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  1. #121
    Elina²
    unregistriert
    Weil nicht mehr sicher ist was der Schüler wirklich weiß bzw. kann und was durch Teamwork mit den Eltern erreicht wurde?
    Oder weil den Kindern zu viel abgenommen wird?

    Alles reine Mutmaßungen!

  2. #122
    Zitat Zitat von Rebus Beitrag anzeigen
    Ne, das ist keine Unterstützung, dass ist einfach falsch.
    Der Kleine hat keinen BOCK. Da muß er einfach durch, das Leben ist kein Wunschkonzert, es werden immer Situationen auf ihn zukommen, die ihm nicht passen und gefallen werden. Daraus lernen, diese Situationen selber zu meistern.

  3. #123
    Zitat Zitat von Rebus Beitrag anzeigen
    Und genau DAS finde ich falsch!
    Wenn mir etwas nicht gelegen hat, habe ICH die Konsequenzen daraus gezogen.
    Entweder habe ich noch mehr gelernt (meist ohne Hilfe der Eltern, aber mit Hilfe von Schulfreunden), damit ich ein akzeptables Ergebnis erreiche. Oder ich habe versagt und mit dieser schlechten Note dann eben gelebt.
    Meine Eltern hätten mir einen Vogel gezeigt, wenn ich sie gebeten hätte, Aufgaben zu übernehmen.

    Unterstützung bedeutet für mich: die Eltern helfen, wenn das Kind Probleme hat, eine Aufgabe alleine zu bewerkstelligen (sei es durch gemeinsames sammeln von etwas, gemeinsames Lernen etc.). Aber NICHT, dass sie diese Aufgabe dann komplett übernehmen.

  4. #124
    Bedingt ernst zu nehmen Avatar von stesyl
    Ort: krisengebiet
    Zitat Zitat von Null-Drei-Null Beitrag anzeigen
    Dann doch noch mal eines dazu:
    Es ist schade, dass es persönlich wird.
    Es gibt unterschiedliche Kinder, auch meine Kinder sind extrem unterschiedlich.
    Der Eine kann das, die Andere das. So ist das.
    Aus einem Poeten machst Du vermutlich keinen Mathematiker und aus einem Chemie-Nerd aller Wahrscheinlichkeit nach keinen feinsinnigen Künstler.
    Ich finde es legitim, dass Eltern da helfend eingreifen.
    Auch das ist für mich der Sinn der Elternschaft und Erziehung.
    Dass man dann nachhaltig persönlich angegriffen wird, wenn man ein Beispiel darlegt (nämlich an mir selber), dass es trotz aller Hilfe klappt, klappen kann, das finde ich schade.
    Ich mag da auch nicht mehr weiter drauf eingehen, aber:
    Ich bin raus.
    Und noch einmal - letzter Versuch mit dir -, denn ich bin ein logischer Mensch (oder bilde es mir zumindest ein )

    Ich habe DREI Kinder, die alle unterschiedlich sind. Und ich unterstuetze sie auch unterschiedlich. Eines ist auf den Papa fixiert, eines auf Sport, eines auf Hunde. Und alle auf mich, wenn sie ein Problem haben. Und dann bin ich da.
    Noch einmal...

    Ich unterstuetze sie gerne, aber ich nehme ihnen NICHTS mehr ab. Das gehoert zum Erwachsenwerden dazu

    Und das habe ich noch nie. Ich war einfach nur da!
    Geändert von stesyl (17-12-2017 um 20:03 Uhr)

  5. #125
    Sabuha
    unregistriert
    Puh, euch kann man echt keine paar Stunden alleine lassen

    Erstmal danke für die lieben Worte

    Ich versuche mal, auf einige Sachen direkt einzugehen:
    Zitat Zitat von Yo-landi Beitrag anzeigen
    Falls du die persönliche Frage erlaubt, wie war das in deiner Kindheit? Wurdest du wenig beachtet oder sehr bemuttert?
    Unterschiedlich. Ich denke, es war eine halbwegs gesunde Mischung.
    Zum einen wurde ich als (türkisches) Mädchen mehr eingeschränkt (Ausgehzeiten, Ausgehplätze etc.)
    Zum anderen musste ich auch an vielen Stellen Verantwortung übernehmen, weil ich z.B. viel übersetzen musste für meine Eltern. Ich konnte gut Deutsch, war Gymnasiastin und ich hatte somit mit 10 schon einen höheren Bildungsstand als sie ). Deshalb haben sie mich auch in vielen Dingen ernst genommen, ob berechtigt oder nicht, sei mal dahingestellt.

