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  1. #316
    Jüdische Gemeinde Halle: "Gegen politische Instrumentalisierung"

    https://www.jghalle.de/wordpress/blo...ppur-in-halle/

  2. #317
    Team Cihan Çelik Avatar von Saruman
    Ort: Borg is Killer
    Der #KiezDöner, Opfer des Anschlags, wird von Rassisten im Netz auf widerlichste Weise verhöhnt. https://twitter.com/MissCharlez/stat...34683109806080
    Ist das Ekelhaft.


    Edit:




    Geändert von Saruman (14-10-2019 um 08:36 Uhr)

  3. #318
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    Zitat Zitat von dracena Beitrag anzeigen
    Ich fände es mehr als unglücklich und unklug, in diesem Thread mit israelischer Politik anzufangen. "... man wird ja wohl noch sagen dürfen": nicht in diesem Thread.

    Hier geht es um den Anschlag eines Deutschen, der in seinem antisemitischen Hass Juden ermorden wollte.

    oder Moslems.
    das war ihm wohl egal.
    Die Synagogoe hat er sich ausgesucht, weil die eben lt. seinen Recherchen nicht bewacht war.
    Sonst hätte er auch eine Mosche genommen.

    Find die Quelle grad nicht. Wurde aber in einem Beitrag im TV so gesagt.

    Zu einer Mahnwache am wochenende kamen ziemlich viele Leute.
    Wache zu stehen, bewacht von ca. 10 Polizisten in Kampfausrüstung - das war auch sehr seltsam.



    Jetzt stehen seit Freitag ständig 2 Streifenwagen und 4 Polizisten in voller Kampfausrüstung vor der Synagoge.
    So direkt ums Eck wohnend weiss ich nicht, ob ich mich jetzt sicherer oder bedrohter fühlen soll.

    Aber täglich an Maschinengewehren vorbeizuradeln ist sehr belastend.
    Geändert von *Blue* (14-10-2019 um 08:39 Uhr)

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  4. #319
    Zitat Zitat von redglori Beitrag anzeigen
    Jüdische Gemeinde Halle: "Gegen politische Instrumentalisierung"

    https://www.jghalle.de/wordpress/blo...ppur-in-halle/
    Gefällt mir großartig!
    Pick your battles wisely.

  5. #320
    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Nein, es nicht um eine moralische Hoheit einer Mehrheit, es geht um das, was in unserer Verfassung festgelegt wurde.
    Sowohl als auch.
    Die Verfassung erlaubt einem gegen Juden (oder andere Gruppen zu sein), es ist sogar rechtlich erlaubt zu sagen "Ich mag keine Juden" (oder Schwarze oder andere, aber hier im Thread gibt es den Judenbezug). Wer sollte einem diese Aussage verbieten? Da kannst du ihm kein Gesetzbuch um die Ohren hauen, sondern nur sagen, dass du diese Aussage besch...eiden findest.

    Bei den allermeisten weißt du es ja nicht mal, dass sie antisemitisch eingestellt sind. Das behalten die schön für sich bzw. äußern sich in einem Rahmen, in dem sie sich sicher fühlen. Meist in einer Art "Soft-Version", manche aber richtiggehend hasserfüllt. Das ist dann eher die Aufgabe der Gesellschaft, der Mehrheit, egal ob man das eine moralische Richtungsvorgabe, Ethik oder sonstwie nennt (@Mieze Schindler: ich glaube nicht, dass die Mehrheit im Dritten Reich den Holocaust gewollt hat), denn, wie erwähnt, dürfen darf man so einiges bevor es vor Gericht landen kann. So ein Attentäter fällt ja auch nicht vom Himmel, der ist in einem entsprechenden Klima aufgewachsen, womöglich wurden die Anfänge in einem noch gesetzmäßig erlaubten Rahmen gelegt.

