Bundesverfassungsgericht entscheidet über Rundfunkbeitrag

[rockhound]

Wie "schlau" ist es denn ohne Not und freiwillig auf eine große verfügbare Informationsquelle zu verzichten?

und wie schlau ist es, nicht selbst bestimmen zu wollen, ob man für eine information, die einen interessiert zu bezahlen, sondern sich lieber zwingen lässt für informationen bzw. informationsquellen zu bezahlen, die einen gar nicht interessieren bzw. für ihre bloße möglichkeit diese abzurufen?

[Saruman]

Brüllt ihr noch so laut weil IHR in der Minderheit gegen das SYSTEM seid? Ülfi hat recht,die reinste Klagemauer hier.

[Will.Hunting]

Netflix ist ein Beispiel, dass der Zuschauer durchaus bereit ist, Geld für eine gute Gegenleistung zu zahlen. Es zeigt aber auch, dass der ÖR die Serienkultur in unserem Land über die Jahre kaputt gemacht hat. Jeder innovative Ansatz wird in den Gremien weichgespült um den biederen Durchschnittszuschauer nicht abzuschrecken.
Außerdem sieht man immer wieder die gleichen Schauspieler, die mir oft wie Beamte auf Lebenszeit vorkommen.

Bei so viel Schrott und Durchschnittsware gehen die wenigen guten Sendungen dann leider oft unter.

Wenn die ÖR diese amerikanische Seriekultur a la Netflix etabliert hätten, wäre heute viel weniger Geschrei um die Rundfunkgebühr. Dann wären auch diejenigen viel kleinlauter, die jetzt so vehement auf die Besinnung und Reduzierung auf die Grundversorgung verweisen. Serien - auch schon die heutigen - haben aber in den ör Programmen in meinen Augen kaum irgendeine Berechtigung. Genauso beschwert sich kaum ein Kritiker der Rundfunkgebühr über die Unmengen an teuren Sportübertragungen, die man bei den ÖR dann doch wiederum ganz gerne mal mitnimmt.

Aber ich habe jetzt extra mal zwei Bereiche rausgegriffen, die im ör Fernsehprogramm stark berücksichtigt werde (Serien/Filme/Fiction + Sport), die MICH nahezu null interessieren und die man wegen mir komplett streichen könnte. Die ÖR bieten wiederum viele eigene, originär ör Inhalte, die MIR wichtig sind und die es in dieser Form ausschließlich dort gibt und die man niemals bei irgendeinem (und schon gar nicht amerikanischen) Streamingdienstleister finden werden wird und die allein mir schon die 17,50 € im Monat locker wert sind. Kultur, Politik, Naturwissenschaft, Gesellschaft, Soziales.

Entweder interessieren solche Inhalte und auch deren Vielfal heute kaum noch jemanden (was mir sehr zu denken geben würde) oder sie werden von den Kritikern vehement unter den Tisch gekehrt und kaum mal als wichtig und sinnvolles Angebot anerkannt und gewürdigt.

Man kann über Umfang und Inhalte gerne diskutieren, aber man sollte doch endlich mal aufhören, das Angebot der ÖR in solchen Diskussionen ständig nur auf Musikantenstadel, Rote Rosen und Küchenschlacht zu reduzieren. Vielleicht sollte man den Bereich Fiction in den ÖR komplett ausklammern und den Streaminganbieter überlassen, die das offensichtlich sehr viel besser können. Die eingesparten Kosten könnte man den Gebührenzahlern in Form einer niedrigeren Gebühr rückvergüten, die diesen Anteil dann bei Netflix und Co. ausgeben können.

[Üfli]

und wie schlau ist es, nicht selbst bestimmen zu wollen, ob man für eine information, die einen interessiert zu bezahlen, sondern sich lieber zwingen lässt für informationen bzw. informationsquellen zu bezahlen, die einen gar nicht interessieren bzw. für ihre bloße möglichkeit diese abzurufen?

Tut mir leid, predni mag solch sinnlosen Beispiele nicht.

