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  1. #91
    Bushveld Voortrekker Avatar von peterprochow
    Ort: Provinsie van Transvaal

    Der Wehrmutstropfen für Beobachter: Auch wenn die Rebellen-Allianz praktisch alle kämpfenden Milizen inklusive der Freien Syrischen Armee (FSA) umfasst, ist die sogenannte "Jabhat Fatah ash-Sham" federführend bei dem Angriff – die "Front zur Eroberung Syriens". Die nannte sich bis vor einer Woche noch "Jabhat an-Nusra" (Front der Helfer) und war der offizielle Ableger von Al-Kaida in Syrien.

    Von dem Terrornetzwerk hat sich Fatah ash-Sham vor Tagen losgesagt. Vermutlich ein taktisches Manöver, um nicht auch noch Angriffe von den USA auf sich zu ziehen. Das Personal ist freilich das gleiche: Hardcore-Islamisten, die zwar Todfeinde des Islamischen Staates (IS) sind, aber letztlich die gleiche Ideologie verfolgen – wenn auch deutlich weniger brutal.

    Dass die Nusras "deutlich weniger brutal" vorgehen ist ein dermaßen unfassbarer Schwachsinn, dass sogar der Ärger über so ein Statement in ratloses Kopfschütteln umschlägt. Wie kann man sich in solche Äußerungen versteigen? Das Netz ist voll von das Gegenteil dokumentierenden Belegen. Heilige Einfalt.

    Zumal sich die Nusras und Al-Kaida keinesfalls im Bösen sondern mehr oder weniger in brüderlicher Umarmung getrennt haben. Keine Läuterung, reiner Opportunismus.
    Der Kontinuumtransfunktionator ist ein sehr rätselhaftes und mächtiges Gerät,
    und seine Rätselhaftigkeit wird nur durch seine Macht übertroffen.

  2. #92
    Bushveld Voortrekker Avatar von peterprochow
    Ort: Provinsie van Transvaal
    Wenn Kreutzer in seinem Artikel schon "Al-Monitor" zitiert, bietet es sich ja an, ein paar weitere Informationen aus dieser Quelle zu sichten:

    Jabhat al-Nusra 'al-Qaeda's largest formal affiliate in history'

    Amnesty International released on July 5 a groundbreaking account of the "reality of life" for Syrians living in Idlib and Aleppo under the rule of Jabhat al-Nusra, al-Qaeda’s affiliate, and other armed groups, including those backed by US regional allies.
    In a news release, Philip Luther, Amnesty International’s director of the Middle East and North Africa Program, said, “In Aleppo and Idlib today, armed groups have free rein to commit war crimes and other violations of international humanitarian law with impunity. Shockingly, we have also documented armed groups using the same methods of torture that are routinely used by the Syrian government [...]
    The report titled “Torture was my punishment” provides a grim and unsettling account of abduction, torture and summary killings, including the deliberate targeting of journalists, lawyers and even children, by members of the so-called Aleppo Conquest coalition, which includes Jabhat al-Nusra, Shamiya Front, Nureddin Zengi Brigade and Division 16, and the Ahrar al-Sham Islamic movement in Idlib, which is allied with Jabhat al-Nusra in Jaish al-Fatah (Army of Conquest).
    Der Kontinuumtransfunktionator ist ein sehr rätselhaftes und mächtiges Gerät,
    und seine Rätselhaftigkeit wird nur durch seine Macht übertroffen.

  3. #93
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    die setzen auf diese gruppen schon weit vor dem militärischen Engagement Russlands, deswegen ist ja Russland rein mit ihren Truppen.
    wenn Aleppo in die Hände Assads fällt ist die Sache fast erledigt, deswegen wird von allen Seiten jetzt versucht dort das Monopol über die Stadt zu bekommen.
    Ich bin der Meinung, das dieses Engagement Russland die Flüchtlingsproblematik auf Sicht eher verbessert, als verschlimmert. wenn die Islamisten die macht übernehmen befürchte ich eine noch größere flüchtlingswelle als jetzt.
    Darum ging es mir nicht, sondern um die Nibelungentreue zu Assad, die die letzten Jahren der russischen Syrien-Politik geprägt hat.

