Seite 11 von 17 ErsteErste ... 789101112131415 ... LetzteLetzte
Ergebnis 151 bis 165 von 248
  1. #151
    Zitat Zitat von Tante Charlie Beitrag anzeigen
    Genau das.

    Das fände ich irgendwie komisch und will es nicht, auch wenn ich tot bin.
    Na ja, aber ob Du es nun "rituelle" Waschung oder einfach Waschung nennst. Der Vorgang bleibt doch gleich. Jede Leiche wird gewaschen.

    Übrigens wird es inzwischen auch in Deutschland wieder normaler, dass Angehörige die Verstorbenen waschen - wenn sie es wollen.
    Das kann auch ein Teil des Abschiedes sein und etwas sehr Liebevolles.

  2. #152
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Na ja, aber ob Du es nun "rituelle" Waschung oder einfach Waschung nennst. Der Vorgang bleibt doch gleich. Jede Leiche wird gewaschen.

    Übrigens wird es inzwischen auch in Deutschland wieder normaler, dass Angehörige die Verstorbenen waschen - wenn sie es wollen.
    Das kann auch ein Teil des Abschiedes sein und etwas sehr Liebevolles.
    Carmen Thomas hat dazu ein ganz interessantes Buch geschrieben.

    Sie regt tatsächlich an, wieder ein etwas entspannteres Verhältnis zum Tod und eben auch zum Leichnam der Verstorbenen zu bekommen.

  3. #153
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Na ja, aber ob Du es nun "rituelle" Waschung oder einfach Waschung nennst. Der Vorgang bleibt doch gleich. Jede Leiche wird gewaschen.
    Ich weiß. Aber für mich fühlt es sich einfach anders an wenn ich weiß, es ist rituell. Nicht sachlich erklärbar von mir, reine Gefühlssache.

  4. #154
    Zitat Zitat von Suhami Beitrag anzeigen
    Carmen Thomas hat dazu ein ganz interessantes Buch geschrieben.

    Sie regt tatsächlich an, wieder ein etwas entspannteres Verhältnis zum Tod und eben auch zum Leichnam der Verstorbenen zu bekommen.
    Ja, ich habe das Buch und fand es sehr interessant.

  5. #155
    la joie de vivre Avatar von Berghuhn
    Ort: am Berg natürlich...
    Sehr spannendes Thema, mit dem ich mich schon vor Jahren beschäftigt habe. Ich bin da sehr traditionell. Ich möchte in die Urne auf den Friedhof meines Ursprungsdorfes. Auf den Friedhof, bei dem die Gräber rund um die Kirche sind und unglaublich viele meiner Vorfahren auch bestattet wurden. (Dort finden die Erdbestattungen auch noch alle "geostet" statt.)

    Trauerfeier - absolut klassisch evangelisch mit meinen Lieblingsliedern aus dem Gesangbuch. (Alles was ich bisher an "modernen" Stücken bei Trauerfeiern gehört habe, fand ich nicht tröstend, sondern sehr flach.)

    Mein Mann will bei seiner Trauerfeier später nur Stücke von Bach und einen Text aus dem Deutschen Requiem von Brahms.

    Hoffentlich haben wir bis zu diesen Terminen noch viel Zeit - vorher wird es vermutlich den Stress mit meinen Eltern geben, die sich bei Bestattungswünschen völlig uneins sind. Mein Vater will eine Urne (meine Mutter will das niemals zulassen, weil Feuerbestattung ist für sie mit Hölle assoziiert..., etc. etc.)


    Bei einem guten Bekannten, der in diesem Sommer zu Hause gestorben ist, haben die Angehörigen ihn noch den ganzen Tag Zuhause behalten (und es kamen noch enge Freunde und Familie um ihn noch einmal im eigenen Bett zu sehen). Da es sich um eine Arztfamilie gehandelt hat, gab es da aber auch keine Berührungsängste.

    Das Wichtigste ist meines Erachtens, dass es für einen selbst stimmig ist - und die Angehörigen wirklich Trost in der Bestattungsform und den Ritualen finden.

  6. #156
    Zitat Zitat von Berghuhn Beitrag anzeigen
    Das Wichtigste ist meines Erachtens, dass es für einen selbst stimmig ist - und die Angehörigen wirklich Trost in der Bestattungsform und den Ritualen finden.
    Ja, das bringt es wohl auf den Punkt.



