Hamas greift Israel mit Raketen an

[Ryan]

Ich fühle mich nicht schuldig für das, was passiert ist, ich war ja noch nichtmal geboren und meine Großeltern waren am Ende des Krieges noch nicht erwachsen. Und trotzdem bringt unsere Geschichte und der Holocaust eine gewisse Verantwortung mit sich im Umgang mit dem Staat Israel, das ganze ist schließlich nicht Jahrtausende her, nichtmal Hundert Jahre. Ich habe nicht gesagt, dass man gar keine Kritik äußern darf oder soll (und wenn man sich die Artikel zum Nahostkonflikt anschaut, wird mMn meistens fast ausschließlich Israel kritisiert), aber ein gewisses Feingefühl ist meiner Meinung nach seitens der Regierung und Politiker angebracht.

Das Deutsche Reich hat europäische Juden in Konzentrationslagern ermordert, aber nicht den Palästinakrieg 1948 ausgelöst. Der zweite Weltkrieg mag zur Staatenbildung beigetragen haben, den Zionismus gab es schon lange vorher. Verantwortung für Israel ist sehr ehrenvoll, aber Großbritannien darf sich den Nahen Osten und Israel histotisch mMn noch verantwortungsvoller fühlen mMn. Aber überhaupt ist das einzige kritikwürdige an der deutschen Haltung die Schere im Kopf im Umgang mit der israelischen Regierung. Benjamin Netanjahu hat einfach nicht hoffiert zu werden. Er ist korrupt, unmoralisch, führt das Land von einer Regierungskrise in die Nächste und steht im Dienste der Ultraorthoxen, die auf die Endzeit und Armageddon warten, was u.a. die Zerstörung der arabischen Welt umfasst. Einer meiner Bibel Newsletter behauptet sogar, im April 2022 wäre Damaskus schon dem Boden gleich gemacht. (Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen, weil ich für mich selber die Bibel studiere).

Ich erwarte mir von Deutschland, dass es endlich mal auf den Tisch haut gegen solche Regierungschefs, Netanyahu, Kurz, Putin usw.
Böhmermann traut sich gegen Kurz Satire machen, völlig zurecht, aber Netanyahu wäre ein Zensurthema genausowie Kurzkritik im ORF.

[dedeli]

Das Deutsche Reich hat europäische Juden in Konzentrationslagern ermordert, aber nicht den Palästinakrieg 1948 ausgelöst. Der zweite Weltkrieg mag zur Staatenbildung beigetragen haben, den Zionismus gab es schon lange vorher. Verantwortung für Israel ist sehr ehrenvoll, aber Großbritannien darf sich den Nahen Osten und Israel histotisch mMn noch verantwortungsvoller fühlen mMn. Aber überhaupt ist das einzige kritikwürdige an der deutschen Haltung die Schere im Kopf im Umgang mit der israelischen Regierung. Benjamin Netanjahu hat einfach nicht hoffiert zu werden. Er ist korrupt, unmoralisch, führt das Land von einer Regierungskrise in die Nächste und steht im Dienste der Ultraorthoxen, die auf die Endzeit und Armageddon warten, was u.a. die Zerstörung der arabischen Welt umfasst. Einer meiner Bibel Newsletter behauptet sogar, im April 2022 wäre Damaskus schon dem Boden gleich gemacht. (Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen, weil ich für mich selber die Bibel studiere).

Ich erwarte mir von Deutschland, dass es endlich mal auf den Tisch haut gegen solche Regierungschefs, Netanyahu, Kurz, Putin usw.
Böhmermann traut sich gegen Kurz Satire machen, völlig zurecht, aber Netanyahu wäre ein Zensurthema genausowie Kurzkritik im ORF.

Und ich erwarte mir von meiner Regierung, dass sie Kritik äußert zB an der Siedlungspolitik, sich aber dabei nicht als Moralapostel aufspielt und aufgrund unserer Vergangenheit bezüglich Israel auch ein gewisses Feingefühl bei dieser Kritik besitzt.

