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  1. #166

    Daumen hoch Erste große Liebe

    Titel: Siebzehnter Sommer
    Autorinnen: Maureen Daly, Bettina Obrecht (Übersetzerin)

    Buchdetails von AMAZON:
    https://www.amazon.de/Siebzehnter-So...gateway&sr=8-1

    Meine Meinung:
    Als Maureen Daly (1921 - 2006) diesen Roman, welcher sich in den USA im Laufe der Jahre zu einem Kultbuch entwickeln sollte, zu schreiben begann, war sie selbst erst 17 Jahre alt. Möglicherweise hat sie somit auch eigene Erfahrungen mit einbezogen. Jedenfalls wirken die geschilderten Ereignisse und Emotionen des sehr unterschiedlichen Protagonistenpärchens überraschend leberndig auch, wenn mittlerweile doch etliche Jahrzehnte ins Land gegangen sind. Der charismatische und mehr der Unterschicht zuzurechnende Jack und die aus solide situierter und bildungsorientierterer Familie stammende Angie sind mir rasch ans Herz gewachsen. Natürlich wurden einige Klischees bedient, auch nervte mich eine von Angies beiden Schwestern mit ihrer geradezu mannstoll-dämlichen Art, trotzdem hat mir diese Geschichte gefallen.

  2. #167

    Daumen runter Begrenzte Begeisterung über die nächste Sommergeschichte

    Titel: Das Leuchten jenes Sommers
    Autorinnen: Nikola Scott und Nicole Seifert (Übersetzerin)

    Buchdetails von AMAZON:
    https://www.amazon.de/Leuchten-jenes...r=8-1-fkmrnull

    Meine Meinung:
    So gut das ansprechende Coverbild zum erzählten Geschehen passt, umso ärgerlicher finde ich es, dass es sich hier wieder einmal um einen Fall handelt, bei welchem der ursprüngliche Titel "Summer of secrets" ("Sommer der Geheimnisse") wesentlich besser als der ausgewählte deutsche passt. Erzählt wird in zwei Handlungssträngen. Der erste schildert die Erlebnisse der jungen Maddy im britischen Cornwall in den Tagen um Hitlers Einmarsch in Polen, der andere spielt 70 Jahre später, als die junge Chloe die greise Maddy kennen lernt. Thema des Romans ist die Liebe, die in den verschiedensten Formen auftritt, von Fürsorge bis hin zu gerade psychopathischer Obsession. Stilmäßig war der Anfang etwas holprig und wies vor allem im älteren Handlungsstrang auch etliche Längen auf. Trotzdem faszinierten mich Thematik und Story zunächst ziemlich. Der Schluss allerdings geriet meinem Empfinden nach viel zu überhastet und war, was den ersten Handlungsstrang angeht, an den Haaren herbeigezogen. Verpasste Chance, wirklich schade!

  3. #168

    Daumen hoch Marina, Marina, Marina

    Titel: Marina, Marina
    Autorin: Grit Landau

    Details zum Buch bei AMAZON:

    https://www.amazon.de/Marina-Roman-G...r=8-1-fkmrnull

    Meine Meinung:

    Frau Landaus Italienbuch "Marina, Marina" begeisterte mich bereits vor dem Beginn der eigentlichen Lektüre, und zwar, als ich entdeckt hatte, dass er neben einem Personenverzeichnis und einer Kartenskizze nebst einigen ansprechenden Landschaftsaufnahmen auch über ein umfangreiches Glossar, eine Playlist, ein interessantes Nachwort sowie 3 Rezepte verfügte.
    Der Roman erzählt in 14 einzelnen Kapiteln und einem Epilog (Liebes)Geschichten aus 5 Familien des fiktiven Küstenörtchens Sant' Amato. Er beginnt - mit Rückblicken in das Jahr 1944 - in den frühen 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und endet 1980.
    Ich fühlte mich von dieser Geschichte wirklich sehr gut unterhalten und kann sie nicht nur Italienfans empfehlen.

