Hast Recht. Danke für den Tipp.
Das wird ja so Vieles genannt, warum man sogar als expliziter GB-Fan mittlerweile glaubt, dass der Brexit nötig ist. Die englischen Politiker sollen endlich selbst für ihre desaströsen Entscheidung gerade stehen.
(@ ganzblau, ich habe an Dich gedacht. Ein Vorzeige-Ökonom spricht davon, dass GB dringend von patnerale auf maternale Sozialpolitik umschalten muss. In die Richtung argumentierst Du ja auch oft.)
ich fand die Sendung von Lanz sehr interessant.
Was mir bei diesem Deal noch nicht klar geworden ist: wie sieht das mit dem personenverkehr zwischen Irland/Nordirland und dem restlichen UK aus?
Einer der hauptargumente der Brexiteers war ja der unkontrollierte Zuzug von Europa nach UK. Sie wollten ja selbst bestimmen, wer ins Land darf und wer nicht. Gleichzeitig ist aber ja auch der freie Personenverkehr innerhalb der EU eine der Grundlagen dieses Zusammenschlusses.
Wenn ich jetzt als DEutscher von der Republik Irland nach Nordirland reise, sollte dies weiterhin problemlos möglich sein. Es finden ja keine Kontrollen an der Grenze statt. Finden diese Kontrollen dann an den Flug-/Fährhafen statt? Und wie werden die Bewohner Nordirlands dort behandelt? Die sind ja Inländer, können sich also frei zwischen Nordirland und England bewegen. Aber die Grenzer können ja nur feststellen, wer In- bzw. Ausländer ist, wenn jeder kontrolliert wird, man siehts ja niemandem an. Also wird doch eine Grenze zwischen Nordirland und Rest-UK errichtet. Ob das den Nordiren, besonders den protestantischen, gefällt?
Oder gibts da eine andere Lösung, die ich nur übersehen habe?
Die Nordiren bekommen ein hoheitlich abgesegnetes NI-Tattoo auf die Stirn, daran sind sie zu erkennen.
Aber im ernst: Es wird wohl so sein wie mit Waren von Irland über Nordirland nach England: Es muss alles kontrolliert werden. Ist zwar blöde für die Nord-iren, aber irgendwas ist ja immer. Hauptsache raus aus der EU!
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Der Backstop wurde durch eine dauerhafte Lösung ersetzt. Das passt also. Der Backstop sollte ja ohnehin nur so lange in Kraft sein, bis GB und die EU eine dauerhafte Lösung für die irische Insel gefunden haben.
Die DUP soll mit der Nordirlandlösung aber nicht glücklich sein.
Ich bin gespannt auf die Sitzung im britischen Unterhaus am Samstag. Prophezeiung: "The Noos have it!"
Wir seh'n mit Grausen ringsherum:
Die Leute werden alt und dumm.
Nur wir allein im weiten Kreise,
Wir bleiben jung und werden weise.
Eugen Roth
Die Sendung über England ist wirklich interessant. Lanz beobachtet und fragt und tut beides behutsam. Tolle Aufnahmen!
Falls Du Lust hast, schau Dir auch die über Amerika an. Ist zwar schon von 2017, aber dennoch sehenswert: https://www.zdf.de/gesellschaft/mark...-2017-100.html
Wenn er immer so wäre, dann wäre ich versucht, ihn zu mögen.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Nachdem ich mir die Sendung komplett angeguckt habe (Danke für den Tipp zur USA-Ausgabe, suboptimal!), erinnere ich mich an die 1970er, als ich als Schülerin für jeweils drei Wochen in englischen Arbeiterfamilien gelebt habe. Eine derart strikte Klassengesellschaft haben wir in Deutschland in diesem Maße nie gehabt, zumal wir eine recht breite Mittelschicht haben. Auch profitieren wir vom föderalen System und davon, dass Berlin eben nicht immer die Hauptstadt war nach dem Krieg.
