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  1. #106
    Zitat Zitat von GodicsGuru Beitrag anzeigen
    So wäre es sinnvoll. Allerdings könnte man es als "ökologisch gerecht" bezeichnen aber nicht als "sozialverträglich". Gut-, Besser- und Bestverdienende, die bisher schon einen bescheidenen CO2 Footprint haben, profitieren davon. Was macht der Normalverdienende, der sich sein Häuschen weit weg von seinem Arbeitsplatz "auf die grüne Wiese" gebaut hat und es noch einige Jahre abzahlen und sich 2 Autos halten muss? Dieser Lebensstil wurde früher besonders gefördert (Kilometerpauschale, Eigenheimzulage) gilt aber heute aus mehreren Gründen als schädlich (Flächenverbrauch, viel CO2 Ausstoss). Da ist wenig finanzieller Spielraum für höhere Spritkosten oder gar für neue energieeffizientere Autos. Je nachdem wie hoch die CO2 Steuer wird, platzt vielleicht die Finanzierung der Immobilie. Sollen wir als Steuerzahler etwa solche Fälle dann noch über eine höhere Kilometerpauschale subventionieren um Härten zu vermeiden?
    ich bin ein sehr grosser skeptiker der urbanisierung. die metropolen sind magnete, die immer mehr menschen anziehen, bis sie sozusagen platzen, und in unkontrollierbare zustände geraten, die die vorteile wieder zunichte machen. rattenartige gewaltexzesse (bezugnehmend auf die experimente mit überpopulation bei tieren), entzug der loyalität (schattenwirtschaften von manchen chinatowns, die extrem umweltschädlich sind), elend der "inner cities" mangles jeder perspektive, oder extremste überteuerung wie im silicon valley, in london, oder hongkong, also um das geld ranzuschaffen, da wohnen zu können, muss man schon sonst was veranstalten, und das kann umwelthalber selten was gutes sein.
    kurz, die metropolen züchten auch das krebsgeschwür der abgehobenen finanzindustrie, die nichts produziert, sondern aus geld noch mehr geld macht, und dabei die produktiven sparten abzockt.
    je dichter die besiedelung, umso mehr braucht man ein autoritäres brutales polizeisystem, um die ordnung aufrecht zu erhalten. das hat mit der emotion der leute zu tun, aufgrund der lebensweise.


    nachdem das gesagt ist,
    am land gibt es einiges potenzial, zb können viele tätigkeiten heute digital erledigt werden, und andererseits viele dienstleister sind dort wo der mensch ist, also gibt es auch was zu tun. der faktor, in die stadt pendeln zu müssen, wird sich also bei geschicktem management der wirtschaften weiter verringern.
    dazu kommt die weitere mechanisierung der produktion, die das industrielle pendeln verringert.

    ich denke eher, was abzustürzen HAT, ist das dingens mit den gigantischen büropalästen mit 30000 insassen.

    eine fast tierhafte massenmenschhaltung kann keine sinnvolle bewältigung eines CO2 und schadstoffproblems sein. das ist nicht "artgerecht" und erzeugt soziologische katastrophen.
    was würde denn zunehmen? die "bronx" würde zunehmen.

    eine zersiedelung unter dem paradigma neuer transportmittel, mit planmässigem baum-, grünland, acker usw anteil, wo landwirtschaft betrieben wird, sollte doch ein grosses optimierungspotenzial haben. auch, stichwort entschleunigung, siehe alterspyramide.

    verlassenen gegenden mit landflucht, wo sich die "zurückgebliebenen" erschlagen aus lauter langeweile, dem muss doch auch etwas entgegengesetzt werden, das image und sinn verleiht.
    1000km² menschenleere versteppung, oder bewohntes und gepflegtes grün- und ackerland, was ist nun besser? erdrücken wir uns in der stadt, damit es die wölfe schön haben sollen?!
    in der steppe wird sich schon jemand zu verstecken wissen.