    Ich glaube, ich hab den Hauptschaden durch viele türkische Filme und Aktenzeichen XY bekommen. FSK war damals kein Thema. Und die türkischen Videofilme waren gerne voller Schicksalsschläge.
    Mädchen wird vergewaltigt und dann von der Familie verstoßen usw.
    Man hat zwar nie explizite Sachen gesehen, aber man wusste, dass da was schlimmes passiert.
    Das war ja auch das, wovor meine Eltern immer gewarnt hatten. Man darf nicht woanders übernachten oder alleine mit Männern sein, weil der Vater der Freundin oder der Onkel oder der Nachbar sonst einem sofort etwas antun.
    Alleine in der Dunkelheit bin ich dank Eduard Zimmermann nicht gerne.
    Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich in den Angstbildern teilweise solche Filmszenen abbilde.

    Zitat Zitat von Yo-landi Beitrag anzeigen
    Meine Eltern waren bemüht und meinten es gut, aber sie haben viel falsch gemacht.
    Ich mache auch vieles anders. Und ich denke, dass meine Kinder auch einiges anders machen werden.
    Ich putze mehr, weil meine Mutter wenig geputzt hat und es entsprechend aussah.
    Meine Tochter wird vermutlich weniger putzen, weil ich so viel putze.
    Ihre Tochter wird dann wohl wieder mehr putzen.
    So ist der Lauf der Dinge.
    Abgesehen davon habe ich einen ganz anderen Bildungshintergrund als meine Eltern. Meine finanzielle Situation ist ganz anders. Man ist heute aufgeklärter, man weiß mehr, vieles in der Gesellschaft ist anders.
    Es ist selbstverständlich, dass ich deshalb anders erziehe.
    Meine Eltern haben nach ihrem besten Wissen und Gewissen gehandelt und haben das Beste gemacht, was in ihrer Möglichkeit stand.
    Es wäre vermessen, wenn ich das mit meinen Möglichkeiten vergleiche.
    Im Auto wurde geraucht. Meine Kinder haben eine überwiegend rauchfreie Umgebung.
    Aber damals war das halt nicht verwerflich.
    Ich habe als Kind ausschließlich Cola getrunken, weil meine Eltern mir das GEGÖNNT haben.
    Man tut dem Kind doch was Gutes? Es freut sich und mag das so gerne.

    Wie gesagt: nach bestem Wissen und Gewissen und den Möglichkeiten entsprechend.
    So handel ich auch bei meinen Kindern. Und wenn die in 20 Jahren irgendein Trauma haben, weil ich angeblich was falsch gemacht habe, werde ich mit den Achseln zucken und sagen "das war damals so".
    Ich gebe mein Bestes - mehr geht nicht. Und so war das auch bei meinen Eltern.


    Zitat Zitat von FrauSchatz Beitrag anzeigen
    Es ist einfach eine unglaubliche Phantasie und damit ständige Angst in mir, den Kindern könnte etwas schlimmes zustoßen und ich kann nicht helfen.
    Diese Phantasie kann Angst in so drastischen Bildern darstellen
    Wenn das Kind alleine zu den Großeltern fliegt, dann kann das Flugzeug abstürzen. Aber diese Katastrophe reicht ja nicht.
    Ich stelle mir dann vor wie das Kind da alleine in Panik verfällt. Wird einer mit der Weste helfen? Wird einer die Hand halten? Welche Ängste wird das Kind da durchstehen müssen, bis es stirbt? Alleine?
    Das ist dann fast, als hätte man es durchlebt.
    Aber wie alles hat auch diese Phantasie zwei Seiten. Es kann Angst ausschmücken.
    Doch es hilft mir auch in vielen anderen Dingen, sehr vorausschauend zu planen und zu organisieren. Es ist also oft auch von Vorteil und ich/wir profitieren davon.


