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  1. #1
    Ballack23
    unregistriert

    Idee Bildungsstudie: Grundschüler verschlechtern sich – Trendwende wie erreichbar?

    Viertklässler deutlich schlechter als vor fünf Jahren

    Die Kompetenzen der Schüler in den Bereichen Orthographie und Zuhören haben sich in Deutschland insgesamt verschlechtert. Erreichten 2011 bei der Orthographie noch 65 Prozent der befragten Grundschüler in der vierten Klasse das Regelniveau, so waren es 2016 nur noch 55 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei der Fähigkeit, zuhören zu können: Im Jahr 2011 waren 74 Prozent der Schüler in der Lage, den Regelstandard zu erbringen, nun sind es nur noch 68 Prozent. Auch im Fach Mathematik ist das Qualifikationsniveau der Grundschüler in den Jahren von 2011 bis 2016 deutlich gesunken: In der Befragung von 2011 erreichten noch 68 Prozent der Schüler den Regelstandard, jetzt sind es nur noch 62 Prozent.
    http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-15244616.html

    https://www.kmk.org/aktuelles/artike...rderungen.html

    Gesamtbericht: https://www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2016/Bericht

    Zu den Aufgaben: https://www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2016/Bsp

  2. #2
    love trumps hate Avatar von Ariel
    Ort: Monkey Island
    Ja nun, man muss sich nicht wundern. Kaum Schulen haben Ressourcen (Zeit und Personal) für individuelle Förderstunden. Wie sollen schwache Schüler im Rahmen des normalen Unterrichts adäquat gefördert werden, wenn gleichzeitig noch 20 andere Kinder der Klasse betreut werden müssen?
    Private Nachhilfe kann ja wohl nicht die Lösung ein.
    Und Lehrermangel an Grundschulen ist nicht erst seit gestern ein Problem.

    Interessant finde ich in dem Artikel schon wieder der Erwähnung von "Schreiben nach Gehör". Ich will die Methode auf keinen Fall verteidigen, aber die heißt eigentlich "Lesen durch Schreiben" und ist, wie der Name schon sagte, eine LESElernmethode und keine SCHREIBlernmethode. Wenn manche Kollegen das dann zweckentfremden, ist das nicht die Schuld der Methode.
    Geändert von Ariel (14-10-2017 um 08:19 Uhr)

  3. #3
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    Ich hab mich noch nicht durch die Studien geklickt.
    aber naheliegend ist doch, dass sich gerade in den letzten 5 Jahren die Zusammensetzung der Grundschüler ziemlich geändert hat.
    Immer mehr Inklusions- und Integrationskinder, die die Regelklassen besuchen.
    Deren Leistungen, werden ja auch gewertet.

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  4. #4
    love trumps hate Avatar von Ariel
    Ort: Monkey Island
    Das spielt natürlich eine Rolle. Aber man muss aufpassen, gerade die Integrationskinder nicht über einen Kamm zu scheren (nicht, dass du das gemacht hättest). Ich habe eine 3. Klasse und mein Klassenbester ist ein polnischer Junge, der kurz vor seiner Einschulung nach Deutschland kam und ohne Deutschkenntnisse eingeschult wurde. Er hätte die 3. Klasse überspringen dürfen, wenn er gewollt hätte.

    Ich sehe die Problematik eher in der immer geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne. Viele Kinder sind nicht in der Lage, sich über längere Zeit einer Aufgabe zu widmen, geschweige denn sich durch eine Aufgabe zu knobeln. Wird es nicht auf Anhieb verstanden, wird weggelegt oder die Lehrerin gefragt. Diese Fähigkeit zum selbständig NACHdenken wird wirklich immer kleiner und das ist ein Problem.

  5. #5
    Nicht nur die Kinder auch die Erwachsenen verblöden zusehends dem Unterschichten TV und den sozialen Netzwerken sei Dank :-)
    Ein paar Beispiele :
    Kochboxen mit Rezeptzettel per Post zum mindestens doppeltem Preis als wirklich frisch vom Wochenmarkt .
    Goldschmuck von QVC für 349.- € mit echtem Goldwert von 60.- €
    Freenet TV zahlen für Trash und Werbung
    ....lässt sich Endlos fortsetzen
    schaut einfach mal das Vid :-)
    https://www.youtube.com/watch?v=dIAgmcHXvcc
    Ich weiß nicht nur alles , ich weiß auch alles BESSER

  6. #6
    Sabuha
    unregistriert
    Zitat Zitat von Ariel Beitrag anzeigen
    Wie sollen schwache Schüler im Rahmen des normalen Unterrichts adäquat gefördert werden, wenn gleichzeitig noch 20 andere Kinder der Klasse betreut werden müssen?
    Und wenn es nur 20 sind, kann man schon froh sein.

