Kann ich nicht beurteilen, dazu kenne ich Biathlon zu wenig. Man sollte z.B. nicht die Vielfalt auf dem Podest verwechseln mit wirklicher Leistungsbreite. Spitzenresultate können durch glückliche Umstände zustande kommen und manche Disziplinen sind dafür geeigneter als andere. Einem Sieg im SL z.B. stehen 70 Tore pro Lauf entgegen. Dem "Dusel-Effekt" sind da ziemliche Grenzen gesetzt. Man muss schon im generellen Können der Spitze kaum nachstehen, um eine vordere Platzierung zu schaffen.
Ich mache es lieber an bestimmten Kennzahlen fest. Wie viele Länder betreiben den Sport intensiv? Wie groß sind die Verbände? Wie viele Vollprofis gibt's überhaupt, wie viele Junioren, Jugendliche, Schüler? Wie viel Geld wird da reingesteckt? Gibt's z.B. Verbände mit einem Budget von 6 bis 20 Mio. wie in Alpin? Warum gibt der ÖSV so viel für seine Alpinen aus, aber auch die Schweizer, Italiener Franzosen und andere Nationen? Vielleicht weil ihnen die schönen Augen ihrer Rennfahrer(innen) so gefallen? Scherz beiseite, sie müssen das spendieren, um mithalten zu können. Das Niveau ist so hoch, das ist der logische Schluss.
In den Hauptländern des nordischen Skisports gehen m.W. die großen LL-Talente in den Spezial-LL. Man stelle sich mal vor, dass z.B. 50% der norwegischen und russischen Spitzentalente zum Biathlon gehen würden. Das wären dann statistisch gesehen ca. 25% der Top 30 der Herren-LL-Rangliste. In der Loipe wären die sauschnell, ist ja klar. Schießen auf Scheiben müssten sie sich natürlich beibringen, aber das scheint nicht sooooo schwierig zu sein, wie die Fälle Sachenbacher und Herrmann zeigen. Denen hat ein Jahr Training gereicht oder sehe ich das nicht richtig?