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  1. #151
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Dagegen sprechen die Hunderttausende von Wohneinheiten im Besitz von Fondsgesellschaften. Wäre es nicht lukrativ, wären diese Anleger längst raus aus der Sache.

    Der zerfaserte Immobilienmarkt ist ein Produkt aus vielen Faktoren: Konzentration auf wenige Städte, Landflucht, Privatisierung, Globalisierung...
    Und nicht zu vergessen, dem Rückzug der Städte und Kommunen aus dem sozialen Wohnungsbau sowie massenhafter Verkauf von Wohnungen in kommunaler Hand, gerade an die großen Gesellschaften, die jetzt (teilweise zu Recht) in Kritik stehen.

    Wenn der Staat der Wohnungsknappheit Einhalt gebieten will, dann muß er wieder selbst bauen und/oder Wohnungen (zurück)kaufen. Alles andere ist Rumgedoktor, das teilweise sogar negative Auswirkungen für die Mieter haben kann.

  2. #152
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Ihre Devise der Markt wird es schon richten ist gescheitert.
    Woraus besteht der Markt? Nur aus Immobilienfirmen, die zig- oder ein paar hunderttausend Wohnungen besitzen? Die Mehrheit der Mieter wohnt immer noch Wohnungen privater Vermieter, Genossenschaftswohnungen oder in städtischem Besitz (alles zusammen genommen). Die Mehrheit der Mieter dürfte sehr wohl sehr oder zumindest relativ zufrieden mit ihrem Vermieter sein. Natürlich gibt es auch eine größere Minderheit, die das nicht ist, und daher durchaus eine relevante Größe.
    Und nochmals: Das Wort Enteigung stammt - und zwar sehr massiv und oft genannt - zuvorderst von den Initiatoren und Demonstranten. Das war dumm, dämlich, blöd - such dir was aus.
    Dass politische Parteien darauf reagieren, ist normal. Und ja, es gibt kommunales/staatliches Eigentum, welches klug und vernünftig eingesetzt wird, aber auch schlecht. Und das Wesen ALLER Parteien ist es u.A. dass sie so wie es ihnen passt, das Gute oder Schlechte hervorzuheben. Darin sind auch "deine" Linken sehr, sehr gut.

  3. #153
    /watch?v=GTQnarzmTOc Avatar von Experte
    Ort: Siegerland
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Dagegen sprechen die Hunderttausende von Wohneinheiten im Besitz von Fondsgesellschaften. Wäre es nicht lukrativ, wären diese Anleger längst raus aus der Sache.

    Der zerfaserte Immobilienmarkt ist ein Produkt aus vielen Faktoren: Konzentration auf wenige Städte, Landflucht, Privatisierung, Globalisierung...
    Daß es für bestehende Immobilieneigentümer lukrativ ist, bestreite ich nicht, ebensowenig, daß es eine Reihe von Gründen für die hohe Nachfrage gibt. Die hohen Mieten zeigen einen Nachfrageüberhang an. In einem funktionierenden Markt würde weiteres Angebot entstehen, weil ja viele von den guten Mieterträgen profitieren wollen. Das würde den Nachfrageüberhang ausgleichen und die Mieten würden sich normalisieren.
    Die Angebotsseite wird aber stark eingeschränkt - durch fehelnde Bauflächen, durch Beschränkungen und Auflagen beim Bau (weiter vorne hatte ich schon mal einen Link dazu gepostet), die den Preis nach oben treiben.
    Das ist kein Marktversagen, die Angebotsseite wird von Seiten des Staates abgewürgt. Und wenn dann noch Enteignungen/Vergesellschaftungen kommen, wird das das Investitionsklima noch verschlechtern. Im Prinzip ist das Wirtschaftspolitik a la Venezuela.