    Ich denke, dass man schon im Kindergarten anfangen muss.
    Dazu kommt, dass die eingeschulten Kinder auch immer jünger wurden in den letzten Jahren.
    Auch die Rolle des Lehrers wird erschwert.
    Kriegt das Kind eine 4, beschimpft dich die eine Mutter und die andere zieht vor Gericht (überspitzt formuliert).
    Bei manchen Kindern ist man froh, wenn sie aus der Grundschule raus sind. Die lässt man lieber nicht zu oft wiederholen sondern ist froh, sie quitt zu sein. Wäre vielleicht anders, wenn der Lehrer eine Respektperson wäre (auch wenn dieses Wort oft negativ behaftet ist).
    Wenn es heißt "Hefte raus", "hinsetzen" etc - dann sollte ein Erstklässler das respektieren und befolgen. Tun manche nicht. Und dann steht der Lehrer da.

    Vor den ganzen Fähigkeiten wie zuhören, lesen etc. fehlt den Kindern oft auch einfach die Erziehung dazu, mal nur zu "hören".

  7. #7
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    In meinem Buntenland gibt es quasi keine Nichtbios. Man redet so von 0.2 %.
    Und diese 0.2% machen etwa 25% der Grundschüler aus.
    Das müssen diese imagimären Zahlen sein, die der Mathematiker so liebt, wenn er die Wurzel aus negativen Zahlen ziehen will.
    Ich bin zu Pisa dafür.
    Da nun Lesen, Verständnis und so auch zu den geprüften Sachen gehören, finde ich das Ergebnis, wenn man den meinen Zahlenexkurs berücksichtig, gar nicht so schlecht.

  8. #8
    love trumps hate Avatar von Ariel
    Ort: Monkey Island
    Zitat Zitat von Herr_Mahlzahn Beitrag anzeigen
    Nicht nur die Kinder auch die Erwachsenen verblöden zusehends dem Unterschichten TV und den sozialen Netzwerken sei Dank :-)
    Ein paar Beispiele :
    Kochboxen mit Rezeptzettel per Post zum mindestens doppeltem Preis als wirklich frisch vom Wochenmarkt .
    Goldschmuck von QVC für 349.- € mit echtem Goldwert von 60.- €
    Freenet TV zahlen für Trash und Werbung
    ....lässt sich Endlos fortsetzen
    schaut einfach mal das Vid :-)
    https://www.youtube.com/watch?v=dIAgmcHXvcc
    Weil die Leute früher ja auch so viel intelligenter waren, oder was?
    So undifferenzierte Aussagen kann ich ja leiden.
    Ich glaube kaum, dass sich Intelligenz daran zeigt, ob man am Wochenmarkt einkauft oder eine Kochbox kommen lässt. Oder ob man das sog. "Unterschichten-TV" guckt. lässt sich beliebig fortsetzen
    Das sind mMn Aussagen von Leuten, die sich gerne über andere erheben, und ob die dann wirklich intelligent sind... (Wirklich intelligente Menschen haben das nicht nötig, finde ich).

    Der Kindergarten hat mit dem Orientierungsplan schon gut angefangen. Eine Freundin von mir ist Erzieherin, die machen schon tolle Sachen mit den Kids. Besonders mit den Vorschulgruppen.
    Das wirkliche Bildungsproblem in Deutschland (wie es woanders ist, kann ich nicht beurteilen, aber sicher ähnlich) ist doch der starke Einfluss des Elternhauses. Fehlt die Förderung von zu Hause, hat das Kind einen bildungsfernen Hintergrund, ist sein Weg doch meist vorgezeichnet. So lange wir da nichts dran ändern (können), wird sich nicht viel verbessern, fürchte ich.

  9. #9
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Zitat Zitat von Ariel Beitrag anzeigen
    Ich sehe die Problematik eher in der immer geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne. Viele Kinder sind nicht in der Lage, sich über längere Zeit einer Aufgabe zu widmen, geschweige denn sich durch eine Aufgabe zu knobeln. Wird es nicht auf Anhieb verstanden, wird weggelegt oder die Lehrerin gefragt. Diese Fähigkeit zum selbständig NACHdenken wird wirklich immer kleiner und das ist ein Problem.
    Mir wäre lieber, es ist ein Ausländerproblem.
    Deine Erklärung läßt mich vermuten, die aktuelle Pädagogik ist scheiße.
    Ich gehe nicht zur Schule, um Lehrern und den übergeordneten Verwaltungsapparat zu alimentieren, sondern um in die Lage versetzt zu werden, Kulturtechniken und Lösungswege für immer komplexere Aufgaben zu erlernen.
    Wenn ich nur nach schon vorhandenen Fähigkeiten beurteilt und segregiert werde, kann ich gleich im Eichenwald Wildschweine jagen gehen.

    Oder heißt das, wenn die Kinder immer blöder werden, sind die Lehramtsaanwärter, die hinterher dem Bildungssystem entspringen, auch immer unfähiger?
    Müsste man mal drüber nachdenken.

