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  1. #76
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    Vielleicht kann ich mir nicht vorstellen, wer um mich trauern sollte, dass da eine Trauerfeier sein müsste.

    ich selbst hab zwar an Trauerfeiern teil genommen, jedoch noch nie in dem Sinne "Abschied" genommen. das ist doch viel zu früh, zu frisch, hab ich noch nie verstanden, warum man das "brauchen" sollte.
    Ich denke, jeder trauert anders, manche "brauchen" das Abschiednehmen, einen Abschluß, andere nicht. Man trauert danach auch noch, aber die Trauerfeier meines Opas war für uns als Familie trotzdem wichtig und der klein gehaltene "Leichenschmaus" auch. Einige Verwandte und Freunde waren da, wir haben Erinnerungen ausgetauscht, über meinen Opa und auch bei so einigen Anekdoten über ihn geschmunzelt. Und man trifft auch mal wieder weitere Verwandtschaft, die man sonst aufgrund der Entfernung nicht ganz so oft sieht und das war trotz des traurigen Anlasses schön.

  2. #77
    vonne Pufferbude Avatar von Karl Napp
    Ort: Sag ick nich. +g+
    @clairchen, ich habe mir ab 2006 gedanken gemacht (papa verstarb). aber noch keine konkrete vorsorge getroffen.
    meine töchter wissen, wie ihre oma es haben möchte und dass ich genauso denke.

    was mich jetzt grad beschäftigt, patientenverfügung und vorsorgevollmacht. hatte für muddi und mich unterlagen besorgt. aber das ist ja so ein wust.
    mir wurde ganz schwindelig.
    ich meinte mal zur ihr: aber patientenverfügung, mach das doch mit deiner doktorin. da kam: sie hat das für sich so gemacht, wie für papa damals. sie weiß, was will und nicht will..
    damit muss ich mich wohl so langsam befassen.


    @dedeli
    bin mit meinem opa viel unterwegs gewesen. ähm, als ich noch klein war, eher er mit mir.
    und habe ihn auf friedhof, wo seine und omas eltern lagen, oft begleitet. hab mich nie gefürchtet. das war so interessant dort.
    die gestaltung der stellen. wie sie geschmückt waren. fand ich schön.

    schrieb ja vorher, mutti hat papas foto und lichtlein davor. die erinnerung an die person ist ja vorhanden. die verschwindet nicht.
    mit denjenigen reden, das geht auch, indem ich mich an geschehnisse erinnere.
    mein persönlicher gedanke halt. da brauch ich nicht zu einer stelle pilgern. für meinen opa war ich sein kleine, wilde rose.
    und ich sollte ihn nicht erschrecken (versteckspiel), da kann einem schließlich das herz stehen bleiben.

    aber ich verstehe durchaus, die gedanken anderer dazu.

  3. #78
    @dedeli

    es gibt Familien, da braucht man keine Feinde mehr
    meine erste Erinnerung an einer Trauerfeier war bei meiner Uroma, da war ich noch ein junger Teenie. Ich wußte schon, wer von ihren Kindern keinen Kontakt mit ihr hatte und wie schwierig die Verhältnisse unter den Geschwistern waren. Dann kamen alle zusammen beim sogenannten Leichenschmaus, lachten und taten alle so, als wäre FriedeFreudeEierkuchen mit Kaffee und Kuchen und später dann am Abend dann stritten sie noch um den Nachlass.
    dann bei meiner Oma das gleiche Spiel, die Geschwister untereinander hatten immer noch Krach, aber bei der Trauerfeier auf einmal wieder FriedeFreueEierkuchen und wer jetzt was etc.
    Höhepunkt die Beerdigung und Trauerfeier von meinen damaligen Lebensgefährten wo seine Tochter alles umgeschmissen hatte und genau das Gegenteil von dem machte, was er wollte. Obwohl sie es wußte.
    ich hab da von meiner Familienseite ein eher gespaltenes Verhältnis dazu und ich will auch keinen von denen dabei haben, deswegen von meiner Seite keine Trauerfeier.

    es gab nur 2 Beerdigungen die "schön" waren, wenn man das so bezeichnen kann, aber die beiden Frauen waren auch unglaubliche herzliche Persönlichkeiten. Leider waren das die Mutter und die Tante von meinem jetzigen Mann, dieser Verlust ist immer noch sehr präsent und da hätte es niemand gewagt, gegen den Willen dieser Frauen zu handeln. Selbst heute noch nicht.

  4. #79
    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    immer wenn ich lese:

    "sie wissen was ich möchte"

    dreht sich mir der Magen um. Ich weiß, jeder wird jetzt schreiben: aber doch nicht meine Familie
    das mag sein, aber ich hab es so oft mitbekommen, dass die Familien und Partner wußten, was jemand wollte und es dann doch nicht gemacht wurde.
    Das passiert leider auch, wenn es schriftlich festgelegt wurde. Letztlich entscheiden nun mal die Hinterbliebenen und wenn die sich über den Wunsch des Toten hinwegsetzen, dann ist es wurscht ob es sich um gesprochenes oder geschrieben Wort handelt. Es sei denn, man hat einen Notar oder Rechtsanwalt bestellt, der sich darum kümmert, dass die Bestattung so umgesetzt wird wie man es wollte.

