Thomas Cook hat Insolvenz angemeldet - Wie geht es weiter?

[JackB]

Ich sehe das auch nicht als "bloß Urlaub" - verzichtet man halt drauf.
Es geht mehr um das ins Sand gesetzte Geld, was durchaus mehrere Tausend Euros sein können - es ist NICHT einfach nur flöten gegangener Urlaub. Letzteres wäre es, wenn ich Urlaub nehmen möchte und der Chef genehmigt es nicht.

Stimmt. Es ist eine flöten gegangene Urlaubsreise. Der Urlaub entgeht einem ja nicht, man verbringt ihn halt zuhause. Oder bei den Schwiegereltern.

Wieviel der Urlaub, oder besser die Urlaubsreise gekostet hat, ist nicht so wichtig: Das Geld wäre in jedem Fall weg.

[JackB]

aber JA _ ich weiss es nicht.
ich befürchte aber wirklich, dass es keine belastende berechnung gibt, auf grund derer diese entscheidung jetzt getroffen wurde, sonden diese entscheidung jetzt so ein mainstream ding ist.

Was genau hättest du denn gern berechnet haben wollen? Und auf welcher Basis?

Die entscheidende Frage ist doch: Wie wären Prozesse ausgegangen?
Das ist aber keine Frage der Berechnung, sondern der juristischen Bewertung.

[Eggi]

....
Wieviel der Urlaub, oder besser die Urlaubsreise gekostet hat, ist nicht so wichtig: Das Geld wäre in jedem Fall weg.

Doch, genau darum ging es ja, dass nicht eben nur eine Reise ausfällt, worüber man jammert, sondern viel Geld zum Fenster rausgeworfen wurde - und das ist das eigentlich beklagenswerte. Nochmal nachlesen auf der Vorseite bitte.

[JackB]

Doch, genau darum ging es ja, dass nicht eben nur eine Reise ausfällt, worüber man jammert, sondern viel Geld zum Fenster rausgeworfen wurde - und das ist das eigentlich beklagenswerte. Nochmal nachlesen auf der Vorseite bitte.

Das Geld wurde ganz gewollt "rausgeworfen" (bzw. dem Reiseveranstalter überwiesen).

Dass das Geld weg ist, überrascht niemanden. Überraschend ist, dass man dafür nicht im Gegenzug eine Reise antreten kann. Also geht es um die flöten gegangene Reise, nicht um das Geld.

[jume]

Troll

[*Blue*]

Doch, für die Kunden ist es einfach ein ins Wasser gefallener Urlaub. Das ist bei allem das Risiko wenn man etwas soweit im Voraus kauft. Ist in der Tat blöd gelaufen aber soweit Nichts was irgendwelche Folgen hat. Die Mitarbeiter stehen von heute auf morgen ohne Arbeit da. Teilweise Alleinverdienende mit Familie. Und die bekommen keine Ausgleichszahlungen. Das Mitleid mit den Urlaubern hält sich bei mir also sehr in Grenzen im Vergleich zu den wirklich Leidtragenden.

so ähnlich -

natürlich ist das für die Buchenden totaler Mist.
und wenn da jm jahrelang gespart hat für den EINEN Urlaub - dann ist es totaler Mist
und trotzdem: es war Geld für den Urlaub, das verloren ist.

es gibt menschen, die ein Haus bauen, gründlich nachlesen - und dann macht trotzdem der Investor pleite und die Anzahlung ist futsch und man kann das Haus nicht halten -
da hab ich einfach mehr Mitleid.

könnt ihr mich doof/zynisch usw. finden dafür.
seh ich halt so.

[Lieb-Ellchen]

Doch, für die Kunden ist es einfach ein ins Wasser gefallener Urlaub. Das ist bei allem das Risiko wenn man etwas soweit im Voraus kauft. Ist in der Tat blöd gelaufen aber soweit Nichts was irgendwelche Folgen hat. Die Mitarbeiter stehen von heute auf morgen ohne Arbeit da. Teilweise Alleinverdienende mit Familie. Und die bekommen keine Ausgleichszahlungen. Das Mitleid mit den Urlaubern hält sich bei mir also sehr in Grenzen im Vergleich zu den wirklich Leidtragenden.

Es geht aber nicht um Mitleid. Hier geht es einfach nur um das Recht auf Ausgleich, wie es die EU-Richtlinie vorgibt.

Insolvenzabsicherung
Diese Vorschriften gelten für Pauschalreisen und verbundene Reiseleistungen.
Im Falle einer Insolvenz des Reisevermittlers sind Sie durch eine Insolvenzabsicherung geschützt. Dabei kann es sich um einen Reisegarantiefonds, eine Versicherung oder ein anderes System in Ihrem EU-Land handeln. Der Garantiegeber wird Ihnen geleistete Zahlungen erstatten und Sie gegebenenfalls zurückbefördern, sofern die Beförderung in der Pauschalreise oder in den verbundenen Reiseleistungen inbegriffen ist.

https://europa.eu/youreurope/citizen...l/index_de.htm

Interessant ist, dass die BRD schon einmal vom Europäischen Gerichtshof wegen nicht rechtzeitiger Umsetzung der EU-Richtlinie in nationales Recht zum Schadensersatz gegenüber betroffenen Urlaubern verdonnert wurde.

https://www.welt.de/print-welt/artic...chaedigen.html

Und warum man dann, als man das Gesetz umsetzte, diese Deckelung einführte, ist ziemlich unverständlich.