Und diese expliziten Forderungen ausgerechnet an Deutschland, das aus meiner Sicht (wie bereits erklärt) jetzt nicht gerade die naheliegendste Option sind, um bei Israel auf den Tisch zu hauen, finde ich schon ein bisschen befremdlich.

Und wie gesagt, es ist jetzt wirklich nicht so, dass Israel hier von den Medien mit Samthandschuhen angefasst wird, Netanjahu wird deutlich kritisiert, die Siedlungspolitik wird deutlich kritisiert, während durchaus auch sehr viel Verständnis für die Situation der Palästinenser aufgebracht wird.

[Ryan]

Und ich erwarte mir von meiner Regierung, dass sie Kritik äußert zB an der Siedlungspolitik, sich aber dabei nicht als Moralapostel aufspielt und aufgrund unserer Vergangenheit bezüglich Israel auch ein gewisses Feingefühl bei dieser Kritik besitzt.

Und diese expliziten Forderungen ausgerechnet an Deutschland, das aus meiner Sicht (wie bereits erklärt) jetzt nicht gerade die naheliegendste Option sind, um bei Israel auf den Tisch zu hauen, finde ich schon ein bisschen befremdlich.

Und wie gesagt, es ist jetzt wirklich nicht so, dass Israel hier von den Medien mit Samthandschuhen angefasst wird, Netanjahu wird deutlich kritisiert, die Siedlungspolitik wird deutlich kritisiert, während durchaus auch sehr viel Verständnis für die Situation der Palästinenser aufgebracht wird.

Also wenn ich in der Bild lese, die bis vor kurzem die sehr junge Klimaaktivistin aus Schweden hoffiert hat, plötzlich cancelt, weil sie Israel kritisiert, dann sagt das auch einiges über Deutschland aus. Und die Not, dass man Netanyahu mit Samthandschuhen angreifen müsse, sehe ich nicht. Er wird von über 50% der Israelis nicht gewählt und die Mehrheit des Landes denkt modern und nicht ultraorthodox. Auf den Tisch hauen deshalb, weil Deutschland die große Nation in Europa ist. Natürlich auch gegen Russland, China, Türkei, Brasilien, Saudi Arabien, Ösistan,.... der USA die Rolle des Sheriffs abknöpfen.

[dracena]

... Wenn es wenigstens vor den israelischen Botschaften wäre, aber warum vor Synagogen? Ehrlich gesagt, dass die Juden (wieder mal) in Geiselhaft für Vorkommnisse in Israel genommen werden, ist für mich auch Antisemitismus. Mir ist in keiner Weise bekannt, dass ähnliche, gewalttätige Aktionen von jüdischer Seite vor Moscheen abgezogen werden. ...

Das empfinde ich auch so. Wenn die Demos vor Botschaften stattfinden würden, ok. Aber wenn sie vor Synagogen stattfinden, dann bedeutet das: es geht nicht nur um Politik, es geht um eure ganze Religion.
Und wenn ich mal kurz überlege... ja, vergleichbare Demos vor Moscheen oder Kirchen fallen mir spontan nicht ein. Und wenn es sie gäbe, würde ich sie genauso negativ bewerten.

[dracena]

Ich finde es sehr viel verlangt, wenn jemand von der israelischen Regierung erwartet, mit der Hamas zu verhandeln, die nicht einmal das Existenzrecht von Israel anerkennt.
Wie soll man mit jemandem verhandeln, der ganz klar sagt: ich will dich vernichten?

[Ryan]

Ich finde es sehr viel verlangt, wenn jemand von der israelischen Regierung erwartet, mit der Hamas zu verhandeln, die nicht einmal das Existenzrecht von Israel anerkennt.
Wie soll man mit jemandem verhandeln, der ganz klar sagt: ich will dich vernichten?

Wie wäre es, die Palästinenser an der Hamas vorbei besser zu behandeln, sodass sich die Hamas ad adsurdum führen würde? Die Hamas steht ja für den Hass als Produkt aus Unterdrückung und Hass. Für sie geschah 1948 ja Landraub, auch diese Sicht muss man verstehen. Den Hass muss man adressieren, nicht die Hamas. Die Gefahr ist dann leider, dass es dann wieder ein politisches Attentat in Israel gibt, was aber auch zeitigt, dass der Hass auch in einer radikalen Minderheit der israelischen Gesellschaft steckt. Die Mehrheit will Frieden, aber an der Macht ist jemand, der ihn nicht bringen wird und seine Macht nährt sich auch dadurch, dass er ihn nie bringen wird.

