Was mich an der Sache mit Hilaria Baldwin am meisten "stört", ist, dass sie ihre Fehlgeburt verkündet hat, indem sie ein Video postete, in welchem sie die traurige Neuigkeit einem ihrer Kinder erzählt. On camera. Ich finde es wichtig, dass Frauen über Fehlgeburten sprechen und dass das Thema nicht tabuisiert wird, aber dass man den Moment der Trauer so öffentlichkeitswirksam nutzt und mitfilmt, das finde ich seltsam und unpassend.
jetzt bitte keine Grundatzdiskussionen über Kinder und Klimaschutz anfangen
Ich finde das ziemlich ergreifend. Was erwartest du denn von Leuten, die so in der Öffentlichkeit leben? Die teilen ihr Leben doch sonst auch da und haben damit auch die Kontrolle über das, was von ihnen raus geht. Und ich finde schön, überhaupt mal eine Idee zu haben, wie jemand so was den anderen Kindern mitteilen kann. Das wäre für mich der Albtraum schlechthin. Im normalen Leben stehst du vor dieser Frage in der Situation. Natürlich kannst du alles mit der Brille der Öffentlichkeitswirksamkeit erzählen, die Wahrheit ist aber wahrscheinlich, dass diese Leute das einfach gern machen und sich erklären und zeigen wollen. So wie sie Freude teilen, teilen sie auch Leid, nicht jede (Heidi z.B.), aber das passt einfach zu so einer Persönlichkeit. Ich glaube, dass geteilte Trauer bedeutend schwieriger zu senden und empfangen ist als geteilte Freude. Es gibt irre viele Menschen, die jedes Gefühl in der Richtung Trauer und Schmerz vor sich weg schieben, wenn es andere dann ansprechen, wirkt das wie eine Zumutung, andere fühlen sich aber deswegen mit ihr verbunden und nicht so allein damit.
Ich denke, sehr viele Frauen, die dasselbe erlebt haben, fühlen mit ihr und verarbeiten damit auch weiter ihre eigenen Erlebnisse.
Pick your battles wisely.
Ja, weil die auf Teufel komm raus Aufmerksamkeit wollen. Sicher ist Hilaria Baldwin eine sehr attraktive Frau. Wäre sie nicht mit einem (deutlich älteren) bekannten Filmstar zusammen, würden sich aber nicht viele für eine Model-Yoga-Lehrerin interessieren. Für solche Leute ist es schwer, mal keine Öffentlichkeit -u.sei es in Form von Kommentaren- zu bekommen. Und natürlich sind die meisten Leute, insbes. in den USA, ja sehr kinderbegeistert. Da kannst Du davon ausgehen, dass Du beim Thema Kind, Baby, Schwangerschaft oder Fehlgeburt (fast) nur nette, freundliche Kommentare bekommst. Und das ist ja das Hauptziel, auf das die A-Z-Promis, die sich in social media rumtreiben, aus sind.
Ich habe kürzlich dieses Interview mit Alec Baldwin angesehen. In ihm spricht er u.a. darüber, was für ein Glück für ihn diese Kinderschar ist. Für mich durchaus glaubwürdig und nachvollziehbar.
Wer auf Teufel komm raus introvertiert ist, fällt dir zwar vermutlich nicht auf, aber lebt sein Naturell genauso. Und auch die haben einen Grund dafür.
Man könnte jetzt bei Jedem die negativste Sicht herausholen und zeigt damit doch nur, welche Resonanz man selber hat. Ich finde ziemlich passend und völlig okay, bei einer Fehlgeburt nette und aufbauende Worte zu hören und ich würde das an ihrer Stelle auch wollen. Für mich ist das Menschlichkeit.
Das stört mich besonders daran.
Es ist eine Sache, die eigene Bekanntheit zu nutzen, um ein schmerzbehaftetes Tabuthema, das viele Menschen betrifft, an die Öffentlichkeit zu bringen. Das schließt meiner Meinung nach solche Inszenierungen aber aus. Das heißt ja nicht, dass man nicht darüber reden soll, dazu hat man aber das private Umfeld.
Hätte sie nun zu einem späteren Zeitpunkt - und vor allem ohne das Kind zu instrumentalisieren - darüber gesprochen, hätte es für mich nicht diesen unangenehme Wirkung gehabt und dem Anliegen gedient.
