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  1. #1276
    Zitat Zitat von Sungawakan Beitrag anzeigen
    Das erklärt aber nur, warum die Alten so wählen, aber warum ist die AfD ausgerechnet bei denen so stark, die den Systemwechsel nicht mitgemacht haben?
    Erziehung/"Vererbung" Würde ich jetzt mal so spontan sagen.
    Ich bin im Osten groß geworden und hab den Wechsel mitbekommen und die Fehler die begangen wurden. Ich hab mich halbwegs dem kapitalistischem System anpassen können, aber so ganz ist der Osten bei mir trotzdem nicht raus und ich denke mal, wenn man im Osten bleibt, ist das noch um einiges schlimmer. Dazu kommt noch das tief verwurzelte Mißtrauen ins System. in das Heutige erst recht, niemand hat mir auch nur annähernd gezeigt oder mir nahe gebracht, was es heißt in der BRD zu leben. Wir wurden ins kalte Wasser geschmissen, nach dem Motto friss oder stirb.
    und das ist das Ergebnis. Ich wundere mich, dass sich andere wundern. Was im Osten los ist bzw. ausbricht, war nur eine Frage der Zeit.

  2. #1277
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Ich sag ja immer die Orte, Häuserfassaden sehen alle wunderschön aus, top saniert, kein Vergleich zu früher, aber vielen fehlt etwas, die Menschen sind anders als früher, ist auch schwer zu erklären und schon gar nicht für z.B: Westdeutsche zu verstehen. Deswegen sag ich, das es nichts bringt mit Teilen im Westen zu vergleichen, noch mit Arroganz oder Beschimpfungen an das Thema ran zu gehen oder auf der rechtsextremen Schiene zu fahren und damit alles zu erklären.
    Ich habe da mal in den 90ern eine Doku gesehen, wo ein Betreiber einer der sogenannten Ossipartys mit DDR Mucke und so gefragt wurde, warum das jetzt so populär ist. Da sagte er nicht sinngemäß in den Köpfen liegt vieles im argen, das was verdrängt wurde an Erinnerungen, kommt jetzt wieder zum Vorschein und hatte Tränen in den Augen.
    Geändert von Manitu (12-09-2019 um 17:02 Uhr)

  3. #1278
    *329* Avatar von suboptimal
    Ort: Ein Schritt vor Belgien
    Vor allem das Ergebnis für Sachsen finde ich sehr bedenklich:

    Die AfD-Wähler in Sachsen sind laut Umfragen weitaus überzeugtere Wähler der Rechtspopulisten als die AfD-Wähler in Brandenburg. In der Mark stimmten etwas mehr als die Hälfte der Bürger aus Protest für die AfD. In Sachsen scheint die Partei schon über den Status einer Protestpartei hinaus – dort stimmten 70 Prozent aus Überzeugung für sie.
    https://www.tagesspiegel.de/politik/.../24967128.html

    Also nix mit "denen da oben werden wir unseren Protest zeigen, in dem wir die AfD wählen". Nein, die Ansichten der AfD und hier wohl vor allem der radikalen Sachsen-AfD werden von fast 3/4 der AfD-Wähler in Sachsen geteilt.
    An manchen Tagen bist Du die Statue,
    an anderen die Taube.

  4. #1279
    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    Allein schon die Meere hier ist eine Menge für das innere Seelenheil Gold wert. Ich würde auch nicht für das Dreifache meines Einkommens z.B. nach Niedersachsen oder NRW, geschweige denn nach Bayern oder irgenwo anders ziehen. Da bleib ich lieber am Existensminimum hier. Andere mögen es anders sehen, aber Geld ist wirklich nicht alles. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich gemerkt habe, was wichtig ist und das ist einfach mal Lage, Lage, Lage. und schon sind 70 % Glücklichsein gepachtet. Der Rest ist das was man selbst gestalten kann.
    Das geht mir ganz genauso. (Aber wenn man ehrlich ist, ist Mecklenburg ja eigentlich noch viel schöner, weil wilder - trotzdem scheinen die Mecklenburger es nicht genauso zu empfinden, wie Du da oben auf Deiner Insel.)