    facit, viele der botschaften die man hört, kommen mir überhaupt nicht ausgegoren und ausgewogen vor.
    Geändert von hans (13-09-2019 um 20:44 Uhr)
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  2. #107
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Ich habe eben ein spannendes Buch des französischen Soziologen Alain Ehrenberg gelesen. Er vertritt in "Das erschöpfte Selbst" die These, dass der Wechsel von (religiös begründeten) "Schulddiskursen" zu (rational begründeten) Leistungs- und Initiativdiskursen den Menschen zunehmend zu schaffen mache, weil die Logik des MACHENS soviele andere historische Motivationslogiken (... des menschlichen Miteinanders) verdrängt habe und letztlich allerorten zu Überforderungen führe.

    Ich lese das hinsichtlich der hier geführten Diskussion so, dass Fragen von "Schuld" und "Verantwortung" immer noch tabuisiert werden und ganz bestimmte Beissreflex bei der nach wie vor primär handlungsorientierten "Macher-Fraktion" hervorrufen. Und dann wird eben von einer ganz und gar unsinnlichen (oder auch: unsinnigen, übertriebenen) Vorschriften- und Verbotskultur gewarnt.

    Und dabei wird EIGENTLICH nur - wieder - an so grundlegende menschliche Qualitäten wie Rücksichtnahme und Eigenverantwortung appelliert.

    ... Wie gesagt: Das ist meine Lesart des Traktats von Ehrenberg.
    ist mir jetzt nicht auf anhieb klar, aber hoch interessant!
    über diese vertauschungen bezüglich "schuld" habe ich schon oft nachgedacht.
    für alles braucht es einen schuldigen, oder schuldner, anders kommt keine anstrengung und kein budget zustande.

    wenn die gegend dünn besiedelt ist, gibt es kaum jemand, auf den man rücksicht nehmen müsste, nicht wahr?
    aber die lebensweise in vielen stadtvierteln gewöhnt den menschen jede rücksichtnahme ab, und auch die toleranz.
    einmal zu tode erschöpft das fahrrad draussen stehen gelassen, schon wird man wildest angemotzt, oder es ist überhaupt weg oder demontiert.
    der lokalteil der zeitungen ist ohnehin voll mit "situationen".
    (etwas aus angst zu unterlassen oder zu tun, hat für mich nichts mehr mit rücksichtnahme zu tun, die ist eine innere haltung. es gibt auch hinweise auf die japanische urbanisierung, im zusammenhang mit der handlungsmotivation. die anonymität in der bienenwabe zerstört traditionelle, sehr positive handlungsmotivationen, die auf augenschein plus intensive soziale beziehungen aufgebaut sind. wenn dich keiner bewusst mehr sieht und anhört, was folgt daraus...)

    die emotionale handlungslogik und die notwendigkeit der emotion zur nachhaltigen motivation, und die bewusste regulierungsmöglichkeit dieser dinge, da sollte auf jeden fall viel intensiver und seriös dran gearbeitet werden. die nachmittagsshows treiben da ziemliches schindluder und beschleunigen meiner ansicht den atavismus.
    Geändert von hans (13-09-2019 um 20:43 Uhr)
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
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  3. #108
    Essay von Vivien Timmler:

    "Die Öko-Revolution beginnt unten. Jeder muss mitmachen. Wenn viele auf die Straße gehen, schaffen sie Bewusstsein. Die Regierenden haben den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt."

    Wir haben es in der Hand

  4. #109
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Der Essay gefällt mir

    ... Vor allem, nachdem mir bem Zeitungslesen die ersten Leserkommentare zu Klimaberichten auffallen, wo gar nicht mehr die "Klimahysterie" angeprangert wird, sondern - ganz im Gegenteil - die Rede davon ist, dass der Klimawandel "... eh' nicht mehr aufzuhalten" sei. Beide Fraktionen kommen allerdings zum selben Schluss: Man dürfe auf gar keinen Fall auf die Öko-Masche reinfallen, denn damit verschaffe man dem Sozialismus freie Bahn


    For something different:

    Ich hatte angenommen, dass der Greta-kritische Artikel von Niall Ferguson in der Neuen Zürcher Zeitung vom 3. September bereits irgendwo verlinkt wurde - habe ihn jetzt aber auf die Schnelle nicht gefunden. Jedenfalls: Hier ist er.

