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  1. #106
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Gemäß der Logik sollte der Staat ganz einfach jeden Schaden übernehmen, damit die Schadenssumme auf möglichst viele Schultern verteilt ist.

    Es ist doch das altbekannte Muster: Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert.
    Nein, auch die Gewinne werden sozialisiert.
    Das nennt man Solidarprinzip.

  2. #107
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Wobei es rein faktisch andersrum nicht unbedingt besser wäre.

    So, wie es jetzt geregelt wird, sieht es so aus:

    Ca. 300 Mio Schaden aufgeteilt auf 80 Mio Steuerzahler, macht im Durchschnitt 4 Euro pro Person.
    Tatsächlich wird die Summe aber nicht gleichmäßig aufgeteilt, sondern die 10 Prozent Reichen übernehmen über die Hälfte (s. Soli).
    Damit verteilen sich knapp 150 Mio auf 72 Mio Arme und Mittlere, macht ca 2 Euro pro Person.
    Wenn man annimmt, dass auch hier die 10 Prozent Reichsten die Hälfte übernehmen, bleiben noch 75 Mio, die sich auf die 65 Mio Armen und Ärmsten verteilen. Also etwas mehr als 1 Euro pro Person.
    Es gibt keine 80 Mio Steuerzahler. Da könnte man höchstens schief mit der USt argumentieren. Aber dann stimmt Deine Rechnung mit den Reichen noch weniger als ohnehin. (Weil die 10% Reichsten ganz und gar nicht decklungsgleich sind mit den 10% sind, die am meisten Steuern zahlen.)

  3. #108
    Ich lese gerade, es gab im Frühjahr schon massive Warnungen vor der Pleite und sämtliche Politiker und sonstige Verantwortliche haben abgewunken mit "...du hast ka und übertreibst" und nun bezahlen wir Steuerzahler die Pleite? Großes Kino mal wieder

    Wann werden solche Leute endlich zur Verantwortung gezogen und vor Gericht gestellt? Wieso sind Politiker nicht "greifbar"? Kann doch einfach nicht sein....

  4. #109
    zahm, aber direkt Avatar von Eggi I.O.F.F. Team
    Das ist ein alter Hut, Predni, die Warnungen gingen mindestens ein Jahr zurück - auch für Urlauber gebot sich frühzeitig Vorsicht, dort etwas zu buchen (Stichwort Umkehrschluß).

  5. #110
    Trellomfer
    unregistriert
    Mal ganz dumm gefragt: Gibt es eigentlich Versicherungen, die man als Urlaub buchender Privatmensch zusätzlich abschließen kann, und die unabhängig von diesem viel zu kleinen Topf einspringt?

  6. #111
    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen
    Ich lese gerade, es gab im Frühjahr schon massive Warnungen vor der Pleite und sämtliche Politiker und sonstige Verantwortliche haben abgewunken mit "...du hast ka und übertreibst" und nun bezahlen wir Steuerzahler die Pleite? Großes Kino mal wieder

    Wann werden solche Leute endlich zur Verantwortung gezogen und vor Gericht gestellt? Wieso sind Politiker nicht "greifbar"? Kann doch einfach nicht sein....
    Zitat Zitat von Eggi Beitrag anzeigen
    Das ist ein alter Hut, Predni, die Warnungen gingen mindestens ein Jahr zurück - auch für Urlauber gebot sich frühzeitig Vorsicht, dort etwas zu buchen (Stichwort Umkehrschluß).
    Dass Thomas Cook schon länger in einer gewissen Schieflage ist, habe ich auch mitbekommen. Obwohl ich niemals eine Reise im Reisebüro bzw. über solche Reisegesellschaften buche. Weil es vor einiger Zeit in hundsgewöhnlichen Nachrichtensendungen thematisiert wurde.
    Man redet oft vom mündigen bzw. informierten Verbraucher. Je älter ich werde, desto weniger glaube ich diese Floskel. Es ist auch schon eine gewisse Sorglosigkeit bei den Leuten vorhanden, die ohne sich über die Reisegesellschaft zu informieren (Internet wird halt doch mehr zur Unterhaltung genutzt) buchen. Ähnliches gilt für Bestellungen im Internet.

  7. #112
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Zitat Zitat von Predni Beitrag anzeigen
    Ich lese gerade, es gab im Frühjahr schon massive Warnungen vor der Pleite und sämtliche Politiker und sonstige Verantwortliche haben abgewunken mit "...du hast ka und übertreibst" und nun bezahlen wir Steuerzahler die Pleite? Großes Kino mal wieder

    Wann werden solche Leute endlich zur Verantwortung gezogen und vor Gericht gestellt? Wieso sind Politiker nicht "greifbar"? Kann doch einfach nicht sein....
    weil wirtschaftkriminalität eben ein schwieriges pflaster ist, und es in der realität schwierig ist, ein kriminelles verhalten vor gericht nachzuweisen.

    dazu ist solches klientel in der regel reich und kann sich die besten anwälte leisten. U-Haft wird in solchen Fälllen in der Regel nicht verhängt.
    das melken eines leeren euters bewirkt nur,
    das man vom melkstuhl gestossen wird.

    rise and rise again until the lambs become to lions.