[dracena]

"Die Araber haben uns längst verkauft"

"Die Araber haben uns doch längst verkauft", sagt Salah, ein Kleiderhändler, "jetzt machen auch noch die Golfstaaten Frieden mit Israel."

Am Eingang des Lagers hängen die Märtyrer-Plakate der Hisbollah. Sie hat die Hamas in den vergangenen Jahren mit Geld subventioniert und vermutlich auch mit Raketen beliefert. Vom Iran bis an die Zähne bewaffnet wäre die kampferfahrene Schiitenmiliz wohl auch in der Lage, vom Südlibanon aus den Norden Israel zu beschießen.

Ich empfinde den Artikel auf mehreren Ebenen mulmig.

Es ist keine Frage: was in Sabra und Schatila geschah, waren furchtbare Verbrechen von israelischer und christlicher Seite.
Die Menschen 40 Jahre mit Flüchtlingsstatus in den Lagern zu lassen - welchen Zweck verfolgt man damit, wenn nicht ihren Hass zu schüren und aufrecht zu erhalten?
Es scheint ersehnt zu werden, dass die Hisbollah Israel auch noch angreift.

[vergas]

Ich mache einen Unterschied zwischen einzelnen Tätern und ganzen Religionsgemeinschaften.
Es wäre schön, wenn letztere nicht immer wieder für die unterschiedlichsten Vergehen in Geiselhaft genommen werden würden.

Nein. Wenn die Strukturen einer Religionsgemeinschaften diese Übergriffe begünstigen oder befürworten, muss man diese auch benennen. Es wäre viel gewonnen, wenn islamistische Gewalt auch in Moscheen klar benannt und verurteilt würde.

So, so....ein Handvoll Promis twittert nichts und die #wirsindmehr Bekunder existieren nicht mehr.

Genau. Das was ich wiederholt geschrieben habe - die öffentliche Positionierung, die mE auch wichtig ist, fehlt.

Übrigens, deinen Begriff der in diesem Zusammenhang erwähnten nicht "biodeutsch" aussehnden Demonstranten kann man gut und gerne als Rassismus bezeichnen.

https://www.spiegel.de/panorama/biod...0-000001410970

Netter Versuch. Ich kenne den Begriff eigentlich nur von Migranten (nicht nett gemeint) und von Deutschen (woke?), die auf ihre vermeintlichen Privilegien aufmerksam machen wollen. Tatsächlich empfinde ich den Begriff als rassistisch (genauso übrigens wie Kanake, Spaghettifresser, Kartoffel und was es sonst noch so an "Nettigkeiten" gibt).

Aber ich glaube nicht, dass man sich einen Gefallen tut, wenn man nicht klar benennt, wer eine Straftat begeht und wer im Fokus steht. Wenn als Täterbeschreibung "weiß, klein und dick" rausgegeben wird, ist es Zeitverschwendung nach asiatisch, groß und schlank Ausschau zu halten. Und wenn arabisch aussehende Männer vor den Synagogen randalieren, muss das auch genauso genannt werden.

Es gibt seit geraumer Zeit Projekte, wo Rabbiner und Imane gemeinsam in Schulen, insb. mit einem hohen Anteil an muslimischer Schülerschaft gehen und sich dort gemeinsam gegen Diskriminierung und Gewalt positionieren. Zum evangelischen Stuhlkreis brauchst du die nicht zu schicken, da findest du eher nicht die Klientel, die andere bedrohen.
Projekt

Und bevor du jetzt wieder was von Vorverurteilung krähst, ruf dir bitte in Erinnerung, welch hohe Zustimmung der Mord an Samuel Paty bei muslimischen Schülern fand. Eigentlich sogar mit einem ähnlichen Erklärungsmuster, wie du es in diesem Thread wiederholt propagiert hast.