    Wo Greta Thunberg falsch liegt

    Inzwischen hat die NZZ dazu eine Gegenrede (des britischen Philosophiedozenten Edward Kanterian) veröffentlicht:

    Greta Thunberg untertreibt sogar
    Geändert von ganzblau (14-09-2019 um 20:08 Uhr)
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  5. #110
    oh f*ck der ferguson schon wieder. so fies war er schon lang nimmer.
    er ist ja ein intelligenter, kühler historiker am puls der weltpolitik. henry kissinger war sein trauzeuge!

    ja, sowas will ich sehen. eine debatte, wo nicht das moralisieren, sondern handfeste fakten, und notorische konkrete verhaltensweisen besprochen und gestritten werden.


    dem ferguson muss man auf die finger schauen, und auseinanderhalten, was jetzt "spin" ist, und was eine sehr warnende information darstellt, zwischen seinen zeilen.

    ich hab erst mal über fergusons worte selber nachgedacht, bevor ich die replik las:

    die konservativen vermeinen, die endzeit in ihrer hand zu halten. das kenn ich immer schon so.
    oder anders gesagt, sie haben selbstermächtigt die ganze zukunft der erde und des universums in der hand.
    weil sie ja die technokraten sind, und die mehrheit der banken und der produktionsmittel besitzen.

    aber die grundsätzliche anmassung aus dieser richtung hat das nicht eigentlich auch etwas religiöses?
    da sie ja immer wieder mit religiöser beeinflussung der menschen pokern, und teils sogar selbst tief gläubig sind.
    also da wirds im detail ja richtig interessant. woran glaubt mike pence, woran glaubt ferguson, woran glaubt der finanzhai george soros?
    woran glauben jeff bezos, elon musk, die rockefellers, und die CFR leute samt kissinger, die sich den ferguson adoptiert haben?
    das ist nicht ohne konsequenzen, wenn mit argumenten wie "endzeitbewegung" gepanscht wird.

    und - bei den klassischen endzeitbewegungen ist die erklärung eine religiöse, plus einige physische einzelphänomene, die als motiv der konstruktion her halten.
    nicht so bei klima.

    da haben wir ein zyklisches phänomen.
    ferguson tritt ein in den club derer, die greta als religiöses phänomen abtun wollen.
    doch ist sein optimismus so unangreifbar wissenschaftlich? ist er gewohnheit? oder ist er eine religion, dank der protestantischen idee, dass gott den fleissigen und klugen am ende immer retten und reich machen würde?


    also das weit gehende aussterben der indigenen, bzw dass sie jedes grössere wirtschaften einstellen mussten, im grossraum peru hat ja offenbar die temperatur merklich beeinflussen können.
    und das erwähnt ferguson, das kann doch nicht ohne absicht sein?
    was will er damit sagen?
    um die temperatur zu halten, müsste die dreiviertelte menschheit aussterben?

    anderes thema, die gutenberg ära wiederholt sich in actio und reactio. da hat der niall auch voll recht.
    das heisst, während das "volk" ungeübt durch alle möglichen verschwörungshypothesen watete und trampelte, und jahrhunderte zum lernen und verkraften brauchte, waren die reaktionäre am plan, machten bücherverbotsindex und andere zensur, und nutzten ihren bildungsvorsprung.
    das ist auch heute wieder so.
    (und es gibt eine treffende szene im film über jose rizal, der in der ära um 1890 seine bücher in deutschland drucken liess, und der buchdrucker sagt zu ihm, nun ja das sieht aber politisch ziemlich gefährlich aus, was sie das schreiben, haben sie keine angst? denn es war eine satire über die koloniale ausbeutung und ihre nomenklatura, die sehr viel heutiges vorweg nahm.)