  5. #80
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Karl Napp Beitrag anzeigen
    @dedeli
    bin mit meinem opa viel unterwegs gewesen. ähm, als ich noch klein war, eher er mit mir.
    und habe ihn auf friedhof, wo seine und omas eltern lagen, oft begleitet. hab mich nie gefürchtet. das war so interessant dort.
    die gestaltung der stellen. wie sie geschmückt waren. fand ich schön.
    Das ist ja lustig, ich bin als Kind auch immer total gerne auf den Friedhof gegangen. Auch und vor allem mit meinem Opa, der jede Woche das Grab mit seinen Eltern und Schwestern besucht hat, ich bin immer total gern mitgekommen und er hat mir dann von ihnen erzählt, kennengelernt hatte ich sie ja nie. Ich hab mir auch immer total gerne andere Gräber und den Blumenschmuck angeschaut (das mache ich auch heute noch gerne ). Auch mit meiner Oma bin ich immer mit zum Friedhof gegangen, wenn wir in ihre Heimatstadt gefahren sind. Wir haben dann immer die Gräber sämtlicher Verwandten abgeklappert, das fand ich immer sehr interessant.

  6. #81
    Am coolsten finde ich immer noch eine Methode, die ich vor vielen Jahren im Fernsehen gesehen habe, war leider UK: Asche in eine Feuerwerksrakete und dann BOOM! Ist aber hier sicher nicht möglich.
    So eine "halb-anonyme" Bestattung fände ich ganz gut, es gibt kein Grab, aber an irgendeinem Mäuerchen ist noch mein Name angebracht.
    Die Asche in Schottland verstreuen macht bestimmt keiner für mich.

  7. #82
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Das passiert leider auch, wenn es schriftlich festgelegt wurde. Letztlich entscheiden nun mal die Hinterbliebenen und wenn die sich über den Wunsch des Toten hinwegsetzen, dann ist es wurscht ob es sich um gesprochenes oder geschrieben Wort handelt. Es sei denn, man hat einen Notar oder Rechtsanwalt bestellt, der sich darum kümmert, dass die Bestattung so umgesetzt wird wie man es wollte.

    und dagegen wehre ich mich. Klingt wie Achselzucken und "ist eben so"
    Nein, finde ich nicht. Woher nimmt sich jemand das Recht, das zu entscheiden?

  8. #83
    Zitat Zitat von DragonladyOne Beitrag anzeigen
    immer wenn ich lese:

    "sie wissen was ich möchte"

    dreht sich mir der Magen um. Ich weiß, jeder wird jetzt schreiben: aber doch nicht meine Familie
    das mag sein, aber ich hab es so oft mitbekommen, dass die Familien und Partner wußten, was jemand wollte und es dann doch nicht gemacht wurde.
    Ja. Aber da mir bis auf ein Detail alles wurscht ist wenn ich dann gestorben bin, fällt das nicht so ins Gewicht. Wichtiger war mir die Patientenverfügung, weil ich DIESE Entscheidungen niemandem zumuten möchte. Zumal ich mich in einem Alter befinde, in dem sich die Meisten gar keine Gedanken um den Tod machen.

  9. #84
    Man kann eine Bestattungsverfügung verfassen. Diese ist rechtlich bindend, soweit ich informiert bin.

  10. #85
    Top-Fangirl Avatar von dedeli I.O.F.F. Team
    Ort: München
    Zitat Zitat von Suhami Beitrag anzeigen
    Man kann eine Bestattungsverfügung verfassen. Diese ist rechtlich bindend, soweit ich informiert bin.
    Wenn die Hinterbliebenen allerdings was anderes wollen und dafür zahlen, würde ich darauf nicht zählen, außer es wäre notariell oder beim Rechtsanwalt abgesichert. Wenn wir eine Trauerfeier gewollt und bezahlt hätten oder auch irgendwas anderes, hätte das Bestattungsunternehmen das gemacht, obwohl meine Schwiegermutter alles vorher festgelegt und bezahlt hatte. Mein Mann hatte in einem ersten Impuls nachgefragt, ob eine Trauerfeier nicht doch möglich wäre, erst meinten sie, nein, das ist anders verfügt. Kurz darauf hatten sie angerufen und es wäre doch möglich gewesen. Wir hatten uns dann aber bereits entschieden, ihren Wunsch zu respektieren.

  11. #86
    Hm. Das klingt für mich eher nach einem nicht ganz so seriösen Bestattungsunternehmen.
    Geändert von Suhami (10-11-2019 um 22:35 Uhr)

  12. #87
    Zielstrebig Avatar von moki
    Ort: Niederbergisches Land
    Was passiert eigentlich, wenn man gar nichts verfügt und keine Kinder hat? Grüne Wiese?
    Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.

