. Keine Lust auf Diabetes!

    Wir essen schon relativ gesund - abwechslungsreich mit viel Gemüse, Salat, Fisch, extrem selten Schweinefleisch, aber öfter Geflügel und auch mal Rindfleisch. Aber ich denke, die Portionen sind oft zu groß, und besonders giftig sind die kleinen Snacks zwischen den Mahlzeiten oder abends. Davon muss ich auf jeden Fall runter. Ich liebe auch meinen Milchkaffee, und der hilft auch nicht gerade beim Abnehmen. Dagegen ist Alkohol kein Thema, trinke ich eh so gut wie nie.

    Keto-Ernährung finde ich interessant, aber ich bezweifle, dass ich das durchhalten würde. Wie überhaupt jede Art von einseitiger Ernährung mit zahlreichen Verboten. Das ist nicht so mein Ding.

    Das ist bei LliD anders. Die Grundregeln habe ich für mich mal aus dem Gesamtkonzept herausgefiltert und kurz zusammengefasst, um mich immer wieder daran zu erinnern; ich packe sie mal in einen Spoiler.


    LliD-Grundregeln:

     3 Hauptmahlzeiten - keine Zwischenmahlzeiten; Abstand > je 4 Stunden!
     weniger Fett (max. 60 g pro Tag - aber hochwertiges Fett)
     Zucker ist ein Gewürz
     Vollkorn über alles
     Ballaststoffe, nicht Kalorien machen satt

    Tipps:
    • geringere Dichte = mehr Volumen fördert Abnahme
    • Suppen, Soßen mit Gemüse ‚strecken’

    Aufbau:

    Phase I: 2 Zündertage
    An den Zündertagen wird der Blutzuckerspiegel heruntergefahren. Effekt: gleich zu Beginn eine deutliche Abnahme (= Erfolgserlebnis) und Ausschalten des Hungergefühls bzw. insbesondere des Appetits auf dickmachende schnelle Kohlenhydrate (Zucker, Weißmehlprodukte etc.). (These: Nur durch das Herunterfahren des Blutzucker- und Insulinspiegels ‚öffnen’ sich die Fettzellen und geben Fett ab, man nimmt ab und hat dabei keine Gier nach Süßigkeiten mehr und generell weniger Hunger.)

    Phase II: 16 Tage nach Plan
    Die folgenden 16 Tage sollen möglichst nach einem vorgegebenen Plan gestaltet werden (Anm.: Das wird inzwischen wohl so nicht mehr propagiert, war aber in den früheren Anleitungen so); Prinzip: sehr wenig Kohlenhydrate (KH) zum Frühstück, der Körper bleibt dadurch auf Abnehmen gepolt; mittags Mischkost, aber auch mit reduzierter KH-Menge, abends wieder kaum KH (dafür mageres Eiweiß, reichlich Salat und Gemüse).

    Phase III: ‚normale’ Abnehmphase
    In der Abnehmphase gelten die LliD-Grundregeln, aber keine zusätzlichen Einschränkungen. Die tägliche Kalorienaufnahme sollte unter dem individuellen Leistungsumsatz liegen (optimal: 500 kcal weniger), aber nicht unter dem individuellen Grundumsatz, sonst droht der JoJo-Effekt. Die Dauer der Abnehmphase ist vom persönlichen Ziel und dem individuellen Tempo der Abnahme abhängig.

    Phase IV: Stabilisierungsphase
    Wenn das Wunschgewicht erreicht ist, sollte man sich weiter an die Grundregeln halten, insbesondere an die 3-Mahlzeiten-Regel, und das Vermeiden allzu zucker- oder stärkehaltiger oder zu fetter Lebensmittel. Wenn es trotzdem mal einen Rückfall gibt, einfach noch mal 2 Zündertage einlegen und falls nötig eine kurze Abnehmphase, bis wieder alles im grünen Bereich ist.

    Generell gilt: Außer an den Zündungstagen gibt es keine Verbote; wer sich weniger streng an die Regeln hält, nimmt eben langsamer ab, aber das kann jeder selbst entscheiden und steuern.

    Wenn man z.B. mal einen Jieper auf Süßes hat, sollte man es als Nachtisch essen, nicht als Zwischenmahlzeit, weil so der Blutzucker zwischen den Mahlzeiten nicht hochschießt, sondern der Süßkram vom Organismus besser ‚weggesteckt’ wird. Das gilt auch für Obst!




