Wenn es darum geht, ein Tier gehen zu lassen, finde ich diesen Hausbesuch fast schon unumgänglich. Danach kann man aus Gründen nicht mehr Auto fahren, ÖPNV ist in diesen Zeiten auch keine gute Idee.
Ich hätte es mir vor Jahren auch ohne diese Coronagefahr nicht vorstellen können, mein geliebtes Tier zur Euthanasie zu karren. Zu Hause konnte ich mich darauf einstellen, es gab keine Hektik und (unnötige) Fahrt für das schwerkranke Tier. Wir hatten damals die ganze Küche mit Kerzen ausgeleuchtet, Greta bekam ihre Lieblingsspeisen angeboten, sie lebte zum Schluss ja fast nur noch in der Wohnküche. Und lag dort auf dem Sofa. An ihrem Todestag ist sie noch einmal auf den Balkon gegangen. Hat sich etwas umgesehen. Mehr aber auch nicht. Sie war todkrank. Die Tierärztin hat sich echt Zeit genommen, auch für unseren Kater, der das Prozedere miterleben wollte. Es klingt vielleicht schräg, aber es war eine gute Erfahrung und ein guter Abschied. Wir konnten alles vorbereiten. Hatten eine kleine Holzkiste auf dem Baumarkt als Sarg gekauft und eine weiße Tischdecke als Leichentuch. Beerdigt wurde sie dann etwas später bei meinen Eltern auf dem Grundstück.
Emily ist jetzt ein Sternchen. Auf dem US waren Veränderungen bereits am Magen erkennbar und ich hätte sie wirklich nur noch gequält mit der Zwangsernährung.
Mein Bruder durfte zum Glück auch dabei sein und sie ist wirklich ganz ruhig und friedlich eingeschlafen.
Hausbesuch ist schwierig, da meine Katzen alle weg sind, wenn es klingelt. Das wäre eher noch stressiger gewesen und Emily wurde ja nochmal untersucht. Sie hatten das aber sehr pietätvoll gemacht. Ich durfte in einen anderen Raum, beim Seiteneingang rein, damit mir niemand begegnet und sie hatten ein warmes Dämmerlicht angemacht. Sie war wirklich ruhig eingeschlafen.
Ich kann das noch gar nicht fassen, aber nun muss sie keine Schmerzen und auch keinen Hunger mehr haben. Sie hatte es auch kaum noch zum Wassernapf geschafft. Sie hatte rapide schnell abgebaut.
Geändert von Finchen2062013 (30-11-2020 um 17:28 Uhr)
Acht sind geladen, zehn sind gekommen, ich gieß Wasser zur Suppe denn alle sind Willkommen.
"All we are saying is Give Peace a Chance" John Lennon
Mein herzliches Beileid.
Das tut mir sehr leid, aber unausweichlich. und eine Erlösung.
es tut mir so leid für Dich.
hab das die letzten Tage mit Schmerzen mitgelesen.
Das tut mir so leid, Chassalla. Ganz bestimmt war es für Emily eine Erlösung. Ich wünsche dir in den nächsten Tagen viel Kraft.
Ich danke euch von Herzen!
Hoffentlich war es richtig, aber ich wollte sie nicht weiter zwingen, etwas zu sich nehmen zu müssen und sie war einfach nur noch kraftlos. Man kann davon ausgehen, dass der Magen-Darmtrakt bereits angegriffen war und sie atmete auch irgendwie schwerer.
Sie liegt nun im Garten bei Tarzan und Josie und es ist so verdammt still hier. Sie war vor der OP meine "Klebe-Quatschkatze", total schmusig und immer an meiner Seite. Das war ja auch nicht mehr.
Acht sind geladen, zehn sind gekommen, ich gieß Wasser zur Suppe denn alle sind Willkommen.
"All we are saying is Give Peace a Chance" John Lennon
Chassalla, es war richtig und du weißt das auch
Trotzdem ist es natürlich furchtbar traurig
Chassalla: Es tut mir so leid
Du hast schnell reagiert und ihr so viel Leid erspart, gut, dass du gleich mit der Tierärztin gesprochen hast und jetzt auch nicht gezögert hast, diesen Schritt zu gehen. Das ist der letzte Dienst, den du deiner Emily erweisen konntest.
Mach dir bitte keine Vorwürfe, es war richtig, die OP zu versuchen, Mesh hat ja schon einiges dazu geschrieben. Es war aber auch richtig, Emily jetzt gehen zu lassen, du hast ja selbst deutlich gemerkt, dass es jetzt Zeit ist.
Danke für die liebe Anteilnahme und eure Gedanken dazu. Das hilft mir gerade sehr!
Ich hatte den Blick der Tierärztin nach dem Ultraschall gesehen und wusste, dass es wohl Zeit ist...
Ich hatte meinen Katzen immer versprochen, dass ich für sie da bin und sie nicht leiden sollen. Das Versprechen wollte ich wieder halten, auch wenn es verdammt schwer ist, wie ich wieder spüre.