[vergas]

Also wenn ich in der Bild lese, die bis vor kurzem die sehr junge Klimaaktivistin aus Schweden hoffiert hat, plötzlich cancelt, weil sie Israel kritisiert, dann sagt das auch einiges über Deutschland aus.

Nicht weil, sondern die Art und Weise wie sie Israel kritisiert hat, dass sie nämlich die Raketenangriffe der Hamas vollständig ausgeblendet hat, wurde bemängelt. (Also allgemein gesprochen, zB von unserem Außenminister Maas. Wie genau sie in der Bild kritisiert wurde und ob sie dort vorher hofiert wurde, dazu kann ich nichts sagen. ich lese dieses Drecksblatt nicht.)

[dracena]

Oh bitte. Die BILD hat Greta oder FFF noch nie großartig hofiert.
Diese Nummer "man darf ja gar nichts gegen Israel sagen" ist echt drüber.

[Ryan]

Diese Nummer "man darf ja gar nichts gegen Israel sagen" ist echt drüber.

Was man sagen darf und was nicht, ist für meine persönliche Meinungsäußerung irrelevant. Wer hat schon die Autorität zu sagen, was man sagen darf?

Ich denke ich hab ich hier schon hinreichend spannend geäußert. Für die Zensur bin ich zum Glück nicht zuständig.

Danke an dedeli für den Diskurs.

[dracena]

Irgendein Reporter der vor Ort berichtete meinte in einer Nachrichtensendung gestern (sorry, weiß gerade weder den Sender noch das Format), dass er dann als der Raketenbeschuss los ging mit seiner Familie in den hauseigenen Bunker ging. Allein die Vorstellung finde ich furchbar. Häuser die gebaut werden, haben bereits bei der Planung im Hinterkopf möglicher gewaltsamer Attacken ausgesetzt zu sein.

Da wird einem bewusst wie gut wir is in diesem Zusammenhang im derzeit befriedeten Mitteleuropa haben.

Stimmt. Einfamilienhäuser werden mit Bunkerraum gebaut, Mehrfamilienhäuser haben meistens einen im Keller.
Das ist eine wirklich gruselige Vorstellung für uns, die keinen Krieg erlebt haben.
https://www.stern.de/politik/ausland...-30523760.html

Als ich zum ersten Mal in Israel war, wurde mir auch erklärt, wie man eine Gasmaske richtig benutzt. Das war in den 80ern.

[Ryan]

Wieso sind Bunker so furchtbar und wieso haben wir es gut, weil es bei un keine gibt? Ich würd mich in meinem Land auch besser fühlen, wenn ich wüsste, dass ich im Fall eines Atom-, Bo- oder Chemieangriffs einen Bunkerplatz hätte. In der Schweiz gibt es Bunker für 120% der Bevölkerung.

[vergas]

Wieso sind Bunker so furchtbar und wieso haben wir es gut, weil es bei un keine gibt? Ich würd mich in meinem Land auch besser fühlen, wenn ich wüsste, dass ich im Fall eines Atom-, Bo- oder Chemieangriffs einen Bunkerplatz hätte. In der Schweiz gibt es Bunker für 120% der Bevölkerung.

Weil die Bedrohungslage hier offenbar nicht dermaßen ist, dass wir Bunker bräuchten. Wir haben seit 76 Jahren Frieden. Und DAS ist tatsächlich mal ein unglaubliches Privileg.

[Ryan]

Weil die Bedrohungslage hier offenbar nicht dermaßen ist, dass wir Bunker bräuchten. Wir haben seit 76 Jahren Frieden. Und DAS ist tatsächlich mal ein unglaubliches Privileg.

Also bei mir ist jetzt Halbzeit und ich werd mir auf die Schultern klopfen, wenn ich die zweite Hälfte auch schaffe ohne Kriegswirren und -elend.

76 Jahre Frieden in der Vergangenheit sind nicht 76 Jahre Frieden in der Zukunft.


Im Gazastreifen sind anscheinend schon 150 Menschenleben zu beklagen. Ich vermute, die hatten alle keinen Bunker zur Verfügung und die Waffenmacht Israels ist auch größer als die der Hamas.