Ich habe Teil 3 auch gesehen.
Die Bücher der zweiten Staffel sind absoluter Schrott.
Entwicklungen, die Monika in der ersten Staffel gemacht hatte, wurden praktisch wieder auf Null gesetzt.
Das einzig Überzeugende: die Leistungen der Schauspieler
Helga wusste von Anfang an, worauf sie sich in dieser Ehe einlässt.
Eva und Helga machen mir nur noch Angst. Durchtrieben wie ihre Mutter.
Klar. 1956 waren junge Fräuleins über Homosexualität ja voll aufgeklärt. Die war überall in den Medien, den Print-, den elektronischen und den sozialen. Genderstudies wohin man blicktel. 1956 hatte kein Fräulein je falsche Hoffnungen, es werde den geliebten Mann schon auf den rechten Weg führen, wenn es als Ehefrau so richtig alles richtig macht mit kochen, verhätscheln, verführen und gehorchen. Macht ja nichts, dass Homosexualität im ICD-Katalog der WHO bis 1992 als eigene Krankheit erfasst war, in Deutschland bis in die 1970er Jahre als psychische Erkrankung diagnostiziert wurde und Homosexuelle auf unbestimmte Zeit freiheitsentziehend in einer forensischen Psychiatrie untergebracht werden konnten, weil Schwulsein als kriminell galt. Der § 175 StGB wurde 1994 endgültig abgeschafft. Dass Fräuleins und nicht nur diese in den 50er Jahren unter diesen Umständen auf die Idee kamen, Homosexualität sei heil- und besserbar, ist natürlich unbdenkbar. Auch bei Helga (ca 20 zur Zeit ihrer Verlobung). Die wusste von Anfang an, worauf sie sich einlässt. Hell ya.
Nee, alle wussten sie von Anfang Bescheid. Hatten ja alle Möglichkeiten, die durchtriebenen Luder. Keiner hat denen Druck gemacht zu heiraten, niemals. Wieso haben sie denn nicht einfach gearbeitet, ha? Kein Fräulein hatte je Angst, die Erwartungen der Eltern zu enttäuschen, keines hat sich als Mensch dritter Klasse gefühlt, wenn es den Sprung in eine standesgemäße Ehe und in die Mutterschaft nicht geschafft hatte.
Na und? Macht alles nix! Bisschen Verlust ist immer. Sie hätten ja als freie Frauen leben können, oder?! Gut, alleine ausgehen war jetzt nicht so angesagt. Kinder haben ging ohne Ehemann auch nicht. Freie Sexualität unter Heten war erst ab 1968 angesagt, da hätten unsere Fräuleins halt noch ein paar Jahrzehnte warten müssen. Gesellschaftliche Teilhabe? Man kann ja nicht alles haben! Aber ein paar Arbeitgeber haben sicher auch unverheiratete Frauen eingestellt. Da hätten sie nur ein bisschen mit der Lupe suchen müssen, die durchtriebenen Luder.
Hauptsache, wir kommen nicht auf die Idee, warum sich die Männer nicht mal gefragt haben, was sie sich da eigentlich rausnehmen. Wieso im Grundgesetz neuerdings stand, Männer und Frauen seien gleichberechtigt aber das ganze Rechtssystem eine Knäuel von Verfassungsverstößen, eine einzige schreiende Ungerechtigkeit darstellte. Wieso sie Frauen wie Leibeeigene behandelten. Wieso sie sich alles herausnehmen und den Frauen dafür noch routinemäßig die Schuld zuschoben. Sexualverbrecher, Heuchler, Folterknechte, Geizkrägen wohin man blickte. Aber guck nur, die Helga, das durchtriebene Luder.
Das war doch gar nicht die Frage.
Es ging um einen Amtsvormund.
Und den gibt es nicht mehr.
Und wenn eine Frau keine staatlichen Hilfen (Unterhaltsvorschuss, Arbeitslosengeld II*) benötigt, dann ist sie auch nicht verpflichtet „dem Staat“ gegenüber den Vater des Kindes zu nennen. Nur ein Kind hat ein Anrecht auf diese Auskunft. Und das auch erst ab dem 16. Geburtstag. Beziehungsweise ab dann könnte ein Kind es einklagen.
Aber das ist etwas ganz anderes, als ein Amtsvormund.
* auf dann ist es nicht unbedingt nötig, den Vater des Kindes zu nennen, wenn die Frau hartnäckig mitteilt, dass sie selbigen nicht kennt.
Auf dem Boden der Tatsachen, liegt eindeutig zu wenig Glitzer...