    der wichtigste ungelöste punkt, an dem alles hängt, wird ebenfalls sehr vorsichtig angesprochen, und ein wenig "geframed".
    china usw

    das wachstum, die technokraten, der grosse, weltweite wettbewerb um die vorherrschaft, unten in der replik dann verglichen mit der sucht, die grösseren steinstatuen zu bauen.

    der kulturkampf, vermischt mit den untergriffigsten wirtschafts-quertreibereien und machtspiel-sanktionen, ist das nicht die wahre und eigentliche verhinderungssituation jeder wirksamen klimaarbeit?

    ferguson unterstützt hier das game der technokraten, und verlässt sich auf kühlungen, dank neuer energietechnologien. und da haben die seinesgleichen 1% natürlich einen vorsprung, ausser gegenüber chinas oberschicht, die sich sehr wirksam darauf einrichten werden, und die frage ist, werden beide seiten den rest der welt unter den bus werfen wollen?

    bei allem optimismus schaut es aber so aus, dass selbst die für diesmal nicht davon kommen, und kein erträgliches oder gar kein leben haben werden, so ab 50 jahre in der zukunft.
    und eigentlich sinds die konservativen, die an ihre kinder denken, und ihnen einen vorteil verschaffen wollen.

    was will der ferguson?


    --
    und nach der replik,

    ich denke, so ein artikel könnte noch deutlicher die parallelität der konkurrenz darstellen.

    also die maui und die abholzung für sowas, eine sache des ego und der ehre, wo wirtschaftliche faktoren einfach missbraucht und in geiselhaft genommen wurden,
    aber auch im china handelskrieg spielt das ego eine rolle.
    die pokern um unseren arsch!!!


    man muss sich wehren, dass die sache zum endzeitkult umerklärt werden soll.
    aber dahinter steht, dass die konservativen sich für die ultimative kompetenz halten, was das engineering einer zukunft betrifft, oder andererseits das ende eines lebenszyklus.
    das muss man hinterfragen. die konservativen verhalten sich als wüssten sie alles über das ende der welt.
    (und das ist die wichtigste grundfunktion, die die konservativen gruppierungen zusammen hält!! das vertrauen in die kompetenz der autoritäten für die eigene zukunft, sei es religiös oder auf macht begründet.)

    => es wird zur frage einer ganz anderen konkurrenz: bildung und wissen, die zur emanzipation führen. ein schulstreik sollte das fass aufmachen, sich ausserhalb der streikstunden wesentlich intensiver mit den MINT fächern zu beschäftigen.
    (sowohl rizal als auch die bolivarische bewegung - sehr gemeinsame motive! - hatten bildung an erste stelle ihrer agenden gesetzt, und rizal wurde erschossen und die bolivarier systematisch diskreditiert.)


    drum nochmal die wesentliche frage, und wenn es sich um konservative handelt, die ultimate frage:
    ** was will der ferguson eigentlich, was wollen die konservativen eigentlich und konkret? **
    ohne das zu ergründen und sichtbar zu machen, geht her gar nix. weil man nicht einlass findet in kafkas schloss, den schlüssel zur debatte nicht findet.
    (die taktik rizals war, sie zu verarschen! denn wenn sie sich weigern, ihr wissen und den tieferen sinn zu teilen, dann existiert sowas wahrscheinlich eh nicht, und es handelt sich um die typische depperei auf rapa nui, ego und eitelkeit, gier und dominanzsucht. also das müsste von heutigen autorInnen auch wieder sehr direkt und schmerzhaft auf den punkt gebracht werden. die heuchelei und hochstapelei in solchen kreisen.)