[Papaipo]

Wir bezahlen doch auch alle das Privatfernsehen. Das Geld, welchew die Privatsender durch Werbung einnehmen, müssen die Unternehmen zahlen und somit durch höhere Preise für Produkte (und nicht nur die beworbenen) auch einnehmen. Das zahlen letztendlich auch alle, selbst wenn man es nicht schaut. Der einzige Ausweg daraus wäre, nur noch Bezahldienste ohne Werbung anzubieten, das wäre aber meines Erachtens höchst unsolidarisch und asozial.

[ManOfTomorrow]

Brüllt ihr noch so laut weil IHR in der Minderheit gegen das SYSTEM seid?

Minderheit? Gab es eine Volksabstimmung über die Rundfunkgebühr, die ich verpasst habe?

Ülfi hat recht,die reinste Klagemauer hier.

Wirklich skandalös, dass man Zwangsgebühren kritisiert.
Es ist ja legitim, wenn du sie "gerne" bezahlst und eine staatliche Bevormundung auch in diesem Bereich befürwortest - aber wieso beklagst du die gegenteilige, liberale Meinung?

[Lieb-Ellchen]

Wenn die ÖR diese amerikanische Seriekultur a la Netflix etabliert hätten, wäre heute viel weniger Geschrei um die Rundfunkgebühr. Dann wären auch diejenigen viel kleinlauter, die jetzt so vehement auf die Besinnung und Reduzierung auf die Grundversorgung verweisen. Serien - auch schon die heutigen - haben aber in den ör Programmen in meinen Augen kaum irgendeine Berechtigung. Genauso beschwert sich kaum ein Kritiker der Rundfunkgebühr über die Unmengen an teuren Sportübertragungen, die man bei den ÖR dann doch wiederum ganz gerne mal mitnimmt.

Vor allem die Sportübertragungen stehen in der Kritik. Und zwar zu Recht. Man kann die ARD hinsichtlich der Fußball-Bundesliga Rechte sogar als Preistreiber bezeichnen. Denn je mehr Interessenten an der Ausschreibung teilnehmen, desto höher wird der Preis.

Aber ich habe jetzt extra mal zwei Bereiche rausgegriffen, die im ör Fernsehprogramm stark berücksichtigt werde (Serien/Filme/Fiction + Sport), die MICH nahezu null interessieren und die man wegen mir komplett streichen könnte. Die ÖR bieten wiederum viele eigene, originär ör Inhalte, die MIR wichtig sind und die es in dieser Form ausschließlich dort gibt und die man niemals bei irgendeinem (und schon gar nicht amerikanischen) Streamingdienstleister finden werden wird und die allein mir schon die 17,50 € im Monat locker wert sind. Kultur, Politik, Naturwissenschaft, Gesellschaft, Soziales.

Das Problem ist aber, dass diese Inhalte nur noch einen kleinen Teil des Programms ausmachen. Man könnte z.B. von einem ÖR informative und seriöse Polittalks erwarten. Das Gegenteil ist der Fall. Quote statt Qualität. Krawall statt Meinungsvielfalt. Selbstdarstellung ist das wesentliche Element der diversen Sendungen. Und zwar sowohl von den Moderatoren als auch den Gästen.

Entweder interessieren solche Inhalte und auch deren Vielfal heute kaum noch jemanden (was mir sehr zu denken geben würde) oder sie werden von den Kritikern vehement unter den Tisch gekehrt und kaum mal als wichtig und sinnvolles Angebot anerkannt und gewürdigt

Wie gesagt: Gute Inhalte gibt es, aber sie gehen unter. Dass du sie findest ist gut.

Man kann über Umfang und Inhalte gerne diskutieren, aber man sollte doch endlich mal aufhören, das Angebot der ÖR in solchen Diskussionen ständig nur auf Musikantenstadel, Rote Rosen und Küchenschlacht zu reduzieren. Vielleicht sollte man den Bereich Fiction in den ÖR komplett ausklammern und den Streaminganbieter überlassen, die das offensichtlich sehr viel besser können. Die eingesparten Kosten könnte man den Gebührenzahlern in Form einer niedrigeren Gebühr rückvergüten, die diesen Anteil dann bei Netflix und Co. ausgeben können.

Wäre eine Möglichkeit

[Tiescher]

Minderheit? Gab es eine Volksabstimmung über die Rundfunkgebühr, die ich verpasst habe?


Wirklich skandalös, dass man Zwangsgebühren kritisiert.
Es ist ja legitim, wenn du sie "gerne" bezahlst und eine staatliche Bevormundung auch in diesem Bereich befürwortest - aber wieso beklagst du die gegenteilige, liberale Meinung?

