The Zone of Interest
Die Banalität des Bösen, tatsächlich mit einem einem frischen Blick erzählt und visuell meisterhaft umgesetzt. Die Nonchalance an vielen Stellen sehr gruselig, z.B. als Hedwig den Lippenstift benutzt oder dem Dienstmädchen beiläufig und ohne größere Aufregung androht, dass Rudolf ihre Asche auf den Feldern von Babice ausstreuen könnte, wenn Hedwig es wollte.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass der Film sich mehr wie ein Feature einer Filmhochschule anfühlt. Nicht wegen seiner Qualität, die hochwertig ist, sondern weil er erzählerisch sehr dünn ausgerollt ist. Die Höß-Familie lebt ihr bestes Leben und geht mit dem Grauen auf der anderen Seite sehr nonchalant und beiläufig um (und ist via Rudolf natürlich auch proaktiv an der Vorantreibung des Grauens beteiligt) - viel breiter fächert sich die Storyline dann auch nicht mehr. 7/10.