Hier gibt es auch Neuigkeiten, schneller als erwartet. Ich fühlte mich ehrlich gesagt nicht bereit dafür, aber mein Mann wollte so gerne möglichst schnell Katzen. Ausschlaggebend war dann auch, dass uns sehr schnell klar wurde, dass Mila wieder kätzische Gesellschaft braucht. Sie hat inzwischen so sehr Nähe gesucht, wollte nicht mehr allein sein (vorher hatte sie sich immer mal zurückgezogen). Und wir wollten auch nicht, dass sie sich zu sehr zur verwöhnten Einzelprinzessin entwickelt und eine Vergesellschaftung immer schwieriger wird.
Ich hatte mit der Tierschutzorga gesprochen, wo Mila und Flynn herkamen und mit anderen (Katzensitter, Tierärztin, andere Tierschutzorga, Züchter) und jeder meinte, dass zwei jüngere Katzen (auf jedem Fall unter einem Jahr, besser Kitten) das beste wären bei unserer dominanten, revierbezogenen Madame. Ich gebe auch zu, dass ich zu sehr Angst hatte, es mit einem älteren Tier auszuprobieren, weil ich einer schwierigen Vergesellschaftung und dann evtl. Weggeben des Neuzugangs nach ein paar Wochen, weil es nicht klappt, im Moment einfach nicht gewachsen gewesen wäre.
Bei den Tierschutzorgas hier gab es keine geeigneten jüngeren Tiere, dank Corona sind die Tierheime/Tierschutzorgas hier relativ leer.
Mein Mann hatte sich nach seinen Nachforschungen in Burmakatzen (nicht zu verwechseln mit den heiligen Birmas) verliebt. Es ist eine eher seltenere Rasse, zumindest wenn sie von einem guten Züchter kommt (andere Angebote von Leuten, die ohne Stammbaum vermehren, gibt es hingegen viele). Wir sind dann über eine Empfehlung an eine tolle Züchterin gekommen, die schon lange züchtet, nur selten Würfe hat und ihre Tiere an Nicht-Züchter als Liebhabertiere mit Stammbaum und Kastrationsauflage abgibt. Wir haben letzte Woche mehrfach telefoniert und wurden richtig ausgequetscht. Wir haben die Kleinen bekommen, weil sie es toll fand, dass eine ältere Katze vorhanden ist. Sie gibt auch nur an katzenerfahrene Halter ab und fand es gut, dass wir Erfahrung mit aufdringlichen Katzen haben, denn Burmesen sind extremst anhänglich bei ihren Menschen, aber auch sehr sozial mit anderen Katzen. Wir sind dann hingefahren und obwohl ich selbst ja Zucht eher kritisch gegenüberstehe, waren wir wirklich positiv überrascht, sie hat ein Katzenparadies und wir haben ihr kleines Katzenrudel kennengelernt, also auch Mama und Papa, Halbbruder usw. Alles total liebe, zutrauliche und soziale Katzen.
Jedenfalls leben jetzt seit ein paar Tagen Leopold und Sissi bei uns (ihre Stammbaumnamen sind andere), sie sind jetzt 13 Wochen alt. Und sie sind unglaublich süß und extremst menschenbezogen, aufgeweckt und lieb
. Sissi nenne ich auch oft Tortie oder Törtchen, sie ist bei mir sehr, sehr anhänglich. Und er gibt mir pro Tag mindestens 40 Köpfchen, am liebsten ins Gesicht
.
Er hatte allerdings nach zwei Tagen nur noch schlecht gefressen (und ich war kurz vorm Durchdrehen). Tierarzt, Züchterin und wir wissen nicht warum, entweder Heimweh oder ein kleiner Infekt durch anderes Keimmilieu/Umzugsstress, er bekam Emeprid, wurde zweimal gepäppelt und jetzt frisst er gsD wieder wie ein Scheunendrescher, muss er auch, weil er im Vergleich zu seiner Wuchtbrummen-Schwester echt noch aufholen muss und jetzt auch etwas abgenommen hatte.
Und mit Mila läuft es sehr, sehr gut
. Als die Beiden ankamen stand Mila unter Schock, va weil Poldi ständig ihre Nähe suchte und sich an sie kuscheln wollte. Das hatte sie total überfordert. Sie hat dann sofort gefaucht, oft auch schon prophylaktisch in die Richtung der beiden, hat sie aber nie angegriffen, vertrieben oder gezwickt. Am nächsten Tag war sie dann mit der Gesamtsituation extrem unzufrieden und hat uns den ganzen Tag in einem Ton angeknauzt, den wir so noch nicht kannten. Tja, der kleine Poldi hat nicht aufgegeben und sich immer wieder an sie geschmust und es wurde extrem schnell besser. Inzwischen sind wir soweit, dass sie sie nur anfaucht, wenn sie zu aufdringlich sind. Wenn Poldi gar nicht mit dem Schmusen trotz Fauchen aufhört, dann kriegt er auch mal einen ganz leichten, vorsichtigen Tatzenhieb ab.
Sie hat sogar sowas wie Muttergefühle entwickelt, er wird jetzt immer vehement abgeschleckt, wenn er zu ihr kommt, sie dürfen auch mit ihrem Schwanz spielen, sie geben sich Nase und sie dürfen um sie rumwuseln oder in ihrer Nähe sitzen und schlafen. Mila wirkt inzwischen völlig entspannt, sie will auch in der Nähe der Kleinen sein und beobachtet sie oft total fasziniert beim Raufen und Spielen. Und die Kleinen sind umgekehrt völlig fasziniert von ihr. Das ist echt schön, dieses Miteinander zu sehen.
Ich werde auch in den nächsten Tagen noch Bilder einstellen
.