Ist ein bisschen lang der Text, aber das muss ich jetzt los werden:
Nein, weil sie offenbar absichtlich einen Schauspieler besetzt haben, der nicht einer Klischeevorstellung von ausgeprägt femininem Aussehen und Art entspricht, denn das spiegelt nun mal mehr der Realität einer Mehrheit von Transsexuellen wider - und das finde ich richtig gut.
Andere filmische Darstellungen von Transsexuellen liefen meist nach dem Muster ab, dass eine verführerische Frau sich in einen Mann verliebt und umgekehrt und dann findet der Mann heraus, dass die Frau früher ein Mann war oder im Übergang ist. Die Möglichkeit, dass jemand eine Frau sein möchte, aber keine geschlechtsverändere OP vornimmt, ist aber auch existent und scheinbar weniger bekannt, sonst würde hier nicht so befremdet auf die Darstellung in der Lindenstraße reagiert werden.
Liebe Leute, das Leben für Transsexuelle, so wie ich es in Berlin bei ihnen kennen gelernt habe, ist absolut keine Show a la Ru Paul's Drag Race, Perücken, Schminke und Kleidung sind sekundär, es geht um die Seele, das Gefühl und den Wunsch so akzeptiert zu werden, wie man sein möchte. Wenn das 2019 noch erklärt werden muss, dann frage ich mich, warum sich vornehmlich in konservativen Kreisen so viele über Genderstudien aufregen - offenbar ist das Unverständnis weiter ziemlich groß - auch deshalb finde ich es richtig, wie es die Lindenstraße macht.
Es ist nicht die Aufgabe von Transsexuellen oder anderen Menschen, einer Vorstellung von "Sie" oder "Er" zu entsprechen.
Denke bitte darüber nach, wie leicht kleine Mädchen oder Jungen für das andere Geschlecht gehalten werden. Das hat allein mit der eigenen Vorstellung zu tun (z.B. dem Klischeebild, dass Jungen keine lange Haare haben) und nicht mit der von anderen, die für Deine Wahrnehmung nichts können.
Es geht jedenfalls nicht darum, dass sich Männer zu 100% optisch in eine typisierte Frau verwandeln, auch wenn das für einige Transsexuelle wichtig ist, weil sie sich so eine leichtere Akzeptanz und Unauffälligkeit in der Gesellschaft erhoffen, ein Bild, das übrigens auch die Medien üblicherweise vermitteln (ein anderes Klischee ist das der modebewussten Schwulen, dem in meinem Umfeld tatsächlich niemand entspricht). Transsexuelle sollen bitte schön wie alle auch welche unter sich haben, denen Mode, Styling und die gesellschaftlich normierte Vorstellung davon, wie eine Frau auszusehen hat, vollkommen egal ist. Wer das nicht versteht, kann sich im Klatschthread an der Optik prominenter Frauen abarbeiten, wenn man das wirklich braucht - da ist ja leider viel Platz für Befremdung gegenüber allem, was man nicht selbst ist.
Geändert von Dom Basaluzzo (30-10-2019 um 19:19 Uhr)
Danke für deine sehr gute Erklärung, ohne jemanden jetzt sofort als nicht respektvoll gegenüber Transsexuellen einzustufen.
Es geht hier doch um die Umsetzung und die Rollenbesetzung in einer Fernsehserie. Natürlich kann man die bewerten, ohne sich gleich als ignorant oder transphob hinstellen lassen zu müssen. Was geht denn hier ab?!
Finde ich sehr interessant
Nein, das ist m. E. nicht der Grund. Es ist doch so, dass Martin Walde sich darum bemüht, sehr männlich auszusehen, durch Training etc. Wenn er sich jetzt für die Rolle einer MTF-Transsexuellen einfach altbackene Frauenklamotten anzieht und Faschingsperücken aufsetzt, dann kann man in der Tat sagen, dass die Produzenten die Rolle nicht besonders überzeugend besetzt haben. Denn auch wenn Transsexuelle keinem Rollenklischees entsprechen müssen, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie darum bemüht sind, das Klischee des Geschlechts, mit dem sie sich nicht identifizieren, zu erfüllen. Genauso wenig glaube ich, dass z. B. ein FTM-Transsexueller sich darum bemüht, mit Make-up und weiblichen Frisuren ein weibliches Äußeres zu behalten, wenn er sich doch in Wirklichkeit mit dem männlichen Geschlecht identifizert.
Rollenbilder und -klischees sind doch immer gesellschaftlich geprägt, sonst würde es doch gar keine Transsexuellen geben. Dann wäre jeder einfach nur er/sie selber. Wenn ich als Mann das Gefühl habe, im falschen Körper zu stecken und in Wirklichkeit eine weibliche Identität zu haben, kann doch nur ein von der Gesellschaft geprägtes und von mir verinnerlichtes Rollenbild der Grund dafür sein, denn sonst würde ich doch überhaupt nicht auf die Idee kommen, ich hätte das falsche Geschlecht. Dann würde sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern ausschließlich an den primären Geschlechtsmerkmalen festmachen lassen.Es geht jedenfalls nicht darum, dass sich Männer zu 100% optisch in eine typisierte Frau verwandeln, auch wenn das für einige Transsexuelle wichtig ist, weil sie sich so eine leichtere Akzeptanz und Unauffälligkeit in der Gesellschaft erhoffen, ein Bild, das übrigens auch die Medien üblicherweise vermitteln (ein anderes Klischee ist das der modebewussten Schwulen, dem in meinem Umfeld tatsächlich niemand entspricht). Transsexuelle sollen bitte schön wie alle auch welche unter sich haben, denen Mode, Styling und die gesellschaftlich normierte Vorstellung davon, wie eine Frau auszusehen hat, vollkommen egal ist.
Geändert von Leo (31-10-2019 um 12:14 Uhr)
sunny und lisa könnten echt schwestern sein.
man kann ja nicht behaupten, dass die listra nicht mehr aktuell ist. sogar halloween wurde, wenn auch sparsam, aufgeriffen. die 2 verkleideten kinder vor lisa´s tür, haben doch glatt bei mir einen huch-moment ausgelöst.
lisa´s spruch;... wir unterstützen keine keltischen bräuche, sollte man sich für´s nächste jahr merken.
wenn ich jetzt zurückblicke, wurde ja doch mehr halloween in die folge gebracht. ganz gruselig wurde es, als neyla die sauna blockiert hat. oder alex der william an den kragen gegangen ist. nicht zu vergessen, d. becher mit der blutigen urinprobe.
man muss es nur richtig deuten können u. schon macht alles sinn.
Geändert von watching27 (03-11-2019 um 18:40 Uhr)
Ich weiß dass das Thema mit Iris' Vater wirklich realistisch ist, aber ich finde die Darstellung so nervig und blöd, hab die ganze Zeit den Ton ausmachen müssen. Der Typ regt mich noch mehr auf als dass er Alex und Iris aufregt
Hatte Murat das Fieberthermometer im Po gehabt oder habe ich mich verguckt?
Auf einer Skala von eins bis müde bin ich Dornröschen.
Sonntags bin ich ein Mofa - halb Mensch, halb Sofa.
waren die drei Grazien mit den Urinbechern in der Hand, gemeinsam auf der Toilette? Und wieso sagte Lisa ihnen, sie sollten sich leise hinsetzen?