Vielleicht wäre es in GB anders, wenn das Land nicht immer EU-Extrawürste gehabt hätte.
Lanz hat mit "Wetten dass?" sein persönliches Image kaputtgemacht. Das wird ihm ewig nachhängen. Was ich absolut falsch finde. Die Show zu machen, war ein Fehler, weil sie für ihn eine Nummer zu gross war und er eben doch auch immer wieder mit Gottschalk verglichen wurde, was eh der grösste Schwachsinn ist. Jeder Mensch ist anders, da kann man nichts vergleichen.
Manchmal, wenn interessante Gäste da sind, schaue ich mir seine Talksendung an, denn Journalismus kann er, da können sich manch andere noch eine Scheibe abschneiden. Er geht auf die Gäste ein, stellt Zwischenfragen, die sich aus den Gesprächen heraus ergeben und denkt mit. Und seit er sich seine Unart, die Leute nicht ausreden zu lassen, abgewöhnt hat, ist er wirklich oft sehenswert.
Vergesst doch einfach dieses "Wetten dass?". Man kann ihm diesen Fehler nicht ewig anlasten ...
Die Lanz-Sendung über England habe ich mir jetzt angesehen- danke für den Tipp.
Sehr gute Sendung und Lanz gefällt mir hier genauso gut, wie in der Sendung über Amerika, die ich schon kenne.
Diese Woche hat er mir auch in seiner Lanz-Talksendung von Dienstag gefallen, in die ich - mal wieder zufällig - reingezappt habe.
Man verwechselt schnell die Regelungen der EU zur Personenfreizügigkeit und zum freien Warenverkehr und die Regelungen zu Personenkontrollen im Schengenraum.
GB gehörte bislang zur EU mit der entsprechenden Personenfreizügigkeit und freien Warenverkehr, nicht aber zum Schengenraum. GB kann also auch bereits jetzt schon jederzeit an der Grenze Personen kontrollieren, wenn sie wollen, was die Schengenstaaten so versuchen zu vermeiden und es auf ihre Außengrenze verlegen. GB musste aufgrund der Freizügigkeit aber bislang alle Eu-Staatler reinlassen. Gerade das wollen sie aber ändern.
Nach dem EU-Austritt ändert sich an den Kontrollbedingungen für GB nichts, da sie eh nicht an Schengen gebunden waren, außer dass die EU-Personen-Freizügigkeit nicht mehr gilt. Wie sie dass dann im Einzelnen regeln, bleibt ihnen überlassen. Problem für GB ist allerdings, dass die EU es nur schwer akzeptieren wird, wenn Bulgaren, Rumänen und Polen anders behandelt werden als Deutsche oder Dänen. Dh, wenn GB von Bulgaren zukünftig für Besuche nach GB ein Visum verlangen sollte, nicht aber für Deutsche, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die EU ihre EU-Visum-VO dergestalt abändert, dass GB in den Anhang I rutscht und auch ein Visum für Besuche von Briten in die EU, also auch nach Deutschland festsetzt. Dies könnte wiederum zu Gegenmaßnahmen von GB führen. Nichts genaues weiß man nicht.
Aber das ist alles noch Zukunftsmusik und da wird noch viel verhandelt werden. Fakt ist, GB wollte insbesondere den Zugang von Bulgaren, Rumänen und Polen nach GB einschränken und sobald sie die tun werden die entsprechenden Staaten von der EU Gegenmaßnahmen einfordern. Was das für uns Deutsche bedeutet, wird man sehen. Dass wir ein Visum für Gb benötigen, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie aber auch für Deutsche Arbeitserlaubnisse einführen, kann ich mir hingegen schon sehr gut vorstellen. GB wird diesbezüglich frei sein in ihren Regelungen.
Nach dem Austrittsvertrag ändert sich aber erst ein Mal nichts, da Übergangsfristen gelten.
Geändert von Dost (18-10-2019 um 16:47 Uhr)