    Zitat Zitat von Elli_76 Beitrag anzeigen
    Ich hoffe, du kannst auch für dich einen Weg finden, damit umzugehen. Das hört sich sehr anstrengend an..
    Ja, es ist anstrengend.
    Aber ich bin mittlerweile etwas versöhnlicher und wohlwollender mit mir selbst.
    Eben dass ich auch die gute Seite dieser Marotten mittlerweile erkenne und schätze.
    Und ich denke, es ist nur deshalb anstrengend, weil ich dem nicht (immer) nachgeben will.
    Manchmal sagen die Kinder zu mir "Mama, wir sind groß, wir können das schon"
    Und ich sage dann: "Ihr vielleicht, aber ich noch nicht"

    Dann finden wir auch immer einen Kompromiss.
    Erst hab ich sie z.B. abgeholt, dann entgegengehen, dann alleine bis nach Hause.
    Und mittlerweile gibt es ein Zeitfenster, wo sie zuhause sein müssen, wenn Schule aus ist. Aber das wiederum find ich nicht schlimm.
    Wir Erwachsenen melden uns ja auch ab, wenn wir besonders spät nach Hause kommen und bleiben nicht einfach weg.

    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Man hat halt schon so viel erlebt was schief gehen kann, auch schon ein paar Verluste verarbeiten müssen, da ist das Kopfkino halt auch größer.
    Ja, das kommt leider obendrauf.

    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    @pepperanne
    Wenn deine Enkelin mit 18 öfters in solche Situationen gerät, dann sollte sie wirklich mal auf die Nase fliegen und die Konsequenzen spüren.
    Die ist alt genug, die braucht Oma nicht, die sie rettet. Sie muss stattdessen dringend erwachsen werden. Auch wenn es weh tun wird, ermögliche es ihr, bevor sie später allein ist und dann plötzlich Verantwortung tragen muss.
    Richtig.
    Helfe ihnen, dass sie eine Lösung finden. Dann fühlst du dich trotzdem nicht schlecht, weil du nicht untätig bist. Aber du hast auch nicht alles abgenommen und sie lernen daraus fürs nächste Mal.

    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Unterstützung bei Hausaufgaben oder diese ganz zu übernehmen, ist aber schon ein Unterschied.
    Meine Eltern haben mich auch unterstützt, mir Sachen erklärt, Vokabeln abgefragt, Mit mir in dem Wald gefahren für ein Herbarium (lustig, scheint immer noch Standard zu sein), aber wirklich abgenommen haben sie mir nur ein Kunstprojekt in der Unterstufe.
    Und durch so etwas lernt das Kind auch, dass es auf die Hilfe der Eltern zählen kann, dass und wie man gemeinsam was macht und das Lernen macht vielleicht sogar deshalb Spaß.
    Helfen bedeutet eben, dass jemand irgendwie MITmacht. Nicht übernimmt.

    Zitat Zitat von Rebus Beitrag anzeigen
    Die Kids haben heutzutage doch kaum richtige Freizeit. Wenn ich mich umgucke, wie das in meinem Freundeskreis ist, krieg ich Kopfschmerzen. Da muß das Grundschulkind in die Musikschule, Tanzen/Ballett/Fußball natürlich auch
    Das Problem ist, dass heutzutage kaum Kinder auf der Straße sind.
    Wir sind früher nach den Hausaufgaben raus und haben irgendwen zum Spielen angetroffen oder sind klingeln gegangen.
    Heute ist das oft nicht möglich.
    Entweder gibt es das Wohnumfeld nicht her. Oder die Kinder sind alle erst ab 16 Uhr frühestens zuhause.
    Aber ob sie 16-18 Uhr auf dem Bolzplatz Bälle kicken gehen oder ob sie 16-18 im Fußball sind - ist das nicht FAST das gleiche?
    Sie sind mit Freunden zusammen und bewegen sich.