    die rettende technik laut ferguson -
    was eigentlich? da schweigt er!
    chemtrails? unterirdisches leben? sonnenschutzschilde im weltall? kann haarp was bewirken?
    es gibt patente, budgets, realisierte anlagen, pläne und vorgaben, und hypothetische möglichkeiten noch weit darüber hinaus.
    doch in der öffentlichkeit gibt es massive verzerrungen, unwissenschaftliche gerüchte, politische und moralisierende vereinnahmung der technischen themen, und am ende die grosse keule von der verschwörungstheorie, und das grosse "debunking".
    (siehe haarp, ist gebaut in mindestens 5 gigaprojekten, und tut was. aber es wird sofort in die nähe von nazi-ufos am südpol geschubst, sobald jemand das fass aufmacht. und das ist nur eins von mehreren projekten, die einfluss auf das schicksal der atmosphäre haben können. ich kenne persönlich jemanden von der wiener technischen uni, der zusammen mit dem heeresnachrichtendienst da mit gearbeitet hat. es sind gigawatt. nachrichtenübermittlung alleine hat nicht solche energien.)

    und beide seiten (die politischen hauptfarben) machen ihr privileg daraus, und bestrafen den normalbürger, wenn er sich damit beschäftigen will, zb indem sie dann seinen ruf zerstören.


    aber man sollte auch das facit etwas klarer ausdrücken:
    der krug geht solange zum brunnen, bis er bricht.
    Geändert von hans (14-09-2019 um 22:07 Uhr)
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  6. #111
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Spannende Überlegungen, hans. Ich schlafe mal drüber ...

    Greta Thunberg war bei Trevor Noah in der Daily Show:

    https://www.youtube.com/watch?v=rhQVustYV24
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  7. #112
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Der Essay gefällt mir

    ... Vor allem, nachdem mir bem Zeitungslesen die ersten Leserkommentare zu Klimaberichten auffallen, wo gar nicht mehr die "Klimahysterie" angeprangert wird, sondern - ganz im Gegenteil - die Rede davon ist, dass der Klimawandel "... eh' nicht mehr aufzuhalten" sei. Beide Fraktionen kommen allerdings zum selben Schluss: Man dürfe auf gar keinen Fall auf die Öko-Masche reinfallen, denn damit verschaffe man dem Sozialismus freie Bahn
    das mag bei den Kommentaren, die du gelesen hast der Fall sein, aber in Wahrheit ist die Sache doch noch etwas komplizierter. Das kannst du auch hier im thread sehen: es gibt durchaus "linke" Positionen der traditionellen oder konservativen Art, die mit Argusaugen oder auch eifersüchtigen Augen auf die Kimabewegung schauen, weil sie sich offenbar dadurch in ihrem bisherigen Welterklärungsmodus bedroht fühlen und deshalb erst mal auf die neue "Konkurrenz" einhacken.
    Dann gibt es natürlich noch diejenigen, die alles, was sie als irgendwie "antiwestlich" oder fortschrittlich wahrnehmen begrüßen und sich deshalb auf die Bewegung draufsetzen wollen, da spielt es dann auch inhaltlich eher weniger eine Rolle um was es inhaltlich dabei geht.

  8. #113
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von little maggie Beitrag anzeigen
    das mag bei den Kommentaren, die du gelesen hast der Fall sein, aber in Wahrheit ist die Sache doch noch etwas komplizierter. Das kannst du auch hier im thread sehen: es gibt durchaus "linke" Positionen der traditionellen oder konservativen Art, die mit Argusaugen oder auch eifersüchtigen Augen auf die Kimabewegung schauen, weil sie sich offenbar dadurch in ihrem bisherigen Welterklärungsmodus bedroht fühlen und deshalb erst mal auf die neue "Konkurrenz" einhacken.
    Dann gibt es natürlich noch diejenigen, die alles, was sie als irgendwie "antiwestlich" oder fortschrittlich wahrnehmen begrüßen und sich deshalb auf die Bewegung draufsetzen wollen, da spielt es dann auch inhaltlich eher weniger eine Rolle um was es inhaltlich dabei geht.
    Die Klimadiskussion hat jedenfalls die politische Diskussion wieder belebt und nachdem jahrelang sich alles um Flüchtlinge gedreht hat, empfinde ich die derzeitige Dynamik schon fast als erfrischend und konstruktiv. Selbst die CDU hat verstanden, daß sich damit Wähler gewinnen lassen und überbietet sich zusammen mit den Grünen um die besseren Ideen. Und so grundsätzlich schadet ein bißchen Wettbewerb hier nicht. Etwas Forschergeist mit Fördermitteln hier, Abfallreduzierung da, neue Infrastrukturen beim Verkehr und plötzlich sind alle ganz emsig am werkeln. Fast wie ein "Wir schaffen das" 2.0...

