Nach einer echt heftigen Nacht, die Geräuschkulisse des Hotels wurde mit den wummernden Bässen der Disco aus der Nachbarschaft bereichert, bin ich in den neuen Tag gestartet.
Der Samstag – da der Ausflug durch die Tourabsage des vorigen Tages überbucht ist, bekomme ich einen Platz im zusätzlich eingesetzten Minibus. Wieder geht es durch diese grandiose Landschaft, die mich immer und immer wieder staunen lässt. Vom Schnee des Vortages ist nicht mehr viel zu sehen, die Straßen sind frei – die Sonne schaut auch vorbei – alles bestens.
Unser erster Stopp ist beim sogenannten „Hanging Glacier“, dem Morsajoekull Glacier im Skaftafell National Park. Natürlich ist die Zeit, die wir dort verbringen viel zu kurz… aber als Teil einer Gruppe heißt es Disziplin zu üben. Der nächste Halt war dann der schwarze Strand von Reynisfjara. Die Basaltnadeln sind sehr beeindruckend, ebenso die Wellen. Es wird nachdrücklich davor gewarnt, an die Wasserkante zu gehen, erst vor wenigen Wochen ist eine Frau ertrunken, die von den unberechenbaren Wellen ins Meer gezogen wurde. Die Natur in Island hat mit unserer „domestizierten“ Natur hier in Deutschland nicht viel gemeinsam. Trotz respektvollem Abstand stand ich auch plötzlich ein wenig im Wasser – aber dank wasserfester Schuhe und Schneefang meiner wasserdichten Hose sind die Socken trocken geblieben… Ich hätte Stunden dort verbringen können – das Licht war gigantisch und das Spiel der Wellen mit dem Sand und den Felsen einfach großartig. Aber es ging weiter, nach Vik. Die dortige Mittagspause habe ich komplett am schwarzen Strand verbracht und die Natur genossen.
Der nächste Halt war das Heimat- und Freilichtmuseum Skógum. Das war genial, alte Häuser sind dort aufgebaut und die Sammlung der Alltagsgegenstände ist beeindruckend. Anschließend ging es im letzen Licht des Tages und bei einsetzendem Schneefall zu den beiden Wasserfällen Skógafoss und Seljalandsfoss. Leider durften wir jeweils nur 25 Minuten bleiben – praktisch ein Wimpernschlag…
Das Wetter wurde „scharfkantiger“ und wir hatten eine lange Rückfahrt über eine Bergkette noch vor uns. Mit mehr als einer Stunde Verspätung landete ich dann glücklich und erschöpft im Hotel. Noch geduscht und gepackt – und mit meiner „deutschen Gründlichkeit“ habe ich nach dem Studium der Wettervorhersage meinen Transfer zum Flughafen um eine Stunde vorverlegt – um 3.30 Uhr habe ich den Pick-Up-Service vom Hotel aus gebucht.
„Hanging Glacier“ - Morsajoekull Glacier
Wer Menschen auf dem Bild findet, darf sie behalten...
Reynisfjara
Vik