Fridays for Future II - Klimastreik und deutsches Klimaschutzmaßnahmenpaket

[Kosel]

Die deutsche Autoindustrie kommt nicht mit der Produktion von genügend Elektroautos hinterher und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern. Der Nutznießer wird Tesla sein. Tja, da hat wohl jemand den sich lange abzeichnenden Trend verschlafen...

Als ich das letzte Mal nachguckte, hatte der Hyundai Elektrokona eine Lieferzeit von 12 Monaten.
Alle sehr beliebten Modelle aus der Elektrosparte nähern sich den Trabilieferzeiten. Imho.
In der gesamten Industrie kriegen die Hersteller die Batteriezulieferei nicht unter Kontrolle.
Bis auf Tesla. Aber die bauen ihre Akkus selber.

[Eggi]

Zitat: Corona-Folgen - Stärkster CO2-Rückgang seit mindestens 60 Jahren Die Corona-Einschränkungen haben die globalen Emissionen um bis zu 17 Prozent gesenkt, errechnen internationale Klimaforscher in einer neuen Studie. In Deutschland war der Rückgang sogar noch höher. .... [Quelle]

Ich bin gespannt, ob solche Aspekte zukünftig zum Nachdenken anregen, egal bei wem.

[AntiMuc]

Bericht im ZDF Frontal21:

Waldsterben 2.0:
Der deutsche Wald trocknet aus

Der Wald in Deutschland stirbt. Das ist schon seit einiger Zeit so. Nun machen ihm zusätzlich auch noch Hitze und gravierender Regenmangel zu schaffen.

Wenigstens dem Borkenkäfer geht's gut...

[GodicsGuru]

Die deutsche Autoindustrie kommt nicht mit der Produktion von genügend Elektroautos hinterher und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern. Der Nutznießer wird Tesla sein. Tja, da hat wohl jemand den sich lange abzeichnenden Trend verschlafen...

https://twitter.com/abc/status/1261580313291042817

Als ich letztes Mal nachgesehen habe, war die Nachfrage nach Elektroautos immer noch recht niedrig. Und wie der im Tweet verlinkte Spiegelartikel ja auch berichtet, liegt es momentan auch gar nicht im Interesse der Automobilindustrie, den Elektroanteil stärker als nötig zu pushen.
So ziemlich alle Hersteller (außer denen, die nur Elektroautos bauen) versuchen das vorgegebene Ziel von 95 g CO2 pro KM für 2021 möglichst genau zu treffen. Verkaufe ich einen SUV mit 180 g und ein Elektroauto mit 0 g, dann ist mein Flottenschnitt 60 g (180 geteilt durch 3, da Elektroautos doppelt zählen). Was die Umwelt freut, mich als Hersteller aber vor das Problem stellt, dass meine Vorgabe bis 2030 dann 37,5 g ist, treffe ich die dagegen 95 g genau, habe ich etwas mehr Spielraum und muss bis 2030 auf nur auf 59,4 g reduzieren.
Für die Hersteller geht es darum, genau die Menge an Elektroautos zu verkaufen (bzw. zuzulassen), mit der ihr Flotten CO2 Ausstoß auf möglichst genau 95 g gesenkt wird.

[AntiMuc]

Als ich letztes Mal nachgesehen habe, war die Nachfrage nach Elektroautos immer noch recht niedrig. Und wie der im Tweet verlinkte Spiegelartikel ja auch berichtet, liegt es momentan auch gar nicht im Interesse der Automobilindustrie, den Elektroanteil stärker als nötig zu pushen.
So ziemlich alle Hersteller (außer denen, die nur Elektroautos bauen) versuchen das vorgegebene Ziel von 95 g CO2 pro KM für 2021 möglichst genau zu treffen. Verkaufe ich einen SUV mit 180 g und ein Elektroauto mit 0 g, dann ist mein Flottenschnitt 60 g (180 geteilt durch 3, da Elektroautos doppelt zählen). Was die Umwelt freut, mich als Hersteller aber vor das Problem stellt, dass meine Vorgabe bis 2030 dann 37,5 g ist, treffe ich die dagegen 95 g genau, habe ich etwas mehr Spielraum und muss bis 2030 auf nur auf 59,4 g reduzieren.
Für die Hersteller geht es darum, genau die Menge an Elektroautos zu verkaufen (bzw. zuzulassen), mit der ihr Flotten CO2 Ausstoß auf möglichst genau 95 g gesenkt wird.

Eine derartige Denke zeigt nur dass die Automobilindustrie das Elektroauto nach wie vor unterschätzt. Es gibt bereits jetzt immer mehr Länder in denen Verbrenner im Jahre 2030-2040 nicht mehr zugelassen sein dürfen geschweige denn verkauft werden dürfen. Europa tut sich da noch ein wenig schwer, aber das kann sich schnell ändern, denn viele Mitgliedsstaaten drängen bereits darauf. Nach spätestens 1-2 Hitzesommern mit Dürre und Missernten wird Europa nachziehen. Die Vorgabe für das Jahr 2030 wird dann nicht 37,5 Prozent unter dem Wert von 2021 sein, sondern glatte 100 Prozent, also 0g CO2 pro KM. Einen wirklich Vorteil werden dann nur die Autohersteller haben, die bereits jetzt beginnen voll auf die Elektromobilität zu setzen und die Nachfrage bedienen können. Ich befürchte nur das werden nicht die deutschen Hersteller sein.