  6. #321
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Ich wollte nur kurz meine Hochachtung aussprechen für die Diskussionskultur in diesem Thread. Ich habe bisher schon so viel mitnehmen können an Denkanstössen
    Zitat Zitat von Proteus Beitrag anzeigen
    Hier übrigens ein (englisches) Editorial auf CNN von einem Mädel das zur Zeitpunkt der Schiesserei in der Synagoge war ...
    und den deutschen Waffenkontrollgesetzen dankt weil dadurch Schlimmeres verhindert wurde:

    https://edition.cnn.com/2019/10/11/o...gel/index.html
    Auf diesen Gastbeitrag einer Überlebenden wäre ich nie gekommen ohne diesen Thread. Was Fogel erzählt, ist unglaublich - und mich beeindruckt die Differenziertheit, mit der sie ihre Schlüsse zieht. Stimmt: Hier hat sich der restriktive Umgang mit Schusswaffen eindeutig bezahlt gemacht. Mir gefällt aber auch das Boot, in welches sie sich setzt - mit vielen anderen, unterschiedlich diskriminierten Gruppen.

    Solche Äusserungen geben mir immer wieder die Hoffnung, dass sich weltweit doch etwas Grundlegendes ändern könnte - im Umgang miteinander und im Umgang mit dem, was uns umgibt.
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  7. #322
    Zitat Zitat von beautiful.south Beitrag anzeigen
    (@Mieze Schindler: ich glaube nicht, dass die Mehrheit im Dritten Reich den Holocaust gewollt hat),
    Nein, das glaube ich auch nicht. Ich habe das aber auch nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass die Mehrheit amoralisch war (und sei es auch nur durch Weggucken und Mitlaufen). Damit haben sie den Holocaust möglich gemacht.

    Und das ist eine Parallele zu den AfD-Wählern. Sie sind nicht perse Antisemiten oder Nazis. Aber es macht ihnen eben auch nichts aus, Antisemiten, Rassisten und Faschisten zu unterstützen (und in wichtige politische Funktionen zu bugsieren). Das nehmen sie mindestens in Kauf - oder finden es sogar gut.

    Da kannst Du jetzt auch zum hunderstens Mal schreiben, dass man das "darf" (ich weiß nicht, warum Dir diese Botschaft so wichtig ist) - für mich bleiben Bundesländer erschreckend, in denen ein Viertel der Wähler Nazis unterstützt.

  8. #323
    Nordlicht Avatar von Claudia I.O.F.F. Team
    Ort: Hoch im Norden
    Nun war es in der NS-Zeit ja auch nicht ganz ungefährlich, wenn man etwas anderes als Wegducken und Mitlaufen gemacht hat.

    Nicht jeder ist zum Helden geboren.
    .

  9. #324
    Ich denke, die meisten sind so.
    Pick your battles wisely.

  10. #325
    Zitat Zitat von Claudia Beitrag anzeigen
    Nun war es in der NS-Zeit ja auch nicht ganz ungefährlich, wenn man etwas anderes als Wegducken und Mitlaufen gemacht hat.

    Nicht jeder ist zum Helden geboren.
    Und deshalb ist es so unglaublich wichtig, den Anfängen zu wehren.
    Bevor es gefährlich wird, kein Mitläufer zu sein.

  11. #326
    Dost
    unregistriert
    Ich befürchte die Büchse der Pandora ist geöffnet. Und unsere Welt wird sich ändern, so wie sie sich nach den Twin Towers und dem Breitscheidplatz geändert hat.

    Mit dem Anschlag auf eine Synagoge wurde eine der letzten Tabus in Deutschland gebrochen. Natürlich war der Anschlag antisemitisch. Aber für mich ist das so eine Art aufgesetzter Antisemitismus des Attentäters. In Wahrheit geht es für mich bei den Tätergedanken um Aufmerksamkeit und ein Ventil, mit dem man seinen Frust loswerden kann. Als ob in Halle oder in Deutschland insgesamt Juden aktuell eine bedeutsame Rolle gespielt hätten. Das war in meinen Augen nicht das Motiv. Das Motiv war in meinen Augen nicht der echte Glaube an eine ,,jüdische Weltverschwörung". Das Motiv war eher Geltungssucht und der Ruch des Fremden. Mit einem Anschlag auf eine Synagoge erhält man mehr Aufmerksamkeit als auf eine Moschee. Und wenn das mit der Synagoge nicht klappt, nimmt man halt den Döner-Imbiss.