  4. #169

    Daumen hoch Gut: "Sich selbst vertrauen"

    Titel: Sich selbst vertrauen: Kleine Philosophie der Zuversicht
    Autor: Charles Pépin, Caroline Gutberlet (Übersetzerin)

    Details zum Buch:
    https://www.amazon.de/Sich-selbst-ve...61/ref=sr_1_2?
    __mk_de_DE=ÅMÅ´ÕÑ&keywords=charles+pepin&qid=1557732999&s=books&s r=1-2

    Meine Meinung:

    Nach Impressum, Inhaltsangabe, (sympathischer) Widmung und Einleitung beginnt das erste von insgesamt 10 Kapiteln, denen jeweils ein mich meist ansprechendes Zitat vorangestellt ist (von Archimedes über Aurel bis Emerson), anschließend daran Nachwort, Quellenverzeichnis und ausführliches Personenregister.
    Das Buch gefiel mir sowohl vom Aufbau als auch vom Stil her sehr gut, der Inhalt wurde nachvollziehbar vermittelt und durch Beispiele Prominenter (z. B. Madonna, Noah Yannick und George Sand) verdeutlicht. Im Plauderton erhalten wir bei diesem Sachbuch keinen der üblichen Ratgeber "In 10 Schritten zum Erfolg", sondern eine überzeugende Darstellung der Problematik und ihrer möglichen Ursachen. Ein minimales Manko waren in meinen Augen gelegentlich als entbehrlich empfundene Wiederholungen, die aber vielleicht von anderen Lesern als Möglichkeit der Vertiefung des Gelesenen angesehen und begrüßt werden.
    Der Einband des angenehm in der Hand liegenden Buches spricht mich an; der Buchtitel passt.
    Da hier gleichzeitig umfangreiche Allgemeinbildung und eine Art Einführung in die Philosophie (beispielsweise Abgrenzung zwischen Stoikern und Epikureern) in unaufdringlicher Formulierung vermittelt werden, halte ich das Buch auch für ein schönes Geschenk.

  5. #170

    lächeln Sympathisch: "Bell und Harry"

    Titel: Bell und Harry
    Autorinnen: Jane Gardam und Isabel Bogdan (Übersetzerin)

    Details zum Buch:
    https://www.amazon.de/Bell-Harry-Jan...sr=1-1-catcorr

    Meine Meinung:

    "Bell" als ein männlicher Vorname war mir bisher total fremd (und irritierte mich deshalb auch zu Beginn der Lektüre ein wenig).
    In diesem mich etwas an eine Mischung aus sowohl "Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn" und "Unsere kleine Farm" oder "Die Waltons" als auch von "Anne auf Green Gables" erinnernden Roman geht es um die Freundschaft zunächst zweier Jungen und später zweier Familien auf dem Land in Yorkshire. Die Beziehungen der Londoner Batemans, die sich, dem Hauptstadttrubel entfliehen wollend, dorthin begeben, und ihren Vermietern, den "Eingeborenen" mit Namen Teesdale, gestalten sich anfänglich leicht kompliziert. Wie sich das im Laufe der Zeit ändert, wird hier in den einzelnen Kapiteln recht unterhaltsam und gut verständlich erzählt. Diese sind zwar irgendwie chronologisch, aber ohne jede Zeitangaben und - am zunehmenden Alter der Protagonisten erkennbar - mit recht unterschiedlich großen Zeitsprüngen verfasst.
    Das Coverbild ist in ansprechenden Farbtönen gestaltet und passt, genauso wie der Buchtitel, zum hier erzählten Geschehen.
    Fazit: Harmlose, jedoch durchaus Urlaubsflair vermittelnde Unterhaltung.

