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  1. #121

    Daumen runter Leider nur bedingt empfehlenswert: Durch alle Zeiten

    Titel: Durch alle Zeiten
    Autorin: Helga Hammer
    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
    Verlag: Ullstein fünf (13. Oktober 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3961010080
    ISBN-13: 978-3961010080
    Größe und/oder Gewicht: 13,7 x 2,4 x 21,1 cm

    Über die Autorin:
    Helga Hammer, geboren 1940, studierte Germanistik und Arabistik und verbrachte einige Jahre in Ägypten. Heute lebt sie mit ihrem Mann auf den Kanarischen Inseln und in Österreich. Durch alle Zeiten ist ihr Debüt.

    Inhalt:
    Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Mit siebzehn Jahren verliebt das Mädchen mit dem Madonnengesicht sich in einen jungen Mann aus angesehener Familie. Diese Liebe darf nicht sein und lässt doch beide ihr Leben lang nicht mehr los. Klar und tiefbewegend schildert Helga Hammer eine archaische Bergwelt, geprägt von harter Arbeit und gesellschaftlichen Zwängen, von den 50er Jahren bis in die Gegenwart.
    (Quelle: AMAZON)

    Meine Meinung:
    Auf dieses Buch hatte ich mich nach der Inhaltsbeschreibung sehr gefreut, klang es doch exakt nach meinem Beuteschema: Familiensaga oder Liebesgeschichte unter schwierigen Umständen vor ansprechender Kulisse mit interessantem geschichtlichen Hintergrund! Die geschilderten Lebensumstände weckten denn auch schnell meine Sympathie für und etwas später auch mein Mitgefühl mit der vom Schicksal wirklich arg gebeutelten Protagonistin Elisabeth. Aber je weiter ich las, wurde ich immer verärgerter, vor allem im Hinblick auf die Kinder, die sich nach und nach einstellten, alles Halbgeschwister, alle von Vätern, die zwar teilweise verheiratet waren, aber nicht mit der Kindesmutter. Die war zweimal verheiratet, schob ihren Männern aber skrupellos die fremdgezeugten Kinder unter bzw. hatte die Absicht, dies zu tun. Ich möchte keinesfalls als Moralapostel erscheinen, es waren damals andere und schwierigere Zeiten. Trotzdem empfand ich Elisabeth als sehr ichbezogen und unfair und aus überwiegend eigenem Verschulden von einer Katastrophe in die andere zu schlittern.

  2. #122

    Daumen hoch In vieler Hinsicht interessantes und sehr berührendes Buch: Nachtlichter

    Titel: Nachtlichter
    Originaltitel: The Outrun
    Autorin: Amy Liptrot
    Übersetzerin: Bettina Münch

    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
    Verlag: btb Verlag (9. Oktober 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442757339
    ISBN-13: 978-3442757336
    Größe und/oder Gewicht: 13,4 x 3,5 x 20,5 cm

    Über die Autorin:
    Amy Liptrot ist auf den Orkneyinseln aufgewachsen. Als Journalistin schreibt sie für verschiedene britische Magazine. Das Memoir NACHTLICHTER, ihr erstes Buch, begeisterte Leser wie Presse gleichermaßen, stand wochenlang auf den britishen Bestsellerlisten und wurde u.a. mit dem Wainwright Prize for Best Nature and Travel Writing sowie dem PEN Ackerley Prize für autobiografisches Schreiben ausgezeichnet.

    Inhalt:
    Die ursprüngliche Kraft einer einzigartigen Landschaft lässt alte Wunden heilen: Mit Anfang dreißig spült das Leben Amy Liptrot zurück an den Ort ihrer Kindheit - die Orkney Islands, im dünn besiedelten Schottland wohl die abgelegenste Region. Hier schwimmt die britische Journalistin morgens im eiskalten Meer, verbringt ihre Tage als Vogelwärterin auf den Spuren von Orkneys Flora und Fauna und ihre Nächte auf der Suche nach den »Merry Dancers«, den Nordlichtern, die irgendwo im Dunkeln strahlen. Und hier beginnt sie nach zehn Jahren Alkoholsucht wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt Amy Liptrot von ihrer Kindheit, ihrem Aufbruch in die Stadt, nach Edinburgh, weiter nach London. Vom wilden Leben, dem Alkohol, dem Absturz. Vom Entzug und der Rückkehr zu ihren Wurzeln auf Orkney, wo sie der Natur und sich selbst mit neuen Augen begegnet.
    (Quelle: AMAZON)

    Meine Meinung:
    Beinahe wie ein Ausgleich für die eben erwähnte Enttäuschung fiel mir dieses Buch in die Hände!
    Während seiner Lektüre fühlte ich mich einige Male an das kürzlich ebenfalls hier rezensierte Buch "Gegen alle Regeln" von Ariel Levy erinnert. In beiden Büchern geht es darum, in einer sehr schwierigen Lebenssituation nicht unter zu gehen. Amy führt den Kampf gegen ihre Alkoholsucht nach wilden Jahren in London wieder in ihre nordschottische Heimat zurück gekehrt in einer Art Selbsttherapie durch eine schriftliche Bestandsaufnahme und beschäftigt sich zudem mit Wandern und Schwimmen, Tierbeobachtungen und Internetkontakten. Auf diese Weise erfuhr ich interessante Dinge über die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Kultur und Geschichte der schottischen Orkney-Inseln, zu denen es hinten im Buch zwei Skizzen erleichterten, Amy auf ihren Wegen zu begleiten. Ein sehr bewegendes, jedoch nie kitschiges und ganz gewiss lesenswertes Buch!!

  3. #123

    Cool "1984" auf modern mit "Känguru-Bezug": "QualityLand"

    Titel: QualityLand
    Autor: Marc-Uwe Kling

    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    Verlag: Ullstein Hardcover (22. September 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3550050151
    ISBN-13: 978-3550050152
    Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 3 x 20,5 cm

    Über den Autor:
    Marc-Uwe Kling (*1982) singt nicht nur Lieder, er erzählt auch Geschichten, beides besonders gern im Radio, auf Lesebühnen oder anderen bedeutungsvollen Brettern. Grundsätzlich sind ja Lieder und Geschichten schon einmal eine gute Kombination. Doch Marc-Uwe Kling lebt darüber hinaus noch mit einem Känguru zusammen: einem kommunistischen Känguru, einem süchtigen Känguru – süchtig nach Schnapspralinen...