    Wir haben schon wieder einen neuen Tätertypen. Nach den Linksextremen mit der RAF, kamen gefühlt die Rechtsextremen a la Wehrsportgruppe Hoffmann und Co., dann erst die koordinierten islamistischen Terroranschläge wie Twin Towers im Stile Al Qaidas , dann die Einzelaktionen mit Sympathie/Unterstützung des IS wie Breitscheidplatz.

    Der Attentäter von Halle war schon wieder ein neuer Typ. Der vereinsamte, verbitterte Gamertyp. Baillet war offensichtlich nicht rechtsextrem vernetzt. Natürlich war Stephane Bailliert ausländerfeindlich, antisemitisch und was auch immer. Aber in erster Linie hat er sich selber als Looser gesehen, wie man ja auch dem Video entnehmen kann. Er hat durch seine soziale Isolierung offensichtlich einen großen Hass auf die Welt entwickelt. Allerdings war Baillet nicht gerade dumm und sein Bestreben war es, Handlungsempfehlungen für Nachfolgetäter zu geben.

    Mit diesen Handlungsempfehlungen war er leider Gottes sehr erfolgreich. Er hat im Internet viele Dokumente hinterlegt. Es wird Nachahmer geben. Und sei es auch nur, dass er seine Idee in die Köpfe anderer gepflanzt hat. Baillert hat detailliert beschrieben, wie man Waffen baut und Munition herstellt und er hat selber bewiesen, wie weit ein Einzelner kommen kann. Das wird anspornen. Die nächsten werden besser werden.

    Ich wusste nicht, dass wir mittlerweile schon so weit sind, dass man sich halbwegs ,,vernünftige" Waffen selber bauen kann mit Drei-D-Druckern, Stahlrohren und Konstruktionszeichnungen aus dem Internet. Man hat gesehen, dass die Waffen noch nicht so dolle waren, aber das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Ich befürchte es gibt noch viele einsame Looser, die abends alleine vor dem Computer hocken und diesen Fall ganz genau studieren und ein Ventil für ihren Welthass suchen.

  12. #327
    pflegt ihren Dachschaden Avatar von BlackGirl
    Ort: Kölle
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Nein, das glaube ich auch nicht. Ich habe das aber auch nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass die Mehrheit amoralisch war (und sei es auch nur durch Weggucken und Mitlaufen). Damit haben sie den Holocaust möglich gemacht.

    Und das ist eine Parallele zu den AfD-Wählern. Sie sind nicht perse Antisemiten oder Nazis. Aber es macht ihnen eben auch nichts aus, Antisemiten, Rassisten und Faschisten zu unterstützen (und in wichtige politische Funktionen zu bugsieren). Das nehmen sie mindestens in Kauf - oder finden es sogar gut.

    Da kannst Du jetzt auch zum hunderstens Mal schreiben, dass man das "darf" (ich weiß nicht, warum Dir diese Botschaft so wichtig ist) - für mich bleiben Bundesländer erschreckend, in denen ein Viertel der Wähler Nazis unterstützt.
    Ich würde jetzt mal vermuten, daß es darum geht die Bedeutung entscheidender demokratischer Werte aufzuweichen. Denn, wenn das Diskriminierungsverbot nicht mehr ein unverrückbares Prinzip ist, sondern "nur" ein Richtwert einer moralischen Mehrheit, dann steht dieser Richtwert ja zur Debatte und kann wieder gekippt werden.

  13. #328
    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    Der Attentäter von Halle war schon wieder ein neuer Typ. Der vereinsamte, verbitterte Gamertyp. Baillet war offensichtlich nicht rechtsextrem vernetzt. Natürlich war Stephane Bailliert ausländerfeindlich, antisemitisch und was auch immer. Aber in erster Linie hat er sich selber als Looser gesehen, wie man ja auch dem Video entnehmen kann. Er hat durch seine soziale Isolierung offensichtlich einen großen Hass auf die Welt entwickelt. Allerdings war Baillet nicht gerade dumm und sein Bestreben war es, Handlungsempfehlungen für Nachfolgetäter zu geben.
    In der "Badische Neueste Nachrichten" steht, wie sein Pflichtverteidiger ihn sieht.

    https://bnn.de/nachrichten/suedweste...gewandten-mann

  14. #329
    Zitat Zitat von Claudia Beitrag anzeigen
    Nun war es in der NS-Zeit ja auch nicht ganz ungefährlich, wenn man etwas anderes als Wegducken und Mitlaufen gemacht hat.