  6. #171

    Daumen hoch Guter Russland-Historienschmöker von Martina Sahler

    Titel: Die Zarin und der Philosoph: Roman (Sankt-Petersburg-Roman, Band 2) Gebundenes Buch – 2. Mai 2019
    von Martina Sahler

    Details von AMAZON:
    https://www.amazon.de/Die-Zarin-Phil...gateway&sr=8-1

    Meine Meinung:
    Obwohl ich bereits einige Bücher von Martina Sahler kenne, gehört "Die Stadt des Zaren", der Vorgängerband, bisher noch nicht dazu. Glücklicherweise spielte dies bei dem Genuss und dem Verständnis der Lektüre von "Die Zarin und der Philosoph" keinerlei Rolle, denn dieser Roman ist in sich abgeschlossen und auch ohne Kenntnis des vorangegangenen Bandes verständlich. Auch verfügt er über Kartenskizzen, Personenregister mit Kennzeichnung der Haupt- und historisch nachgewiesenen Personen, Zeittafel und Nachwort der Autorin, also genau all jene Dinge, die ich bei einem guten historischen Roman schätze. Die Ereignisse um die deutschstämmige russische Zarin Katharina werden in unterhaltsam geschriebenen und leicht lesbaren Prolog, 32 Kapiteln und Epilog mit jeweils vorangestellten Datums- und Ortsangaben erzählt. Thema ist neben Politik, Kunst und Philosophie auch die Liebe in verschiedenen Variationen. Ich fühlte mich gut unterhalten und habe wieder Einiges hinzulernen dürfen.

  7. #172

    Daumen hoch Wild & Gut: Joe Lansdales "Wilder Winter"

    Titel: Wilder Winter (Hap & Leonard, Band 1) Pocket Book – 7. Juni 2019
    von Joe R. Lansdale (Autor) und Richard Betzenbichler (Übersetzer)

    Der erste Hap & Leonard-Roman
    Aufgenommen in die KrimiWelt-Bestenliste von WELT, ARTE und Nordwestradio.
    Die kultige Krimi-Reihe von Joe R. Lansdale kommt in einem neuen Gewand: Passend zum Sommer gibt es die ungleichen Freunde Hap Collins und Leonard Pine nun im Taschenbuchformat.

    Buchdetails von Amazon:
    https://www.amazon.de/Wilder-Winter-...s=books&sr=1-2

    Meine Meinung:
    Kriminalromane stehen nicht an der ersten Stelle in meinem literarischen "Beuteschema", aber dieser hier haute mich - im positiven Sinne! - geradezu vom sprichwörtlichen Hocker. Joe. R. Lansdale lässt seinen in der Ich-Form erzählenden Protagonisten Hap erfreulich oft skurrile, zärtliche oder originelle Worte finden. So bezeichnet er beispielsweise winterlich unbelaubte Eichen im Vergleich zu im immergrünen Nadelkleid stehenden Fichten als "hemdsärmelig" und gedenkt gleich auf der nächsten Seite seiner Jugendliebschaften mit den Worten "Ich schlief nicht nur mit Rosa Mae, sondern auch mit anderen tollen Mädchen, an die ich mich bis heute gern zurück erinnere. Mädchen, die mir das Gefühl gaben, ein Mann zu sein, und denen ich hoffentlich das Gefühl gab, eine Frau zu sein, zumindest zeitweise."
    Ein Beispiel noch für den teilweise flapsig-sympathischen Umgang der beiden Titelhelden miteinander: Hap plant einen nicht ungefährlichen Tauchgang.
    Leonard (schwul): "Ich lasse dich einfach nicht allzu lange unten bleiben... Wenn du nicht bald wieder hochkommst, komm ich runter und packe dich am Arsch!"
    Hap: "Ich weiß, das ist dein Lieblingskörperteil, Leonard, aber bitte hol den Rest von mir doch auch mit rauf!"
    Leonard: "Gebongt!"
    Ja, die Sprache und auch die Geschichte sind manchmal recht hart, neben einem gemeuchelten Haustier gibt es etliche menschliche Leichen, aber die Lektüre war spannend, logisch und zudem mit vielen schönen musikalischen Oldies versetzt.