    Inhalt:
    Willkommen in QualityLand, in einer nicht allzu fernen Zukunft: Alles läuft rund - Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, oder Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller? Marc-Uwe Kling hat die Verheißungen und das Unbehagen der digitalen Gegenwart zu einer verblüffenden Zukunftssatire verdichtet, die lange nachwirkt. Visionär, hintergründig – und so komisch wie die Känguru-Trilogie.
    (Quelle: AMAZON)

    Meine Meinung:
    Ganz gewiss ein interessantes Buch, ich fand darin sowohl lustige und als auch zum Nachdenken anregende Stellen. Manchmal blieb mir allerdings das Lachen im Hals stecken, beispielsweise, wenn mir klar wurde, wie nahe wir den Zukunftsvisionen in "QualityLand" bereits heute sind. Zu diesem Thema fand ich jedoch bisher schon Bücher, die mir wesentlich besser gefielen, z. B. "Zero" von Marc Elsberg - wenn es da zugegebenermaßen auch weniger lustig zu ging.
    Dieses Buch ist in zwei Ausgaben erschienen, einer "hellen" und einer "dunklen", welche sich jedoch nur durch einige Kommentare unterscheiden. Meiner Auffassung nach wäre das verzichtbar gewesen. Der Protagonist Peter ist sympathisch, seine Roboter-Rettungskeller-Insassen ebenfalls sehr inspirierend!

  4. #124

    Cool Der Originalroman bleibt unerreicht!

    Titel: Das Vermächtnis der Spione (9. Teil der George-Smiley-Reihe )
    Autor: John le Carré


    Produktinformation:

    Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
    Verlag: Ullstein Hardcover
    Ersterscheinungsdatum in D: 13. Oktober 2017
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3550050127
    ISBN-13: 978-3550050121
    Originaltitel: A Legacy of Spies
    Übersetzer: Peter Torberg
    Größe und/oder Gewicht: 13,8 x 4 x 22 cm


    Über den Autor:

    John le Carré, 1931 geboren, studierte in Bern und Oxford. Er war Lehrer in Eton und arbeitete während des Kalten Kriegs kurze Zeit für den britischen Geheimdienst. Seit nunmehr fünfzig Jahren ist das Schreiben sein Beruf. Er lebt in London und Cornwall.


    Inhalt:

    Das geniale Finale der Welterfolge "Der Spion, der aus der Kälte kam" und "Dame, König, As, Spion"
    1961: An der Berliner Mauer sterben zwei Menschen, Alec Leamas, britischer Top-Spion, und seine Freundin Liz Gold.
    2017: George Smileys ehemaliger Assistent Peter Guilliam wird ins Innenministerium einbestellt. Die Kinder der Spione Alec Leamas und Elizabeth Gold drohen, die Regierung zu verklagen. Die Untersuchung wirft neue Fragen auf: Warum mussten die Agenten an der Berliner Mauer sterben? Hat der britische Geheimdienst sie zu leichtfertig geopfert? Halten die Motive von damals heute noch stand? In einem dichten und spannungsgeladenen Verhör rekonstruiert Peter Guilliam, was kurz nach dem Mauerbau in Berlin passierte. Bis George Smiley die Szene betritt und das Geschehen in einem neuen Licht erscheint.
    "Der Spion, der aus der Kälte kam" ist zurück! Der ultimative Roman über die dunklen Seiten der Geheimdienste...
    (Quelle: AMAZON)



    Meine Meinung:

    "Der Spion, der aus der Kälte kam" ist eines meiner Lieblingsbücher. Sogar die sich bei guten Büchern oft als Enttäuschung herausstellende Verfilmung mit Richard Burton in der Titelrolle und ebenso hochkarätig besetzten Nebenrollen gefiel mir gut. Der Folgeroman "Dame, König, As, Spion" dagegen beeindruckte mich nicht nachhaltig, obgleich der Autor wie bei all seinen Büchern Fiktion gekonnt mit während seiner kurzen Dienstzeit beim britischen Geheimdienst erworbenen Erfahrungen vermischte. Der jetzt vorliegende Band beweist, dass der 1931 geborene Schriftsteller sein Metier immer noch beherrscht: Sehr spannend und gelegentlich etwas nachdenklich machend, vor allem, wenn es um Fragen der Ethik und Moral, Rechtfertigung und Verantwortung geht, manchmal aber auch ein wenig zäh, wenn man aus streng geheimen trockenen Aktenauszügen längst bekannte Fakten erfährt. Insgesamt empfand ich das Buch zwar nicht als direkte Enttäuschung, jedoch reicht es für mich bei weitem nicht an den genialen Anfangsroman heran.

  5. #125

    Daumen hoch

    Titel: Oma, die Nachtcreme ist für 30-Jährige! (Die unglaublichen Geschichten einer 107-Jährigen)

    Autor: Anja Flieda Fritzsche


    Produktinformation:

    Taschenbuch: 240 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch
    Ersterscheinung in D.: 1. Dezember 2017
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548377750
    ISBN-13: 978-3548377759
    Größe und/oder Gewicht: 12 x 2,1 x 18,7 cm


    Inhaltsangabe:

    Oma Maria ist ein Phänomen!
    Als sie geboren wurde, war Kaiser Wilhelm II. noch in Amt und Würden.
    Sie erlebte zwei Weltkriege, eine Mondlandung und unzählige technische Errungenschaften. Heute surft die 107-Jährige voller Spaß mit Hilfe ihrer Enkelin Anja im Internet.
    Gemeinsam begeistern sie mit ihrer eigenen Seite auf Facebook ihre Fans, mit witzigen Sprüchen von Oma Maria ("Lächeln aufsetzen - gegen die Falten!") und charmante Lebensweisheiten ("Immer vorwärts gehen - niemals stehen bleiben!").
    Jetzt hat Enkelin Anja zusammen mit Oma Maria ihre unvergesslichen Erlebnisse in einem wunderbaren Buch aufgeschrieben -– ein umwerfendes Zeugnis voller Lebensfreude, Esprit und Humor.
    „"Oma, musstest du nicht auf die Toilette?"“ - "Nee, hab die Beine übereinander geschlagen. Für heute geschlossen!“"
    „"Anja-Spätzchen, vergiss deine Sprechanlage nicht!"“ - „"Handy! Oma es heißt Hääääändiiii!“"