    Nicht jeder ist zum Helden geboren.
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Ich denke, die meisten sind so.
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Und deshalb ist es so unglaublich wichtig, den Anfängen zu wehren.
    Bevor es gefährlich wird, kein Mitläufer zu sein.
    Ich bin garantiert nicht besonders mutig. Ich habe zum Beispiel neulich darüber nachgedacht, dass ich ein "laut gegen nazis"-Shirt nicht überall entspannt tragen würde. Und das fand ich so krass. Dass es Städte gibt, in denen man dafür überhaupt Mut braucht...

    Zitat Zitat von Dost Beitrag anzeigen
    IAber für mich ist das so eine Art aufgesetzter Antisemitismus des Attentäters.
    Ich glaube, ich weiß ungefähr was Du sagen willst, sehe das aber ein bisschen anders. Es gibt ja gar keinen "echten" Grund für Antisemitismus. Antisemismus ist immer bloß aufgesetzt, vorgeschobene Ressentiments, von außen geschürter Hass. Der Hass ist dann aber echt.

    Zitat Zitat von BlackGirl Beitrag anzeigen
    Ich würde jetzt mal vermuten, daß es darum geht die Bedeutung entscheidender demokratischer Werte aufzuweichen. Denn, wenn das Diskriminierungsverbot nicht mehr ein unverrückbares Prinzip ist, sondern "nur" ein Richtwert einer moralischen Mehrheit, dann steht dieser Richtwert ja zur Debatte und kann wieder gekippt werden.
    Sowas flog mich auch an. Aber vielleicht tun wir beautiful.south da ja auch Unrecht.

  15. #330
    Captain Chaos
    Ort: Absurdistan
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Nein, das glaube ich auch nicht. Ich habe das aber auch nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass die Mehrheit amoralisch war (und sei es auch nur durch Weggucken und Mitlaufen). Damit haben sie den Holocaust möglich gemacht.

    Und das ist eine Parallele zu den AfD-Wählern. Sie sind nicht perse Antisemiten oder Nazis. Aber es macht ihnen eben auch nichts aus, Antisemiten, Rassisten und Faschisten zu unterstützen (und in wichtige politische Funktionen zu bugsieren). Das nehmen sie mindestens in Kauf - oder finden es sogar gut.

    Da kannst Du jetzt auch zum hunderstens Mal schreiben, dass man das "darf" (ich weiß nicht, warum Dir diese Botschaft so wichtig ist) - für mich bleiben Bundesländer erschreckend, in denen ein Viertel der Wähler Nazis unterstützt.
    Ich denke das damals noch eine viel größere Schere bezüglich der vorhandenen Informationen geklafft hat und dem Bildungsniveau, vor allem zwischen Land und städtischen Einzugsgebiet. Interessanterweise habe ich diese Woche mit meinem Bruder darüber diskutiert, was gefährlicher ist oder war. Das heutige zuviel an Informationen oder die damalige Dosierung und Steuerung. Über die damals vorhandenen Medien (Zeitung/Wochenschau) haben die Nazis genau die gewollten Informationen steuern können, so das viele Menschen gerade auf dem Land gar keine Chance hatten, sich andere Informationen zu holen. Andererseits gab es auch beim Bildungsniveau signifikante Unterschiede (Bildung konnte gar nicht erworben werden, aufgrund der Lebensumstände), so das die Mittel zur Beurteilung fehlten.

    In kleinen Dörfern, gab es nicht mal Juden, deren Verschwinden auffallen hätte können. Aber was ich bestreite ist die These das man gar nichts gewusst haben will. Weil es immer und überall Anzeichen gab, wenn auch nicht immer klar deutbar.. Die verschwundenen Nachbarn, der verschwundene Spdler... und so weiter. Ich denke aber durchaus, das in ländlichen Gebieten durchaus eine gewisse Blauäugigkeit herrschte, da der Allgemeinzustand nicht verändert wurde.


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