Linke Initiativen und sozialistische Revolutionen, die dann früher oder später in linke Diktaturen umgeschlagen sind, das sollte an dieser Stelle nicht auch schon wieder verklärt werden.
Aber schöner Rundumschlag mal wieder, sogar die Unteilbar-Demonstranten kriegen so im Vorbeigehen ihr Fett weg, weil sie nicht auf der orthodoxen Linie z.B. einer Hauptprotagonistin der "Aufstehen" Bewegung sind und nicht bei dieser postulierten angeblichen Zwangsläufigkeit "ist euch eine linke oder rechte Diktatur lieber?" mitmachen wollen, sondern beides ablehnen. „Aufstehen“ bzw. Teile der Linken hat offensichtlich weniger Probleme damit, sich zu einer linken Diktatur zu bekennen. Sobald das Label „Sozialismus“ irgendwo draufklebt und Antiamerikanismus gewährleistet ist, sind auch soziale Missstände und wirkliche Armut in einem Land nicht mehr so das große Problem, das wird dann eher runtergespielt und eine einseitige Berichterstattung westlicher Medien unterstellt. Und wenn man doch mal eingesteht, dass es dort soziale Missstände gibt, dann waren die Initiativen doch zumindest gut gemeint und hauptsächlich sind wieder die anderen v.a. die Amis dran schuld, dass das System nicht funktoniert. Das nenne ich eine zynische Haltung.
Diejenigen EU-Staaten, die evl. den Parlamentspräsidenten als neuen Regierungschef anerkennen wollen, fordern übrigens freie und transparente Neuwahlen in Venezuela, dass die letzten Wahlen dies nicht waren, war übrigens auch der Grund für die Sanktionen gegenüber Venezuela.
Und dass die Maduro-Unterstützer-Staaten wie China, Russland und die Türkei nicht eben die glühendsten Verfechter solcher Wahlen in ihren eigenen Ländern sind, ist auch nichts wirklich Neues.
Ich habe eher den Eindruck, dass manche mit aller Macht diese sozialistischen Versuche weiter schön reden wollen, und um jeden Preis an ihrer Vorstellung von einem „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ am Beispiel Venezuela festhalten wollen, das geht ja auch um so leichter, je weiter weg von hier diese Versuche stattfinden, da stört die Realität nicht so sehr.
Im Moment ziehen jedenfalls Millionen aus Maduro-Land ab, in erster Linie nach Kolumbien und in die USA, teils auch nach Europa v.a. Spanien, weil sie in ihrem eigenen Land keine Perspektive mehr sehen.
http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1224308.html