  8. #173

    Daumen hoch Insgesamt empfehlenswertes Kochbuch zum Intervallfasten

    Autorin: Petra Bracht
    Titel: Das Kochbuch zum Intervallfasten

    Verlag: Gräfe und Unzer, Erscheinungstermin: 25.06.19, Seitenanzahl: 192, ISBN: 9783833870989
    AMAZONDETAILS: https://www.amazon.de/Das-Kochbuch-z...tige/...ÅMÅ&ac ute;ÕÑ&keywords=ISBN+9783833870989&qid=1561569745&s=gateway&sr=8 -1

    Meine Meinung:
    Mir war es egal, aber für manch anderen Menschen mag es wichtig sein: Dass hier lediglich vegetarische oder vegane Rezepte vorgestellt werden - wenn auch angenehm leicht verständlich erklärt und sowohl mit ansprechenden Farbfotografien als auch mit Nährwertgaben ergänzt - , erfährt die geneigte Leserschaft erst mitten in der Lektüre.
    Auch müsste, obwohl es hier ja in erster Linie um Rezepte geht, meiner Auffassung nach in der allgemeinen Einführung in die Thematik "Intervallfasten" unbedingt erwähnt werden, dass es neben der 16:8- auch noch die 5:2-Variante gibt. Also entweder täglich 16 Stunden fasten und während der verbleibenden 8 Stunden 1-3 Mahlzeiten aus diesem Rezeptbuch zu sich nehmen - oder an 5 Wochentagen normale Ernährung und an 2 Tagen dann fasten.
    Hingegen halte ich die mehr oder weniger diskrete Werbung für 2 exklusive Küchengeräte für durchaus verzichtbar.
    Von den oben aufgeführten Einschränkungen abgesehen, halte ich dieses Buch jedoch für recht empfehlenswert.

  9. #174

    Cool Ksenia Konrad: ""Alles außer fern"

    Verlag Haymon
    Genre Sachbuch
    Erscheinungstermin 27.08.19
    Seitenanzahl 208
    ISBN 978-3-7099-3482-1
    Preis 17,90 €
    Wie ich mich (fast unfallfrei) integriert habe - und die anderen auch
    Raus aus der pulsierenden Metropole Moskau, hinein in die beschauliche Tiroler Provinz
    Diesen Schritt wagte die russische Germanistin Ksenia Konrad. Wie es ist, sich an einem fremden Ort zurechtzufinden, exotisch anmutende Gepflogenheiten richtig deuten zu lernen und den anfangs unverständlichen Dialekt zu enträtseln – davon kann Ksenia Konrad ein Lied mit vielen Höhen und Tiefen singen. Hinter jeder Ecke lauert eine neue Ausnahme von der Regel. Und heißt es jetzt eigentlich Plusquamperfekt oder Minusquamperfekt? Alles halb so schlimm, beweist Ksenia Konrad: Heute arbeitet sie selbst als Deutschtrainerin für MigrantInnen und hilft anderen dabei, Sprache als Schlüssel für die Tür zur neuen Heimat zu entdecken. Erfolgsrezept Herz und Humor: mit einer neuen Sprache in ein neues Leben finden. Unkonventionell und ermutigend: Ksenia Konrad ist eine tatkräftige Frau, die etwas zu erzählen hat – schließlich kennt sie die Gefühlsskala beim Transfer in eine neue Kultur selbst nur zu gut. Mit viel Herz und Humor entlockt sie selbst aussichtslos scheinenden Situationen eine Portion heitere und motivierende Lebensphilosophie. In ihrem inspirierenden Buch berichtet sie schwungvoll und erhellend von ihrer eigenen Lebensgeschichte und von ihrer Arbeit mit MigrantInnen. (Verlagsinformationen)

    Meine Meinung:
    Die Lektüre von Ksenia Konrads Sachbuch "Alles außer fern - Wie ich mich (fast unfallfrei) integriert habe - und die anderen auch" beeindruckte mich sowohl durch die Thematik als auch durch den Schreibstil und zudem die ansprechende Aufmachung.
    In leicht-lockerem Ton erzählt die Autorin von ihrem Beruf als Deutschtrainerin für Migranten und gibt den Muttersprachlern gleichzeitig Informationen, welche als Auffrischung oder vielleicht auch Wissenserweiterung verstanden werden können.

