grosse abi-frage:
hat journalismus die aufgabe, menschen zu erziehen? erwachsene?
wer ist dann der vater des volkes, der die richtlinien vorgibt?
grosse abi-frage:
hat journalismus die aufgabe, menschen zu erziehen? erwachsene?
wer ist dann der vater des volkes, der die richtlinien vorgibt?
Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html
Wie sich jetzt heraus kristallisiert, hat Relotius scheinbar auch Spendenaufrufe benutzt, um das eigene Konto zu füllen.
http://www.spiegel.de/kultur/gesells...a-1245226.htmlGegen den ehemaligen SPIEGEL-Reporter Claas Relotius gibt es neue Vorwürfe. Er hat offenbar Leser ermuntert, Geld für Protagonisten seiner Texte zu spenden. Das Geld sei auf seinem Privatkonto gelandet.
Meinst du ? Wenn ich da an den Springer Verlag denke, habe ich da so meine Zweifel.
Jeder Journalist, egal ob er für Zeitungen oder für das TV arbeitet muss nachweisen, das er die Sicht seines Arbeitgeber wiedergibt und nicht irgendwas sagt oder schreibt, was mit der Philosophie des Arbeitgeber nicht vereinbar ist, da wird man vorher natürlich auch auf Gesinnung überprüft. Und wer das am Besten macht, hat sicherlich da auch gute Karten, die Stelle recht lange zu haben. Der wird schon gewusst haben, warum er das gemacht hat, es wird auch mit Druck zutun gehabt haben.
Der Fall wird daher eher die Spitze des Eisberges sein.
Ich habe da noch ein Beispiel, von einer Ex Journalistin des MDR, Katrin Huß, die ich immer sehr gerne gesehen habe.
ab 35 min bis 47 min, lässt sie kein gutes Haar an ihrem Ex Arbeitgeber. Glaube aber auch nicht, das das nur so beim MDR war. Ich war schockiert.
https://www.youtube.com/watch?v=cyqa28hOSJs
Du hast politisch einzugreifen im Sinne des MDR.Katrin Huß bewegte tausende Menschen, als sie auf dem Höhepunkt ihrer Fernsehkarriere einfach ausstieg, denn Ehrlichkeit, Respekt und Wertschätzung fehlten ihr in der "Sende-Anstalt". Sie zog die Konsequenzen.
Geändert von Manitu (22-12-2018 um 22:35 Uhr)
Ganz so ist es nicht und Journalismus auch erstmal ein Handwerk. Da gibt es Einteilungen und Regeln...je nach Art des fertigen Artikels. Eine Dokumentation ist z.B was anderes als eine Reportage. Gute Magazine und Zeitungen arbeiten auch mit diesen Abtrennungen und je nach Art darf es auch mal etwas weniger objektiv sein. Das hat aber nichts mit dem zu tun, was der Herr beim Spiegel veranstaltet hat.
Und ich finde nicht, dass das Ausschmückend fließend in eine Lüge übergehen könnte. Wie gesagt, dafür gibt es Regeln.
Nun soll er auch noch zu Spenden für die Königskinder aufgerufen haben und diese auf sein Privatkonto überwiesen haben.
https://twitter.com/DerSPIEGEL/statu...167171072?s=19
Ich persönlich glaube, dass der Spiegel sein Wunderkind so lange hat gewähren lassen, weil es genau zum Meinungsbild des Magazins passt.
Und in der Erklärung zum Fall tut er sich zuallererst mal sehr, sehr leid.
Es gibt verschiedene Genres mit unterschiedlichen Darstellungsformen. Aber alles jenseits der puren Meldung ist - wie oben beschrieben - subjektiven Faktoren unterworfen.
Zwei Journalisten, die - mit verschiedener politischer Grundhaltung - eine Reportage (also gleiche Regeln) vom Hambacher Forst machen, werden unterschiedliche Ergebnisse bekommen, die zu verschiedener Meinungsbildung beitragen.
Spiegel-Leser/innen wissen ebenso, was sie erwarten, wie Cicero-Leser/innen eine bestimmte Grundhaltung haben und deswegen Cicero lesen. Im Zweifel die gleichen Themen, aber unterschiedliche Darstellungen und Schlussfolgerungen.
Natürlich gibt es politisch gefärbte Blätter und tendenziöse Berichterstattung und das ist auch vertretbar, z.B. bei einer Reportage, Kommentaren u.ä. Ergebnisse und Schlussfolgerungen sollte man aber dem Leser überlassen.
Aber ich sehe da kein Problem, dies von Lügen und Hirngespinsten abzugrenzen.
Deine vorherige Aussage weckt ein wenig den Anschein, als ob das mal schnell passieren kann....meiner Meinung nach nicht.
Ich glaube schon, dass der Übergang fließend ist.
Du kannst mit der Auswahl von Aussagen eine Person sympathisch oder unsympathisch erscheinen lassen. Was ist die Wahrheit?