    In der Grundschule habe ich darauf geachtet, dass meine Kinder nur an 1-2 Tagen Termine hatten (Sport).
    Auf der weiterführenden hat sich das geändert.Verschiedene AGs, mit Musik angefangen. Aber alles Eigeninitiative.
    Ich darf mich deshalb immer wieder rechtfertigen, weil ich jetzt wie eine förderwütige Mutter aussehe
    Und die Kinder, die in dem Sinne "nichts" machen, spielen auch nicht fröhlich auf der Straße mit anderen Kindern (gibt es eben kaum). Die hocken dann gerne vor dem Fernseher oder dem PC. Dann vielleicht doch lieber Singen und Tanzen oder Fußball?

    Auf dem Land geht das vielleicht.
    Aber wenn man in der Stadt wohnt und in einer "guten Wohngegend" ist, dann hat man entweder kaum gleichaltrige Kinder oder wenig Spielmöglichkeiten.

  6. #126
    Zitat Zitat von Croco Beitrag anzeigen

    Warum ist es denn heute so viel schwerer für den Lehrer den Stoff zu vermitteln?
    Vorsicht, plakative Antwort:

    Weil manche Kinder dank überehrgeiziger Eltern in die falsche Schulform gedrängt werden. Anderen bleibt es wegen übervorsichtiger Eltern verwehrt, im Leben selbstständig zu werden und selbst zu denken. Und (Mit-)Denken ist Arbeit und erfordert auch mal, über seine Grenzen zu gehen. Oder mit Enttäuschung umzugehen.

  7. #127
    Zitat Zitat von Elina² Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass sich heutzutage einfach viele Prioritäten verschoben haben und eigentlich können Eltern Dinge nur noch falsch machen. Es wird geredet und gehetzt, egal wie es gemacht wird. Und daher sollte jeder für sich und seine Kinder den Weg wählen, der für die Familie "am bequemsten", "am sichersten", "am einfachsten", "am freisten", ... was auch immer ist.

    Fährst du dein Kind zur Schule, dann verstopfst du Parkplätze, nimmst dem Kind Eigenständigkeit und behinderst die Fußgänger vor der Schule. Läuft dein Kind die 20 Minuten alleine, hat ggf. keine Laufgemeinschaft mit Elternbegleitung und wird nur in wirklichen Ausnahmen gebracht/abgeholt, dann bist du unverantwortlich, achtest nicht auf dein Kind, faul, ...

    Gehst du arbeiten, dann bist du Karrieregeil und hättest dir das mit den Kindern doch besser überlegen sollen. Bleibst du Zuhause engst du deine Kinder ein und ruhst dich auf "Staatskosten" (Kindergeld) aus.

    Und so gibt es noch hunderte von Beispielen. Selbst der goldene Mittelweg zwischen all diesem Schwarz-Weiß-Denken ist noch nicht definiert Grau genug sondern bietet Konfliktpotential bei denjenigen, die eigentlich gar nichts mit der Situation zu tun haben: Freunde mit und ohne Kinder, Eltern von den Mitschülern, Nachbarn, den Großeltern, ...