  9. #114
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    For something different:

    Ich hatte angenommen, dass der Greta-kritische Artikel von Niall Ferguson in der Neuen Zürcher Zeitung vom 3. September bereits irgendwo verlinkt wurde - habe ihn jetzt aber auf die Schnelle nicht gefunden. Jedenfalls: Hier ist er.
    Wo Greta Thunberg falsch liegt
    Der Artikel ist unglaublich mies. Greta wird nur schlechtgemacht und die Klimaerwärmung verharmlost mit Bezug auf "Politik"wissenschaftler Lomborg. Nur ja keinen Klimawissenschafter fragen...

    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Inzwischen hat die NZZ dazu eine Gegenrede (des britischen Philosophiedozenten Edward Kanterian) veröffentlicht:
    Greta Thunberg untertreibt sogar
    Danke für diese gute Gegenrede. Das spart mit die Zeit den ersten Artikel zerpflücken zu müssen.

    Offengesagt hätte ich der konservativen NZZ eine solche Gegenrede nicht zugetraut. Hoffen wir mal dass das nicht nur ein Ausrutscher war.

  10. #115
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Die Klimadiskussion hat jedenfalls die politische Diskussion wieder belebt und nachdem jahrelang sich alles um Flüchtlinge gedreht hat, empfinde ich die derzeitige Dynamik schon fast als erfrischend und konstruktiv. Selbst die CDU hat verstanden, daß sich damit Wähler gewinnen lassen und überbietet sich zusammen mit den Grünen um die besseren Ideen. Und so grundsätzlich schadet ein bißchen Wettbewerb hier nicht. Etwas Forschergeist mit Fördermitteln hier, Abfallreduzierung da, neue Infrastrukturen beim Verkehr und plötzlich sind alle ganz emsig am werkeln. Fast wie ein "Wir schaffen das" 2.0...
    und hier in Bayern speziell die CSU.. Ja, ich stimme zu, die CSU/Union soll sich lieber mit den Grünen einen Überbietungswettbewerb liefern, was sie besonders seit der Volksabstimmung "Rettet die Bienen" versuchen, als sie es vorher noch mit der AfD bezüglich der Migrationsdebatte getan haben.

  11. #116
    https://www.youtube.com/watch?v=XkOdMRUQkN8
    der schwarzenegger ist ebenfalls interessant, was da in der debatte so passiert, und was das auch bei den leuten seltsam triggert, siehe in den kommentaren.

    ein besonderer einstiegspunkt ist, dass der eigentlich zum republikanischen umfeld gehört.
    die ideologie alleine ist nicht das problem, sondern der missbrauch durch die führenden leute.
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  12. #117
    TL;DR Avatar von cos
    Ort: Seit 2000 AD - hier
    Zitat Zitat von Karl Napp Beitrag anzeigen
    regt euch nicht auf. es gibt demnächst kaffeekapseln aus holz.
    Ich musste überlegen was das schon wieder ist.
    Immerhin: Kommt in meinem Alltag nicht vor.
    In allen Büros oder Werkstätten in denen ich zu tun hatte wird noch mit Filter und Heisswasser herumgemacht.