    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Mieze dann ziehe doch einfach in den Osten, am besten ganz hinten Richtung Görlitz, dann wirst du irgendwann herausfinden, warum es so ist, wie es ist. Mache eine Studie für uns.
    Vergleiche mit Teilen im Westen, Norden oder Süden bringen uns garantiert nicht weiter, denn die hatten keinen Systemwechsel in den letzten 30 Jahren zu verkraften und den Problemen, die sich daraus auch ergeben haben.
    Ich könnte gar nicht in den Osten ziehen. Dazu bedrückt mich Rechtsextremismus zu sehr.

    Aber das mit dem Systemwechsel, stimmt natürlich, Manitu. Wenn man erlebt, dass der eigene Staat quasi von heute auf morgen weg sein kann, erschüttert das natürlich das Sicherheitsgefühl. Oder Urvertrauen.

    Ich denke oft, wenn hier jemand aus dem Osten über den Osten schreibt, dass das Land traumatisiert ist. Und im übertragenen Sinne auf die Couch müsste, um mal zu sich zu kommen. Stattdessen triggert die AfD, wo sie nur kann. Damit schadet sie dem Osten sehr.

  5. #1280
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Nanu CSU, Grüne und AFD bilden eine Fraktion. Und in dem Nest war ich mal Anfang 80er im Urlaub.

    https://www.t-online.de/nachrichten/...-fraktion.html

  6. #1281
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Doppelt. Passiert wenn man keinen richtigen Empfang hat.

  7. #1282
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Mieze vielleicht siehst dann gar nicht so viel Rechtsextremismus und bekommst ein ganz anderes Bild. Oder machst in der Sächsischen Schweiz erstmal Urlaub als Test, in Gohrisch vielleicht. Für die eigene Erkenntnis doch nicht so schlecht.
    Geändert von Manitu (12-09-2019 um 19:21 Uhr)

  8. #1283
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Mieze dann ziehe doch einfach in den Osten, am besten ganz hinten Richtung Görlitz, dann wirst du irgendwann herausfinden, warum es so ist, wie es ist. Mache eine Studie für uns.
    Vergleiche mit Teilen im Westen, Norden oder Süden bringen uns garantiert nicht weiter, denn die hatten keinen Systemwechsel in den letzten 30 Jahren zu verkraften und den Problemen, die sich daraus auch ergeben haben.
    Okay, dann bleiben wir doch einfach beim Ossi selbst. Warum bekommen es 60 bis 70 % der Wähler im Osten auf die Kette, nicht den Rattenfängern der afd auf den Leim zu gehen, obwohl sie den gleichen Systemwechsel verkraften mussten, und auch die (welche auch immer) Probleme die sich daraus ergeben haben. Was lief beim afd-Wähler im Vergleich zu den anderen Ossis noch (zusätzlich) schief?
    Was darf
    Freiheit kosten?

  9. #1284
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Weil der Mensch nun mal ein Mensch ist und keine Maschine. Und weil das was ich schreibe, auch nicht auf alle zutrifft, vielen geht es gut, die Biografien sind nach der Wende unterschiedlich verlaufen. Ich sag auch nicht, daß unter den AFD Wählern keine rechtsextremen sind, genauso wenig wie man sagen kann, das linken Wähler Ewiggestrige sind und der Diktatur zugeneigt sind, ich habe ein Problem mit Generalverdacht und Verallgemeinerung.
    Deine Frage würdest Du sicherlich auch bei der Linken stellen, wo Du es sicher auch nicht verstehst, warum man die wählt.
    Aber paar Gründe, warum manche AFD oder Linke wählen sind sicher gleich.
    Man könnte auch Fragen, warum bekommen es so viele hin nicht CDU oder SPD und andere nicht, wo diese Parteien Hauptverursacher relevanter Gesellschaftsprobleme sind. Die Politik--und Demokratieverdruss auf ein Höchstmaß gesteigert haben und somit der AFD und den linken den Weg geebnet haben. Weil es vielen trotz alledem immer noch recht gut geht und bei manchen die Hoffnung unendlich ist.
    Würdest du auch sagen, daß der AFD Wähler in Bayern partout rechtsextrem ist?
    Mieze will immer wissen, warum und wieso die da in Sachsen und anderswo im Osten AFD wählen, kommt aber immer zurück auf den Rechtsextremismus. Scheinbar will sie es dann doch nicht wissen und macht sich die Sache zu einfach, weil die Bewertung so angenehmer ist, auch für die regierende Politik. Sie ist verfestigt in ihrer Ansicht.
    Und das ist mir zu billig und einfach und bringt keinen Wähler von der AfD weg.
    Geändert von Manitu (13-09-2019 um 00:29 Uhr)

  10. #1285
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Weil der Mensch nun mal ein Mensch ist und keine Maschine.
    Das war jetzt der einzige Teil, der sich auf die Frage nach Unterschieden der Ossis untereinander bezüglich des afd-Wahlverhaltens bezogen hat. Und ehrlich, was soll mir diese Phrase sagen?
    Was darf
    Freiheit kosten?

