hans, du überforderst den Freitagsspaß
Die sind nur an den apokalyptischen Toten von übermorgen interessiert. Nicht an den realen Toten von heute.
hans, du überforderst den Freitagsspaß
Die sind nur an den apokalyptischen Toten von übermorgen interessiert. Nicht an den realen Toten von heute.
Spector: ich find es ehrlich gesagt nicht sehr erwachsen, solche Aussagen Einzelner heranzuziehen, um sich gleich über die ganze Bewegung und Beweggründe lustig zu machen. Ehrlich, du kübelst hier in regelmäßigen Abständen über Greta und die FfF-Future-Aktivisten her und nach einer Weile hört sich das doch immer gleich an und kommt nunmal sehr altväterlich rüber. Ich verstehe wirklich nicht, wie man sich als Erwachsener darüber überhaupt in dem Maß echauffieren kann.
Insbesondere dann, wenn die Erwachsenen sich in Klimafragen aus meiner Sicht wesentlich unerwachsener äußern (schau dich mal bei Twitter um). Da wird auf irgendwelche Wundertechnologien gehofft oder die Aussagen der überwiegenden Mehrheit der Wissenschaftler generell negiert und man kommt sich ganz besonders toll vor, wenn man mal wieder über Jugendliche kübelt. Was zum Teufel ist denn daran besonders erwachsen?
Dass es überhaupt so eine "Kinder"-Bewegung geben mußte, damit wieder mehr über den Klimawandel gesprochen wird, sagt mehr über die Dummheit unserer Generation als die FfF-Bewegung aus.
Quiz, ich habe bei den AKWS (fast) meine Meinung geändert. Und das mit den Pershings sehe ich heute auch (fast) anders.
Ich glaube von mir selbst, weder links noch rechts zu sein, sondern der Tendenz zu folgen, die ich jeweils für vernünftig halte
Gemeint ist natürlich meine Vernunft. Andere haben andere Vernünfte. Das macht es so scheiße.
Surprise me with the plausible!
Surprise me with the plausible!
man könnte sich überlegen, ob ein zielpublikum und damit hebel via julia eigentlich die mohns, springers, quandts usw sind...?
Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html
Das erinnert mich an die 80er, als die Grünen entstanden. Das Waldsterben, der saure Regen und die Umweltzerstörung waren ein großes Thema. Was hatten wir Zuhause für Diskussionen. Dabei waren wir uns alle einig dass was getan werden muss.
Aber wie schrecklich war es für meinen Stiefvater dass die Grünen ohne Krawatte, teilweise in Schlabberklamotten, in den Bundestag marschierten. Das würde nun wirklich zu weit gehen. Für meine damals jugendliche Prophezeiung, dass sich die Grünen als Partei halten werden und auch die 10 Prozent knacken werden, wurde ich beinahe ausgelacht. Ja wenn ich mal seine Lebenserfahrung haben würde... Da fielen dann auch solche Sätze wie "Ich sollte doch erstmal eine Ausbildung machen" usw... Lauter unglaublich tolle Argumente, damals wie heute.
Ich gebe dir vor allem in deinem letzten Satz recht. Aber wir sind keine "dumme" Generation. Alle Bequemlichkeiten, die den Kids erst ermöglichen, tagelang zu demonstrieren, fußen auf unserem Geld. Demo ist Luxus.
Haupt/Realschüler arbeiten für Konzerne, die parallel zu den Demos die Wirtschaft am Laufen hält, die unsere Demonstrierenden für selbstverständlich halten. Nach der Demo zum Rossmann. Da sind Verkäuferinnen... etc.
Ich bin kein Manitu, aber ich mag etwas ganz und gar nicht. Dass diese Elite-Kids harsche Forderungen stellen, ohne den Diskurs eingehe zu wollen, was die Leute außerhalb ihrer Schnittmenge betrifft. Eine Luisa Neubauer ist heillos ausweichend, wenn es um Niedriglöhner geht. Weil es nicht ihre Welt ist. Sie lebt halt im engen Radius, der Klima als Hauptthema hat, weil es NOCH keine andere gibt.
Und das ist mein Hauptkritikpunkt. Ich bilde mir ein, heute erfahrener, klüger zu sein, als mit 15, wo ich teils noch richtig doof war. Und jetzt sollen Kinder in dem ehe doofen Alter mir die Politik diktieren. Rückblickend eine romantische Idee, aber hochgradig unalltagstauglich.
Surprise me with the plausible!
Um was sollen sie sich denn noch kümmern? Du bringst das ja immer wieder, dass es doch noch wesentlich wichtigeres oder anderes gibt.
FfF engagiert sich für den Klimaschutz, das ist deren Thema. D.h. doch nicht, dass andere Menschen sich nicht für andere, ihnen wichtige Belange engagieren dürfen.
Dass Aktivisten in ihren Forderungen extremer sind und nicht gleich fertige, perfekte Lösungen parat haben, ist das Kennzeichen vieler Bewegungen am Anfang. Ihre Aufgabe ist es erstmal nur, auf Probleme/Mißstände aufmerksam zu machen und das haben sie getan, seit über einem Jahr. Dass wir, mit all unserer angeblichen Erfahrung und Klugheit, es dazu kommen haben lassen, kann man ihnen schlecht vorwerfen.