  4. #154
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Zitat Zitat von Experte Beitrag anzeigen
    Die Angebotsseite wird aber stark eingeschränkt - durch fehelnde Bauflächen, durch Beschränkungen und Auflagen beim Bau (weiter vorne hatte ich schon mal einen Link dazu gepostet), die den Preis nach oben treiben.
    Das ist kein Marktversagen, die Angebotsseite wird von Seiten des Staates abgewürgt. Und wenn dann noch Enteignungen/Vergesellschaftungen kommen, wird das das Investitionsklima noch verschlechtern. Im Prinzip ist das Wirtschaftspolitik a la Venezuela.
    Dortmund hat glücklicherweise viele erschließbare Industriebrachen, die teilweise sogar innerstädtisch liegen. Die werden seit Jahren entwickelt und bebaut. Es sind ganz neue Viertel entstanden. Zudem gibt es die Auflage, dass mindestens 25 % sozialer Wohnungsbau sein müssen, also für einkommenschwache Mieter und Familien mit Kindern bezahlbar. (Sogar am Phoenixsee, unserem aktuellen Luxusgebiet) Zudem gibt es aktive Wohnungsbaugenossenschaften, die ihren Bestand gut in Schuss halten. Da wir einen Mietspiegel haben, liegen die Mieten im überschaubaren Rahmen. Natürlich gibt es Viertel, die besonders begehrt sind, aber man kann ausweichen. Dortmund ist eine der wenigen Großstädte im Ruhrgebiet mit Bevölkerungszuwachs.

  5. #155
    /watch?v=GTQnarzmTOc Avatar von Experte
    Ort: Siegerland
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Dortmund hat glücklicherweise viele erschließbare Industriebrachen, die teilweise sogar innerstädtisch liegen. Die werden seit Jahren entwickelt und bebaut. Es sind ganz neue Viertel entstanden. Zudem gibt es die Auflage, dass mindestens 25 % sozialer Wohnungsbau sein müssen, also für einkommenschwache Mieter und Familien mit Kindern bezahlbar. (Sogar am Phoenixsee, unserem aktuellen Luxusgebiet) Zudem gibt es aktive Wohnungsbaugenossenschaften, die ihren Bestand gut in Schuss halten. Da wir einen Mietspiegel haben, liegen die Mieten im überschaubaren Rahmen. Natürlich gibt es Viertel, die besonders begehrt sind, aber man kann ausweichen. Dortmund ist eine der wenigen Großstädte im Ruhrgebiet mit Bevölkerungszuwachs.
    Damit ist es ja ein perfekter Gegenentwurf zu Berlin. Wenn man Angebot zulässt, bleiben auch die Mieten im Rahmen.

  6. #156
    Die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt wird doch häufig - vor allem medial - sehr verzerrt dargestellt. Es gibt in Berlin nun mal sehr divergierende Interessen und auch einzigartige Faktoren, die es anderswo nicht gibt.

    In 2017 wurden in Dortmund etwa 1.500 Wohnungen und in Berlin etwa 16.000 Wohnungen neu fertiggestellt. Bezüglich Bevölkerung und Wohnungsbestand ist der Anteil der Neubauwohnungen in Berlin also höher. In 2018 haben die Berliner Landeswohnungsgesellschaften 2.000 Wohnungen zu 6,50 € je qm neu fertiggestellt. Private Immobilienentwickler müssen 30 % der neu gebauten Wohnungen auch mietpreisgebunden zu 6,50 € je qm anbieten, wie bspw. bei den Aldi-Wohnungs-Projekten. Des Weiteren wird auch in Berlin saniert, revitalisiert, aufgestockt... Besonders hohe Angebotsmieten gibt es in den begehrten Berliner Innenstadtvierteln wie in Dortmund auch; Bestandsmieten sind noch vergleichsweise moderat.

    Einen so großen Unterschied zwischen Dortmund und Berlin gibt es also aktuell nicht, als dass man von einem perfektem Gegenentwurf von Dortmund zu Berlin sprechen könnte.

  7. #157
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Zitat Zitat von Descartes Beitrag anzeigen
    Die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt wird doch häufig - vor allem medial - sehr verzerrt dargestellt. Es gibt in Berlin nun mal sehr divergierende Interessen und auch einzigartige Faktoren, die es anderswo nicht gibt.