Weiß nicht ob skandalös, auf jeden Fall ist es moralisch bedenklich, alle Vorteile einer Solidargemeinschaft zu genießen, sich aber bei Sachen, die einen nicht so interessieren, verlangt, von ihr ausgeschlossen zu werden. Rosinenpicken eben.

Angeblich hat A. Einstein mal Wahnsinn so definiert: "Immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."

Nun, seit es die Diskussion um den Rundfunkbeitrag gibt, stützt sich die Kritik auf zwei Aussagen:

1. Warum muss ich für etwas bezahlen was ich nicht nutze?
2. Ist das Angebot des ÖR noch eine Grundversorgung?

Beide vermeintliche Argumente wurden durch gängige Rechtsprechung entkräftet. Immer und immer wieder. Und trotzdem werden sie immer und immer wieder bemüht. Wahnsinn! Dieser Diskussion, mit denselben Argumenten und Widerreden, gibt es hier im Forum schon an anderer Stelle. Wieso meint man hier zu einem anderen Ergebnis zu kommen?

[robin1]

Sport interessiert mich persönlich null, von daher wundert es mich sowieso, das die ÖR zwar diverse Spartensender ohne erkennbare Konzepte betreiben, aber keinen Sportsender. Wobei der Begriff "Sport" hier auch sehr relativ ist... 90% Fußball und 10% sonstiges trifft es da schon eher.... Und ich möchte nicht wissen, was es gekostet hat, SKY kurzfristig das Wimbledon Finale abzukaufen.

Auch würde ich mir als ÖR Seher, der gleichzeitig Serienfan ist (soll es ja geben) ein wenig verschaukelt vorkommen, wenn die ARD der größte Geldgeber für die Serie "Babylon Berlin" ist, diese aber erst über ein Jahr nach der Ausstrahlung bei SKY senden darf... Und die Degeto Chefin dann auch noch mit solcher Aussage um die Ecke kommt: „Ich glaube, dass der klassische ARD-Zuschauer noch gar nicht weiß, dass es ‚Babylon Berlin‘ gibt“.

Lebt der ÖR wirklich in so einer Filterblase?!

https://www.dwdl.de/nachrichten/6781...abylon_berlin/

[ManOfTomorrow]

Beide vermeintliche Argumente wurden durch gängige Rechtsprechung entkräftet. Immer und immer wieder. Und trotzdem werden sie immer und immer wieder bemüht. Wahnsinn! Dieser Diskussion, mit denselben Argumenten und Widerreden, gibt es hier im Forum schon an anderer Stelle. Wieso meint man hier zu einem anderen Ergebnis zu kommen?

Die Rechtsprechung spricht Recht auf Basis von bestehenden Gesetzen bzw. dem Grundgesetz. Beides liegt im Einflussbereich des Gesetzgebers.
Nur weil etwas verfassungs-/gesetzeskonform ist, muss man es doch trotzdem kritisieren dürfen.

[Will.Hunting]

Das Problem ist aber, dass diese Inhalte nur noch einen kleinen Teil des Programms ausmachen. Man könnte z.B. von einem ÖR informative und seriöse Polittalks erwarten. Das Gegenteil ist der Fall. Quote statt Qualität. Krawall statt Meinungsvielfalt. Selbstdarstellung ist das wesentliche Element der diversen Sendungen. Und zwar sowohl von den Moderatoren als auch den Gästen.

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Die Entwicklung zu immer mehr Krawall und immer mehr Brimborium und zu immer mehr Promis, die ihren Lebensunterhalt aus Rundfunkgebühren bestreiten, indem sie als notorische "Panel-Hocker" durch die ör Quizshows tingeln, braucht kein Mensch.

[baerchen1969]

Dieses Bundesverfassungsgericht - Kasperletheater wurde ja nur gemacht, damit auch der letzte Quertreiber einsieht ,dass Nichtzahlen oder Klagen sinnlos ist... somit halten die sich von vorneherein diese kleinen Kläger vom Hals...der Lacher des Tages gestern für mich war das Zitat der Verfassungsrichter:

„Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zu rücken“, schreiben die Verfassungsrichter wörtlich in ihr Urteil.