    Ich habe mir z.B. den Elternsprechtag nach jedem der drei Zeugnisse in der dritten Klasse erspart. Einfach weil auf den Briefen immer stand "Wenn sie Gesprächsbedarf haben, Fragen offen sind oder ähnliches, dann haben sie am ... um ... die Möglichkeit einer Terminvereinbarung!". Hatte ich alles nicht, einfach weil alles "perfekt" lief und ich auch nicht den Eltern, die wirklich Sorgen hatten, die Zeit dann nehmen wollte. Beim dritten Termin wurde ich dann herzitiert ob ich kein Interesse an dem Schulleben unserer Kinder hätte natürlich nicht. Ich bringe fast täglich meine Kinder alle zu ihnen ins Gebäude (Kindergarten und Schule sind in einem Gebäude, bringe ich die Kleinen also zum Kindergarten dann gehen die Großen natürlich direkt mit und müssen nicht alleine zur Schule gehen weil alles zur selben Zeit startet. Kindergarten und Schule teilen sich auch den Zugang und Schulhof/Spielplatz und so verabschiede ich meine Kinder dann auch alle am Gebäude, die Schulkinder gehen nach rechts auf den Schulhof und ich nach links zu den Kindergartengruppen - aber das ist dann wieder ein "Oh, die bringt ihre Kinder immer bis zur Schule!", wobei das immer auch wieder nicht stimmt, aber die aktuellen Gegebenheiten es einfach nicht anders effektiv hergeben), ich habe täglich die Möglichkeit über das Tagebuch mit ihnen zu kommunizieren, ich erscheine zu allen Elternabenden, ich bin im Elternbeirat und Förderverein, aber stimmt - das Schulleben meiner Kinder interessiert mich nicht

    Manchmal fehlt dann auch der Weitblick. Auf allen Seiten.
    Dein Beitrag gefällt mir recht gut, wobei ich zugegeben erst bis hierher gelesen habe und mir die bisherigen auch gut gefallen haben.
    Bei mir/ uns war es so, Sohn war knapp 4 Jahre alt, Tochter 2, wir zogen aufs Land. Ich muss sagen, dass Sohn in knapp 2 Monaten mehr Bilder im Kindergarten auf den Land gemalt hat, als in der Stadt, auch haben wir auf dem Land für richtig gekochtes Mittagessen wesentlich weniger bezahlt, als für ein wenig Rohkost in der Stadt.
    Es war dann so bei uns, dass Göga so gut verdiente, dass ich die Kinder bis um 12 Uhr im Kiga lassen konnte und später nach der Schule war ich auch da.
    Mir hatte eine gute Freundin gesagt, dass ( hier alles Schulbuskinder) wenn ich die Kinder nicht vom ersten Tag alleine mit dem Bus fahren lassen würde, dass es danach nie mal klappen würde. Es hat geklappt, bin zwar bis zur Schule gerfahren und hab beobachtet wie meine Kinder aus dem Bus stiegen, aber nur so wurden sie selbständig. Und so hab ich sie auch einfach immer machen lassen. Klar hab ich auch Ängste, z.B. als der Große arbeitslos wurde für kurze Zeit, Sorgen macht man sich immer, außer einem sind die Kinder egal. Aber alles wird gut.........sie schaffen das

    Dein Beitrag gefällt mir recht gut, wobei ich zugegeben noch nicht alles durchgelesen habe.

  8. #128
    Zitat Zitat von ruru Beitrag anzeigen
    Ich glaube, Eltern sind heute viel mehr unter Druck, selbstgemachtem und von außen, allen Ansprüchen zu genügen, ja keine Fehler zu machen.
    Klar war so eine Kindheit in den 70ern und 80ern anders, aber vieles, was für meine Eltern und eigentlich fast alle anderen Eltern, selbstverständlich war, wäre heute undenkbar.

    Helikoptern hängt imho auch viel mit Verunsicherung der Eltern zusammen.
    Egal was sie tun, geht es gut, ist es selbstverständlich, gibt es Probleme, waren sie entweder zu nachlässig oder zu aufmerksam.

    Also immer die Arschkarte
    Mein Großer ist nun 23 une meine Kleine 21 Jahre alt.
    Ich war damals als wir aufs Land hier zogen erschrocken, wie viele Termine die Kinder im Kindergarten damals schon hatten, das war in der Stadt in der wir vorher wohnten nicht so. Wenn ich das mit heute vergleiche und dass ein Kleinstkind am Besten schon Englisch, Französich und haste nicht gesehen schon im Pempersalter können sollte, dazu noch ein bisschen Allgebra, erschreckt mich schon.