  4. #94
    Zitat Zitat von tanguy Beitrag anzeigen
    Darum ging es mir nicht, sondern um die Nibelungentreue zu Assad, die die letzten Jahren der russischen Syrien-Politik geprägt hat.
    Was ist denn mit der Treue zu den sogenannten Rebellen die der Westen pflegt. Der weiß ja nicht mal genau wem er da die Treue hält. Bloß um Russland kein Recht zu geben werden immer mehr Menschen geopfert.

  5. #95
    Zitat Zitat von symantec Beitrag anzeigen

    Bloß um Russland kein Recht zu geben werden immer mehr Menschen geopfert.
    Tatsächlich das alte Spiel "Der Feind meines Feindes ist mein Freund", eine merkwürdige Art sich Freunde auszusuchen, da hat man dann plötzlich solche Freunde:


  6. #96
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    die usa waren noch nie wählerisch im wahl ihrer verbündeten.

    seien es nun lateinamerikanische diktatoren die foltern oder mudschaheddin die den den sowjets ihr vietnam zubereiten.

    schliesslich ist die sowjetunion kurz nach dem abzug kollabiert, also mission accomplished. das darauf 9/11 folgen würde, konnte man 1989 ja nicht ahnen.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  7. #97
    Zitat Zitat von caesar Beitrag anzeigen
    schliesslich ist die sowjetunion kurz nach dem abzug kollabiert, also mission accomplished. das darauf 9/11 folgen würde, konnte man 1989 ja nicht ahnen.
    Über die möglichen Folgen eines "Blowbacks" wurde auch in den 80er Jahren sehr wohl diskutiert. Kritiker der Reagan-Doktrin gab es zu genüge.

  8. #98
    Zitat Zitat von tanguy Beitrag anzeigen
    Darum ging es mir nicht, sondern um die Nibelungentreue zu Assad, die die letzten Jahren der russischen Syrien-Politik geprägt hat.
    Professor Günter Meyer, Präsident der European Association for Middle Eastern Studies und Leiter des Zentrums für Forschung zur arabischen Welt an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.

    Welche Rolle spielt die USA für die Entwicklung?

    Die USA ist der Hauptverantwortliche dafür, dass unter der Herrschaft des einstigen Hoffnungsträgers Baschar al-Assad, dem westlich orientierten Kinderarzt, Syrien in eine beispiellose Katastrophe gestürzt ist. Schon unmittelbar nach den Terroranschlägen von Al-Kaida 2001 plante die US-Regierung, die Regime in Syrien und sechs weiteren islamischen Ländern auszuwechseln. Seit 2006 haben die USA mit ihrem politischen Einfluss auf die Golfstaaten, durch die Finanzierung von Medienkampagnen und durch die Ausbildung von Terroristen den Sturz Assads vorangetrieben. Es gibt Dokumente, aus denen klar hervorgeht, dass die USA 2012 nicht nur das Risiko einer Ausbreitung des IS in Syrien erkannt hatten; sie begrüßten diese Entwicklung sogar, weil dadurch die Regierung in Damaskus geschwächt wurde. Erst seit 2013 warnen hochrangige US-Militärs vor der Gefahr, dass das Machtvakuum nach einem Sturz Assads durch radikale Islamisten gefüllt wird.

    http://www.wiesbadener-kurier.de/pol...t_17161550.htm

  9. #99
    Unschuldig Avatar von titan
    Ort: Sexy Anhalt
    Rebellen. Was für ein schöner Name. So Romantisch und verklärt. Da feiert man jetzt schon Erfolge der islamistischen Halsabschneider und Terroristen.

