So kenne ich sie gar nicht...
So kenne ich sie gar nicht...
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass der Wunsch nach Abgrenzung von "Leseratten-Eltern" bei den Kindern im Einzelfall mangelndes Interesse an Büchern zur Folge haben kann.
Ich unterstelle damit aber nicht, dass das bei 030 der Fall wäre.
Geändert von juzwi (06-12-2019 um 14:43 Uhr)
Ich lese eigentlich auch immer und überall, aber wenn die Kinder was wollen bin ich natürlich sofort bei ihnen. Wenn ich am Stillen war, hatten meine Kinder ihre Augen meistens zu und brauchten in dem Sinne keinen Augenkontakt. Ich werde mal darauf achten, wenn die Nächste kommt, inwieweit sie Augenkontakt benötigen wird. (Die Nächste soll heute kommen, dies nur by the way.)
Mein 10 jähriger Sohn liest ungefähr seit einem Jahr, angefangen hat es mit lustigen Taschenbüchern, jetzt liest er den Zauberer der Smaragdenstadt von Alexander Wolkow. Ich habe alle Bände davon, er möchte auch alle lesen. ein Handy besitzt er nicht, er wird aber eins zu Weihnachten bekommen. Da wir umziehen und bin dann einfach auch erreichen möchte. Wer wird dieses Handy aber, genau wie jetzt Nintendo und Playstation, nicht dauerhaft nutzen dürfen. So wie er auch nicht ständig Fernseh gucken darf.
Lesen halte ich auch für das A und O der sozialen/emotionalen Intelligenzbildung. Denn erstens kann man sich in ein "Außer-Sich" (den oder die Erzählenden) reindenken, was ein Plus an Empathie generiert.
Zweitens ist der Transfer von Text zur Vorstellung unglaublich wichtig. Profan gesagt: Druckerschwärze wird zu Fantasie. Buchstaben, schwarz auf weiß zur polychromen Fantasie. Und die Einbildungkraft wird nicht wie in Video-Games durch konkrete, bunte Figuren obsolet. Wie würde ich mir Pikachu in literarischer Beschreibung vorstellen, gäbe es ihn nicht als ikonische Figur?
Dieser Transfer vom Geschriebenen zum Gedachten ist m.E. DIE Leistung der menschlichen Intelligenz. Daher ist Bücherlesen intelligenter als Filme schauen, obwohl ich in letzterer Branche wieder tätig bin.
Filme und Musik sind das unmittelbare. Literatur das Mittelbare. Es verlangt eine "Brücke".
Nimmt man Kindern die Bücher weg, nimmt man ihrem Gehirn eine wichtige Trainingseinheit. Die Brückeneinheit
Daher hat es mich erschreckt, dass laut PISA-Studie das Lesen und vor allem Verstehen von Texten nachgelassen hat. Und somit auch die Fähigkeit der Empathie.
Interessanter Beitrag, spector.
Hier beschreibt eine Journalistin, was sie am Bildungssystem in Neuseeland fasziniert.
https://www.zeit.de/gesellschaft/sch...-kinder-lernen
Ich denke, dass da einige interessante Anregungen dabei sind.
Neuseeland ist mit Deutschland schwer zu vergleichen. Ein privatisiertes Schulsystem und ein öffentlich finanziertes, völlig andere Bevölkerungsstruktur und -dichte - das sind massive Unterschiede.
Das soll nicht heißen, dass man nicht von erfolgreichen Systemen lernen kann. Es läuft aber, wie eigentlich bekannt, auf dasselbe hinaus: Kleinere Klassen, bessere Ausstattung und mehr Lehrer*innen bzw. begleitendes Personal.
Zur PISA-Studie ein Zitat aus der Neuseeland#Bildungssystem
In den PISA-Studien der OECD zeigt sich die große kulturelle Ähnlichkeit zwischen Neuseeland und Australien: In beiden Ländern fallen dieselben Aufgaben den Schülern leicht oder schwer.[51] Kritiker weisen darauf hin, dass zum guten Abschneiden Neuseelands (regelmäßig im obersten Viertel der OECD-Ranglisten) neben einer selektiven Immigrationspolitik auch die Vertrautheit der Schüler mit dem Multiple-Choice-Format, die Herkunft vieler Aufgaben aus dem englischsprachigen Raum und die Ausformulierung sämtlicher Aufgaben durch ein australisches Testunternehmen beitragen dürften.