[JackB]

Es geht aber nicht um Mitleid. Hier geht es einfach nur um das Recht auf Ausgleich, wie es die EU-Richtlinie vorgibt.

Tja, die große Frage, um was es geht.

Vielleicht sollte man besser fragen "Wem geht es um was?"

Wenn weiter oben Jume vom Gespräch mit ihrer "in Tränen aufgelösten Schwester " berichtet, deren "mehr als verdiente[r] Urlaub" futsch sei, dann geht es durchaus um Mitleid. Wozu sonst die Tränen? Rechtlich haben die keine Bedeutung. Sowenig wie die Frage, wie "verdient" der Urlaub der Schwester war.

Die Thematik ist vielschichtig, und so wird sie im Thread auch diskutiert. Es geht hier nicht nur um juristische Fragen.

[Lieb-Ellchen]

Tja, die große Frage, um was es geht.

Vielleicht sollte man besser fragen "Wem geht es um was?"

Wenn weiter oben Jume vom Gespräch mit ihrer "in Tränen aufgelösten Schwester " berichtet, deren "mehr als verdiente[r] Urlaub" futsch sei, dann geht es durchaus um Mitleid. Wozu sonst die Tränen? Rechtlich haben die keine Bedeutung. Sowenig wie die Frage, wie "verdient" der Urlaub der Schwester war.

Die Thematik ist vielschichtig, und so wird sie im Thread auch diskutiert. Es geht hier nicht nur um juristische Fragen.

Die Thematik ist nicht vielschichtig. Natürlich kann man die Fakten, die ich geschildert und nachgewiesen habe, weiter ignorieren. Soll mir dann auch egal sein.

[Willi]

Es geht aber nicht um Mitleid. Hier geht es einfach nur um das Recht auf Ausgleich, wie es die EU-Richtlinie vorgibt.

Ob nun Mitleid der korrekte Ausdruck ist, ist mir dann auch ziemlich egal. Aber hier liegt das Hauptaugenmerk auf ausgefallenem Urlaub und den Urlaubern. Die Angestellten bei denen es um wesentlich mehr geht als ein ausgefallener Urlaub, nämlich nicht weniger als um Existenzen, fallen hier im Thread nahezu völlig runter. Und das geht mir gegen den Strich. Wegen einem ausgefallenen Urlaub wird keiner sein Haus, Auto oder sonstiges verlieren.

[Eggi]

Cook-Tochtor Condor ist jetzt erstmal gerettet und hat einen neuen Eigentümer: Der Ferienflieger Condor hat einen neuen Eigentümer: Nach Informationen aus Verhandlungskreisen hat die polnische Gesellschaft LOT im Bieterrennen den Zuschlag erhalten und dabei mehrere Finanzinvestoren ausgestochen.

Leider ist das hinfällig.

Zitat: LOT sagt Condor-Übernahme ab Der Verkauf des Ferienfliegers Condor an die polnische Fluggesellschaft LOT ist geplatzt. Durch die Corona-Krise war LOT selbst in Schieflage geraten und ist auf Staatshilfen angewiesen. .... [Quelle]

[philu]

Wenn man sich nicht nur wegen Corona sondern schon länger mit dem Luftfahrtthema auseinander setzt muss man einfach festhalten dass es zu weiteren Korrekturen in der Luftfahrt kommen wird, durch Corona wird das Thema nur noch schneller von statten gehen.

[silk_spectre]

Das war es dann wohl für die Condor, sehr sehr schade. Aber nicht unerwartet.. gerade auf der Fernstrecke ist das imho ein Verlust.

[Eggi]

Zitat: Kurz vor Fristende: Zehntausende Thomas-Cook-Kunden haben noch keine Entschädigung beantragt Nach der Insolvenz von Thomas Cook entschädigt die Bundesregierung betroffene Kunden. Am Sonntag läuft die Frist aus – bislang haben mit 95.600 nur etwa die Hälfte der Berechtigten einen Antrag gestellt. .... [Quelle]

[Lieb-Ellchen]

Zitat: Kurz vor Fristende: Zehntausende Thomas-Cook-Kunden haben noch keine Entschädigung beantragt Nach der Insolvenz von Thomas Cook entschädigt die Bundesregierung betroffene Kunden. Am Sonntag läuft die Frist aus – bislang haben mit 95.600 nur etwa die Hälfte der Berechtigten einen Antrag gestellt. .... [Quelle]

Vielleicht sind darunter viele Kreditkartenzahler, die ihr Geld schon über das Chargebackverfahren zurück erhalten haben.