    In 2017 wurden in Dortmund etwa 1.500 Wohnungen und in Berlin etwa 16.000 Wohnungen neu fertiggestellt. Bezüglich Bevölkerung und Wohnungsbestand ist der Anteil der Neubauwohnungen in Berlin also höher. In 2018 haben die Berliner Landeswohnungsgesellschaften 2.000 Wohnungen zu 6,50 € je qm neu fertiggestellt. Private Immobilienentwickler müssen 30 % der neu gebauten Wohnungen auch mietpreisgebunden zu 6,50 € je qm anbieten, wie bspw. bei den Aldi-Wohnungs-Projekten. Des Weiteren wird auch in Berlin saniert, revitalisiert, aufgestockt... Besonders hohe Angebotsmieten gibt es in den begehrten Berliner Innenstadtvierteln wie in Dortmund auch; Bestandsmieten sind noch vergleichsweise moderat.

    Einen so großen Unterschied zwischen Dortmund und Berlin gibt es also aktuell nicht, als dass man von einem perfektem Gegenentwurf von Dortmund zu Berlin sprechen könnte.
    Berlin ist eigentlich mit den hiesigen Gegebenheiten kaum zu vergleichen. Ähnlich ist im Ruhrgebiet vielleicht der Grad an Verstädterung.
    Auffällig ist allerdings, dass in Berlin fast doppelt so viele Menschen pro km² leben wie im Ruhrgebiet.
    Und: Berlin ist nur ein Beispiel für eine Großstadt mit Wachstum. Im Umland gibt es genügend Lehrstände. Es gibt auch sehr viele Pendler, die im Umland vergleichsweise günstig leben.

    Dortmund hatte ich als Beispiel genannt, weil ich hier lebe und es hier noch freie/nicht mehr genutzte Flächen gibt, die man zu Bauland machen kann. Das sieht z. B. für Köln schon ganz anders aus.

    Es gibt durchaus Stellschrauben, an denen eine Kommune drehen kann. Zum Beispiel kann sie Druck machen, wenn Wohnraum aus Spekulationsgründen leer steht. Auch können B&B-Angebote besser kontrolliert werden und Zweitwohnsitze.

  8. #158
    Zitat Zitat von Descartes Beitrag anzeigen
    Die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt wird doch häufig - vor allem medial - sehr verzerrt dargestellt. Es gibt in Berlin nun mal sehr divergierende Interessen und auch einzigartige Faktoren, die es anderswo nicht gibt.

    In 2017 wurden in Dortmund etwa 1.500 Wohnungen und in Berlin etwa 16.000 Wohnungen neu fertiggestellt. Bezüglich Bevölkerung und Wohnungsbestand ist der Anteil der Neubauwohnungen in Berlin also höher. In 2018 haben die Berliner Landeswohnungsgesellschaften 2.000 Wohnungen zu 6,50 € je qm neu fertiggestellt. Private Immobilienentwickler müssen 30 % der neu gebauten Wohnungen auch mietpreisgebunden zu 6,50 € je qm anbieten, wie bspw. bei den Aldi-Wohnungs-Projekten. Des Weiteren wird auch in Berlin saniert, revitalisiert, aufgestockt... Besonders hohe Angebotsmieten gibt es in den begehrten Berliner Innenstadtvierteln wie in Dortmund auch; Bestandsmieten sind noch vergleichsweise moderat.

    Einen so großen Unterschied zwischen Dortmund und Berlin gibt es also aktuell nicht, als dass man von einem perfektem Gegenentwurf von Dortmund zu Berlin sprechen könnte.
    Man darf auch nicht vergessen, dass vor ca. 15 Jahren die Mieten in Berlin unfassbar niedrig waren, vor allem im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten. Und Berlin ist Hauptstadt!
    Selbst heute gibt es in Adlershof zum Beispiel schöne Wohnungen für um die 10 Euro je qm.

  9. #159
    vonne Pufferbude Avatar von Karl Napp
    Ort: Sag ick nich. +g+
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Man darf auch nicht vergessen, dass vor ca. 15 Jahren die Mieten in Berlin unfassbar niedrig waren, vor allem im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten. Und Berlin ist Hauptstadt!
    Selbst heute gibt es in Adlershof zum Beispiel schöne Wohnungen für um die 10 Euro je qm.
    wie groß (qm) sind diese?


    ei jei jei
    https://www.msn.com/de-de/finanzen/t...9&ocid=U508DHP

  10. #160
    Zitat Zitat von Karl Napp Beitrag anzeigen
    wie groß (qm) sind diese?

