Ja, das! Ich habe gar per se gar nichts gegen "neues" Star Trek mit neuen Ideen und Erzählweisen, aber lasst doch die Finger von unseren geliebten "alten" Serien.
Ich habe jetzt die ganze Staffel gesehen und bin, sagen wir mal, unterwältigt. Die Ursache für den Brand war genauso unlogisch wie langweilig. Der Kelpianer-Junge war "genetisch mit dem Dilithium verbunden" ( ) und das Dilithium im gesamten Quandranten ist wiederum durch "eine Subraum-Komponente" miteinander verbunden, ja nee, klar. Ich habe absolut nicht verstanden, warum beim Brand alle warpfähigen Schiffe zerstört wurden, der Dilithium-Planet selbst hingegen nicht, aber eigentlich ist es mir auch echt egal.
Was mich neben dem äußerst schwachen Storytelling auch noch gestört hat, war die ausufernde Gewalt einerseits und der dick aufgetragene Schmalz andererseits. Ich will nicht dauernd sehen, wie jemand in Fetzen geschossen wird oder das Genick gebrochen bekommt. Und es muss auch nicht ständig jemand heulen oder sich ewige Liebe/Freundschaft schwören. Ich soll glauben, dass die Crew enger miteinander verbunden ist als eine Familie, kenne aber immernoch die Hälfte der Namen nicht... A propos, größter Fremdschäm-Moment der Staffel für mich: "Sag ja!"
Imagine there's no heaven - it's easy if you try.
No hell below us, above us only sky.
Imagine all the people living for today...
Ich fand den Beginn der Staffel wirklich gut und vielversprechend. Die letzten 3,4 Wochen bekam ich leider zunehmend Kopfschmerzen. Das Finale war relativ absurd. Alles sehr schade so...
Die Auflösung für den Auslöser des Brandes ist so dermaßen blöd und enttäuschend.
Eine Abrechnung:
Star Trek Discovery: Sinnlos im WeltraumAuch in der 3. Staffel findet Discovery seine Identität als Serie nicht. Man will zu viele Dinge auf einmal und scheitert, vor allem an schlechten Drehbüchern.
Ich glaube, hier rächt sich auch ein wenig die Kürze der Staffeln (S3 ist bisher die kürzeste bei Discovery).. Je weniger Episoden, desto schwerer ist es den Wust an gleichzeitigen Ideen venünftig unterzubringen.
Der Zeitraum um neue Ideen auszubrüten bleibt, aber die Möglichkeiten sie umzusetzen, schwinden. Also schmeisst man diverse Ideen einfach weg, oder packt alles zusammen.
Tendenziell geht es in die Richtung, lieber alle Ideen einzubauen.
Ein Phänomen, das ich auch schon bei anderen Serien mit zu kurzen Staffeln bemerkt habe.
If you think this has a happy ending, you haven't been paying attention
(c) Ramsay Bolton, GoT
Heute wird man aber keine Staffeln mit 24 Folgen mehr bekommen.
Auch wenn das echte Vorteile hatte, sich eine schlechte Geschichte einfach versendet und man mal Zeit für eine ruhige Charaktergeschichte hat, die sich zwar als reiner Filler anfühlt, aber viel fürs WorldBuilding tut.
Im Gegensatz dazu hatte man immer sehr schnell einen Eindruck, wie das tägliche Leb3n auf der Enterprise, Voyager oder DS9 so aussieht.
Disco versucht nicht nur zu viel Ideen in zu wenig Zeit zu quetschen, sie haben auch keine Zeit, den Zuschauer mitzunehmen. Ich habe keinen Eindruck vom Leben dort, kenne die Leute dort immer noch nicht und werde deshalb nicht warm mit ihnen.
Und wenn das nicht da ist, kann ich mit ihren Abenteuern nicht mitfiebern und fange an, jede Ungereimtheit zu sehen.
Star Trek: Discovery - Showrunner Alex Kurtzman gibt einen Ausblick auf Staffel
Der Ausblick gibt nicht viel her, aber zeigt ein paar Ansichten:
Und:Saru, der in meinen Augen ein ausgezeichneter Captain war,
Control?Doch was passiert, wenn der Böse gar nicht wirklich ein lebendes und atmendes Wesen ist, sondern etwas ganz anderes?
gott neeh Burnham ist doch schon als Retterin der Welt voll ausgelastet, den Captainposten sollte jemand anderes erledigen
Meinetwegen auch jemand, der dicke Fehler macht (schliesslich ist ein Captain auch nur ein "Mensch") . so wie Tilly Aber durch Fehler lernt man nunmal.
Saru war OK.. Vielleicht kehrt er ja in S4 zurück. Wer weiss denn schon so genau wieviel Zeit zwischen S3 und S4 vergehen wird. Zum Wiederaufbau der Föderation wird ja wohl so einiges an Zeit benötigt
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