    Über die Autorin:
    Anja Flieda Fritzsche, in Rosenheim geboren, wuchs im Inntal auf.
    Sie ist als Kommunikationsdesignerin tätig und arbeitete für InStyle, BRAVO und People.
    Sie lebt mit ihrem Partner in München.
    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:
    Als Fan historischer Romane und nach der oben zitierten Erwähnung von Kaiser Wilhelm II. und den beiden Weltkriegen hatte ich mir eigentlich etwas mehr geschichtlichen Bezug erhofft. Trotzdem konnte mich dieses Buch in vielfacher Hinsicht vollauf begeistern! Wir haben es hier mit einem Genremix von Biografie, Familiengeschichte, Humor, Abhandlung über den Umgang mit Hochbetagten, vor allem, wenn Dinge wie Demenz, Alzheimer und Pflegebedürftigkeit hinzutreten, und nicht zuletzt einem leuchtenden aber ganz natürlichen und eigenlobfreien Vorbild im Hinblick auf Familienzusammenhalt zu tun!
    Die Anekdötchen sind köstlich, die Beschreibung der Krankheitsbilder realitätsnah, die gezeigte Empathie bewundernswert.
    Einige Familienfotografien runden das leicht lesbar Erzählte perfekt ab.
    LESEEMPFEHLUNG!!!

  6. #126

    Daumen runter Hinkender Hitchcockvergleich!

    Titel: The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
    Autor: Iain Reid


    Produktinformation:

    Broschiert: 240 Seiten
    Verlag: Droemer TB
    Ersterscheinung in D.: 2. November 2017
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3426306190
    ISBN-13: 978-3426306192
    Originaltitel: I'm Thinking of Ending Things
    Übersetzerin:‎ Anke Kreutzer
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 2,2 x 21,1 cm


    Über den Autor:

    Der Kanadier Iain Reid, Jahrgang 1980, veröffentlichte zunächst zwei preisgekrönte Memoirs; seine literarischen Arbeiten erschienen u.a. im New Yorker und in der National Post.
    Sein Romandebüt "The Ending" elektrisierte Presse und Leser und führte zur Gründung einer Website zum Austausch über das Buch.
    Iain Reids zweiter literarischer Thriller ist in Arbeit.
    Der Autor lebt in Ontario, Kanada.


    Inhaltsangabe:

    Der Überraschungs-Hit des Kanadiers Iain Reid - subtiler Psycho-Horror für Fans von Stephen King und Hitchcock

    Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die winterliche Weite Kanadas.
    Trotz ihrer besonderen Verbindung denkt sie darüber nach, die Sache zu beenden.
    Und während draußen die Dämmerung das einsame Land in Dunkelheit hüllt, werden drinnen im Wagen Gespräche und Atmosphäre immer unheimlicher: Weshalb hält die Erzählerin einen Stalker vor Jake geheim, der ihr seit längerem Angst macht?
    Warum gibt Jake nur bruchstückhaft etwas von sich preis?
    Wort für Wort steigt aus den Seiten ein kaum greifbares Unbehagen auf, denn eines ist von vornherein klar: Das junge Paar steuert unaufhaltsam in die Katastrophe...
    Ein raffiniertes, stilistisch brillantes Psycho-Drama über Identität, menschliche Abgründe, Einsamkeit und Wahn - "Der kühnste und originellste literarische Psycho-Thriller seit langem." Chicago Tribune
    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:
    Meiner bescheidenen Auffassung nach hinkt der Vergleich mit Stephen King und vor allem mit Gruselaltmeister Hitchcock gewaltig!
    Zugegebenermaßen erschien mir der Anfang zunächst vielversprechend, die Spannung, als das ungleiche Paar sich auf den Weg zu den (Schwieger-)Eltern macht, wird ebenso gekonnt aufgebaut wie geschickt gesteigert.
    Aber das Ganze überlebt sich selbst, verpasst den Zeitpunkt der Entladung und verpufft irgendwie im Nichts.
    Und anschließend zieht es sich unglaublich zäh von Seite zu Seite.
    Ich wollte mehrmals abbrechen, dachte mir aber immer, das könne es doch nicht gewesen sein. War es dann aber wohl doch.
    Möglicherweise habe ich ja auch den Schluss nicht verstanden.
    Passiert mir bei "Hitch" nicht!

  7. #127

    Daumen hoch Beeindruckender Blick ins Hollywood von vor knapp 100 Jahren

    Titel: Der Mann, der nicht mitspielt

    Autor: Christof Weigold


    Produktinformation:

    Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
    Verlag: Kiepenheuer&Witsch (15. Februar 2018)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3462051032
    ISBN-13: 978-3462051032
    Größe und/oder Gewicht: 14,4 x 5 x 22,1 cm

    Über den Autor:

    Christof Weigold, geboren 1966, schrieb Theaterstücke und war von 1996 bis 1999 fester Autor bei der »Harald-Schmidt-Show« in Köln, für die er auch vor der Kamera stand. Seit 2000 arbeitet er als freier Drehbuchautor für Film und Fernsehen. »Der Mann, der nicht mitspielt« ist sein erster Roman. Er lebt in München.

    Inhaltsangabe:

    Hollywood in den Roaring Twenties: ein wahres Sündenbabel zur Zeit der Stummfilme und der Prohibition. Rätselhafte Todesfälle erschüttern die Stadt.
    Mittendrin: ein deutscher Privatdetektiv.
    Christof Weigolds mitreißend spannender Detektivroman »Der Mann, der nicht mitspielt« ist der Start einer Reihe, die auf den größten Skandalen und ungeklärten Mordfällen des frühen Hollywood basiert.
    Privatdetektiv Hardy Engel, ein gescheiterter deutscher Schauspieler, wird von der schönen Pepper Murphy beauftragt, das verschwundene Starlet Virginia Rappe zu finden.
    Kurz darauf stirbt Virginia unter mysteriösen Umständen, nachdem sie eine Party des beliebten Komikers Roscoe »Fatty« Arbuckle besucht hat.
    Dieser wird beschuldigt, sie brutal vergewaltigt und tödlich verletzt zu haben.
    Angefacht von den Boulevardzeitungen des Hearst-Konzerns entwickelt sich der Fall zum größten Skandal der Stummfilmzeit, der ganz Hollywood in den Abgrund zu ziehen droht.
    Hardy Engel ermittelt in zwei rivalisierenden Filmstudios und in der Kolonie der Deutschen rund um Universal-Gründer Carl Laemmle.
    Unterstützt wird er von seinem Lieblings-Bootlegger Buck Carpenter, der ihn mit Insiderinfos und Whisky versorgt, und Pepper, in die er sich Hals über Kopf verliebt, obwohl sie etwas zu verbergen scheint.
    Als Hardy Engel schließlich die Wahrheit herausfindet, die allzu viele Leute vertuschen wollen, ist nicht nur sein Leben in Gefahr...