Kannst Du Dich noch erinnern, wie schnell die Nachfrage an Diesel eingebrochen ist, nur weil einige Städte ein Dieselfahrverbot in Erwägung zogen oder in Teilen auch einführten? Genau das gleiche, nur noch krasser, wird in den nächsten Jahren mit allen Verbrennern passieren. Welcher Städter wird sich noch einen Verbrenner kaufen, wenn er nicht sicher sein kann, damit in 1-2 Jahren nach Hause fahren zu dürfen? Noch ist es etwas zu früh dafür, aber ich glaube der Zeitpunkt kann ziemlich schnell kommen wenn die Zeit dafür reif ist. Derartige Kipppunkte gibt's nicht nur beim Klima und sie können schneller kommen als man es sich vorstellt.

[Eggi]

Es bleibt aber eine Mentalitätsfrage und es ist falsch den schwarzen Peter der Autobranche zuzuschieben. Sie ist ein Teil des Rädchens, welches sich bewegt.
Ein anderes Rädchen ist die Nachfrage und die ist auf dem deutschen Markt bspw. gar nicht gegeben. Und wenn man an die Nachhaltigkeit denkt, schneidet ein E-Auto auch nicht gerade besonders ab. Da gibt es andere Techologien, die aber auch ihr Geld kosten, die aber vielleicht besser gefördert werden könnten, solange man mit alten Akkus gar nicht weiß wohin und neue viel zu aufwendig zu produzieren sind.

Warum sollte sich aber ein Verbraucher für neue Technologien interessieren, wenn sich diese noch gar nicht bis zum Schluß ausgereift zeigen?

[AntiMuc]

Es bleibt aber eine Mentalitätsfrage und es ist falsch den schwarzen Peter der Autobranche zuzuschieben. Sie ist ein Teil des Rädchens, welches sich bewegt.

Findest Du? Tesla zeigt doch dass es auch anders geht.

Ein anderes Rädchen ist die Nachfrage und die ist auf dem deutschen Markt bspw. gar nicht gegeben.

Die steigende Nachfrage ist aktuell schon deutlich höher als das Angebot. Darum ging es doch in dem anderen Artikel.

Und wenn man an die Nachhaltigkeit denkt, schneidet ein E-Auto auch nicht gerade besonders ab. Da gibt es andere Techologien, die aber auch ihr Geld kosten, die aber vielleicht besser gefördert werden könnten, solange man mit alten Akkus gar nicht weiß wohin und neue viel zu aufwendig zu produzieren sind.
Warum sollte sich aber ein Verbraucher für neue Technologien interessieren, wenn sich diese noch gar nicht bis zum Schluß ausgereift zeigen?

Was verstehst Du unter ausgereift? Die meisten Verbrenner sind in meinen Augen nicht ausgereift, jedenfalls nicht wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Dazu:

1. Kein Auto ist immer noch das umweltfreundlichste Auto.

2. Das E-Auto schneidet in Bezug auf Nachhaltigkeit jetzt schon deutlich besser ab als Verbrenner. Und damit meine ich jetzt nicht 2,5 Tonnen schwere E-Auto Schlachtschiffe. Solche Geräte sind, ganz gleich ob E-Auto oder Verbrenner, nicht auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Das ist eine Entwicklung die komplett in die falsche Richtung geht. Aber da tut sich ja zum Glück auch einiges zu kleineren Autos hin.

3. Interessant finde ich immer wie sehr bei E-Autos von Kritikern auf den Herstellungsprozess (Akku, Lithium) geachtet wird. Genau die gleichen Kritiker müssten beim Herstellungsprozess von Verbrennern und auch dem Benzin/Diesel quasi aufschreien, denn dieser frisst unglaublich viel Energie. Man beachte: Benzin wächst auch nicht auf Bäumen. Das Öl muss gefördert, mit viel Energie in Benzin/Diesel umgewandelt und dann auch noch über weite Strecken transportiert werden. Dazu werden für einen Verbrenner viel mehr Teile benötigt als für ein E-Auto, all diese Teile müssen natürlich auch hergestellt werden. Aber nachdem es bei Verbrennern sowieso nicht um Nachhaltigkeit geht wird das vermutlich auch nie kritisiert.