Quelle: Der Tagesspiegel

Made My Day !

Ein reines Politikum, das Ganze.

Ich lehne den Rundfunkbeitrag generell nicht ab, nur sollte dementsprechend wirtschaftlich mit den Geldern umgegangen werden, und die monatliche Abgabe ist auch viel zu hoch.

Wenn ich sehe, wie in Volksmusik oder Schlager Shows 3 Moderatoren einen Künstler ansagen, dann frage ich mich ob das einer allein nicht hinkriegt...damit mein ich den Silbereisen und seine 2 Kompagnons von Klubbb3 , so werden Gebührengelder verbrannt.

[Predni]

Das ist ja auch einer der Kernpunkte, diese vollkommen aufgeblasene Monster aka ÖR mittlerweile und keiner traut sich da mal ran. Wir brauchen dringend eine Reform des ÖR.

Hier kann man sich übrigens auch mal anschauen, wie die 17.50 verteilt werden.

http://www.ard.de/download/3141226/1...unkbeitrag.pdf

Interessant ist, dass z.B. Musikensembles fast genauso viel "Kosten" wie alle Spartenprogramme (Arte / Phoenix / 3Sat / Kika) zusammen

Ich sehe anhand der Grafik, dass man sehr viel sparen könnte, wenn man wollte....

Eine News von heute zeigt auch deutlich, wie kaputt das System ist. Das BVG hat klipp und klar gesagt, dass Zweitwohnungen nicht mehr bezahlt werden müssen. Was ist die Reaktion darauf?

https://www.welt.de/regionales/rhein...nkbeitrag.html

«Es wird eine Einzelfallprüfung erfolgen müssen.Wie viele Wohnungen das betreffen kann, können wir heute noch nicht abschätzen», sagte die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Einzelfallprüfung? Weiter unten im Text steht dann auch, dass man einen Nachweis über die Entrichtung des Rundfunkbeitrags für die Erstwohnung liefern muss usw. Es wird wie es aussieht, wohl alles dafür getan, dass die "Befreiung" so schwer wie möglich gemacht wird

[dedeli]

http://www.ard.de/download/3141226/1...unkbeitrag.pdf

Interessant ist, dass z.B. Musikensembles fast genauso viel "Kosten" wie alle Spartenprogramme (Arte / Phoenix / 3Sat / Kika) zusammen

Das ist nicht interessant, sondern logisch. Unter Musikensembles fallen die Rundfunkorchester, damit wird in der Tat Kunst, Musik und Kultur gefördert, was ich persönlich für wichtig halte. Daher fände ich es extrem schade, wenn das noch mehr zusammengespart werden würde. Hier eine Übersicht, wieviele Orchester darunter fallen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkorchester

Dass 3sat so wenig "kostet" liegt daran, dass dort hauptsächlich Dokus und Sendungen ausgestrahlt werden, die bereits vorher von ARD, ZDF und arte ausgestrahlt werden oder vom ORF und SRF stammen, dort fallen also nur wenig Kosten an. Ähnlich Arte, das zusammen mit Frankreich finanziert wird, viele der Dokus liefen vorher und danach auch bei ARD/ZDF/den Regionalsendern, kostenintensives Liveprogramm mit entsprechend hohen Personalkosten hat Arte auch kaum, weil praktisch alles aus der Retorte stammt.

[mk431]

Das größte Einsparpotential liegt bei den Sportrechten. Es ist schon sehr gut, dass das ZDF keine 70 Mio. + x € ab diesem Sommer für eine neue Champions League Saison zahlen wird. Genauso könnte die ARD sich auch mal von der Bundesliga trennen. 120 Mio. € pro Saison für Zweitrechte bei einer Liga, wo der Meister vor dem 1. Spieltag schon feststeht, ist nicht mehr zeitgemäß.

Gibt es die Privatsender noch?

Wenn sie programmtechnisch so weitermachen, wie die letzten 5 Jahre, wird das vielleicht gar nicht mehr so lange dauern, denn die Gesamtzuschauerzahl dort sinkt doch ziemlich rapide. Ein Sender wie SAT.1 hatte 2017 nicht mal mehr eine Sendung mit über 5 Mio. Zuschauer. Der Werbeindustrie gefällt das auch nicht.