  11. #1286
    Member Avatar von Manitu
    Ort: Quifte an der Knatter
    Was ich auch blöd finde ist, daß man behauptet, diesen Ausländerhass gab es bereits früher in der DDR, wurde aber vom Regime unterdrückt oder es wurde unter den Tisch gekehrt. In der DDR gab es kaum sichtbar Ausländer, es gab die Fremdarbeiter oder Studenten, die aber weitestgehend unsichtbar waren und für sich lebten, nichts wo der DDR Bürger jetzt massiv Ausländerhass entwickeln konnte. War für alle Arbeit da, für den Deutschen wie für den Ausländer. Warum soll man etwas hassen, was eigentlich gar nicht da ist. Aber darin liegen dann auch die Vorurteile gegenüber Ausländern begründet, weil der Anblick für manche nur schwer zu ertragen ist und die sich nicht daran gewöhnen können, aufgrund dessen, das es früher diese nicht gab und die DDR weitestgehend abgeschottet war. Im Westen sieht man das weitestgehend lockerer, weil das Land nach dem Krieg nunmal so nicht abgeschottet war. Ist wie bei Arbeitslosigkeit usw., im Westen nichts neues halt und normal.
    Die Neonazigruppe, die nach der Wende aus dem Boden schossen, standen weitestgehend unter Anleitung westdeutscher Neonazis, kam nicht nur Gutes aus dem Westen, sondern auch dieses Ungeziefer. Sie nutzten die Frustration der Wendezeit und die Hilflosigkeit der DDR bzw. gesamtdeutschen Sicherheitsorgane aus.
    Die kloppten damals auf alles drauf Deutsche wie Ausländer, überfielen Diskos, war selbst Zeuge als sie einen Kumpel zu Tode prügelten.
    Geändert von Manitu (13-09-2019 um 01:16 Uhr)

  12. #1287
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Was ich auch blöd finde ist, daß man behauptet, diesen Ausländerhass gab es bereits früher in der DDR, wurde aber vom Regime unterdrückt oder es wurde unter den Tisch gekehrt. In der DDR gab es kaum sichtbar Ausländer, es gab die Fremdarbeiter, die aber weitestgehend unsichtbar waren und für sich lebten, nichts wo der DDR Bürger jetzt massiv Ausländerhass entwickeln konnte. Warum soll man etwas hassen, was eigentlich gar nicht da ist. .
    Das tut richtig weh. Das folgende Beispiel ist nur eines von vielen (Google), wo die DDR zwar nicht die Strafverfolgung unter den Tisch kehrte, aber den Ausländerhass:

    "Mongolenschwein" und "schlitzäugige Fratze" : Rassismus im DDR -Alltag

    1968: Ein 24-jähriger Student aus der Mongolei, zur Ausbildung in Heiligendamm, wird zum Ziel des Hasses. Zwei Männern "passt sein Aussehen nicht", sie provozieren den Studenten und greifen ihn schließlich an. Das MfS ermittelt, die Täter werden gefasst und verurteilt – wegen "Staatsverleumdung". (...)

    "Sie tätigten Äußerungen, die im krassen Gegensatz zur Politik unseres Staates hinsichtlich der Völkerfreundschaft stehen", urteilte das Kreisgericht Bad Doberan am 20. Juni 1968. B. erhielt wegen "Staatsverleumdung" eine Gefängnisstrafe von einem Jahr, W. aufgrund der Körperverletzung eine um drei Monate höhere Strafe. Im Zentrum des Urteils stand damit nicht das psychische und physische Leid des Opfers oder die rassistische Einstellung der Angeklagten, sondern vielmehr die Gefährdung des Staatswohls. Die "guten Beziehungen" zwischen der DDR und der Mongolei dürften "auf keinen Fall durch das provokatorische Auftreten der Angeklagten in einer Tanzgaststätte gestört werden", hieß es dementsprechend im Urteil. Als Ursache für die Tat erkannte das Gericht "Charakterschwächen der Angeklagten" wie "Überheblichkeit" – nicht etwa eine rassistische Einstellung. Die Verteidigerin erklärte, die Äußerungen seien keine "Rassenhetze" gewesen, sondern eine "grobe Beleidigung".
    Interessant, @Manitu, dass Deine Gedanken zu dem Thema die Sicht des damaligen Staats auf das Problem spiegeln. Ich vermute, Du machst das unbewusst, aber ich empfehle Dir, Dich in die Situation eines "Fremdarbeiters" hinein zu versetzen und nicht in die offizielle, beschönigende Perspektive eines Staates (was Du aus guten Gründen dem heutigen Staatssystem auch nicht abkaufen würdest).