Das ganze in praktikable Lösungen umzusetzen, ist Aufgabe der Politik, aber auch der Gesellschaft, allerdings sehe ich da bis jetzt noch sehr viel Handlungsbedarf.
Geändert von dedeli (16-11-2019 um 10:58 Uhr)
Geld ist natürlich zu kurz gegriffen. Die Frauenbewegung der Siebzieger hat ordentliches für die Gleichberechtigung getan. Es gab einen Liberalismus, den ich von meiner Kindheit bis Jugend als Bewegung wahrnahm. Die alten Nazi-Strukturen wurden überwunden. Ich profitierte als Jugendlicher in den Achtzigern (mit zugegeben schlimmen Klamotten und noch schlimmerer Frisur) davon. Allerdings hatten wir damals noch das Damokles-Schwert des Kalten Krieges. Wir saßen auf einem Pulverfass. Und nach Harrisburg war auch die Atomkraft nicht mehr sicher. Dann kam noch Tschernobyl. Mauerfall. Dann der PC.
Die Schneeflöckchen von heute sagen uns nach, wir wären die sturen, blinden Arschlöcher. Ich mag es einfach nicht, wenn meine Generation von genau denen gedisst wird, die sich in den technischen Errungenschaften bequem eingerichtet hat, die exakt unserer Generation entsprang.
Surprise me with the plausible!
OHA, jetzt bin ich aber baff. Dedeli.
FFFs haben Forderungen, die harte, soziale Konsequenzen haben. In ärmsten Kreisen, in denen sich die FFFs nicht auskennen (Stichwort: Heizöl). Und du schreibst: "Um was sollen die sich denn sonst noch kümmern?"
Soviel aristokratisch anmutende Verachtung ist mir hier selten begegnet. Ich bin hier erst mal raus.
Nur das noch:
Fordern hat immer Konsequenzen. Kausalprinzip: Wenn, dann..
Ich war selbst mit 15 schon so weit, dass zu verstehen.
Aber bei der Häufung von Einser-Abis sind wohl die Maßstäbe ans Denken bodennäher.
Geändert von spector (16-11-2019 um 11:21 Uhr)
Surprise me with the plausible!
Tja, da scheinen wir wohl etwas zu unterscheiden. Anstatt trotzig und beleidigt darauf zu reagieren und hier in regelmäßigen Abständen über die angeblichen Schneeflöckchen abzuziehen, könnte man auch einfach mal überlegen, ob sie nicht zumindest zum Teil Recht haben, uns als Gesellschaft dafür zu kritisieren.
Wir haben es nunmal zugelassen, dass man aktuell schon die Auswirkungen des Klimawandels spürt, wir haben es zugelassen, dass unsere Politiker zwar Klimaschutzabkommen unterzeichnen, allerdings nur wenig dafür tun, um sie auch einzuhalten. Wir haben es zugelassen, dass Klimawissenschaftler seit Jahrzehnten warnen, aber darüber in den Medien nur wenig berichtet wurde usw. Wir hätten schon viel eher, die Warnungen ernstnehmen können, dann wäre die Lage nicht so ernst geworden.
Und meiner meinung nach haben sie alles Recht der Welt, deswegen sauer zu sein und uns das vorzuhalten.
(Ach, ich kann ja doch nicht hier weg)
Ich habe deinen letzten Satz gelesen. Aber das ist ja ein fast noch schlimmer repetitives Mantra als meine besoffenen Beiträge hier.
Wir fordern dies und das zu dieser und jener Frist. (was quasi unmöglich ist)
Moment mal, das kriegt doch keine Sau in der Zeit hin, wie stellt ihr euch das vor?
Das müssen wir gar nicht, wir sind Kinder. Wir dürfen nur wollen.
Ja, aber die ganzen Arbeitsplätze. Die Leute verlieren die Hypotheken auf ihre Häuser, wenn wir so heute auf morgen..
Hätten sie halt geerbt, so wie wir. Jeder hat doch einen Opa.
Surprise me with the plausible!
Ich hätte auch gerne gewusst, woher du weißt, dass alle FFFler mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, spector. Ist den "ärmsten Kreisen" die Teilnahme an den Demos verboten?
Außerdem verkürzt du da meiner Ansicht nach Dinge unzulässig. Wenn die Forderung lautet: Fossile Brennstoffe verteuern (halte ich für unabdingbar), dann kannst du daraus nicht machen: FFF lässt Arme frieren. Es ist natürlich Aufgabe der Politik und der Gesellschaft, entweder Alternativen zu entwickeln (gibt es ja) oder soziale Härten auf anderem Wege abzufedern. Die Folgerung "kein Öl, also kalt" ist falsch, polemisch und deiner Intelligenz nicht angemessen.
Und auch wenn du es ungern hörst: Du klingst wie dein Vater.
Jetzt erhältlich! Band 12 Staller und der kantige Igor ganz frisch im Buchhandel, online und direkt beim Autor.
Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!