Ich bin mir nicht mal sicher, dass es den Leuten bewusst ist, dass es Neid sein könnte. Sie sehen eine Gruppe, die wesentlich erfolgreicher/besser ist als sie selbst und das ängstigt unbewusst, schlimmer noch, kann Agression und Hass schüren. Zumal, wenn es so überhaupt nicht in Einklang mit dem steht, was durch die öffentliche Progaganda vermittelt wird.
Die "Ostjuden" waren im 3. Reich optisch sehr fern. So weit ich das weiß, waren damals die Juden eher in der gehobenen Mittelschicht o. Oberschicht zu finden - Musiker, Schriftsteller, Wissenschaftler, Ärzte. Gut in der Gesellschaft verankert, und deshalb haben ja auch viele damals die Gefahr nicht oder viel zu spät wahrgenommen. Viele waren nicht mal unbedingt gläubig und definierten sich eher über die Nationalität (deutsch), denn über die Religionszugehörigkeit. Gerade auch, weil viele im 1. WK Die Juden, die dem vermittelten Klischee der NS-Rassenideologie noch eher entsprachen, haben mW viele Soldaten überhaupt zum ersten Mal an der Ostfront gesehen.
Dann lass die Ethnie weg und bezieh die Herkunft auf die Kultur. Und natürlich hat man Vorteile, wenn Wissenserwerb und Offenheit für neue Erkenntnisse als positiv und erstrebenswert erachtet werden. Das macht nicht aus jedem Juden per se ein wissenschaftliches Genie oder einen Ausnahmekünstler, aber die Voraussetzungen, dass Talente und Fähigkeiten besser erkannt und entsprechend gefördert werden, sind besser.