    In den letzten sechs Wochen habe ich unser Fahrradergometer nicht mehr nur abgestaubt, sondern bin auch darauf geradelt. Kann ich sehr empfehlen. Mich motivieren dabei Musiksendungen/Konzerte im Fernsehen, da kann ich im Rhythmus treten und es fühlt sich gleich leichter an.

    Da ich relativ groß bin, verteilt sich die "Masse" bei mir einigermaßen gleichmäßig über die Länge; aber dass die Waage aktuell eine dreistellige Zahl zeigt , geht mir total auf die Nerven. Geht ja gar nicht!! Mein erstes Ziel ist daher: wieder "Uhu" werden...

    Also denn, ich bin gespannt, was geht!
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  10. #10
    @ Chatte,
    die ersten 7 Punkte halte ich genau so ein.( plus eine Nasch oder Obsteinheit am späteren Abend) Den Zünderkram braucht es eigentlich nicht. 60 g Fett, mind. 1,5g Eiweiss pro kg Körpergewicht und den Rest mit Carbs auffüllen. Da sind ganz normale Mengen KH möglich und auch ein bisschen Süßkram pro Tag. Man muss also auch nicht verzichten.
    Besonders auf das Eiweiss solltest du in der Abnehmphase achten (dafür vielleicht wenigstens zeitweise tracken), damit keine Muskeln abgebaut werden.

    Und wenn du groß und schwer bist, gehe am besten nicht zu sehr ins Defizit und runter mit den Kalorien Du hast schon einen größeren Grundumsatz, den man mind. essen sollte...ca. 0,5 kg pro Woche gelten als gesunde Abnahme. Am Anfang geht es meist etwas schneller, aber darauf sollte es sich einpendeln.

    Ich halte auch nicht soviel davon, wenn von "Gier auf Süßes" geschrieben wird. Das klingt so, als wenn man es abschalten muss!! Dem ist aber nicht so und ich halte jegliche negative Konotationen zu irgendeiner Art von Lebensmittel für nicht gut. Man sollte doch bedenken, dass die Abnahme dauerhaft sein soll. Wie schade, dann die Lust auf etwas Schokolade, Pudding, Chips und dergleichen auszuschalten.
    Ganz besonders dieser Anti- Kohlehydrate Trend...was ein Unfug. Zum Glück hat sich das wieder gelegt.

    Und um deinen Leistungsumsatz mit einzubeziehen, wie es empfohlen wird, musst du tracken ( übrigens mein ultimativer Tipp) Die 500 kcl Defizit pro Tag entsprechen 0,5 g Abnahme pro Woche.

    Das ist erstmal sehr mühsam, aber nach einigen Wochen/ Monaten klappt das auch intuitiv und man bekommt ein sehr gutes Gefühl für die Nährwerte von Lebensmitteln.
    So kann man auch gut im Blick behalten, dass man nicht zu wenig! isst, und die Makronährstoffe passen.
    Geändert von Hope_N (13-01-2023 um 22:15 Uhr)

  11. #11
    @Hope_N: was heißt "tracken" in Bezug aufs Essen? Das ist mir grad ein bißl schleierhaft. Und was ist ein "Leistungsumsatz"?

  12. #12
    Kalorien zählen, also alles wiegen (wirklich alles! ganz akribisch) und die aufgenommenen Kalorien berechnen. Das machen Apps sehr gut.
    Grundumsatz: das, was der Körper nur für seine grundlegenden Funktionen benötigt. Das sollte immer gegessen werden
    Leistungsumsatz: dazu kommt der Verbrauch aus Aktivitäten
    Das ergibt den Gesamtumsatz (sorry, ich habe oben Leistungsumsatz mit Gesamtumsatz gleichgesetzt)...davon 500 kcal abziehen/ einsparen und man hat eine relativ regelmäßige langsame und gesunde Abnahme.
    Dafür muss man sich ein bisschen einlesen, man benötigt eine App und eine Küchenwaage.
    Auch die Trinkmenge ist wichtig. Mindestens 2-3 Liter. Zu wenig Flüssigkeit kann die Abnahme sehr behindern.
    Wie gesagt, das ist erstmal aufwändig, aber eben nicht reglementierend wie einseitige Diäten.

