Es geht um die Vergangenheit Straches und der war kein Teil der Koalition rund um Schüssel. Die FPÖ hat mit Strache (und der BZÖ-Abspaltung) nochmal einen gehörigen Schritt nach Rechts gemacht, da mit ihm die Burschenschaftler absolut tonangebend in der Partei wurden.
Kurz hat aus egoistischen Gründen den eigenen Parteivorsitzenden abgesägt und die Koalition mit der SPÖ beendet, um mit der FPÖ aus einer stärkeren Position heraus eine Regierung zu bilden. Dabei ist er selbst weiter nach Rechts gewandert, als man es der angeblich christlichen ÖVP zugetraut hätte.
Für einen blauen Bundeskanzler braucht es BTW einen Steigbügelhalter - alleine bekommt die FPÖ nicht genug Stimmen zusammen (die Dummheit/Gehässigkeit der Österreicher ist nicht grenzenlos).
Die Parteien haben sich dem Neoliberalismus untergeordnet, manche mehr, andere weniger, dem du dich in einer globalisierten Welt nur schwer entziehen kannst. Das werfe ich der SPÖ vor, wenn auch nicht so stark wie der SPD (die ÖVP war eh schon lange auf dieser Wirtschaftslinie). Genauso wie Trump ein vermeintliches Ventil gegen diese immer ungerechtere Verteilung der Vermögenswerte darstellen möchte, sind es in Europa rechtspopulistische Parteien, die die Schuld den ethnischen Minderheiten zuschanzen. Ein perfides Mittel, das leider seit Jahrhunderten funktioniert und zum Teil auch von Kurz bespielt wird.
Wer da wohl im Hintergrund die Strippen gezogen hat, als ÖVP-Politiker plötzlich angefangen haben, Kritik nicht mehr intern zu kommunizieren, sondern ihren roten Kollegen über die Presse auszurichten?
Sebastian Kurz war in der rot-schwarzen Koalition genau für die von dir angesprochene Thematik Integration zuständig, aus Sicht eines Zuwanderungsgegners könnte man sagen, er hat versagt.
Was für Gestalten sich in der FPÖ herumtreiben, war schon lange vorher bekannt. Deshalb war ja das Hochhieven in die Regierungsverantwortung so ein heikles Thema. Er hat die große Koalition vorzeitig aufgelöst und einen Mann mit einer nationalsozialistischen Vergangenheit zum Vizekanzler gemacht - daran gibt es nichts zu beschönigen, zumal er es bei diesen zahlreichen Vorfällen meistens wie der Schweigekanzler Schüssel gehalten hat. Dazu kommen noch die zahlreichen Gerichtsverfahren aus dem ersten schwarz-blauen Abenteuer - Korruption ist in der DNA der FPÖ.
Kurz hat sich in dem Punkt verkalkuliert, da er damit gerechnet hat, alleine bis zum Wahltermin weitermachen zu können. Letzten Endes ist es trotzdem aufgegangen, während die SPÖ, die eine demokratiepolitische Selbstverständlichkeit vollzogen hat, bestraft wurde.
Ich mache mir mal gedanklich ein Lesezeichen für den Zeitpunkt, wenn er den Grünen den Laufpass geben wird, um gute Umfragewerte in etwas Verwertbares umzuwandeln.
Muss nicht zwangsweise passieren, aber die Wahrscheinlichkeit dafür halte ich für >50%, wobei die weitere Entwicklung der Pandemie ein starker Unsicherheitsfaktor ist.