    (Quelle: Amazon)

    Meine Meinung:

    Hollywood vor knapp 100 Jahren: Die Filmindustrie ist in den Kinderschuhen. Die Prohibition gebiert den Alkoholschmuggel, aber auch andere Drogen werden konsumiert. Was Skandale und Kriminalität angeht, steht es dem heutigen kaum nach, wenn es dort auch noch längst nicht so aussieht, wie wir es aus "Pretty Woman" kennen. Wir stoßen auf berühmte Namen, welche heute noch bekannt sind. Mitten drin ein fiktiver, mangels Erfolg beim Film sein Glück als Privatdetektiv versuchender Deutscher. Der Kriminalfall ist hingegen authentisch, es war höchst interessant, ihn im Anschluss an die Lektüre dieses Buches zu ergooglen!
    Das Cover und der Titel passen gut zum erzählten Geschehen, ein Lesebändchen erwies sich angesichts der Dicke des Buches als hilfreich.
    Der Autor versteht es gut, Wahrheit und Erdachtes geschickt zu einer spannenden Geschichte zu verflechten. Obwohl dies der Auftakt zu einer Serie weiterer in Hollywood spielender authentischer Kriminalfälle sein soll, ist dieses Buch in sich erfreulicherweise abgeschlossen. Ich verdanke ihm einige Stunden bester Unterhaltung! Allerdings geht es gelegentlich recht brutal zu und manche Dinge an schmutziger Wäsche hätte ich ebenfalls überaus leicht zu entbehren vermocht.
    Geändert von sheherazade (18-02-2018 um 19:23 Uhr)

  8. #128

    Daumen hoch Passend zum alljährlichen Frühjahrsdiätenwahn

    Titel: Fa(t)shionista - Rund und glücklich durchs Leben

    Autorin: Magda Albrecht


    Produktinformation:

    Broschiert: 336 Seiten
    Verlag: Ullstein extra (2. Januar 2018)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3864930537
    ISBN-13: 978-3864930539
    Originaltitel: Nicht ohne meine Wampe
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 2,6 x 20,5 cm

    Über die Autorin:

    Magda Albrecht, 1986 in Berlin geboren, studierte Amerikanistik und ist Aktivistin und Journalistin. Sie schreibt regelmäßig für den Blog "Mädchenmannschaft", forscht und hält Vorträge zu den Themen Körpernormierungen und Gesundheitsthesen über das Dicksein. Sie bringt ihr Engagement auf eine knappe Formel: "Mein Fett ist politisch."

    Inhaltsangabe:

    Schon als Sechsjährige ärgert sich Magda Albrecht über die Kommentare ihrer Mitmenschen, die abfällig über ihren dicken Körper sprechen. Heute will sie das Schönheitsideal verändern, besser: ausdehnen, denn nicht die vielen Pfunde, sondern die Vorurteile sind hartnäckiger als gedacht: Wer dick ist, hat versagt, ist faul und ungebildet. Warum eigentlich?, fragt sich die Autorin nach vielen Jahren der Verunsicherung und verordnet sich seither keine Diätshakes mehr, sondern eine doppelte Portion Selbstbewusstsein. Denn sie hat gelernt, dem Schlankheitsideal etwas entgegenzuhalten: stolze Fatshionistas und die Erkenntnis, dass Diäten nichts bringen — außer schlechter Laune.

    (Quelle: Amazon)

    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist definitiv nicht nur an Menschen mit leichten, starken oder gar lediglich eingebildeten Gewichtsproblemen gerichtet. Es ist kein Diätratgeber, kein Psychobuch und auch keine Bewegungsanleitung.
    Es ist meist in einem leicht bis flapsigen, auf jeden Fall jedoch engagierten Ion geschrieben und vermittelt neben eigenem Erleben und einem kurzen Überblick über die Geschichte der Figurtrends eine Menge an Informationen, die den Eindruck gründlicher Recherche vermitteln. Durch etliche Links und Quellenangaben am Ende des Buches wird es gut abgerundet.
    Obwohl durchaus nicht alles Gelesene neu für mich war, haute mich die Lektüre doch ganz schön aus den Pantoffeln. Beispielsweise waren die Schilderung der vielen Demütigungen, welchen Betroffene fast immer und überall ausgesetzt sind, die Vorurteile, mit denen man ihnen begegnet ganz schön heftig zu verkraften. Frau Albrecht macht deutlich, dass "dick", "fett" und "übergewichtig" heutzutage kaum noch als beschreibende Adjektive wie "groß", "blond" und "blauäugig", sondern als Be- bzw. Abwertungen, Be- und Verurteilungen verwendet werden. Zunehmend stehen sie als Synonym für "faul", "willensschwach", "verfressen" oder gar "asozial". Dicke Menschen kommen in Film und Fernsehen kaum vor und wenn doch, entweder als unsympathische Charaktere in unmöglicher Kleidung mit einem Kuchenstück oder einem Eis in der Hand und Schweißperlen auf der Stirn - oder als gemütliche Clowns (z. B. "Cindy aus Marzahn", Heinz Erhardt oder Marianne Sägebrecht). Geschildert wurde der Fall einer Lehramtsanwärterin, die nicht in den Beamtenstatus übernommen werden sollte, da ihr BMI angeblich zu hoch war. Entlarvt wurden auch etliche Statistiken über Lebenserwartung und dergleichen.
    Obwohl ich der englischen Sprache eigentlich relativ mächtig bin, störte mich hier etwas ihre häufige Verwendung. Dies gilt auch für die immer und immer wieder auftretende doppelte Bezugnahme in Form von "Lehrer_innen", "Ärzt_innen", usw usf. Einmal gesagt, dass man alle denkbaren Geschlechtsnuancen meint, sollte reichen und hätte das Buch, wenn auch noch einige Wiederholungen weggelassen worden wären, "erschlanken" lassen. Auch manche politische Abschweifung erschien mir ebenso entbehrlich wie die Erwähnung der geschlechtlichen Orientierung Frau Albrechts.
    Trotzdem denke ich, dass dieses Buch an Schulen gelesen werden und auf jeden Fall Pflichtlektüre für Angehörige medizinischer und erzieherischer Berufe sein sollte!
    Geändert von sheherazade (18-02-2018 um 19:48 Uhr)