    Ich benutze diese Seite, um Grundumsatz und Leistungsumsatz zu berechen:

    http://diaethelfer.com/berechnung_gr...ungsumsatz.jsp
    Geändert von Hope_N (14-01-2023 um 06:38 Uhr)

  13. #13
    @Hope N
    Danke für Deine Tipps. Da ich mich ja schon seit etlichen Jahren mit dem Thema beschäftige, war mir das schon klar. Allerdings konnte ich mich bisher nie dazu aufraffen, ein Ernährungsprotokoll zu führen bzw. mein Essverhalten zu "tracken". Ich hab's mal angefangen und versucht, aber schnell abgebrochen; war mir entschieden zu zeitaufwendig. Obwohl ich dem Ernährungsdoc M. Riedl völlig recht gebe, der sagt: Man muss sein Essverhalten erst analysieren, bevor man es (gezielt) ändern kann. Niemand würde doch auch auf die Idee kommen, die Unternehmensstrategie einer Firma, die in Schieflage geraten ist, zu ändern, ohne vorher zu analysieren, was falsch gelaufen ist und geändert werden muss.

    So logisch das ist, habe ich mich dazu bislang nicht durchringen können. Aber im Wesentlichen kenne ich wohl auch so die "Fehler", die ich mache. Und da ich auch ohne das Tracking ja damals gut abgenommen habe, hoffe ich, dass es diesmal auch wieder klappt.

    Damit ich nicht missverstanden werde: Ich halte überhaupt nichts von Verboten für bestimmte Lebensmittel, auch nicht für Süßkram. Das hält man m.E. längerfristig nicht durch, und hier geht es ja um eine langfristige Umstellung. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man umso häufiger Appetit auf Süßes bzw. " schnelle KH" bekommt, je öfter man so etwas isst. Ein Insulinschub provoziert den nächsten, wenn man so will.

    Diesen dickmachenden Teufelskreis kann mann durchbrechen durch die o.g. Maßnahmen. Ich würde mir also - außer an den 2 Zündertagen - durchaus auch mal einen Riegel Schoki gönnen. Aber eben nur einen, und den direkt zu einer Mahlzeit als Dessert.

    Übrigens finde ich es interessant, dass die meisten "Grundregeln" ziemlich genau die ypisch französische Ernährungsweise abbilden. Außer dem Vorrang für Vollkorn... Aber dass man nicht zwischen den Mahlzeiten snackt, oder dass Kuchen (in leichterer Dosierung) als Dessert gegessen wird, ist typisch in Frankreich.

    Ob es wohl deshalb dort weit weniger stark Übergewichtige gibt?

  14. #14
    weißwurscht is Avatar von Angie07
    Ort: Baijan
    Ich wink mal in die Runde

    Mich plagt ein wenig meine "Nichtraucherschwangerschaft" ... das Aufhören hat mir einige Kilos geschenkt.

    Unlängst hab ich mir ja einen Ergometer gekauft und hab so zu den Hunderunden noch ein wenig mehr zu tun.


    Welche Seite übrigens für mich total interessant war, als ich in dieser Antizigarettenphase meine Ernährung reduziert habe: https://fddb.info/db/de/produktgrupp...t_verzeichnis/
    Wenn man sich dort anmeldet, fliegt man bei Nichtnutzung automatisch nach einiger Zeit wieder raus (zumindest gibt es mein Profil inzwischen nicht mehr).

    Es sind so irrsinnig viele Produkte dabei und man kann so seine Tagesrationen deutlich besser überblicken.

    In meinen Augen hilft schon das tägliche Eintragen der Lebensmittel; da wird einem das Essen wesentlich deutlicher vor Augen geführt; also zumindest war es bei mir so... und so reduziert man fast automatisch.
    Geändert von Angie07 (14-01-2023 um 09:13 Uhr)

  15. #15
    Chatte, wenn du dann in Rente bist, ist das eigentlich gut machbar....im vollen Berufsalltag wirklich schwer umzusetzen.
    Angie, rauchen "verbraucht" ca. 150 -200 kcal extra. Beim Aufhören dann die irgendwo versuchen Kleinkram, einzusparen.


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