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  1. #766
    Der Hubertus Heil ist ein sehr guter Mann

    Den hätten sie mal zum Kanzlerkandidaten machen sollen

    Aber wie das so ist, die einen leisten was und arbeiten hart und die anderen, nunja, die sind einfach da und kassieren...

  2. #767

  3. #768
    ich sach ma so..... Avatar von Flurfunk
    Ort: Kaffeeküche
    Dazu habe ich mal eine (möglicherweise blöde) Frage: Was müsste das überlastete Pflegepersonal denn verdienen, damit die konstante Überbelastung ausreichend bezahlt ist? Wäre es nicht viel sinnvoller, an den katastrophalen Zuständen in vielen (den meisten?) Pflegeeinrichtungen bzw. Krankenhäusern etwas zu ändern? Auch per Gesetz, wenn es nicht anders umgesetzt wird.
    Eine Bekannte von mir ist Nachtschwester. Die muss allein 3 Stationen nachts betreuen. Sowas geht doch nicht und ist mit Geld auch überhaupt nicht zu bezahlen. Selbst wenn sie 10.000€ im Monat bekäme, ist sie doch völlig überlastet.
    "Man selbst ist ja leider perfekt. Der Einzige, der sich benehmen kann. Und sonderbarerweise ärgert genau das die anderen..."(Mikael Niemi)

  4. #769
    Genau das hat letztens Frau Baerbock thematisiert. Nämlich, dass die alleinige (aber natürlich notwendige) bessere Bezahlung und vorgeschriebene Tarifbindung nicht ausreichend ist, um die Situation der Betroffenen zu verbessern. Sondern gekoppelt sein muss an verbindliche Personalschlüssel. Hoffen wir, dass das was wird...

  5. #770
    Das selbe Prinzip wie mit den zu hohen Mieten. Man kann die Mieten zwar deckeln und zwangsweise vielleicht auch absenken lassen, aber mehr Wohnungen entstehen dadurch ganz bestimmt nicht.

    Eine Pflegekraft, die deutlich mehr verdient, wird wahrscheinlich auch eher weniger arbeiten wollen, was die Pflegesituation verschärfen dürfte. Das kann nicht die Lösung sein.

    Dass Pflegekräfte nach Tarif bezahlt werden sollten, ist klar. Das sollte auf jeden Fall so sein und dann verdienen sie eigentlich auch schon ganz gut.

    Vom Stresslevel her ist ein Job im Supermarkt bestimmt nicht viel besser, aber man kommt da kaum auf ein Gehalt von einer Pflegekraft mit Tariflohn.

  6. #771
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Ich glaub, das entscheidende Problem sind auch eher die Fallpauschalen bzw. das Krankenhäuser nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip geführt werden. Klar, die Kosten dürfen nicht explodieren, aber die PFK arbeiten teilweise unter Zeitvorgaben, die einfach unrealistisch sind. Vielleicht kann da Saruman mehr dazu schreiben...

  7. #772
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ich glaub, das entscheidende Problem sind auch eher die Fallpauschalen bzw. das Krankenhäuser nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip geführt werden. Klar, die Kosten dürfen nicht explodieren, aber die PFK arbeiten teilweise unter Zeitvorgaben, die einfach unrealistisch sind. Vielleicht kann da Saruman mehr dazu schreiben...
    Diagnosebezogene Fallgruppen


    Das deutsche DRG-System wird seit seinem Inkraftsetzen 2003 unter anderem deswegen kritisiert, da es zu einer Kommerzialisierung des Gesundheitswesens und einer damit verbundenen deutlichen Erhöhung der Arbeitsbelastung von Pflegekräften und Ärzten führte. Heidrun Gitter, die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer beurteilt das Fallpauschalensystem als „schlecht für die Patientensicherheit“. Zuvor hatte schon Günther Jonitz als Präsident der Berliner Ärztekammer geäußert, dass im Gegensatz zu Australien „in Deutschland die DRGs von Beginn an nicht für die Optimierung, sondern zur Dezimierung von Krankenhäusern implementiert“ worden seien. „Die DRGs waren von Beginn an nicht ausfinanziert und zentrale Bereiche wie Personalentwicklungskosten fehlen vollständig.“ Das DRG-System rege, wie Boris Augurzky vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung kritisiert, dazu an, möglichst viele stationäre Fälle zu behandeln, und so „in ein Hamsterrad“ führe.
    Die DRGs waren mit ein Grund nach 20 Jahren Krankenhaus diesem System den Rücken zu kehren,das war nur noch Fließbandarbeit zum Schluss,2 Fachkräfte im Spätdienst alleine auf 35-40 Bettenstation,ca 8-10 Regel OPs jeden Tag,Entlassungen,Notaufnahmen..etc. das war einfach nur noch gefährliche Pflege.
    Und das war vor Corona,will gar nicht wissen die Kollegen mittlerweile auf dem Zahnfleisch kriechen.