  8. #113

  9. #114
    zahm, aber direkt Avatar von Eggi I.O.F.F. Team
    Vor allem bleibt der in meinen Augen nicht unwesentliche Name Condor

    Zitat:
    "Die Marke Condor bleibt, wie sie ist", sagte Condor-Vorstandschef Ralf Teckentrup am Freitag in Frankfurt.

    [Quelle]

  10. #115
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    und der gemeine Steuerzahler zahlt 200-irgendwas Mios, damit es keine klagewelle gibt.

    hat jm durchgerechnet, dass eine klagewelle mit belastbaren zahlen, den steuerzahler teurer kommt als die übernahme der Reiseausfälle ?
    ich bin mir sicher: nein.
    vorauseilender gehorsam.

    das wird alles immer irrer.

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  11. #116
    Da die (verhinderten) Urlauber wohl nicht mehr bekommen als sie im Fall von erfolgreichen Klagen auch bekämen, braucht man da nicht viel rechnen: Man spart sich die Prozesskosten, die sonst noch dazukämen.

    Die Frage ist natürlich, ob die Klagen erfolgreich gewesen wären. Aber um das einzuschätzen, muss man es nicht erst auf die Klagen ankommen lassen. Fähige Juristen können das normalerweise einschätzen. Es hat nichts mit vorauseilendem Gehorsam zu tun, sondern mit vernünftigem Risikomanagement, in einem solchen Fall einem Prozess aus dem weg zu gehen.

    Abgesehen davon: Das Geld wird nicht im Meer versenkt, sondern an Steuerzahler bezahlt, die mit ihrem Urlaub Pech hatten.
    Ich hatte zwar oben selber geschrieben dass ich nicht der Meinung bin, dass der Staat dafür zuständig ist, Leute, die mit ihrer Urlaubsbuchung Pech hatten schadlos zu halten. Und das sehe ich grundsätzlich immer noch so. Wenn aber die Situation so ist, dass hier ein hoher Prozessrisiko bestanden hätte, und der Staat unter Umständen sich noch hohe Prozesskosten eingehandelt hätte, wäre es nicht angebracht gewesen, wenn die Regierung sich mit Zähnen und Klauen dagegen gesträubt hätte, ihre eigenen Bürger (um die handelte es sich wohl mehrheitlich) zu entschädigen.
    Geändert von JackB (24-01-2020 um 16:49 Uhr)

  12. #117
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    ne - seh ich anders.

    und du hast das ja sehr treffend geschrieben: es geht hier nicht ums überleben, sondern um urlaub, den man halt nicht antreten kann.

    ich kann mir kaum vorstellen, dass die prozesse tatsächlich über 200Mios an Gerichtskosten mit allem drum und dran verbraucht hätten.
    denn oft werden die kosten ja dem klagenden aufgelastet.

    aber JA _ ich weiss es nicht.
    ich befürchte aber wirklich, dass es keine belastende berechnung gibt, auf grund derer diese entscheidung jetzt getroffen wurde, sonden diese entscheidung jetzt so ein mainstream ding ist.

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
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    Those who understand binary, and those who don't.


  13. #118
    Zitat Zitat von *Blue* Beitrag anzeigen
    ne - seh ich anders.

    und du hast das ja sehr treffend geschrieben: es geht hier nicht ums überleben, sondern um urlaub, den man halt nicht antreten kann.

    ich kann mir kaum vorstellen, dass die prozesse tatsächlich über 200Mios an Gerichtskosten mit allem drum und dran verbraucht hätten.
    denn oft werden die kosten ja dem klagenden aufgelastet.

    aber JA _ ich weiss es nicht.
    ich befürchte aber wirklich, dass es keine belastende berechnung gibt, auf grund derer diese entscheidung jetzt getroffen wurde, sonden diese entscheidung jetzt so ein mainstream ding ist.
    Ich denke, die Geschädigten hätten die BRD auf Schadensersatz verklagen können, da diese die EU-Richtlinie nicht richtig umgesetzt hat. Ich kenne den Verfahrensweg nicht, aber ich denke, dass es letztlich beim EU-Gerichtshof hätte landen können.

    Die Kosten im Zivilprozess zahlt der "Verlierer". Bei Teilerfolg wird quotiert.

    Für Schlamperei muss der Staat gerade stehen. Und der Staat sind wir alle.

    Deine Abwertung des Urlaubs finde ich ziemlich zynisch.

  14. #119
    zahm, aber direkt Avatar von Eggi I.O.F.F. Team
    Ich sehe das auch nicht als "bloß Urlaub" - verzichtet man halt drauf.
    Es geht mehr um das ins Sand gesetzte Geld, was durchaus mehrere Tausend Euros sein können - es ist NICHT einfach nur flöten gegangener Urlaub. Letzteres wäre es, wenn ich Urlaub nehmen möchte und der Chef genehmigt es nicht.

  15. #120
    Doch, für die Kunden ist es einfach ein ins Wasser gefallener Urlaub. Das ist bei allem das Risiko wenn man etwas soweit im Voraus kauft. Ist in der Tat blöd gelaufen aber soweit Nichts was irgendwelche Folgen hat. Die Mitarbeiter stehen von heute auf morgen ohne Arbeit da. Teilweise Alleinverdienende mit Familie. Und die bekommen keine Ausgleichszahlungen. Das Mitleid mit den Urlaubern hält sich bei mir also sehr in Grenzen im Vergleich zu den wirklich Leidtragenden.


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