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  1. #31
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von raf Beitrag anzeigen
    Ich bin ja froh, wie das bei uns in Österreich geregelt ist, wer das nicht möchte, kann ja widersprechen.

    Übrigens auch, wenn ihr in Österreich auf Urlaub seid, falls was passieren sollte, gilt dann auch für Deutsche das Widerspruchsrecht, d.h. ihr müsstet einen Zettel mitführen, der erklärt, dass ihr keine Organe spenden möchtet. Weiss nicht, ob das allgemein bekannt ist!
    In der Praxis gilt aber scheinbar:
    Und wenn es bei dem Nein bleibt?

    Dann gibt es keine Organentnahme. Wir wollen das nicht gegen den Widerstand der Verwandten durchsetzen. Das würde die öffentliche Wahrnehmung des Organspendens sehr negativ beeinflussen. Aber es ist für die Ärzte oft schwer zu akzeptieren. Zumal für diejenigen Ärzte, die sich vor allem um die todkranken Empfänger der Organe kümmern. Sie wissen, dass manche Menschen auf der Liste das nicht überleben werden.
    https://www.faz.net/aktuell/gesellsc...776549-p2.html
    Was darf
    Freiheit kosten?

  2. #32
    antiesk Avatar von raf
    Ort: in Gedanken bei P.
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Interessant, das wusste ich nicht.
    Gilt das nur für Österreich oder auch für andere Länder, die die Widerspruchsregelung haben, wie z.B. Spanien?
    Das weiß ich leider nicht, aber ich könnte mir denken, dass das allgemein in diesen Ländern gleich ist.

  3. #33
    Zitat Zitat von Üfli Beitrag anzeigen
    Die prüfen, ob jemand Spender ist, bevor sie mit der Diagnostik des Hirntods beginnen?

    ...Welche Schritte werden denn sofort eingeleitet, wenn jemand stirbt und als Organspender in Frage käme?

    Es gibt keinen Automatismus zur Organentnahme. Zunächst erfolgt die Abfrage des Registers: Ist der Verstorbene verzeichnet? Das machen wir zu einem frühen Zeitpunkt, noch bevor wir mit der Diagnostik des Hirntods beginnen. Die Feststellung des Hirntods ist ja die Voraussetzung für eine Organentnahme. ...
    Quelle


    Grundsätzlich finde ich es gut, dass man sich mit dem Thema wieder auseinander setzt. Wie ich mich entscheiden werde, kann ich noch nicht sagen.

    Aber was ich sagen will ist, dass man die Entscheidung eines jeden Einzelnen akzeptieren sollte. Es sollte dann keine Stigmatisierung von "Organspendeverweigerern" geben. (Der ist kein Organspender, der ist künftig nur noch Patient zweiter Klasse oder ähnliches.)

  4. #34
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von Üfli Beitrag anzeigen
    Und genau DAS ist mit ein Grund, warum ich den Ausweis mit mir führe. Ich will einfach niemanden in diesen Prozess mit involvieren. Ich hab auch meinen Angehörigen klar gemacht, daß ich von ihnen erwarte, daß sie meinen Wunsch respektieren, weil ich persönlich kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, daß aufgrunds meines Egoismus andere leiden.

  5. #35
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Und genau DAS ist mit ein Grund, warum ich den Ausweis mit mir führe. Ich will einfach niemanden in diesen Prozess mit involvieren. Ich hab auch meinen Angehörigen klar gemacht, daß ich von ihnen erwarte, daß sie meinen Wunsch respektieren, weil ich persönlich kann das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, daß aufgrunds meines Egoismus andere leiden.
    Darfst Du ja für Dich halten, und einschätzen, wie Du es für richtig hältst.

    Auf mich persönlich hat das Thema eh keinen Einfluss. Auch mit positiver Organspendeerklärung dürfte ich nichts spenden.
    Was darf
    Freiheit kosten?

  6. #36
    La vita è bella Avatar von Lumibaer67
    Ort: im Herz der Alpen
    In Österreich gilt diese Empfehlung zur Durchführung der Hirntoddiagnostik http://www.austrotransplant.at/downl...diagnostik.pdf

    Die Feststellung des Hirntodes ist sehr komplex und muss gewissenhaft dokumentiert werden. Erst wenn ALLE Kriterien zum Hirntod festgestellt wurden, wird der Patient explantiert.

  7. #37
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Lumibaer67 Beitrag anzeigen
    In Österreich gilt diese Empfehlung zur Durchführung der Hirntoddiagnostik http://www.austrotransplant.at/downl...diagnostik.pdf

    Die Feststellung des Hirntodes ist sehr komplex und muss gewissenhaft dokumentiert werden. Erst wenn ALLE Kriterien zum Hirntod festgestellt wurden, wird der Patient explantiert.
    Das ist der Soll-Zustand, auch in Deutschland. Die Realität sieht leider manchmal anders aus (s. mein vorheriger Beitrag).