  10. #175

    Daumen hoch Jugendbuchlesehighlight von Maja Lunde!

    Verlag Verlag Urachhaus
    Seitenanzahl 192
    ISBN 978-3-8251-5151-5
    Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein …
    Gerda ist zehn und hat gerade ›Die drei Musketiere‹ gelesen. Naiv, abenteuerlustig und ausgestattet mit einem hitzigen Temperament, beschließt sie, Sarah und Daniel auf ihrer Flucht zu helfen. Ihr ängstlicher Bruder Otto geht zögernd mit. Es wird für die vier Kinder ein Abenteuer auf Leben und Tod.(Verlagsinformationen)

    Meine Meinung:
    Das am 21. August 2019 erschienene und ab einem Alter von 9 Jahren empfohlene Kinderbuch "Über die Grenze" von Maja Lunde (Autorin), Regina Kehn (Illustratorin) und Antje Subey-Cramer (Übersetzerin) erfüllt alle Erwartungen, die man an ein gutes Buch dieses Genres nur stellen kann.
    In kindgerechter Weise wird hier ein Stück Geschichte aus dem vergangenen Jahrhundert aufgegriffen, indem die Geschwister Otto (12) und Gerda (10) im von den Deutschen besetzten Norwegen 1942 mit großen Problemen konfrontiert und in ein lebensgefährliches Abenteuer verstrickt werden.

  11. #176

    Mittelprächtig: Manndecker

    Verlag Ullstein
    Genre Literatur
    Erscheinungstermin 30.08.19
    Seitenanzahl 320
    ISBN 9783548291406
    Kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag liegt Achims Eheleben in Scherben. Der Kontakt zu seinem erwachsenen Sohn ist eingeschlafen und seine Karriere als Schauspieler ist mehr Erinnerung als Realität. Er zieht mit dem Solo-Comedyprogramm »Der Manndecker«, das die Geschichte eines alternden, aus der Zeit gefallenen Fußballers erzählt, noch einmal über die Dörfer. Seine Gage verzecht er an den Tresen der Vereinsgaststätten, in denen er auftritt, kaum jemals vor mehr als einer Handvoll Zuschauer. Doch dann engagiert ihn der BVB für seine Saisonabschlussfeier. Und auch in Sachen Liebesleben hält die Reise einiges bereit. Nimmt für Achim doch noch alles eine unerwartete Wendung? (Verlagsinformation)

    Meine Meinung:
    Jörg Menke-Peitzmeyers seltsames Buch "Der Manndecker" erzählt mal mehr mal weniger unterhaltsam die Geschichte eines einerseits intelligent und außerordentlich sensibel und dann wieder total gleichgültig bis sogar ordinär- primitiv erscheinenden Mannes, der mit einem selbstverfassten ironischen Fußballklamaukstück ähnlich einem Baumärkte eröffnenden abgehalfterten Schlagersänger über die Dörfer zieht und dabei ähnlich erfolglos ist wie als Ehemann und Vater. Ich erwog oft den Abbruch der Lektüre, vor allem bei Seiten ohne Absätze, wörtliche Rede oder ähnliche "Pausen", und war dann doch wieder berührt, wenn hin und wieder sehr schöne Passagen gleich Blitzen den mich leicht nervenden Text unterbrachen.

