Nachfragen statt vorgeben
Den wichtigsten Aspekt stellt seitens der Autorin eine unumgängliche, optimale Aufklärung zur Organspende und ihren möglichen Folgen dar. Es dürfe ihrer Meinung nach nicht nur die positive Seite der Organempfänger in den Vordergrund gestellt werden. Besonders die diskutierten Punkte, wie die des Hirntodkonzeptes, müssen öffentlich beleuchtet werden, damit jeder für sich selbst mit umfassendem Wissen entscheiden kann, ob er sich zur Organspende bereit erklärt, sie ablehnt oder keine Äußerung trifft. Nur so kann von einem gerechten und fairen Verfahren gesprochen werden, bei dem ein Mensch die Chance erhält, sich mit dem sensiblen Gegenstand des eigenen Todes objektiv auseinandersetzen zu können.
(Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2010)
“Organspende schenkt Leben”
Bereits 1968 ermittelten Staatsanwälte wegen vorsätzlicher Tötung gegen Transplantationschirurgen. So dass die Havard Ad-hoc Kommission daraufhin den Tod des Menschen neu definierte, zeitlich vorverlegte und somit erweiterte in seinem bisherigen Rahmen. (MEINECKE 2012, 13) Der wissenschaftliche und medizinische Fortschritt wird futuristisch in der Kulturkritik mit verschiedenen Szenarien von dem Film ‚Koma‘ 1973 bis hin zum 2005 veröffentlichten Film ‚Die Insel‘ abgebildet.
2.4 Hirntod
... Die Definition wurde durch die Havard Ad-hoc Kommission 1968 eingeführt, nachdem die erste Herztransplantation durch Christiaan Banard in Südafrika glückte, bei der jener Organempfänger 18 Tage lang weiterleben durfte.
Zur Feststellung des Hirntodes legte die Havard Ad-hoc zunächst folgende Merkmale fest:
- weder Reaktivität noch Rezeptivität
- keine spontanen Bewegungen und Atmung
- keine Reflexe
- flaches Elektroenzephalogramm (EEG)
Demnach wären Hirntode zu keiner Bewegung mehr fähig.
Noch im selben Jahr lockerte die Kommission die Kriterien, sodass heute beim Mann bis zu 17 mögliche Bewegungen und bei der Frau 14 Bewegungen mit dem Status eines Toten vereinbar sind. (GREINERT 2008, S.102)