  8. #773

  9. #774
    In der Tat sehr lesenswert! Danke für den Link!

    Beim Thema DRG ging mir noch durch den Kopf, dass hierzulande z.B. bekanntlich wesentlich mehr Hüft- und Knie-OPs gemacht werden als in anderen Ländern (Quelle habe ich gerade nicht, ließe sich aber sicher finden). Es sieht ganz danach aus, dass man damit die Fallzahlen in der stationären Behandlung erhöht, um mehr Geld zu verdienen. Ich kenne es aus eigener Erfahrung: Mir wollte die Uniklinik vor Jahren eine Bandscheiben-OP "verkaufen", obwohl keine klassische Indikation dafür vorlag. Ich habe deshalb vorsichtshalber eine ärztliche Zweitmeinung eingeholt, und siehe da: Ein kompetenter, niedergelassener Neurochirurg hat mein Problem dann ohne OP nachhaltig gelöst. Er war nicht nur am Geldverdienen interessiert, die Uniklinik anscheinend schon.

    Wir machen uns daher den Pflegenotstand teilweise auch selbst, indem wir die Fallzahlen aus wirtschaftlichen Gründen erhöhen, aber nicht die Zahl der Pflegekräfte. Zum Wohl der Patienten ist das sicher nicht.
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  10. #775
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Per Änderungsantrag zum GVWG nimmt Spahn wieder das Zepter in die Hand. Demnach sollen Pflegeeinrichtungen ab Juli 2022 nur noch zugelassen sein, „wenn sie bezüglich der Entlohnung der Beschäftigten im Pflege- und Betreuungsbereich entweder selbst einen Tarifvertrag (oder Haustarifvertrag) abgeschlossen haben oder an kirchliche Arbeitsrechtsregelungen gebunden sind“.
    ...
    Billig ist das Vorhaben nicht – die Kosten werden auf jährlich rund 2,6 Milliarden Euro taxiert. Zur Gegenfinanzierung schlägt Spahn eine „maßvolle“ Anhebung des Beitragszuschlags für Kinderlose um 0,1 Beitragssatzpunkte vor. Zudem soll der Bund für die Rentenversicherungsbeiträge pflegender Angehöriger aufkommen. Die Beiträge sollen der sozialen Pflegeversicherung aus Steuermitteln „erstattet“ werden.

    Damit liegt der Ball nun wieder bei den Sozialdemokraten – und ihrem Finanzminister Olaf Scholz.
    https://www.aerztezeitung.de/Politik...ml?ref=twitter

    Also wird sich nix gravierendes ändern was sich signifikant im Geldbeutel der Beschäftigten bemerkbar macht. .

  11. #776

  12. #777

  13. #778
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer


    Welcher Tarif soll eigentlich herangezogen werden?Mindestlohn wahrscheinlich.

    „Höhere Löhne, höhere Beiträge – Wer die #Pflege in Zukunft schultert“. DLF-Gesprächssendung, u.a. mit Erwin_Rueddel, Kordula Schulz-Asche und Stefan Sell.https://ondemand-mp3.dradio.de/file/...5_9d6e1bd1.mp3


    Es ist eine Reform der Pflegeversicherung und greift nur den Bereich der stationären Langzeitpflege. Alle anderen Bereiche der Pflege sind nicht inkludiert/betroffen.Eine Reform der Pflegeversicherung ist NICHT eine Reform der Pflege!

  14. #779
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Eine ziemliche grosse Anzahl an Pflegekräften nehmen Antidepressiva um alles zu bewältigen.
    Was verändert daran ein höherer Lohn, wenn die Arbeitsbedingungen nicht besser werden.

  15. #780
    Dass Pflegekräfte jetzt Tarif verdienen müssen ist absolut in Ordnung

    Ein junger Mann (Migrant aus Afrika) verdient nach 2-jähriger Ausbildung als Pflegehelfer hier in einem Klinikum 1.854 Euro netto.

    Das ist zwar jetzt kein Spitzenverdienst, aber es soll mir mal jemand einen anderen Job zeigen, wo man ohne Studium und nach nur 2-jähriger Ausbildung auf so einen Nettoverdienst kommt.

    Ich hoffe nur, dass durch den guten Verdienst jetzt keine Pflegekräfte vom Typ "Schwester Rabiata" angezogen werden.

    Wer vom Job in der Pflege so gestresst ist, soll es bitte lassen und nicht nur wegen des guten Verdienstes dort einen eher unguten Job machen.

    Die Pflegebedürftigen haben genug Probleme, die brauchen nicht auch noch freches Pflegepersonal, das sich nur mit Antidepressiva bei Laune halten kann.


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