  13. #1288
    Also das mit den nicht sichtbaren Ausländern Manitu ist jetzt tatsächlich Quatsch. Die ganzen Gastarbeiter aus Kuba, Vietnam usw vergessen?

  14. #1289
    bohemian barfly Avatar von spector
    Ort: Düsseldorf
    Zitat Zitat von mobsi Beitrag anzeigen
    Also das mit den nicht sichtbaren Ausländern Manitu ist jetzt tatsächlich Quatsch. Die ganzen Gastarbeiter aus Kuba, Vietnam usw vergessen?
    Muslimische Kultur?
    Surprise me with the plausible!

  15. #1290
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Zitat Zitat von Manitu Beitrag anzeigen
    Was ich auch blöd finde ist, daß man behauptet, diesen Ausländerhass gab es bereits früher in der DDR, wurde aber vom Regime unterdrückt oder es wurde unter den Tisch gekehrt. In der DDR gab es kaum sichtbar Ausländer, es gab die Fremdarbeiter oder Studenten, die aber weitestgehend unsichtbar waren und für sich lebten, nichts wo der DDR Bürger jetzt massiv Ausländerhass entwickeln konnte. War für alle Arbeit da, für den Deutschen wie für den Ausländer. Warum soll man etwas hassen, was eigentlich gar nicht da ist. Aber darin liegen dann auch die Vorurteile gegenüber Ausländern begründet, weil der Anblick für manche nur schwer zu ertragen ist und die sich nicht daran gewöhnen können, aufgrund dessen, das es früher diese nicht gab und die DDR weitestgehend abgeschottet war. Im Westen sieht man das weitestgehend lockerer, weil das Land nach dem Krieg nunmal so nicht abgeschottet war. Ist wie bei Arbeitslosigkeit usw., im Westen nichts neues halt und normal.
    Die Neonazigruppe, die nach der Wende aus dem Boden schossen, standen weitestgehend unter Anleitung westdeutscher Neonazis, kam nicht nur Gutes aus dem Westen, sondern auch dieses Ungeziefer. Sie nutzten die Frustration der Wendezeit und die Hilflosigkeit der DDR bzw. gesamtdeutschen Sicherheitsorgane aus.
    Die kloppten damals auf alles drauf Deutsche wie Ausländer, überfielen Diskos, war selbst Zeuge als sie einen Kumpel zu Tode prügelten.
    Das ist einfach Unsinn. Natürlich gab es den Ausländerhass in der DDR, dafür gibt es auch genug Belege, wenn man mal google bemüht.
    Und die Begründung, der Anblick von ein paar Ausländern sei so schwer zu ertragen, dass man sie hassen muss, ist eine unglaubliche "Erklärung".
    Zumal auch heute der Ausländeranteil in den östlichen Bundesländern sehr gering ist, sodass die Frage, warum man etwas hassen solle, was man gar nicht sieht, nicht nur für die damaligen Vietnamesen gilt... sie tuns halt, damals wie heute.
    "Fidschies klatschen" gab es schon damals.

    Die westlichen Importnazis fanden gut gedüngten braunen Boden vor. Ich habe schon 1990 Nazis, damals noch Glatzen mit Springerstiefeln, in Sachsen und Thüringen gesehen, die völlig unbehelligt durch die Straßen marschierten. Besonders sind mir Wurzen und Pirna aufgestoßen. Diese Leute wurden nicht über Nacht zu Nazis, die waren es auch vorher schon, nur wurde in der DDR behauptet, antifaschistisch zu sein, und deshalb wurde das Problem totgeschwiegen.
    Das Märchen von armen vom bösen Wessi verführten Ossi ist genau das: ein Märchen.
    Geändert von dracena (13-09-2019 um 07:01 Uhr)
    Nein ist ein vollständiger Satz.


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