    Ich hatte mal 50-70 qm eingegeben.

  11. #161
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    so ein Querbeet Vergleich von Städten über mehrere Bundesländer hinweg, ohne gleichzeitig Faktoren wie demografischer Wandel, Zuzüge p. a., Armutszuwanderung, Pullfaktoren/internationale Bekanntheit/Attraktivität etc. mit zu berücksichtigen ist immer wenig zielführend

    sonst ist man dann auch schnell bei " gibt doch gar keinen Wohnungsmangel, in Brandenburg links hinterm Gülleteich steht seit Jahren Omas Haus leer...."

  12. #162
    Auffe Couch für den BVB Avatar von Jaspis I.O.F.F. Team
    Ort: Doatmund
    Zitat Zitat von Edelstahl Beitrag anzeigen
    so ein Querbeet Vergleich von Städten über mehrere Bundesländer hinweg, ohne gleichzeitig Faktoren wie demografischer Wandel, Zuzüge p. a., Armutszuwanderung, Pullfaktoren/internationale Bekanntheit/Attraktivität etc. mit zu berücksichtigen ist immer wenig zielführend

    sonst ist man dann auch schnell bei " gibt doch gar keinen Wohnungsmangel, in Brandenburg links hinterm Gülleteich steht seit Jahren Omas Haus leer...."
    Zeigt aber deutlich, wie wichtig es wäre, sich mit Investitionen nicht auf ein paar It-Städte zu konzentrieren.
    Gerade, weil in Deutschland eigentlich nichts wirklich weit weg ist und die meisten Orte ganz ordentlich angebunden sind, könnte man, wenn man denn wirklich wollte, strukturschwache Gegenden wiederbeleben.
    Spätestens, wenn die Millennials Kinder bekommen, wollen sie (wieder) ins Grüne, weil die Städte doch so schrecklich voll sind, nicht wahr...

    Btw, wäre ich hier nicht so verwurzelt, würde ich nach Brandenburg ziehen. Tolles altes Kulturland, Klima gefällt mir, Leute sind okay.

  13. #163
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Zitat Zitat von Jaspis Beitrag anzeigen
    Zeigt aber deutlich, wie wichtig es wäre, sich mit Investitionen nicht auf ein paar It-Städte zu konzentrieren.
    Gerade, weil in Deutschland eigentlich nichts wirklich weit weg ist und die meisten Orte ganz ordentlich angebunden sind, könnte man, wenn man denn wirklich wollte, strukturschwache Gegenden wiederbeleben.
    Spätestens, wenn die Millennials Kinder bekommen, wollen sie (wieder) ins Grüne, weil die Städte doch so schrecklich voll sind, nicht wahr...

    Btw, wäre ich hier nicht so verwurzelt, würde ich nach Brandenburg ziehen. Tolles altes Kulturland, Klima gefällt mir, Leute sind okay.
    Dem widerspreche ich jetzt nicht, aber das nun schon sehr... "allgemein" gehalten.
    Natürlich ist es prinzipiell und theoretisch immer möglich, Brachland wieder zu beleben.

    Aber wenn wir mal davon ausgehen, dass dazu auch und vor allem immer Arbeitsplätze notwendig sind - wie soll das funktionieren?
    Welcher große Arbeitgeber hat Interesse daran, seine neue Niederlassung in die "Pampa" zu setzen?

    (ja, ich weiss, es gibt große Produktionsstätten, die werden auf bislang brachliegenden Flächen errichtet - das ist aber grundsätzlich alles immer hoch subventioniert - funktioniert also nur bedingt)

    Die Frage die mir dazu grade einfällt - warum gehen eigentlich kommunale Arbeitgeber nicht ins Umland?

  14. #164
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Weil oft kein schnelles Internet verfügbar.

    Oder die Kommunen haben eh schon kein Geld und haben somit nichts was sie anbieten können.

  15. #165
    semper fi
    Ort: Bielefeld
    Und wer ist für "schnelles Internet" haupt mitverantwortlich?


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