Im Artikel steht - wie ja auch von dir festgestellt - etwas von einem "Soll" von 789 l/qm und du schreibst irgendwelches wirres Zeug davon, dass da überhaupt nichts von einem "Sollwert" stehen würde. Was soll denn "Soll" anderes sein als "Sollwert"?
Dann erkläre mir bitte gleich noch, was in deiner Logik ein langjähriges "Mittel" von einem langjährigen "Mittelwert" unterscheidet! Oder ein "Maximum" von einem "Maximalwert"?
Der Begriff "Soll" oder "Sollwert" ist falsch. Punkt. Es impliziert, dass durch Nichterreichung dieses "Solls" irgendetwas nicht stimmt, also ein guter Wert nur dann erreicht wird, wenn dieses "Soll" nahezu exakt getroffen wird.
Das ist hier aber Schwachsinn. Die 789 l/qm sind lediglich der langjährige Mittelwert, es ist vollkommen unrealistisch zu erwarten, dass jedes Jahr nahezu dieselbe Niederschlagsmenge fällt.
93% des Mittelwertes sind für 2019 ein wirklich hervorragend normales Ergebnis in Anbetracht der extremen Abweichungen, die es bei der jährlichen Niederschlagsmenge gibt.
Alles sehr spannend, aber das geben die Daten (im Gegensatz zur deutlich sichtbaren Temperaturerhöhung) nicht her. Ich empfehle dir mal folgende sehr detaillierte Auswertung.Zur Mittelwertgrafik von Kachelmann: Ja natürlich lässt sich da keine Richtung reininterpretieren... Dürre kann auch auftreten, wenn der Mittelwert der Regenmenge gleichbleibt oder sogar etwas ansteigt. Von Klimatologen wird meines Wissens nach kein globaler Rückgang des Mittelwertes der Regenmenge vorhergesagt. Regional kann der Mittelwert schon sinken, aber global soll der Mittelwert der Regenmenge sogar etwas ansteigen. Leider bringt das nichts, denn vorhergesagt werden deutlich stärkere Wetterextreme. Wenn 5 Monate lang Dürre herrscht und danach der Regen innerhalb von ein paar Tagen sindflutartig runterkommt, dann stimmt in Summe zwar der Mittelwert, aber die Natur geht trotzdem kaputt.
Ein paar Auszüge:
Was wir oben für ganz Deutschland gesehen haben, erfolgt nun für die einzelnen Länder. Dabei werden vom Deutschen Wetterdienst Brandenburg und Berlin zu einem Gebietsmittel zusammengefasst, ebenso werden Bremen und Hamburg mit Niedersachsen zusammengefasst. Schauen Sie sich die Grafiken in Ruhe an, ich kann keinen deutlichen Trend erkennen. Seit 1990 finden sich nicht deutlich mehr trockene Jahre oder Jahreszeiten, sondern oft sogar mehr nasse Jahre oder Jahreszeiten in den Top 20.Und dann kommen wir noch zu einem weiteren Punkt: selbst wenn - entgegen der bisherigen Daten - es in Zukunft in Deutschland deutlich trockenere Sommer und deutlich nassere Winter geben sollte, warum sollte das in irgendeiner Weise dramatisch sein? Das ist in vielen Regionen der Welt heute absolut normal, in einem viel stärkeren Ausmaß, als es bei uns vermutlich jemals der Fall sein wird. Nicht umsonst guckt man, bevor man irgendwo außerhalb Europas seinen nächsten Urlaub plant (scheint ja leider keiner von euch zu machen, weil Fliegen = pfui), ob da nicht zufällig zu dem Zeitpunkt gerade "Regenzeit" ist.Zusätzlich zu den Gebietsmitteln in diesem Beitrag, zeigen die folgenden Diagramme für einige Wetterstationen die Anzahl der Trockenperioden seit Messbeginn. Es sind drei verschiedene Perioden ausgewertet worden, in denen weniger als 0,1 mm Niederschlag gefallen ist: Mehr als 10 Tage, mehr als 15 Tage und mehr als 20 Tage. Auch hier zeigt sich deutlich keine Zunahme in den vergangenen Jahren oder in den längeren Messreihen in den vergangenen Jahrzehnten.