Helga wusste worauf sie sich einlässt?
Sie hat erst während der Ehe von ihren Schwestern erfahren, dass ihr Mann homosexuell ist.
Woher sollte sie wissen, dass es nicht ganz normal ist, dass die Ehe nicht in der ersten oder zweiten Nacht vollzogen wird?
Sie hat ja ihrem Mann recht eindrücklich klargemacht, warum sie sich nicht scheiden lassen kann.
Ich finde diese Geschichte tatsächlich mit die interessanteste, weil mir das doch halbwegs realistisch erscheint.
Auf dem Boden der Tatsachen, liegt eindeutig zu wenig Glitzer...
Ich bin in den 50er Jahren aufgewachsen und es gab in meinen Schulen (Volksschule, Gymnasium) jede Menge Kinder, die nur eine Mutter hatten. Entweder die Väter waren gestorben, die Eltern geschieden, die Väter nicht aus der DDR mit ausgereist oder die Kinder waren unehelich. Und sie wurden von niemandem - schon gar nicht von den Lehreren und den Mitschülern - schief angesehen.
Da werden Frauen dargestellt, die es in der Spießigkeit ganz sicher auch in der Schicht, in der die Serie spielt, nicht mehr gab.
Und was mir auch fehlt, sind die wirklichen Probleme von Berlin als Fronstadt. Denn gerade 1959 und kurz danach sind viele aus dem Osten abgehauen.
Das sehe ich anders. Sie hat halt auch merken müssen, dass sie nicht mit dem Kopf durch die Wand alle von sich stoßen kann, weil sie eben auch auf ihre Mitmenschen angewiesen ist.
Sie wusste es nicht. Sie hat es erst erfahren, als sie längst verheiratet war. Und Vergleichsmöglichkeiten hatte sie nicht.
Also, wenn man nicht in einer Großstadt lebte sondern in kleineren Orten oder gar auf dem Land, wurden uneheliche Kinder schon als Makel oder gar Bastard angesehen und die Frau/Mutter im schlimmsten Fall als "Flittchen".
Und das Selbstbewusstsein der Frauen ging noch gleich Null, weil der Mann das Geld nach Hause brachte und sie das "Heimchen" am Herd war.
Wenn ich z.B. mit meiner Mutter deshalb Diskussionen hatte, sagte sie: warte mal, bis Du verheiratest bist, dann wirst Du schon sehen, wie das ist.
Ich flieg' mal eben schnell hier rüber....
Niemand hatte die Absicht, einen Flughafen zu errichten
Was lange währt, ist immer noch nicht gut
Ja, das ist was anderes, sie weiß es seit 3 Jahren, d.h. aber nicht, dass sie es von Anfang an wusste.
Nochmal, man kann das alles nicht mit dem heutigen Wissen beurteilen.
Die Mutter der drei Frauen wird von ihrer Mutter genauso, wenn nicht sogar schlimmer gegängelt worden sein. Das legt man nicht so einfach ab.
Das siehst Du so, ich seh es anders. Eine Tanzschule auf dem Ku'damm, das ist durchaus ansehnlich gewesen. Die Großmutter (Berlinerin, inzwischen wohl Mitte 80) einer Freundin hat mal sehr erstaunt reagiert, als die Freundin ihr erzählt hat, wo sie demnächst arbeiten. "Auf dem Ku'damm?!! Ja, das macht schon was her, herzlichen Glückwunsch!" kam da als Reaktion, in einem sehr ehrfürchtigen Tonfall...
Was mich besonders ärgert außer den völlig unglaubwürdigen Geschichten ist, dass Einzelheiten schlampig sind.
Monika hätte in den 50er Jahren niemals mit einer Brille Karriere machen können. Da galt immer noch der Spruch: Mein letzter Wille eine Frau mit Brille.
Und auch niemals hätte eine Sekretärin mit der linken Hand geschrieben. Das wurde allen Linkshändern drastisch ausgetrieben - zumindest noch bis weit in die 60er Jahre.
Das mögen Kleinigkeiten sein, aber es passt zur miesen Story.
Ich finde es auch schade, dass die Schauspieler spielen als wären sie auf einer Theaterbühne. Alles wirkt gekünstelt und ist schlecht gespielt.
joa, ich würde noch 3 folgen anschauen
einfach gute unterhaltung
BadCompany
Schönes bleibt schön auch wenn es welkt.
ich vermute auch dass Helga dahintersteckt und er in den Knast wandert, so schnell wird er nicht mehr in den Westen kommen