  9. #129

    Teddy vs. Brutalität

    Titel: Die Rache der Polly McClusky
    Autor: Jordan Harper

    Produktinformation:
    Broschiert: 288 Seiten
    Verlag: Ullstein Hardcover (23. Februar 2018)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3550081502
    ISBN-13: 978-3550081507
    Originaltitel: She Rides Shotgun
    Übersetzer: Conny Lösch
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 2,8 x 20,5 cm

    Über den Autor:
    Jordan Harper wurde 1976 in Missouri geboren. Er war Musikjournalist, Filmkritiker und Fernsehautor. Als Drehbuchautor war er u.a. Lead Writer bei den Fernsehserien „The Mentalist“ und „Gotham“. Zurzeit lebt er in Los Angeles und arbeitet am Drehbuch von „Die Rache der Polly McClusky“. Er wird außerdem das Script zur TV-Serie "L.A. Confidential" schreiben.

    Inhaltsangabe:
    Polly McClusky ist elf und eigentlich zu alt für den Teddybär, den sie überallhin mitnimmt, als überraschend ihr Vater Nate vor ihr steht. Der ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, um Polly das Leben zu retten. Denn auf Polly ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Nate hat sich im Knast einen mächtigen Feind gemacht: die Gang Aryan Steel hat ihn und seine Familie zu Freiwild erklärt. Nates Exfrau wurde bereits getötet, Polly ist die Nächste auf der Liste. Auf der Flucht durch Kalifornien werden Vater und Tochter zu einem starken Team. Nates Kampftraining macht aus dem schüchternen Mädchen einen selbstbewussten Fighter. Und durch Pollys Scharfsinn halten sie den Vorsprung vor ihren Verfolgern. Bald ist Nate jedes Mittel recht, damit Polly wieder ein Leben ohne Angst führen kann.
    (Quelle: Amazon)

    Meine Meinung:
    Ebenso spannend wie bedauerlicherweise auch überaus brutal inszeniert: Weil er nicht einmal mehr den Behörden vertrauen zu können glaubt, gibt es aus der Sicht von Pollys Vater Nate McClusky definitiv keinerlei akzeptable Alternativen als äußerste Brutalität, wenn er seine 11jährige Tochter vor einem Ende wie dem ihrer Mutter Avis und deren neuem Lebenspartner Tom bewahren will. Glücklicherweise hat das kleine Mädchen seinen Teddybären, der ihm die dringend erforderliche emotionale Unterstützung wesentlich besser angedeihen lassen kann als der Vater, mag dieser auch noch so sehr um das Wohlergehen seines Kindes bemüht sein. Wegen besagter Brutalität nur eine bedingte Leseempfehlung!

  10. #130

    Daumen hoch Sternstunde: Das Frühstückskochbuch "halb zehn"

    Titel: halb zehn - das Frühstückskochbuch

    Autorin: Agnes Prus/Fotografin: Yelda Yilmaz


    Produktinformation:

    Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
    Verlag: Stiftung Warentest
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3868514767
    ISBN-13: 978-3868514766
    Größe und/oder Gewicht: 19,7 x 2,7 x 24,6 cm


    Über die Autorin:

    Die Autorin Agnes Prus hat Kunstgeschichte studiert und anschließend ihr Glück in der Küche gefunden. Seitdem sie nicht mehr für Cafébesucher backt und kocht, experimentiert sie am eigenen Herd. Saisonale, unverfälschte Zutaten, viele Gewürze und frische Kräuter sind die Hauptakteure in ihren Rezepten. Agnes Prus lebt und arbeitet in Köln. Hauptsächlich in der Küche.


    Inhaltsangabe:

    Dieses Buch ist eine Einladung, das Frühstück zu zelebrieren. Ob herzhaft mit pochierten Eiern auf deftiger Tomatensauce und geröstetem Sauerteigbrot oder süß mit Apfel-Zimt-Knoten: halb zehn versammelt die 100 besten Rezepte, für die es sich lohnt aufzustehen. Sie reichen von bekannten Klassikern wie Birchermüsli, Pfannkuchen und Sandwiches bis hin zu außergewöhnlichen Rezepten wie New Yorker Bagels, Baked Beans mit Spiegelei und Za’atar oder Kouign-Amann. Eine bunte Frühstücksvielfalt erwartet Sie mit kulinarischen Einflüssen aus aller Welt, saisonalen Zutaten, komplexen Aromen und außergewöhnlichen Neuinterpretationen. Wieso jeden Tag mit Graubrot und Emmentaler beginnen, wenn es French Toast, Shakshuka und Lax Benedict gibt?

    (Quelle: AMAZON
    Achtung: auch einige der wirklich überaus appetitanregenden Farbfotos sind dort zu sehen!)


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist kein "0/815-Kochbuch", es ist vielmehr Verführung pur und lässt einem schon beim Lesen der gut verständlich erklärten und durch ansprechende Farbfotografien perfekt abgerundeten Anleitungen das Wasser im Munde zusammen laufen.
    Es inspiriert darüber hinaus zu eigenen Kreationen.
    Nicht alle Vorschläge sind in einem normalen Haushalt alltagstauglich, aber manches Vorgestellte lässt sich gut vorbereiten oder benötigt ohnehin "Ruhezeiten", so dass man durchaus auch ab und an einmal ein etwas aufwändigeres Wochenendschlemmerfrühstück einplanen kann.
    Nicht jedes Rezept reizt mich, aber es ist garantiert für jeden Geschmack, sei er nun deftiger, exotisch, süßschnäbelig, vegan, vegetarisch... etwas dabei, und man findet sich in dem gut durchstrukturierten Buch auch leicht zurecht.
    Hervorzuheben ist ferner die Angabe von wichtigen Nährwertangaben!
    In einer sympathischen Einführung stellt die Autorin sich selbst und an Zutaten und Arbeitsmaterial alle erforderlichen Basics vor.
    Unterstützt durch die oben bereits erwähnten Fotos und Zeichnungen werden jeweils alle einzelnen Arbeitsschritte sehr genau beschrieben und man erkennt sofort Schwierigkeitsgrade und Zubereitungszeit.
    Einige Gerichte gehen weit über ein reguläres Frühstück hinaus bzw. bieten sich auch als Mittagsmahl, Dessert oder Abendessen an, sogar Smoothies und Alkoholika finden Erwähnung.
    Das Buch empfiehlt sich nicht nur als Attraktion für die eigene Kochbuchsammlung sondern zugleich als als repräsentatives Geschenk.
    Der Preis ist zwar relativ hoch, aber meiner Auffassung nach durchaus angemessen!