Diese ganzen Instagram-Botschaften, die so vorgeschoben an eine Person gerichtet sind, tatsächlich aber in die Welt gebrüllt werden, haben einen unangenehmen Beigeschmack und machen auf mich einen unaufrichtigen Eindruck (= seht her, ich sage Person XY etwas ganz Privates, aber eigentlich ist es ja zu schade, wenn das nur XY weiß, ich sage es allen, schiebe aber XY vor). Umso schlimmer, wenn es ein Kind ist.
Geändert von badenserin (12-11-2019 um 17:19 Uhr)
Bin da etwas zwiegespalten.
Wenn es schon allgemein bekannt war, blieb ihr vermutlich nur die Flucht nach vorne.
Ansonsten wirst du nämlich laufend von allen darauf angesprochen (na, wie geht's denn der Schwangeren), was auch sehr schmerzhaft sein kann. Dann muss man es zusätzlich zu dem Schmerz auch noch jedem extra mitteilen und sich Phrasen anhören (zumindest kommt es dann oft so vor).
Da ist es manchmal besser es gesamt allen zu sagen und darum zu bitten, dass man etwas Zeit für sich braucht.
(Erfahrungen aus dem Freundeskreis)
Was das mit der Tochter angeht: Ich habe es nicht gesehen. Sieht man ihr Gesicht?
Falls man das Gesicht nicht sieht und es mehr darum geht, wie man es mitgeteilt hat, finde ich es Ok und vielleicht wirklich auch gut für Frauen in der gleichen Position. Falls man das Gesicht sieht finde ich es nicht so gut. Einfach wegen der Verletzlichkeit in so einer Situation und der Privatsphäre des Kindes.
Wie weit Sie in dieser Situation gedacht hat und die Ausmaße abgeschätzt hat ("Dann sehen alle, dass es für uns alle schlimm ist und lassen hoffentlich auch die Kinder etwas in Ruhe zu dem Thema" könnte beispielsweise auch ein Beweggrund gewesen sein können), darüber kann man eben nur spekulieren.
Ich werde ihr da aber keine PR - eigennützgen Beweggründe unterstellen, das fände ich doch anmaßend.
Also, ich kann "oder-Fragen" mit "JA" beantworten!
Xerxe, die Kleine sitzt mitten auf dem Präsentierteller:
https://www.instagram.com/p/B4vxXYin...eo_watch_again
Man muss ja vorher auch nicht jeden Frauenarztbesuch, Schwangerschaftstest, die Bemühung schwanger zu werden oder frühe Schwangerschaft raus posaunen. Gibt ja tatsächlich (noch bekanntere) Promis, die ihre Schwangerschaft lange Zeit geheimgehalten haben. Und die Frau, die noch mit 6 Monatsbauch beneidenswert dünn aussah, hätte da auch kein Problem gehabt. Gilt natürlich nicht, wenn man 2-3 Mal (oder noch öfter) wöchentlich Bilder von sich in Unterwäsche postet-da wäre es vielleicht doch aufgefallen
Autsch. Das greift schon sehr in die Privatsphäre des Kindes ein. Finde ich jetzt aucch nicht so gut.
Muss man in den meisten Fällen nicht. (Außer man arbeitet im Kindergarten, Krankenhaus etc.)
Aber ich finde das sollte jedem überassen sein, wie und wann er das wem mitteilt, dass er/sie schwanger ist oder (noch) ein Kind will.
Für mich hat das was mit der Persönlichkeit des Menschen zu tun. Manche können einfach nichts schönes für sich behalten.
Warum man jemanden für seine Persönlichkeit verurteilen sollte, verstehe ich nicht. Ich bin froh, dass nicht alle gleich sind oder sich verbiegen, nur weil ein Großteil der Bevölkerung andere Richtlinien bei sowas für sich selbst hat.
Anders herum gibt es das nämlich genauso: Sich so lange wie möglich Mühe geben, es möglich keinem zu erzählen. Das wird dann privat auch nicht immer positiv aufgenommen, weil man es hätte engen Vertrauten sagen "müssen".
Wenn es ums "Elternsein" geht kann man generell nichts richtig machen... und bekommt immer Gegenwind.
Also, ich kann "oder-Fragen" mit "JA" beantworten!