  9. #129
    https://www.swr3.de/aktuell/nachrich...x87/index.html

    Zitat: "Damit können Eltern das Umfeld des Kindes überwachen. Und das sogar so, dass weder das Kind noch sein Umfeld die Abhöraktion bemerkt. Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur, stellt fest: Die Uhren werden häufig dazu genutzt, um die Lehrer der Kinder im Unterricht abzuhören. Das haben die Ermittlungen der Agentur ergeben."

    Und die Eltern können überwachen, wo ihr Kind ist.
    Schulen versuchen auf die Eltern einzuwirken, daß die Kinder solche Uhren nicht mehr dabei haben.
    In der NN, glaube ich, stand, daß es Eltern gibt, die sich weigern, sie hätten ein Recht darauf, ihr Kind zu überwachen.

    Zitat: "Aus den gleichen Gründen hatte die Behörde Anfang des Jahres auch die Kinderpuppe My Friend Cayla aus dem Verkehr gezogen. Die Bundesnetzagentur stufte sie als getarnte, sendefähige Anlage ein. "
    https://www.welt.de/wirtschaft/artic...-verboten.html

    Was ist das heutzutage für eine kaputte Welt.
    Ich habe schon in der ersten Klasse den Schulweg alleine zurückgelegt. Nicht auf dem Dorf. Nürnberg-Südstadt.
    Zig Hauptverkehrsachsen.
    Nach der Schule nach Hause. Da war ich ganz selbstverständlich alleine. Meine Eltern haben gearbeitet.
    Ich machte mir eine Stulle oder auch nicht, die Hausaufgaben und ging spielen. Über eine Hauptverkehrsstraße in den Park. Nicht nur ich, viele. Nannte sich Schlüsselkinder. Gleichbedeutend mit Selbständigkeit und Eigenverantwortung.

    Heutzutage braucht es Kinderbetreuung, Ganztagesschulen.

    "Wer halb Kalkutta importiert, der rettet nicht Kalkutta, der wird selbst Kalkutta."
    - Peter Scholl-Latour -

  10. #130
    einfach hier Avatar von Richer
    Ort: Bergstraße
    Zitat Zitat von mobsi Beitrag anzeigen
    Wenn ich sehe, was die Kinder heutzutage in der Grundschulzeit schon alles leisten müssen, dann sträuben sich mir die Nackenhaare. Kinder können doch gar nicht mehr richtig Kinder sein. Überall schon Leistungsdruck ohne Ende. Traurig ist das.
    Richtig

    Wenn ich seh, wieviel eine klassenkameradin meiner Tochter an Terminen hat. Sie ist jeden tag bis 15Uhr in der Schule, dann 1x die Woche ins Karate (aufgrund des Vorfalls vor einigen Wochen), 2x die Woche ins Geräteturnen, 1x die Woche Krankengymnastik und 1x die Woche zum Psychologen. Die kleine weigert sich zu lesen (unsere Kinder sind in der 2 klasse), wenn sie aus der Schule kommt ist sie aktuell jeden tag eingenässt Aber anstatt das Kind zu unterstützen, bekommt es seinen ersten Rüffel direkt vor der schule im beisein von den anderen Kindern und der Terminkalender wird noch voller gestopft.

    ich hatte auch bedenken, weil meine Tochter sich ewig verweigert hat zu lesen. Aber seid einigen Wochen ist der knoten geplatzt Zwar geht sie ab Januar trotzdem 1x die Woche in die Nachhilfe, aber einfach nur zur Unterstützung.

    Zitat Zitat von stesyl Beitrag anzeigen
    Seit 2 Jahren offiziell SEIN Leben und SEIN Koerper. Geht mich nichts mehr an.
    Damit kam meine 7jährige auch neulich an Als ich dann aufgezählt habe, um was sie sich dann ab sofort alles alleine kümmern muss, war ruhe und sie meinte dann "dann bleib ich lieber 7 Jahre alt"

  11. #131
    nintendo native Avatar von Lucy in the Sky
    Ort: Mind Palace
    Zitat Zitat von Moriturus Beitrag anzeigen
    Nach der Schule nach Hause. Da war ich ganz selbstverständlich alleine. Meine Eltern haben gearbeitet.
    Ich machte mir eine Stulle oder auch nicht, die Hausaufgaben und ging spielen. Über eine Hauptverkehrsstraße in den Park. Nicht nur ich, viele. Nannte sich Schlüsselkinder. Gleichbedeutend mit Selbständigkeit und Eigenverantwortung.