  12. #177

    Daumen hoch Kinderbuchhighlight: "Jane Austen"

    Verlag Insel
    Erscheinungstermin 30.09.19
    Seitenanzahl 32
    ISBN 978-3-458-17830-9
    Preis 13,95 € (Verlagsinfo)

    Meine Meinung:
    Isabel Sánchez Vegaras für Kinder ab einem Alter von etwa 4 Jahren empfohlenes und mit wunderschönen Illustrationen versehenes Kinderbuch über die vor ein wenig mehr als 200 Jahren verstorbene britische Autorin Jane Austen aus der Serie "Little People, Big Dreams" ("Kleine Menschen, große Träume") ist wirklich ein ganz entzückendes literarisches Kleinod! Hier wird kindgerecht von der Entwicklung der als jüngstes von 8 Geschwistern aufwachsenden Schriftstellerin erzählt, die sich nicht mit den damals ihrem Geschlecht zugestandenen Beschäftigungen "Brav-sein, Nähen und Bei-der-Hausarbeit-helfen" zufrieden geben wollte und schon jung begann, ihre Familie mit Geschichten und Theaterstückchen zu unterhalten. Am Ende des Buches gibt es "Erwachsenen-Informationen": Nach einer unglücklich verlaufenen ersten großen Liebe blieb Jane Austen unverheiratet und zog nach dem Tode ihres Vaters gemeinsam mit Mutter und Schwester zu einem ihrer Brüder, wo sie bis zu ihrem Ableben mit nur 41 Jahren blieb.
    Den Kindern wird ohne den berühmten Zeigefinger vermittelt, dass es sich durchaus lohnen kann, sich für seine Träume einzusetzen. Alle Daumen hoch!

  13. #178

    Mary Berg "Wann wird diese Hölle enden?"

    Verlag Orell Füssli Verlag
    Genre Sachbuch
    Erscheinungstermin 20.09.19
    Seitenanzahl 356
    ISBN 978-3-280-05713-1
    Das Tagebuch von Mary Berg wurde in Amerika vor Ende des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht und war der erste Augenzeugenbericht über das Leben im Warschauer Ghetto. Es beschreibt eindringlich den vergeblichen Versuch, sich möglichst lange einen normalen Alltag aufrechtzuerhalten, in den aber nach und nach Hunger, Krankheit und Tod Einzug hielten. Es dokumentiert, wie die Nazis 1942 die »Große Aktion« starteten, die zur schrittweisen Auflösung des Ghettos führte, und wie die ersten Berichte über Deportationen ins Vernichtungslager Treblinka die zurückgebliebenen Bewohner erschütterten. Es schildert die Gewissenbisse von Mary Berg, die 1943, kurz vor dem blutigen Aufstand im Warschauer Ghetto, mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester fliehen kann, aber Freunde und Familienangehörige zurücklassen muss.
    Mary Berg gelingt es, die 12 kleinen Notizblöcke 1944 nach Amerika zu schmuggeln. Ihr Tagebuch gewährt dem Leser einen zutiefst persönlichen Einblick in den Holocaust und die Schuldgefühle einer Überlebenden. Ein erschütterndes Zeitdokument – erstmals in deutschsprachiger Buchfassung.(Verlagsinformation)

    Meine Meinung:
    Mary Bergs Sachbuch "Wann wird diese Hölle enden?" präsentiert, mit einem gut zum im zweiten Weltkrieg angesiedelten authentischen Buchinhalt passenden Coverbild versehen, der Leserschaft in 18 Kapiteln sowohl aufschlussreich als auch beklemmend das eigentlich unvorstellbare Geschehen aus dem Tagebuch von Mary Berg, einem Mädchen, welches die teilweise unmenschlichen Ereignisse im Warschauer Ghetto überlebte. Neben etlichen Abbildungen verfügt es über einen Anhang mit Anmerkungen, Bibliographie, Zeittafel und Index/Register. Da ich die damaligen Vorkommnisse bisher lediglich entweder als nüchterne Fakten und Daten beispielsweise aus dem Geschichtsunterricht oder aus Büchern und Filmen (beispielsweise "Holocaust", "Exodus" oder "Ein Stück Himmel") kannte, war mir diese Form der Präsentation zwar neu, aber durchaus nicht unangenehm.