  10. #100
    Zitat Zitat von symantec Beitrag anzeigen
    Was ist denn mit der Treue zu den sogenannten Rebellen die der Westen pflegt. Der weiß ja nicht mal genau wem er da die Treue hält. Bloß um Russland kein Recht zu geben werden immer mehr Menschen geopfert.
    Herrgottnochmal, bin ich wirklich so schwer zu verstehen?
    Der Westen/die USA haben da richtig scheiße gebaut. Das ist unstrittig!

    Aber Russland eben auch!


    Darum geht es mir, nix mit böser Westen, gutes Russland. Böser Westen, böses Russland, so siehts aus.

  11. #101
    Zitat Zitat von tanguy Beitrag anzeigen
    Darum geht es mir, nix mit böser Westen, gutes Russland. Böser Westen, böses Russland, so siehts aus.
    Das es in diesem Konflikt keine "Guten" gibt, ist klar, aber...

    Ich glaube (!) halt, dass es zu dieser vollkommen idiotischen Idee, schon wieder auf diese Gruppen zu setzen, ohne die Unterstützung Assads durch Russland nicht gekommen wäre.
    ...ich meine, deine Annahme ist falsch. Ein gutes Beispiel ist doch Libyen. Gaddafi stand doch ziemlich alleine auf weiter Flur, trotzdem wurden diese Fundamentalisten/Terroristen unterstützt, weil es ohne diese und den Luftangriffen zum Sturz von Gaddafi nie gekommen wäre. Anschließend wurden diese Gestalten mit massiv Waffen aus libyschen Arsenal nach Syrien geschleust.

    Und wir weiter oben schon erwähnt, begann die Destabilisierung von Syrien schon 2006, weit vor dem Beginn des sogenannten "Arabischen Frühlungs". So konnte diese auslösende Bewegung eben auch sehr schnell übernommen bzw. unterwandert werden. Mit dem kläglichen Haufen von kämpfenden Gemäßigten wäre der Aufstand schon längst niedergeschlagen, egal ob Assad isoliert wäre (wie Gaddafi) oder nicht.
    Geändert von kabe (07-08-2016 um 11:39 Uhr)

  12. #102
    den Jemen in diesem Zusammenhang nicht vergessen

  13. #103
    Perrier
    unregistriert
    Stehe ich alleine mit der Meinung, daß der Syrien-Konflikt den USA und Russland gleichermaßen in die Hände spielt. Daß sie in dem Zusammenhang gar nicht als Gegner anzusehen sind, sondern eher als Partner?

    Ich gebe zu, meine Meinung ist stark durch Syrer beeinflusst, die ich kenne. Die sind ferner der Meinung, daß die ganzen Söldner von IS usw. von Assads Leuten rekrutiert worden sind und von Assads Geld bezahlt werden.

    Da deren Familien, bis auf eine Person, nicht in Booten geflüchtet sind, sondern schon vor Jahren mit Flugzeug, Koffern und Papieren, gehören sie zumindest zu den Leuten, denen schon viel früher als vielen anderen klar war, wohin die Reise mit Baschar gehen wird, in den man so viel Hoffnungen gesetzt hatte. Das war denen sofort klar, nachdem er anfing, sich extremst beim Militär anzubiedern, mit dem er vorher so gar nichts zu tun hatte.

  14. #104
    das kann mitspielen, ist aber logisch dass ab 2001 ein präsident eines säkularen oder multikulturellen landes versuchen wird, sich möglichst gut militärisch aufzustellen. die destabilisierung durch die wahhabiten war offensichtlich, und die idee auch keine neue. 9/11 aber ein grosser meilenstein, ein fanal am weg zum krieg.

    wenn dank Hillarys hinterzimmerlobbies die rebellen gewinnen, werden sie sich mit dem daesh irgendwie verschmelzen und dem gebilde einen neuen, sehr friedlich klingenden namen geben. dann steht eine muslimbruder allianz mit der türkei ins haus, und eine vertreibung aller nichtsunnitischen syrer.
    russland kann das aussitzen, inzwischen haben ihre mittelstreckenraketen ausreichende wirkung, falls man ihnen zu nahe tritt.

