Ja, das Setting für das Cover ist klischeelastig, finde ich auch. Und dass das rote Kopfkissen dank Beschnittrand nur noch für Hobbydetektive als solches zu erkennen ist, gefällt mir auch nicht gut. Der Gedanke hinter dieser Auswahl ist der Gegensatz zwischen dem Klischee "Callboy" und der Figur Steve, die zwar mit dieser Berufsbezeichnung leben müsste, aber - zumindest habe ich das so geplant - doch ganz anders daherkommt. Steve ist für mich so gar nicht der typische, klischeehaftige Liebesdiener, sondern ein im besten Sinne "bürgerlicher" Mann: Er liebt seine Frau, auch wenn ihm das nicht immer leicht fällt, er kümmert sich rührend um seinen Sohn und er tritt auch seinen Kundinnen gegenüber mehr wie ein Freund als wie ein Dienstleister auf. Diese Diskrepanz, als Spielerei mit Vorurteilen geplant, gefällt mir persönlich gut.
Da aber nun der Leser/die Leserin zum Cover bestenfalls den Klappentext zur Verfügung hat, um eine Kaufentscheidung zu treffen, darf man die Absicht wohl als gut gemeint und schlecht gemacht einstufen. Die Reaktionen, die mich über das IOFF hinaus erreicht haben, sind ebenfalls zwiespältig, insofern deckt ihr das Spektrum ganz gut ab. Ich habe wieder was gelernt und rede mir die Angelegenheit jetzt schön, indem ich sage, dass das Cover eben polarisiert.