    Heutzutage braucht es Kinderbetreuung, Ganztagesschulen.
    Das ist quasi der Gegenentwurf zum Helikoptern, das andere Extrem. Ich bin auch so ähnlich groß geworden, meine Eltern hatten ihre eigenen Sorgen und kümmerten sich nur nebenbei um uns. Bei dir klingt es nach "... und das war gut so", bei uns war es nicht gut. Also eigentlich war es ganz große Scheiße.

    Trotzdem neige ich nicht übermäßig zum Glucken, ich arbeite, die Kleinen sind bis nachmittags in der Kita und der Große geht alleine zur Schule (mit anschließender Betreuung) und hat einen Schlüssel, weil ich meist ein paar Minuten nach ihm heimkomme. Die Hausaufgaben macht er auch alleine, ich kontrolliere sie nur stichprobenartig. Dass das funktioniert, liegt aber eben an meinem Sohn, der gern zur Schule geht und dem das Lernen recht leichtfällt. Mit unserem Mittleren könnten wir damit fürchterlich auf die Nase fallen, weil er ein ganz anderer Typ ist. Man wird sehen.

    Kinder zu erziehen ist eine absolute Gratwanderung zwischen Freiheit geben und beschützen, da muss jede Familie ihren eigenen Weg finden. Was mir leid tut ist, dass die Kinder heutzutage in einem so engen Korsett stecken. Da ist der Alltag komplett durchgeplant, mal spontan mit Freunden was machen - geht oft nicht. Das war nun wirklich toll bei uns früher, man ist raus, hat bei den anderen geklingelt wenn man sie nicht auf der Straße getroffen hat, und hat dann einfach den Nachmittag zusammen verbracht. Deshalb dürfen meine Kinder grundsätzlich immer Freunde mitbringen und ich ermuntere sie auch, einfach das zu tun, was wir früher gemacht haben: Hingehen oder meinetwegen anrufen, treffen, fertig. Ohne, dass wir Eltern da noch groß mitmischen und "Playdates" organisieren.
    Imagine there's no heaven - it's easy if you try.
    No hell below us, above us only sky.
    Imagine all the people living for today...

  12. #132
    Zitat Zitat von Richer Beitrag anzeigen
    ich hatte auch bedenken, weil meine Tochter sich ewig verweigert hat zu lesen. Aber seid einigen Wochen ist der knoten geplatzt Zwar geht sie ab Januar trotzdem 1x die Woche in die Nachhilfe, aber einfach nur zur Unterstützung.
    Wer sein Kind im ersten Halbjahr der 2. Klasse bei 13+8=21 und 21-8=13 in die Nachhilfe schickt, hat einen an der Waffel.
    Wenn man einen Nachhilfelehrer braucht, dass das Kind sich altersangemessenen Verhält, auch.
    Fick mich, wenn ich mich irre, aber wollten wir nicht knutschen?

  13. #133
    einfach hier Avatar von Richer
    Ort: Bergstraße
    Zitat Zitat von RAPtile Beitrag anzeigen
    Wer sein Kind im ersten Halbjahr der 2. Klasse bei 13+8=21 und 21-8=13 in die Nachhilfe schickt, hat einen an der Waffel.
    Wenn man einen Nachhilfelehrer braucht, dass das Kind sich altersangemessenen Verhält, auch.
    ich hab einen an der Waffel?