    europa wird dann keine türkei sondern ein ganz neuer komplex doppelter grösse und macht gegenüber stehen.
    Geändert von hans (07-08-2016 um 13:05 Uhr)
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  15. #105
    Perrier
    unregistriert
    Logisch war es vor allem, weil es notwendig war. Er mußte ja nun auch seinen Bruder ersetzen.
    Am 21. Januar 1994 starb Basil bei einem Autounfall. Baschar al-Assad, der bis dahin auch der syrischen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt war, kehrte daraufhin nach Syrien zurück und wurde während der 1990er Jahre zum Nachfolger seines Vaters aufgebaut. 1994 machte er einen Schnellkurs zum Panzerkommandanten.
    [...]

    Im Laufe der folgenden Jahre rückte Assad beinahe im Jahrestakt in der militärischen Hierarchie auf.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Baschar_al-Assad


    Mit anbiedern meine ich aber eher, daß er seinen hochrangigen Militärs, Zitat: "Häuser mit dreieckigen Dächern gebaut hat." Damit meinen die Syrer Häuser im europäischen Stil mit Ziegeldächern. Davon hat er gleich ganze Dörfer für diese Leute gebaut. Und das haben die Menschen sehen können.


    Logisch war es aber m.E. vor allem auch aus finanziellen Gründen. Man sagte ihm ja schon immer nach, daß es ihm ums Geld ging und geht. Also, eigentlich ja der ganzen Familie. (http://www.spiegel.de/politik/auslan...-a-813116.html)

    Daraus:
    Zwar nutzten die Reförmchen Assads auch der Gesamtbevölkerung, doch die wahren Profiteure waren wie so oft die Angehörigen des inneren Kreises. Dabei wäre ein Umbau der syrischen Wirtschaft dringend nötig: Experten schätzen, dass Syrien ab 2015 Erdöl importieren muss, statt es zu exportieren.

    Wovon das Land dann leben soll, ist völlig unklar. Denn Syrien stellt kaum Produkte für den Export her, die Warenausfuhr macht nur etwa drei Prozent von Syriens Bruttosozialprodukt aus.
    Ohne Militär hätte er sich nicht so eine Macht sichern können, um so dermaßen abzocken zu können.*

    Aus meiner Sicht findet der Aspekt "Geld/Reichtum" bei diesen Themen (Diktatoren, Möchtegern-Dikatoren) immer zu wenig Beachtung. Als ob es immer nur um Macht um der Macht willen ginge. Irgendwann entwickelt es sich bestimmt oft dahin. Aber es geht mir um Ursprünge, Auslöser. Ich glaube, Assad hat in der Hinsicht viel mit Orbán gemein. Bei dem sind nur andere Strategien gefragt, um sich und seine Leute reich zu machen.


    Edit:
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen

    europa wird dann keine türkei sondern ein ganz neuer komplex doppelter grösse und macht gegenüber stehen.
    Das denke ich allerdings auch. Ich würde es aber im Konjunktiv ausdrücken.

    Ich frage mich manchmal (nicht wirklich ernsthaft), wie man in diesem Zusammenhang langfristig Deutschlands Flüchtlingspolitik werten kann. Gehen wir mal von einer Utopie aus: Alle Flüchtlinge würden 100% perfekt integriert werden. Nicht assimiliert. Nur integriert. Stünde dann Deutschland diesem Komplex nicht ganz anders gegenüber?


    *Edit 2: Und aus der wirtschaftlichen Situation ergeben sich auch politische Handlungen. Auch das wird mir persönlich zu oft übersehen. Die Fixierung auf den Islamismus lenkt scheinbar manchmal von den hard facts ab.
    Geändert von Perrier (07-08-2016 um 13:21 Uhr)


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