  11. #131

    Sympathisches Ermittlerduo: Berliner Bullenbrüder

    Titel: Bullenbrüder - Tote haben kalte Füße

    Autoren: Hans Rath u. Edgar Rai


    Produktinformationen:

    Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
    Verlag: Wunderlich
    Auflage: 1 am 24. April 2018
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 380525105X
    ISBN-13: 978-3805251051
    Größe und/oder Gewicht: 12,1 x 2,3 x 19,5 cm


    Über Autor Rath:

    Hans Rath, Jahrgang 1965, studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn. Er lebt mit seiner Familie in Berlin, wo er unter anderem als Drehbuchautor tätig ist. Mit der Romantrilogie «Man tut, was man kann», «Da muss man durch» und «Was will man mehr» hat Rath sich eine große Fangemeinde geschaffen. Zwei der Bücher wurden bereits fürs Kino verfilmt. «Und Gott sprach: Wir müssen reden» sowie «Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch» wurden ebenfalls zu Bestsellern.


    Inhaltsangabe:

    Ein Ermittlerduo wider Willen. Ein hoffnungsloser Fall?
    Kriminalkommissar Holger Brinks wird mit einem Vermisstenfall betraut: Victoria Sommer, eine der drei Gründerinnen der "Smooth Sisters" - ein Smoothie-Startup kurz vor dem Durchbruch - ist verschwunden. Privatschnüffler Charlie Brinks soll derweil für eine alte Flamme deren Ehemann Robert beim Seitensprung ertappen und langweilt sich zu Tode. Dann jedoch verschwindet auch Robert auf mysteriöse Weise. Holger und Charlie erkennen nicht nur, dass die beiden Fälle zusammengehören, sie hegen auch den Verdacht, dass die verbliebenen Sommer-Schwestern etwas mit dem Verschwinden von Robert und Victoria zu tun haben. Leider gibt es nur Indizien und keine Beweise. Als Charlie versucht, diese zu beschaffen, gerät er in eine tödliche Falle. Erschwert werden die Ermittlungen auf privater Seite durch das Auftauchen von Mutter Anita und ihrem 20 Jahre jüngeren Verlobten Rodrigo, den sie zu ihrem fünften Ehemann machen möchte. Anita hat einen Herzenswunsch: Holger und Charlie sollen ihre Hochzeit ausrichten, und zwar in Holgers Garten – in dem fortan ein organisatorischer Alptraum seinen Lauf nimmt.

    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:

    Bei "Ein Fall für die Bullenbrüder - Tote haben kalte Füße" handelt es sich nach dem Vorläufer "Bullenbrüder - Tote haben keine Freunde" bereits um den zweiten Teil dieser Serie von Hans Rath und Edgar Rai über das aus einem Polizisten und einem privaten Ermittler bestehende Berliner Brüderpaar. Weil ich selber den ersten Band vorher nicht kannte, weiß ich, dass dies dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch tut. Besagtes wird durch etwas Hauptstadtflair sowie teilweise nahezu bizarre Einblicke in das Familienleben der Brüder aufrecht erhalten. Diese sehen sich nämlich vor allem durch einen überraschenden Besuch ihrer exaltierten Mutter nebst deren jüngerem südamerikanischen Verlobten in Alarmzustand versetzt, da von ihnen als Hochzeitsgeschenk die Ausrichtung der geplanten (fünften!) Eheschließung im heimischen Garten erwartet wird. Feuerschlucker, Riesenrad und Ponyreiten für die zahl- und vor allem kinderreiche künftige Verwandtschaft inclusive.
    Der Kriminalfall um drei Smoothies produzierende und im öffentlichen Leben stehende Schwestern ist gut konstruiert, wird spannend erzählt und logisch gelöst. Gestört haben mich allerdings leider wieder einmal überwiegend in der zweiten Buchhälfte vermehrt auftretende und vor allem durch ein besseres Lektorat leicht zu vermeiden gewesene Fehler. Es sollte der Unterschied zwischen "das" und "dass" und dass man "Sie" nur zu Beginn eines Satzes oder in der direkten Anrede großschreibt, doch eigentlich jedem Schulabsolventen bekannt sein. Immerhin verdienen Autoren und Lektoren mit diesen Büchern ja im Gegensatz zu gelegentlichen Forenschreibern ihren Lebensunterhalt.
    PS: "Ich liebe das Leben" ist natürlich von Vicky Leandros und nicht von Marianne Rosenberg!

  12. #132

    Michalskys interessante Ausführungen hinterlassen ambivalente Gefühle

    Titel: Lass uns über Style reden

    Autor: Michael Michalsky,
    geboren 1967 in Göttingen und aufgewachsen in Bad Oldesloe, ist Modeschöpfer und Designer. Nach diversen Stationen als Designer, u. a. als Global Creative Director bei adidas und seit 2005 als Creative Director beim Modelabel MCM, gründete er 2008 sein eigenes Premium-Label 'Michalsky'. Neben Heidi Klum ist er außerdem Juror der Castingshow 'Germany’s Next Topmodel'.


    Produktinformation:

    Taschenbuch: 240 Seiten
    Erstauflage erschienen am: 06. April 2018
    Verlag: Edel Books - Ein Verlag der Edel Germany GmbH
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3841906052
    ISBN-13: 978-3841906052
    Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 2,3 x 21 cm


    Inhaltsangabe:

    Was ist Style? Wie sieht einer der erfolgreichsten Designer Deutschlands Style?
    Michael Michalsky hat seine ganz eigene Definition von Style, der sich für ihn aus verschiedenen Elementen zusammen setzt. Neben der Mode werden wir kulturell beeinflusst, Musik und Filme wirken auf uns und wie wir reisen spielt genauso eine Rolle wie unsere Lebensumstände. Was uns stylish macht und was Michaels persönlichen Style geprägt hat erzählt er in "Lass uns über Style reden" verwoben mit Erinnerungen und Erfahrungen aus allen Stationen seines Lebens.
    Michael wusste schon früh, dass sein Modegeschmack etwas empfindsamer ist als der seiner Nachbarn und Mitschüler in der norddeutschen Provinz. Aus einem großen Interesse wurde Leidenschaft, heute prägt er maßgeblich die deutsche Modeszene. Und nicht nur visuell tickt er anders, auch in der Musik hat Michael stets die Nase vorn. Wer bei seiner StyleNite auftritt, kann auf große Erfolge hoffen. Michael Michalsky macht das, was niemand erwartet.