    Zitat Zitat von Sungawakan Beitrag anzeigen
    ... ...vielleicht ist es für mich einfach nur zu spät.
    Ich bin zeitlos
    Geändert von cos (15-09-2019 um 01:41 Uhr)
    Be SomeOne That Makes You Happy.

  13. #118
    Zitat Zitat von little maggie Beitrag anzeigen
    das mag bei den Kommentaren, die du gelesen hast der Fall sein, aber in Wahrheit ist die Sache doch noch etwas komplizierter. Das kannst du auch hier im thread sehen: es gibt durchaus "linke" Positionen der traditionellen oder konservativen Art, die mit Argusaugen oder auch eifersüchtigen Augen auf die Kimabewegung schauen, weil sie sich offenbar dadurch in ihrem bisherigen Welterklärungsmodus bedroht fühlen und deshalb erst mal auf die neue "Konkurrenz" einhacken.
    Dann gibt es natürlich noch diejenigen, die alles, was sie als irgendwie "antiwestlich" oder fortschrittlich wahrnehmen begrüßen und sich deshalb auf die Bewegung draufsetzen wollen, da spielt es dann auch inhaltlich eher weniger eine Rolle um was es inhaltlich dabei geht.
    https://www.youtube.com/watch?v=aMcLyZAGeV0

    hier ist ein beispiel dazu.
    Tulsi sagt, ja ne wenn ein linker mal nach kosten fragt, dann wird er sofort als heimlicher konservativer hin gestellt.

    da gehts um die dauernde u-turn (wie heisst das in deutsch ohne missverständnis, umkehrungen..), einerseits aufgrund der positionen umschmeissenden situationen, andererseits mutwillig und manipulativ über den gegner behauptet.
    der rubin wollte tulsi ja als konservativ erscheinen lassen, und die young turks sind sogar darauf angesprungen.
    facit des intervews, sie hat die klimadebatte (der kandidatInnen) durch nichtteilnahme gewonnen!

    also wie immer, politik durch diskreditierung der person, vermeidung einer thematischen tiefe. diesen misstand macht tulsi sichtbar.
    sie greift die struktur der superdelegates als antidemokratisch an.
    ähnlich wie greta (natürlich erwachsen und erfahren) redet sie sehr viel klartext.
    und - sie triggert die unsicherheit, was ist eigentlich "antiwestlich", ist es das gleiche wie "antiamerikanisch"?
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  14. #119
    und noch einer, zur immer unberechenbareren umkehr von interessen, positionen und werten:



    the madness of our situation:
    the only voice of reason are young school childen.

    das einzige, das diesen kreislauf aus ideologien und ausflüchten durchbricht, ist die simple naivität der kinder.
    wir müssen diese unschuld der kinder wieder gewinnen, einfach nur die reinen fakten betrachten zu können.

    und dann aufgrund der fakten zu handeln, und nicht durch ideologien verbogen und verschleppt.




    so spricht slavoj zizek (april).
    und wer lässt ihn überhaupt noch reden und verbreitet ihn?
    quelle: https://www.youtube.com/watch?v=c7DEKkiZzVg

    da scheint es also zumindest ein paradoxon zu geben, oder andere interessen, als behauptet. und von welcher seite behauptet.
    es gibt weniger verlass denn je, aus der art der verbreitung auf den inhalt rückschliessen zu können.
    immer mehr muss man selbst einen weg durch das dickicht suchen, so wie es greta tut...
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  15. #120
    Zitat Zitat von hans Beitrag anzeigen
    https://www.youtube.com/watch?v=XkOdMRUQkN8
    der schwarzenegger ist ebenfalls interessant, was da in der debatte so passiert, und was das auch bei den leuten seltsam triggert, siehe in den kommentaren.

    ein besonderer einstiegspunkt ist, dass der eigentlich zum republikanischen umfeld gehört.
    die ideologie alleine ist nicht das problem, sondern der missbrauch durch die führenden leute.
    Danke für den Link! Interessantes Interview das zeigt, dass Konservative auch konstruktiv mit dem Thema Klimawandel umgehen können.


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