Wenn man sich Aussagen und Fakten allerdings einfach ausdenkt, wie Relotius es getan hat, ist der Fall eindeutig, dass das Lügen sind. Aber auf dem Weg dahin gibt es eine Menge Grauzonen, wo es nicht so eindeutig ist.
Welches Meinungsbild des 'Spiegel' hat denn z.B. mit einer Reportage über eine KZ-Überlebende zu tun?
Das war ein Artikel, der so auch im 'Cicero' hätte erscheinen können und stark gekürzt bei 'Bild'. Außerdem hat der Romancier bei diversen unterschiedlichen Blättern seine Märchen verkaufen können.
Ja, das ist auch mein Eindruck und Stefan Niggemeier hat das beschrieben, was mir dazu auch in den Sinn kam.
Was ich persönlich auch merkwürdig finde, ich weiß von Verlagsangestellten, wie sehr da Redakteure und Buchhaltung hinterher sind, Spesen zu überprüfen, gerade bei denen die im Ausland unterwegs sind. Da nimmt man es offenbar sehr genau. Warum die falschen inhaltlichen Details über Jahre so durchrutschen konnten, ist mir ein Rätsel. Hat der nie damit gerechnet, dass die beschriebenen Personen irgendwie von der gedruckten Fassung erfahren? Man bekommt diese Fälschungen manchmal mit, wenn es Promis trifft, die extrem falsch dargestellt wurden, dieser Tom Kummer bei Sharon Stone damals oder in den letzten Monaten Drew Barrymore und Ennio Morricone. Denken solche Fälscher, dass Amis niemanden kennen, die sich in Deutsch oder in einer anderen Sprache als Englisch auskennen?
Reportagen sind immer subjektiv und keine Nachrichten, von daher ist "Lügenpresse" jetzt eigentlich nichts, was ich damit in Verbindung bringe, aber dass der Faktencheck beim 'Spiegel' auf Google-Recherche reduziert zu sein scheint, hat mich doch ein wenig geschockt. Das ist das Magazin, das seit knapp 5 Jahren immer wieder neue Kampagnen gegen den Fußballer Ronaldo fährt (u.a. Panama-Papers, Vergewaltigung), die von anderen Medien nur insofern übernommen worden, dass sie grundsätzlich den 'Spiegel' als Quelle nannten und die Geschichten nicht weiterdrehten (ungewöhnlich). Da frage ich mich jetzt schon, was an den "Exklusiv"-Stories am Ende tatsächlich wahr ist.
Geändert von Dom Basaluzzo (22-12-2018 um 23:44 Uhr)
Ich bin auch schockiert...und zwar darüber, dass sie auf dieser Plattform ein Interview gibt.
Ein schönes Beispiel auch dafür, wie Journalismus nicht sein sollte.
@ Marmelada, ich verstehe, was du meinst und das kommt auch vor. Da kommt dann die Medienkompetenz des Lesers ins Spiel, der sich im besten Fall breitgefächert informiert und die Informationrn einordnet.
Im vorliegenden Fall gab es nicht mal die Chance, das zu tun.
Zu der Huß-Story, die offenbar auf allen rechten Portalen gefeiert wird:
Ist die Dame wirklich Journalistin? Ich habe mir gerade das Interview mit dem Maaz angeschaut. Peinlich trifft es nichteinmal annähernd. Dass die Redaktion danach Gesprächsbedarf hatte, finde ich logisch. Läuft sowas wirklich nachmittags auf MDR? Dann wundert mich so einiges im Sendegebiet nicht mehr.
Hier der "Stein des Anstoßes":
https://www.youtube.com/watch?v=EmTOJ2BAVmI
Kurzfassung:
Maaz: Alle sind pathologisch gestört. Merkel/die Flüchtlingsfluten/das System (Zutreffendes ankreuzen, Mehrfachnennung erwünscht) sind schuld. (Alter Wein in neuen Schläuchen. Sein Buch erschien bereits 1990.)
Huß: Kekschen?
Ich muss ja schon die ganze Zeit an "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", " Der talentierte Mr. Ripley" und Frank Abagnale("Catch me if you can") denken
Hier noch eine Stellungnahme von Steffen Klusmann:
http://www.spiegel.de/kultur/gesells...a-1245228.html
Geändert von Eisperlchen (23-12-2018 um 00:24 Uhr)
Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch Auswahl ein bestimmtes Bild geschaffen wird. Ich habe jetzt in den ersten fünf Minuten des Interviews klassisch Rot-Grüne Positionen gehört und wähle mal diese aus: Ausbeutung der Entwicklungsländer durch reiche Länder, Arm und Reich, verständlich, dass Armutsflüchtlinge hierher wollen, aber das funktioniert nicht mit offenen Grenzen. Die Armut muss im Kern, in den Ursprungsländern, bekämpft werden.