    (Quelle: Amazon)


    Meine Meinung:

    Da ich nicht zu den Konsumenten von Suchsendungen über Topmodels-, Bauernehefrauen-, Gesangstalenten, Dschungelkönigen oder Supertänzern etc. zähle, war mir Herr Michalsky bisher kein Begriff. Sein Buch liest sich interessant und seine Argumentation erscheint mir weitestgehend nachvollziehbar. Auch sein sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch ziehendes Plädoyer für Toleranz - hauptsächlich selbstredend allen denkbaren sexuellen Orientierungen gegenüber - wirkt sympathisch. Allerdings gibt es auch Widersprüche, so z. B., als er es zu seinem Style gehörend aufführt, sich bei seiner Gay-Cruise nicht an die ausgewiesenen Nichtraucherzonen gehalten zu haben. Ein derartiges Verhalten erscheint mir dann doch weniger tolerant als viel mehr arrogant, nämlich ignorant den Nichtrauchern gegenüber und vor allem gefährlich im Hinblick auf die Brandgefahr. Mehr noch irritierte mich ein gewisser Tunnelblick. Dem Autor scheint nicht bewusst zu sein, dass es andere Prioritäten geben kann, als in einem Überangebot von Waren stilsicher auszuwählen, sondern dass es Menschen gibt, die ihre Auswahl danach treffen müssen, dass sie mit ihrem Einkommen bis zum Monatsende auskommen. Möglicherweise ist diese Einstellung aber auch zwangsweise entstehender Kollateralschaden, wenn ein Mensch eine gewisse Zeit der sog. High Society angehört hat. Insgesamt gesehen ein interessante Einblicke vermittelndes und unterhaltsam geschriebenes Buch mit Denkanregungen.
    Geändert von sheherazade (02-05-2018 um 10:02 Uhr)

  13. #133

    Daumen runter Schwieriger Spreewaldkrimi

    Titel: Spreewaldrache - Kriminalroman (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner, Band 3) Taschenbuch –06. April 2018
    Autorin: Christiane Dieckerhoff
    (*1960, machte zunächst eine Berufsausbildung zur Kinderkrankenschwester, ist Mutter zweier erwachsener Kinder und lebt in Datteln. Sie schreibt vor allem aktuelle und historische Krimis)


    Produktinformation:

    Taschenbuch: 304 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch (6. April 2018)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548289517
    ISBN-13: 978-3548289519
    Größe und/oder Gewicht: 12 x 2,5 x 18,7 cm


    Inhaltsangabe:

    Tödliche Fehde im Spreewald
    Ein junger Mann wird blutüberströmt auf einer kleinen Spreewald-Insel gefunden. Er überlebt nur knapp. Kurz darauf finden Anwohner einen toten Obdachlosen in einer Datsche. Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner steht vor einem Rätsel. Die beiden Männer kannten sich nicht, trotzdem hängen die beiden Fälle offenbar zusammen. Ihre Nachforschungen bringen Erstaunliches zutage: Eine alte Fehde zwischen den Fährleuten von Lübbenau führte schon zwanzig Jahre zuvor zu einem tödlichen Unfall. Oder war es Mord? Klaudia Wagner ermittelt unter Hochdruck, denn der Streit zwischen den Kahnführer-Familien ist neu entfacht und fordert weitere Opfer...
    Liebe, Verrat, Mord: Auch im Spreewald tun sich menschliche Abgründe auf

    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:

    "Spreewaldrache" war für mich das erste Buch dieser Autorin, somit kannte ich auch die beiden ersten Teile dieser Serie, "Spreewaldgrab" und "Spreewaldtod" nicht. Normalerweise kenne ich das so, dass - natürlich, ohne zu viel zu verraten oder Leser durch zu häufige Wiederholungen zu langweilen - doch Autoren gelegentlich gewisse Rückblicke oder Erklärungen zum Vorgeschehen in die neueste Geschichte einfließen lassen, auch, weil die Serienleser seit ihrer Lektüre der Vorläufer vielleicht das eine oder andere vergessen haben könnten. Leider fand ich hier nichts dergleichen oder zumindest nicht genug, um mich soweit zurechtzufinden, dass mir etliche Bezugnahmen im Privatleben und im Kollegenumfeld der sympathischen Protagonistin nicht verborgen blieben. Natürlich kann Frau Dieckerhoff nichts dafür, dass ich Band 1 und 2 nicht gelesen habe, aber es ist trotzdem schade.
    Mein zweiter Kritikpunkt hat dafür nichts mit Vorkenntnissen zu tun: Die Geschichte enthält einen unwahrscheinlichen Wirrwarr an durch gelegentliche (Vor)Namensähnlichkeiten noch verstärkten komplizierten Familienverhältnissen, was die Opfer, Täter und Tatverdächtigen im Umkreis des Kriminalfalles angeht. Wer war denn nun wieder Mario und wer Marco? Wer ist wessen Onkel, Bruder, Vater, Opa, Sohn? Haben tatsächlich Bruder und Schwester sexuell miteinander verkehrt? Und wer war nun wieder Dominik? Ich empfand dies als derart nervig, dass ich während der ersten 100 Seiten immer wieder zurückblättern und erneut lesen und überlegen musste und deshalb entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten eine gefühlte kleine Ewigkeit für die Lektüre benötigte und einige Male kurz vor dem Abbruch stand. Hier wäre ein Personenverzeichnis wirklich hilfreich gewesen!
    Insgesamt konnten bedauerlicherweise weder das sowohl ansprechende als auch passende Cover noch das stimmig vermittelte Lokalkolorit einen Ausgleich schaffen.
    Leseempfehlung also sicherheitshalber eher für Leser mit Vorkenntnissen und viel Geduld.
    Geändert von sheherazade (02-05-2018 um 10:04 Uhr)

  14. #134

    Daumen runter Edelfa - von Fehlern umzingelt

    Titel: EDELFA UND DER TEUFEL: I - Wie alles begann
    (EDELFA UND DER TEUFEL/Eine Piemont-Saga, 4-teilig)
    Gebundene Ausgabe – 14. Mai 2018

    Autorin: Caroline Sesta

    Produktinformation:
    Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
    Verlag: ediZioni
    Auflage: 1
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3963920025
    ISBN-13: 978-3963920028
    Verpackungsabmessungen: 20,8 x 15 x 3,6 cm

    Über die Autorin:
    Caroline Sesta, geboren und aufgewachsen im Vogtland, lebt seit Jahren im Piemont.
    Dort widmet sie sich ihrer Leidenschaft - dem Schreiben von Romanen und Sachbüchern quer durch die bewegten Epochen ihrer norditalienischen Wahlheimat.