  13. #88
    Ich mach es lieber noch mal als neuen Beitrag, weil das Edit doch etwas länger geworden ist:

    Zitat Zitat von Suhami Beitrag anzeigen
    Hm. Das klingt für mich eher nach einem nicht ganz so seriösen Bestattungsunternehmen.
    Edit: Sorry dedeli, "nicht seriös" ist irgendwie eine blöde Formulierung.

    Für mich stellt es sich so dar, dass da eben auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle gespielt haben. Wenn ich einen rechtlich bindenden Vertrag mit einem Unternehmen abschließe (und das hatte ich so verstanden, dass schon alles geregelt und bezahlt war), dann haben wir als Vertragspartner doch Pflichten.

    Ich verpflichte mich, für die vereinbarte Leistung zu zahlen und das Unternehmen verpflichtet sich, die vereinbarte Leistung zu erbringen.

    Da mal eben von abzuweichen finde ich aus ethischen Gründen schwierig, weil man eine Vertragsleistung zugesagt hat, aber sich nachträglich sehr flexibel in der Erbringung der Leistung zeigt.

    (Man stelle sich mal vor, das wäre bei einem stinknormalen Kauf- oder Dienstleistungsvertrag so. Und der Vertrag war ja nun wirksam mit der Vertragspartnerin abgeschlossen. Also, abgeschlossen. Ohne Optionen).

    Ich finde es aber auch aus....mir fällt kein vernünftiges Wort ein...Gründen nicht in Ordnung:

    Ich vertraue darauf, dass ein Unternehmen meine Wünsche erfüllt, gehe während der Verhandlung, bei und nach Abschluss des Vertrages davon aus, dass meine Wünsche respektiert werden - und es ist, sobald ich tot bin, nichts mehr wert?

    Wäre ich Bestatterin, würde ich die Wünsche meiner Kund*innen respektieren. Sie haben mir ihr Vertrauen geschenkt, die Dinge so zu regeln, wie sie es wünschen, und dann biete ich sofort eine neue, völlig andere Dienstleistung an, weil ich nun mit jemand anderem zu tun habe? Für mich fühlt sich das einfach nicht gut an.

    "Nicht seriös" ist da nicht passend. "Nicht gut" zu schwurbelig. Aber vielleicht verstehst du, was ich meine.
    Geändert von Suhami (10-11-2019 um 22:47 Uhr)

  14. #89
    Zitat Zitat von moki Beitrag anzeigen
    Was passiert eigentlich, wenn man gar nichts verfügt und keine Kinder hat? Grüne Wiese?
    Habe ich bei einem Nachbarn aus unserem Haus erlebt: Junggeselle, keine Familie, in der Uni-Klinik verstorben Anfang Dezember.

    Er war pensionierter Postbeamter mit großem Auto und wohl auch einigen Ersparnissen. Er hatte nichts geregelt.

    Bis Ende April lag er in einem Kühlfach der Gerichtsmedizin, während die Stadt bestattungspflichtige Angehörige suchte, die es nicht gab.

    In der Zwischenzeit beerbte ihn die Stadt aktiv und verkaufte sein Auto, etc. Die Wohnung wurde auch entrümpelt.

    Ende April, also nach ungefähr 5 Monaten, wurde er verbrannt und auf dem Melatenfriedhof beigesetzt.

    Ich wußte von dem Termin und hatte Zeit und Gelegenheit, dorthin zu gehen. Seine Urne wurde dann an dieser Trauerhalle (?), also da, wo die Feiern stattfinden, auf eine Art Bollerwagen geladen, einer zog sie, einer lief hinterher. Dann ging es auf die Urnenwiese. Es gab Gelegenheit, was zu sagen (wollte ich nciht), dann wurde die Urne feierlich ins Grab gelassen und bedeckt. Er hatte ein schlichtes Holzkreuz mit Namen und Daten.
    Ich habe dann meine Röschen hingelegt und bin gegangen.

  15. #90
    Zitat Zitat von dedeli Beitrag anzeigen
    Das ist ja lustig, ich bin als Kind auch immer total gerne auf den Friedhof gegangen. Auch und vor allem mit meinem Opa, der jede Woche das Grab mit seinen Eltern und Schwestern besucht hat, ich bin immer total gern mitgekommen und er hat mir dann von ihnen erzählt, kennengelernt hatte ich sie ja nie. Ich hab mir auch immer total gerne andere Gräber und den Blumenschmuck angeschaut (das mache ich auch heute noch gerne ). Auch mit meiner Oma bin ich immer mit zum Friedhof gegangen, wenn wir in ihre Heimatstadt gefahren sind. Wir haben dann immer die Gräber sämtlicher Verwandten abgeklappert, das fand ich immer sehr interessant.
    Wir waren auch immer auf dem Friedhof...sind rumgelaufen und Gräber geguckt...und ich mag die Atmosphäre der Friedhöfe immer noch.
    In der Ehre liegt Hoffnung. *Alaska State Trooper*


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