  8. #38
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Das ist der Soll-Zustand, auch in Deutschland. Die Realität sieht leider manchmal anders aus (s. mein vorheriger Beitrag).
    Die Realität sieht IMMER anders aus sobald Menschen mitinvolviert sind. Selbst in den sichersten Systemen können keine menschlichen Fehler ausgeschlossen werden.

  9. #39
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Was natürlich dazu führen kann, dass sich jemand im Zweifel für "nein" entscheidet. Was genauso wie ein "ja" zu akzeptieren ist.
    Was darf
    Freiheit kosten?

  10. #40
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ich will einfach niemanden in diesen Prozess mit involvieren.
    Das ist einer meiner "Mitgründe". Meine Familie weiß Bescheid und wir haben zum Glück sowieso alle die gleiche Einstellung zum Thema.

  11. #41
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Die Realität sieht IMMER anders aus sobald Menschen mitinvolviert sind. Selbst in den sichersten Systemen können keine menschlichen Fehler ausgeschlossen werden.
    Nur ist das deutsche System nicht das sicherste und damit auch nicht wirklich fehlerunanfällig. Es gibt genug z.B. genug Kritik daran (auch von Ärzten selbst), wer überhaupt die Hirntoddiagnose durchführt. Das sind nicht unbedingt Neurologen bzw. besondere Experten. Eine Änderung würde die Fehleranfälligkeit des Systems reduzieren (s. vorherige Artikel, die ich gepostet habe).

  12. #42
    La vita è bella Avatar von Lumibaer67
    Ort: im Herz der Alpen
    Ich kann nur von unserem Krankenhaus sprechen und da wird das genau so gehandhabt. Ich arbeite seit 25 Jahren im Bereich der Intensivmedizin und habe immer wieder damit zu tun.

  13. #43
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Nur ist das deutsche System nicht das sicherste und damit auch nicht wirklich fehlerunanfällig. Es gibt genug z.B. genug Kritik daran (auch von Ärzten selbst), wer überhaupt die Hirntoddiagnose durchführt. Das sind nicht unbedingt Neurologen bzw. besondere Experten. Eine Änderung würde die Fehleranfälligkeit des Systems reduzieren (s. vorherige Artikel, die ich gepostet habe).
    Schau, du möchtest keine Organspende. Dann hol dir einen Ausweis und vermerk deinen Willen da dementsprechend.

    Weil, so meiner Meinung nach, sollte es hier im Thread nicht um pro und contra Organspende gehen, sondern um die Art und Weise, wie jemand seinen Willen dokumentiert.

  14. #44
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Schau, du möchtest keine Organspende. Dann hol dir einen Ausweis und vermerk deinen Willen da dementsprechend.

    Weil, so meiner Meinung nach, sollte es hier im Thread nicht um pro und contra Organspende gehen, sondern um die Art und Weise, wie jemand seinen Willen dokumentiert.
    Das stimmt so nicht, ich bin nicht generell gegen Organspende, das habe ich vorher schon geschrieben. Ich halte aber die deutsche Praxis in einigen Punkten für kritikwürdig, weshalb ich mich derzeit gegen eine Organspende entschieden habe (woher weisst du, dass ich keine Organspende ausweise habe, mit "Nein" angekreuzt).

    Und natürlich geht es in einem Thread, in der die Widerspruchslösung bezüglich Organspende diskutiert wird, auch darum, welche Kritikpunkte es daran gibt oder welche Probleme bei der Praxis der Organspende bestehen .

  15. #45
    Ich habe ein paar Beispiele für Situationen gebracht, bei denen ich ethische Bedenken sehe, weil jemand nicht in der Lage ist, sich adäquat mit dem Thema zu befassen. Dass jemand schweigt, heißt nicht unbedingt, dass er einer Sache zustimmt. Dafür kann es eine Vielzahl von Gründen geben.
    Was z.B. wenn jemand depressiv ist, und sich nicht mit dem Thema befassen kann, weil er nur noch sehr eingeschränkt "funktioniert". Er hat einen Unfall, wird aufgrund der Widerspruchslösung Organspender. Wenn er sich mit dem Thema hätte auseinandersetzen können, wäre er dagegen gewesen. Ist sowas ethisch?

    Und darf man jemanden, der traumatisiert ist, zwingen, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen?
    Geändert von Stella (27-06-2019 um 14:23 Uhr)


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