    Ich kenne auch eine Familie, die den zu Hause verstorbenen Sohn und Bruder noch 3 Tage lang zu Hause aufgebahrt hat, damit sich alle Freund*innen und Familienmitglieder verabschieden konnten. Das ist mit der Kühlung kein Problem, nur muss man (alternative) Bestatter finden, die sich darauf einlassen, weil es nicht legal ist. Ich weiß nicht, ob es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist, aber ich meine, dass die legale Aufbahrung zu Hause irgendwas bei 36 Stunden ist.

  7. #157
    vonne Pufferbude Avatar von Karl Napp
    Ort: Sag ick nich. +g+
    wir hatten uns damals im krankenhaus, zwei-bett-zimmer, von papa verabschiedet. küsschen auf die stirn.
    zwei tage vorher - er war erst drei tage von maschine getrennt - vor ort eine ergotherapeutin.
    mutti meinte, tränen gesehen zu haben und sagte zu ihm: wenn du nicht mehr willst, dann geh. quäl dich nicht.
    die therapeutin erklärte aber, dass der körper auf hochtouren fährt, schwitzt.
    also im übertragenem sinne, er weint nicht.

    eben zwei tage später, meine jüngste damals zwar schon 16, aber wir ließen sie für den moment außen vor. sie sollte opa so nicht sehen.

  8. #158
    Gnadenloses Suppenhuhn Avatar von suppenstar
    Ort: Österreich
    Früher - die Aufbahrung - war schaurig/schön.
    Ich mochte es.

  9. #159
    Zitat Zitat von suppenstar Beitrag anzeigen
    Früher - die Aufbahrung - war schaurig/schön.
    Ich mochte es.
    Meine Oma - Bauernhof in Ostfriesland - wurde zu Hause aufgebahrt. Eine Ecke des Wohnzimmers wurde vom Bestatter sehr feierlich hergerichtet, und da stand der offene Sarg. Die noch kleinen Enkelkinder, die dort lebten, sind ganz normal und unbefangen damit umgegangen.
    Das hat mir alles sehr gefallen.

    Der Opa eines Lebensgefährten ist in einem hessischen Dorf gestorben. Da gab es gar keine Kapelle oder Leichenhalle. Also wurde er auch im Haus aufgebahrt. Die Trauerfeier fand im Garten statt. Dann ging der Leichenzug zum Friedhof am Dorfrand.

  10. #160
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Meine Oma - Bauernhof in Ostfriesland - wurde zu Hause aufgebahrt. Eine Ecke des Wohnzimmers wurde vom Bestatter sehr feierlich hergerichtet, und da stand der offene Sarg. Die noch kleinen Enkelkinder, die dort lebten, sind ganz normal und unbefangen damit umgegangen.
    Das hat mir alles sehr gefallen.

    Der Opa eines Lebensgefährten ist in einem hessischen Dorf gestorben. Da gab es gar keine Kapelle oder Leichenhalle. Also wurde er auch im Haus aufgebahrt.
    Das finde ich sehr wertvoll.

    Ich mußte bereits zwei Männer beerdigen (lassen), und weiß daher, wie wichtig es für Zugehörige sein kann, persönlich Abschied nehmen zu können. Beim ersten Mann konnte ich es nicht, da er nach einem Autounfall an Heiligabend bis nach Neujahr von der Staatsanwaltschaft nicht freigegeben wurde, bzw. mir dringend abgeraten wurde, ihn noch einmal zu sehen, damit es mir "nicht schadet". Ich war verwirrt und habe mich daran gehalten. Hat mir auch geschadet. Beim zweiten Mann durfte ich keinen Einfluß auf die Bestattungszeremonie nehmen, weil wir nicht verheiratet waren und die Verwandten es so gemacht haben, wie es ihnen am bequemsten war. Ich habe sehr darum gebeten, ihn noch einmal sehen zu dürfen. Dem wurde auch stattgegeben, allerdings erst 8 Tage nach seinem Tod und ich hatte 5 Minuten. Das war sehr sehr schwer und bis heute (1,5 Jahre später) für mich noch traumatisierend und frustrierend und traurig und gar nicht wirklich "begreif"-bar. Trotzdem war es wichtig, tatsächlich zu sehen, dass er wirklich tot war - es war ein plötzlicher Tod nach Herzinfarkt - so dass es für Nahestehende wirklich äußerst wichtig sein kann, den toten Menschen noch einmal zu sehen und evtl. anfassen zu dürfen.