    Sorry, aber Sie kennen weder mein Kind noch mich. Wir sind seid Monaten dran, das sie nicht nur von uns die entsprechende Unterstützung bekommt.
    Da die Diagnose LRS im Raum steht (auch bekannt als Lese-Rechtschreib-Schwäche), sollte es mein gutes Recht sein, meinem Kind jetzt zu helfen und nicht dann, wenn alles falsch abgespeichert ist und man dann gegensteuern muss. Sie schreibt vieles nach gehör und das, obwohl es diese Form nicht mehr in unserem Bundesland gibt

  14. #134
    optimistischer Single Avatar von Nosferata
    Ort: im halbvollen Bett
    Zitat Zitat von Lucy in the Sky Beitrag anzeigen
    ...Das war nun wirklich toll bei uns früher, man ist raus, hat bei den anderen geklingelt wenn man sie nicht auf der Straße getroffen hat, und hat dann einfach den Nachmittag zusammen verbracht. Deshalb dürfen meine Kinder grundsätzlich immer Freunde mitbringen und ich ermuntere sie auch, einfach das zu tun, was wir früher gemacht haben: Hingehen oder meinetwegen anrufen, treffen, fertig. Ohne, dass wir Eltern da noch groß mitmischen und "Playdates" organisieren.
    Stimmt.
    Das war irgendwie so einfach.
    Ich war auch Schlüsselkind (60er Jahre, DDR). Eltern mussten halt länger arbeiten, als der Hort auf hatte. Ich konnte aber jederzeit bei Nachbarn aufs Klo und kriegte dann meist noch ein Stück Kuchen. Man kannte sich.

    Aaaaber: Damals hatte kaum jemand ein Auto - der Straßenverkehr war also keine ernstzunehmende Gefahr. Ich wohnte auch nicht in einer Großstadt, sondern in der Neubausiedlung einer Kleinstadt. Also alles ganz chillig.

    Was jedoch diese Ängste betrifft:
    Da könnte ich auch zur Helikopter-Großmutter mutieren, wenn es so weit ist (Enkelin, grad 4 Jahre alt). Ich hatte schon mal Panik, als das Kind im Zoo inmitten einer Menschenansammlung plötzlich verschwand...
    Im Urlaub wohnten wir in einem kleinen Hotel in einem Spreewald-Ort, das aber an einer verkehrsreichen und stark begangenen Straße lag. Draußen gab es auch Sitzplätze, die waren "eingezäunt", also im gewissen Sinne ein abgeschlossener Bereich. Wir frühstückten drin, das 2,5-jährige Kind hielt es nicht lange am Tisch aus und strülpte nach draußen ... wo wir es nicht mehr sahen. Wir wissen, dass sie ein eher vernünftiges und zurückhaltendes Kind ist, dass nur neugierig gucken will und NICHT auf die Straße rennt.
    Aber das Kind nicht mehr im Auge zu haben, hat mich total fuchsig gemacht (die Mutter war da gelassener). Was, wenn einer im Vorübergehen das Kind schnappt und abhaut? Schon der Gedanke - Schweißausbruch!
    Ich hab mich in die Tür gestellt und geschaut... zur Sicherheit. Oder draußen eine geraucht auf dem Freisitz.

    Aber ich habe da leider als Kind und als Jugendliche auch einschlägige Erfahrungen machen müssen (Exhibitionisten), weiß also, was es alles gibt - trotz des Lebens in der so "geschützten" DDR (der Unterschied zu heute ist nur der, dass jetzt alles in den Nachrichten kommt; damals wurde viel unter den Teppich gekehrt ... weil: bei uns gibt's ja sowas nicht). Da hat man sich so sicher gefühlt. Und war es gar nicht. Aber wenigstens war die Angst nicht da...
    Auf einer Skala von eins bis müde bin ich Dornröschen.


    Sonntags bin ich ein Mofa - halb Mensch, halb Sofa.

  15. #135
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Ja
    In der ersten Klasse habe ich versucht, dem Kind das Packen nach Stundenplan beizubringen.
    Dann gab es 1-2mal Ärger von der Lehrerin, weil zB Mathesachen fehlen.
    Da ich das nicht glauben konnte, habe ich nachgefragt. Ja, es soll immer ALLES mitgenommen werden.
    Für sowas gabs in meiner Schule damals Schließfächer.


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