  14. #179

    Daumen hoch Kochbuchhighlight! Rach

    Erscheinungstermin 05.11.19
    Seitenanzahl 240
    ISBN 978-3-8338-7101-6
    Was koche ich heute? Immer schon die berühmteste Frage in jeder Küche. Aber oft genug endet diese Überlegung mit Rückkehr zu längst vertrauten Standards. Das wird selbst dem geduldigsten Esser irgendwann zu fad. Dieses Buch bringt Schwung in die tägliche Entscheidung. Denn der bekannte und beliebte Spitzenkoch Christian Rach beweist mit seinen Rezepten, dass jeder auch mit wenig Zeit, mit wenig Übung und kleinem Budget einfach großartig kochen kann. Seine persönlichen Empfehlungen, Tricks und Tipps ermuntern dazu, den Alltagstrott beim Speisezettel einfach hinter sich zu lassen. Weil Abwechslung mit Geschmacksvielfalt einfach gute Laune macht, der Gesundheit gut tut, und alle begeistert, die täglich mit am Tisch sitzen. Alles ist so simpel und genau erklärt, dass auch Einsteiger einfach damit loslegen können.(Verlagsinfo)

    Meine Meinung:
    Christian Rachs Kochbuch "Rachs Rezepte für jeden Tag - Große Küche für kleines Geld (Gräfe und Unzer Autoren-Kochbücher)" ist für mich das bisherige Kochbuch-Jahreshighlight, denn es ist genau das richtige Buch für Menschen wie mich, welche zwar recht gerne kochen (und noch viel lieber essen! *g*), jedoch nicht unnötig viel Zeit in der Küche verbringen möchten.
    In höchst ansprechender Aufmachung werden dem Lesenden tolle, bodenständige und leicht nachkochbare Rezepte mit einfach zu beschaffenden Zutaten und - bedauerlicherweise selten geworden! - Nährwertangaben präsentiert.
    Unverzichtbare Basics sowohl an Küchenutensilien als auch an immer wieder vorkommenden Rezeptanteilen wie beispielsweise Fonds runden das für die eigene Verwendung ebenso wie als repräsentatives (Weihnachts-?)Geschenk hervorragend geeignete Buch gut ab.

  15. #180

    Begrenzte Begeisterung "Wahl/Qual)

    Rafael Fuchsgruber/Tanja Schönenborn: "Wer die Wahl hat, liebt die Qual"
    Erscheinungstermin: 10.10.19, Seitenanzahl: 192, ISBN:978-3-667-11691-8 (Verlagsinfo)

    Meine Meinung:
    Aus dem Verlag Delius/Klasing habe ich schon viele gute Bücher gelesen, denen aber stets eines gemeinsam war: Ich musste sie vor der 1. Lektüre ordentlich lüften. Auch dieses hier machte da leider keine Ausnahme. Ob das an den vielen - zugegebenermaßen überwiegend schönen - Farbaufnahmen liegen könnte?
    Das von Rafael Fuchsgruber und Tanja Schönenborn verfasste Sachbuch "Wer die Wahl hat, liebt die Qual - Glücksmomente eines Abenteuerläufers" zeigt auf dem Cover leider nur ihn, was zwar zum Untertitel passt, ich aber unglücklich entschieden finde. Auch störte mich die teilweise Verwendung eines von mir als augenunfreundlich hellen Orangetons im Text. Die vielen Farbaufnahmen - mindestens eines davon sogar doppelt, einmal über eine halbe und einmal gleich über zwei ganze Seiten - gefielen mir recht gut, wenn ich auch weder auf dem gemeinsamen Popelbild noch auf jenem mit den Zigarren, dem, auf welchem Rafael wohl Wasserfontäne spielt und jenen beiden, auf denen Tanja nackt badet bzw. ihre Tätowierungen zeigt, irgendeinen Bezug zum Buchinhalt finden kann. Auch verstehe ich weder, warum die uns schon auf S. 73 erzählte Lawrence von Arabien-Geschichte bereits auf S. 88 erneut präsentiert wurde, noch die Schokoriegel-Reklamen-Anspielung auf S. 163.
    Davon abgesehen gefiel mir das Buch, in dem eine gelungene Mischung von "Weite Welt", Sportbegeisterung und Privatleben präsentiert wird, recht gut.


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