  10. #10
    gesperrt Avatar von Kosel
    Ort: before I sleep
    Zitat Zitat von Ariel Beitrag anzeigen

    Das wirkliche Bildungsproblem in Deutschland (wie es woanders ist, kann ich nicht beurteilen, aber sicher ähnlich) ist doch der starke Einfluss des Elternhauses. Fehlt die Förderung von zu Hause, hat das Kind einen bildungsfernen Hintergrund, ist sein Weg doch meist vorgezeichnet. So lange wir da nichts dran ändern (können), wird sich nicht viel verbessern, fürchte ich.
    Und hier sollte die Schule ansetzen.
    Zu meiner Zeit hätte man das "Kompensationsunterricht" genannt.
    Wieder ein Schulsystemfail.

    Aber das eigentliche Problem ist der deutsche Lehrer und seine "heiße Kartoffel"-Strategie a la ich wars nicht, er wars.

  11. #11
    Dass wuntert misch iergentfie niecht, main leerer zeikt karkein ientereße meer vür saine schühler. es wirt nur der schtoff runder gearbaited un dass warrs. Op isch da midgomme is däm ägal

  12. #12
    Das System krankt an ALLEN Stellen. Die Schule, die mit den ganzen Problemfällen nicht mehr klarkommt. Der Lehrplan, der an einigen Stellen tatsächlich ein bisschen gaga ist. Die Lehrerausbildung und wenn ich da so einige Lehramtsstudenten sehe... Ein Graus.

    Man kann auch die Schuld nicht irgendwelchen Unterschichten oder Zuwandererfamilien zuschieben, weil deren Kinder oft mit einigem Rückstand im sozialen und sprachlichen Bereich eingeschult werden. Sicherlich ist es wichtig, dass diese besonders früh gefördert werden, damit sie möglichst auf ein ähnliches Level kommen. Auf der anderen Seite steht aber ein Förderwahn, der von dem immer größer werdenden Anteil an Helikoptereltern auch noch unterstützt wird. Eltern stellen ihre Kinder schon früh in Konkurrenz zu anderen Kindern. Kinder dürfen heute kaum noch Kind sein, sondern müssen sich durch besondere Förderung schon möglichst früh von den anderen Kindern abgrenzen können, damit sie besser, schneller, intelligenter sind.

    Es ist einfach nur krank.

  13. #13
    love trumps hate Avatar von Ariel
    Ort: Monkey Island
    Zitat Zitat von Kosel Beitrag anzeigen
    Und hier sollte die Schule ansetzen.
    Zu meiner Zeit hätte man das "Kompensationsunterricht" genannt.
    Wieder ein Schulsystemfail.

    Aber das eigentliche Problem ist der deutsche Lehrer und seine "heiße Kartoffel"-Strategie a la ich wars nicht, er wars.
    Ausländerproblem? Also nach dem Motto: Wir können nix dafür, unsere Schüler sind super, es sind die Ausländer, die den Schnitt runterziehen?! Das wäre dir lieber?
    Ach herrje.

    Und Kompensationsunterricht schön und gut. Wie soll der konkret aussehen, wenn keine Leute da sind und kein Stundenkontingent von oben dafür bereitgestellt wird? Die Schulen die ich kenne, tun ihr Bestes, aber solange das Problem von außen nicht wirklich gesehen und entsprechen interveniert wird, versandet alles.
    Und natürlich wird die Fähigkeit zum Nachdenken und selbst arbeiten in der Schule ausgebaut. Der Punkt, an dem inzwischen da angesetzt werden muss, scheint ein anderer zu sein als früher. Ich muss viel mehr ausgleichen als früher und das in der gleichen Zeit.

  14. #14
    In Berlin zum Beispiel arbeiten zur Zeit 1/3 ausgebildete Grundschullehrer, 1/3 Gymnasiallehrer und 1/3 Quereinsteiger. Dazu kommt Inklusion, Integration und allgemein eine Verdummung der Gesellschaft. In meiner aktuellen 1. Klasse haben von 22 Kindern, 16 einen Fernseher, 11 haben ein Handy. Gerade bei Jungen ein sehr großes Problem. V.a. auch was und wie lange sie da machen. Auf der anderen Seite schwindet die Merk- und die Konzentrationsfähigkeit, aber auch die Anstrengungsbereitschaft. Ausschneiden und andere Feinmotorik auch problematisch. Nicht wenig Kinder befinden sich entwicklungspsychologisch auf dem Stand von 3-Jährigen.

    Schreiben nach Gehör, eine Schlagwortdiskussion. Wer das anführt, hat die großen Probleme der Schule heute nicht verstanden. Das macht kaum ein Lehrer isoliert und spätestens in Klasse 2 beginnt das Rechtschreiblernen. Das macht man aber schon sehr lange so und kann keine Erklärung für die Werte jetzt sein. Oder wie erklärt man, dass die Kinder immer schlechter das kleine Einmaleins lernen.

  15. #15
    Ich habe selbst zwei Kinder in der 3. und 6. Klasse und ich kann dem nicht zustimmen. Bei uns läuft alles gut. Auch Inklusion wird gut gemacht.

    Liegt ev. eher an Großstädten?

    „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
    Evelyn Beatrice Hall


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