Hier ein gutes Video dazu, das unter anderem auch auf diesen Punkt eingeht:
Sind E-Autos die echten Umweltsünder? | Breaking Lab

[AntiMuc]

Während in Deutschland noch auf veraltete Verbrennertechnologie gesetzt wird:

SVOLT kündigt kobaltfreie Batterie für bis zu 880 km Reichweite an

Der chinesische Batteriehersteller SVOLT Energy hat Anfang der Woche auf einer per Youtube gestreamten Veranstaltung den Start seiner kobaltfreien Batterielinie bekannt gegeben. Die Batterietechnologie soll eine Reichweite von mehr als 800 Kilometer und bis zu 880 Kilometer pro Batterieladung ermöglichen, bei einer Lebensdauer von mehr als 15 Jahren bzw. 1,2 Millionen Kilometer, so Yang Hongxin, der Präsident von SVOLT Energy Technology.

Mein Benziner schafft das nicht.

[AntiMuc]

Corona-Hilfen und Klimaschutz:
Staatliche Kaufprämie für die E-Klasse

In der Bundesregierung bahnt sich eine Einigung zu den umstrittenen Kaufprämien für Autos an - zulasten des Klimas. Große Spritschlucker gelten dann als umweltfreundlich.

[beautiful.south]

Während in Deutschland noch auf veraltete Verbrennertechnologie gesetzt wird:

SVOLT kündigt kobaltfreie Batterie für bis zu 880 km Reichweite an
Mein Benziner schafft das nicht.

Die sehr viel versprechende Ankündigung wird sich in der Praxis beweisen müssen. Lob im Voraus würde ich noch keins verteilen nur wegen eines Versprechens, auch wenn es mir noch so gut gefällt. Es sei denn, ich habe einen guten Einblick in die Materie, um beurteilen zu können, ob etwas dran sein kann.

[AntiMuc]

https://twitter.com/abc/status/1264488668644941829

[AntiMuc]

Frontal21 im ZDF:

CO2-Klimaziele "höchst unzureichend"
Emissionen müssen schneller sinken

Nach Berechnungen des Sachverständigenrates für Umweltfragen müssen die Klimaziele der Bundesregierung deutlich verschärft werden, um das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten.

[RAPtile]

Als ich das letzte Mal nachguckte, hatte der Hyundai Elektrokona eine Lieferzeit von 12 Monaten.
Alle sehr beliebten Modelle aus der Elektrosparte nähern sich den Trabilieferzeiten. Imho.
In der gesamten Industrie kriegen die Hersteller die Batteriezulieferei nicht unter Kontrolle.
Bis auf Tesla. Aber die bauen ihre Akkus selber.

Ist auch heute noch so.

Das liegt aber eben auch an der "Masse" der Neuanmeldungen. Und die ist deutlich unter dem wo man eigentlich mal sein wollte als Forecast.
Elektro ist da eben eher die Kleinserie. Die gerne mal von einem Band in die ganze Welt geschifft wird.

[spector]

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bürger/Konsumenten eine pauschale Kaufprämie für Neuwagen mitmachen täten. Denn:

a) Es gibt schon viel Unverständnis für Lufthansa. Konzerne über kleine Leute zu stellen kommt nie gut an.

b) Die Autolobby wird in Coronazeiten, wo vor allem die Schwachen betroffen sind, als drängelnde Multi-Forderer wahrgenommen. Daher ist der Scheuer Andi derzeit auch nicht vernehmbar. Passt Söder nicht in den Plan. Positiver Effekt könnte sein: Der Lobbyismus leuchtet dem Letzten ein. Die Deutschen wollen es nicht, weswegen die Politik zaudert bzw. es auch nicht will.

c) Wohl wenige beabsichtigen in finanziell vorsichtigen Zeiten ein neues Kraftfahrzeug zu erwerben.

d) Bereits in der Finanzkrise 2008/9 hat sich erwiesen, dass die Konsumenten nur einen Vorzugseffekt wahrnahmen und genau deshalb hernach Flaute war. Der Wühltisch war auf Kosten der Steuerzahler leer. Die Restware verstaubte erstmal im Regal.

e) Es ist auch im öffentlichen Bewusstsein angekommen, dass die dt. Autoindustrie schwächelt, weil sie den Trend zu klimafreundlichen Zukunftstechnologien verschlafen hat. Warum für ein Gesternprodukt zahlen, nur weil bei denen der Wecker nicht geklingelt hat?

[Dom Basaluzzo]

e) Es ist auch im öffentlichen Bewusstsein angekommen, dass die dt. Autoindustrie schwächelt, weil sie den Trend zu klimafreundlichen Zukunftstechnologien verschlafen hat. Warum für ein Gesternprodukt zahlen, nur weil bei denen der Wecker nicht geklingelt hat?

Autos werden auch in den Städten eher verdrängt oder ist das nur in Berlin so? So generell habe ich das schlechte Gefühl, der Staat wiederholt die Fehler, die früher Bundesländer wie NRW (Kohle) und Bremen (Werften) gemacht haben - investieren in die Vergangenheit. Allerdings werden inzwischen die Interessen der Arbeitnehmer nicht mehr dabei hervor gehoben, damit der Verdacht, Wähler günstig zu stimmen, vermieden wird.