    Inhaltsangabe:
    Teil I der spannenden Piemont-Saga führt in das unbekannte Valle Varaita, die abgelegene Alta Langa und auch in EDELFA´s Heimat - an den Golf von Neapel. Folgen Sie den Romanhelden auf ihrem Weg zu tiefer Liebe, aber auch auf Irrwegen, auf die gut gehütete Geheimnisse und fein gesponnene Lügen führen. Der vorliegende Roman wendet sich an keine bestimmte Zielgruppe. Aber der Leser, der zu diesem wunderschön gebundenem Buch greift, sollte Hang zu Fantasie & Romantik sowie großen Gefühlen & kleinen Schwächen haben. Daneben Freude an bildhaften Landschaftsbeschreibungen, feingezeichneten Charakteren und unterhaltsam eingeflochtenem Allgemeinwissen. So darf er schmunzeln, weinen, träumen ...
    Noch eine Anmerkung:
    Warum der Teufel? Warum von ihm verhängte Unsterblichkeit? Keinesfalls wegen Kitsch & Klischee! Vielmehr für eine Lesebühne vollgepackt mit märchengleicher Theatralik, die in vergnüglichen Lesestunden dem Alltag den Rücken kehren lässt. Also dann: Vorhang auf!
    (Quelle: Amazon)

    Meine Meinung:
    Neben einem zum erzählten Geschehen passenden Coverbild, interessanten, teilweise ein Glossar nahezu ersetzenden Fußnoten sowie einer Landkartenskizze wäre positiv hervorzuheben, dass alles in der Inhaltsangabe gesagte stimmt. Allerdings benötigt der Leser neben einem "Hang zu Fantasie & Romantik sowie großen Gefühlen und kleinen Schwächen" auch eine Riesenportion Geduld und Nachsicht mit der Art und Weise, wie die unbestreitbar spannende Geschichte erzählt wird. Bedauerlicherweise strotzt das Buch geradezu von Fehlern, wahllos werden Apostroph/Auslassungszeichen angehäuft, als ob die Autorin sich verpflichtet fühlen würde oder gewettet hätte, möglichst viel davon zu verbrauchen. Schade und ärgerlich! Hier wurden auf diese Weise ein interessanter historischer Hintergrund ebenso wie eine anschaulich geschilderte Landschaft und vielversprechende menschliche und unmenschliche Konflikte vergeudet, statt sie in einem besser lektorierten und somit angenehmer lesbaren Historienschmöker mit leicht mystischem Touch zur Geltung kommen zu lassen. DAUMEN RUNTER!

  15. #135

    Daumen hoch Lesenswer: Naturnahes Kochen

    Titel: Naturnahes Kochen -– einfach, gut, gesund

    Autor: Erwin Seitz

    Fotograf: Jens Gyarmaty


    Produktinformation:

    Gebundene Ausgabe: 223 Seiten
    Verlag: Insel Verlag
    Auflage: Originalausgabe
    Erschienen am: 11. Juni 2018
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3458177450
    ISBN-13: 978-3458177456
    Größe und/oder Gewicht: 19,4 x 2,7 x 26,5 cm


    Über den Autor:

    Erwin Seitz, *1958 in Wolframs-Eschenbach, lernte Metzger und Koch, danach studierte er Germanistik und Philosophie.
    Er lebt als Gourmetkritiker, freier Journalist und Autor »gastrosophischer« Bücher in Berlin. Sein praktisches Wissen vermittelt er in Kochkursen und als Dozent im Studiengang Food Management an der Dualen Hochschule Heilbronn.


    Inhaltsangabe:

    Nah an frischen natürlichen Zutaten – und nah an der Natur des Menschen: Das ist naturnahes Kochen. Erwin Seitz, gelernter Koch und Gourmetkritiker, verwendet saisonale Zutaten und sorgt für Abwechslung durch viel Gemüse und Obst, etwas Fisch und Fleisch. Seine Rezepte sind unkompliziert und schnell zubereitet: Denn gesund kochen ist ganz einfach!
    Saibling auf Buchweizen-Risotto mit Bergkäse, Wachtel auf Belugalinsen mit Holunderrahm, ein Safran-Curry mit Mango und Pistazie – Erwin Seitz verbindet frische Waren, leichte Fonds, feinsäuerliche Zutaten und Obstnoten zu einem europäisch-mediterranen Stil. Die einfachen Grundrezepte laden dazu ein, je nach Region und Saison eigenständig zu kombinieren und in 30 Minuten ein köstliches und gesundes Essen zuzubereiten. In der ausführlichen Warenkunde erfahren wir alles Wissenswerte über alte Getreidesorten, heimische Süßwasserfische, Öle und Essige, Nüsse und Kräuter – von den Geschichten ihrer Kultivierung bis zu praktischen Tipps beim Einkauf.

    (Quelle: AMAZON)


    Meine Meinung:

    Das wenige Negative zuerst: Leider fehlen auch hier wieder einmal die Angaben zu Kcal, BE etc.
    Gefallen hat mir hingegen das am Anfang stehende ausführliche Kapitel über "Warenkunde", also Herkunft, Geschichte, Verwendungsmöglichkeiten, Auswirkungen, sozusagen die "Wohers" und "Wohins" der verschiedensten Nahrungsmittel. Im Anschluss daran folgen die Rezepte, welche gründlich und verständlich erklärt werden, so, dass auch ungeübte Küchenzauberer innerhalb von meist etwa 30 Minuten bekömmliche und doch gleichzeitig schmackhafte Gerichte herzustellen in der Lage sind. Für ausgefallenere Spezialitäten gibt es hin und wieder einige Geheimtipps in Form von Adressen in Deutschland, Österreich, Italien & Frankreich, unter welchen man persönlich oder auf dem Versandweg Waren beziehen kann.
    Abgerundet werden die Texte durch die vielen schönen Bilder von Jens Gyarmaty...


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