So viele möchten irgendwo verstreut werden.
Ich möchte euch nicht einatmen.
Obwohl ich euch mag.
So viele möchten irgendwo verstreut werden.
Ich möchte euch nicht einatmen.
Obwohl ich euch mag.
Also ich wuerde hier in Griechenland schon mal gar nicht begraben werden - zumindest nicht hier im Dorf -, da ich nicht griechisch-orthodox getauft bin. Ausserdem bin ich aus der Kirche ausgetreten und Atheist. Das heisst, meine Angehoerigen koennten mich im Garten verscharren.
Mein Wunsch ist, verbrannt und ins Meer gestreut zu werden. Ohne Feier und Musik und allem. Einfach so.
Ob sich nun meine Angehoerigen daran halten, weiss ich nicht. Aber das ist eh wurscht, denn ich bin ja dann tot.
Wir haben einen schönen alten Friedhof in der Nachbarschaft, auf dem zwei unserer Angehörigen beerdigt sind.
Es gibt gegenläufige Trends beim Bestatten: Einmal die kleinen, fast odere gänzlich anonymisierten Gruften, die kaum Pflege brauchen und dann pompöse Grabstätten, auf denen eine ganze Dynastie Platz fände und - nein - es sind durchaus nicht die alteingesessenen reichen
Familien, die so etwas einrichten. Diese Pomp-Gruften haben richtige Kunstwerke als Grabsteine, fast Denkmäler und sind üppigst mit Bepflanzung und Frischblumen ausgestattet. Trauer hat eben ganz unterschiedliche Gesichter.
Ich halte es da eher mit meinem Opa selig, einem überzeugten Kleingärtner, der immer sagte: Dass mir später bloß nicht dauernd einer auf dem Kopp rumkraucht! (sollte heißen: Macht bloß nicht so ein Gewese mit dem Grab!)
Wir haben ein Familiengrab in meiner Geburtsstadt, dort sind einige aus meiner Familie väterlicherseits schon beerdigt. Teilweise mit Sarg, teilweise mit Urne. Den Gedanken ebenfalls dort beerdigt zu werden, empfinde ich als sehr schön. Allerdings möchte mein Vater selbst auf griechischem Boden beerdigt werden, mein Mann ziemlich anonym. Ohne diese beiden zu sein löst in mir aber Beklemmungen aus
Die Pathologie hat mittlerweile ein Überangebot und nimmt nicht jeden. Außerdem muss man noch einigermaßen komplett sein. Ich fall da schon mal durchs Raster.
Ginge mir auch so. Vor allem, weil bei mir häufiger etwas verschütt geht.
Eine Freundin hat aus der Asche ihres Mannes einen Diamanten pressen lassen. Die nicht benötigte Asche hat sie sich zuschicken lassen und an seinen Lieblingsorten verstreut. Die Asche hat dabei ein paar Tausend Kilometer zurückgelegt.
So kleinteilig wurde die Asche meines Vaters nicht verteilt. Er wollte eine Seebestattung. Als er dann verstorben war, wollte meine Mutter doch lieber ein Grab. Wir haben dann die Asche zwischen Meer und Urnengrab aufgeteilt. So hatten beide ihren Willen.
Ich möchte auf jeden Fall verbrannt werden, danach grüne Wiese. Ich möchte keine posthumen Belästigungen an einem Grab. Und vorher auch nicht. Sterben ist ein höchstpersönlicher Augenblick. Ich stelle es mir eher belastend vor, wenn da jemand dabei ist, der (wenn auch verständlicherweise) mit seinen eigenen Emotionen beschäftigt ist.
Nein, in meiner Geburtsstadt steht da ja - und ich bin definitiv nicht aus Griechenland
Aber dein Vater doch, so habe ich das jedenfalls verstanden.
Neeeein. Es gibt ein Familiengrab väterlicherseits in meiner Geburtsstadt, mein Vater möchte jedoch lieber auf griechischem Boden beerdigt werden. So verständlicher?
Weil er nicht griechisch-orthodox getauft ist - gut, das nehme ich jetzt mal so an - und so jeden Friedhof entweihen wuerde.
Edit: Und vielleicht ist noch eine Trauerfeier in einer griechischen Kirche erwuenscht? Niemals!
Geändert von stesyl (18-11-2019 um 18:21 Uhr)
Scheint so, dass das, was theoretisch verboten ist, praktisch doch oft stattfindet:
http://www.kretaforum.info/showthrea...quot-auf-Kreta