    Wir haben hier mittlerweile eine "Kultur", die es als Norm ansieht, einen verstorbenen Menschen so schnell wie möglich aus dem Haus und in die Kühlung eines Bestattungsunternehmens zu verfrachten. Ich halte das aus persönlicher Erfahrung für schädlich und auch für "nicht normal" im Sinne von unmenschlich oder unnatürlich. Weiß grad nicht, wie ich es besser formulieren könnte.

  11. #161
    Zitat Zitat von oolz Beitrag anzeigen
    Wir haben hier mittlerweile eine "Kultur", die es als Norm ansieht, einen verstorbenen Menschen so schnell wie möglich aus dem Haus und in die Kühlung eines Bestattungsunternehmens zu verfrachten. Ich halte das aus persönlicher Erfahrung für schädlich und auch für "nicht normal" im Sinne von unmenschlich oder unnatürlich. Weiß grad nicht, wie ich es besser formulieren könnte.
    Ja, das stimmt. Es ist traurig, dass Deine beiden Abschiede so nicht möglich oder zu kurz waren.

    Inzwischen versuchen manche Bestatter, es auch den Angehörigen von schwerst Verletzten zu ermöglichen Abschied zu nehmen. So dass z.B. nur eine Hand zu sehen ist, wenn das Gesicht zerstört ist.
    Aber das macht es dann möglich, es wirklich zu "begreifen", dass jemand verstorben ist.

  12. #162
    Gnadenloses Suppenhuhn Avatar von suppenstar
    Ort: Österreich
    Oolz, das tut mir sehr leid.
    Und du hast es hervorragend formuliert.

  13. #163
    Zitat Zitat von suppenstar Beitrag anzeigen
    Oolz, das tut mir sehr leid.
    Und du hast es hervorragend formuliert.

    Danke schön.

  14. #164
    Zitat Zitat von Marmelada Beitrag anzeigen
    Ja, das stimmt. Es ist traurig, dass Deine beiden Abschiede so nicht möglich oder zu kurz waren.

    Inzwischen versuchen manche Bestatter, es auch den Angehörigen von schwerst Verletzten zu ermöglichen Abschied zu nehmen. So dass z.B. nur eine Hand zu sehen ist, wenn das Gesicht zerstört ist.
    Aber das macht es dann möglich, es wirklich zu "begreifen", dass jemand verstorben ist.
    Ja, das ist enorm wichtig für nahestehende Zugehörige.

  15. #165
    Elina²
    unregistriert
    Zitat Zitat von Sabuha Beitrag anzeigen
    Du kannst auch so konvertieren und dich beerdigen lassen, ohne deine Freund zu heiraten



    Durftest du den Sarg/die Kiste bis zur Begräbnisstelle begleiten?
    Soweit ich weiß, dürfen das nur Männer. Sowohl das Tragen als auch das Hinterherlaufen.

    Und die Trauerfeier in der Mosche usw. - ich finde das halt doof, dass Männer und Frauen da getrennt sind.
    Ich möchte vielleicht mit meinen Kindern zusammen die Beerdigung "feiern", wenn mein Mann stirbt.
    Oder mit meinen Brüdern zusammen, wenn mein Vater stirbt.
    Und nicht aufgeteilt in verschiedene Räume. Ich finde das eher schade.
    Vielleicht suche ich ja einen Grund, damit er mich endlich heiratet?

    Die Beerdigung war in Köln und ja, Frauen durften dabei sein, obwohl dies ja eigentlich so nicht vorgesehen ist. Es gab aber keinen Sarg/keine Kiste sondern tatsächlich nur ein Leichentuch, in welches er gehüllt war, von seinen Söhnen so in das Grab gelegt wurde mit Mekka-Beachtung etc und dann wurden quasi Holzbretter diagonal über den Leichnahm gestellt, dann die Erde aufgeschichtet.

    Ist das verständlich?


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •