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  1. #61
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Das Sicherheitskonzept hat versagt, wenn ein Einbruch in das Gebäude erfolgreich war. Punkt.
    Das ist einfach wahr. Letztlich ist das Sicherheitskonzept nur so gut wie sein schwächstes Glied.

    Ich hab heute hier in der Zeitung gelesen, dass die Sicherheitsleute die 110 gerufen haben und nicht die Direktverbindung, weil sie nicht zurück gerufen werden wollten. Wegen der brachialen Gewalt hatten sie wohl Angst um ihr Leben. Übrigens waren sie durchaus bewaffnet. Ich finde sehr merkwürdig, dass hier so nach und nach korrigiert wird.
    Pick your battles wisely.

  2. #62
    Zitat Zitat von Gerberga Beitrag anzeigen
    Der Glitzerkram läßt mich an sich kalt, aber als Mensch aus dem Kulturbereich sehe ich den Wert (wie auch die Dresdener Museumsleute) v. a. darin begründet, daß diese Kunstwerke eben so komplett überliefert sind, wie man sie damals konzipiert hat. Und die Stücke wertzuschätzen heißt für mich persönlich auch, die Arbeit der Goldschmiede wertzuschätzen, die damals all ihre Kunstfertigkeit aufgeboten haben.


    Ich frag mich ja, ob es eine Auftragsarbeit war. Denn die gestohlenen Kronjuwelen dürften doch aufgrund der Bekanntheit unverkäuflich sein.


    Wir seh'n mit Grausen ringsherum:
    Die Leute werden alt und dumm.
    Nur wir allein im weiten Kreise,
    Wir bleiben jung und werden weise.

    Eugen Roth

  3. #63
    Ich hab heute ein Interview mit einem Diamantenhändler aus Antwerpen gelesen, der sagte, dass es gar kein Problem ist, die neu zu schleifen, vermutlich in Indien. In Europa können das ca. 100 - 200 Leute, in Indien 1000, außerdem wird dort nicht gefragt. Nur sehr hohe Prämien könnten es möglich machen, dass jemand verraten wird, der dort Diebesgut umschleifen lassen will. Sind sie einmal umgeschliffen, ist es auch für Fachleute nicht mehr zu erkennen, ob die aus dem Diebstahl kommen.

  4. #64
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Das ist einfach wahr. Letztlich ist das Sicherheitskonzept nur so gut wie sein schwächstes Glied.

    Ich hab heute hier in der Zeitung gelesen, dass die Sicherheitsleute die 110 gerufen haben und nicht die Direktverbindung, weil sie nicht zurück gerufen werden wollten. Wegen der brachialen Gewalt hatten sie wohl Angst um ihr Leben. Übrigens waren sie durchaus bewaffnet. Ich finde sehr merkwürdig, dass hier so nach und nach korrigiert wird.
    Gestern in der PK hörte sich das etwas anders an. Danach hatten die beiden Sicherheitsleute die Wahl, entweder einen "detailfreien" Alarm auszulösen, der den Einsatzkräften lediglich vermeldet hätte, dass "dort irgendetwas los sei", oder aber mit der 110 sicher sein können, dass alles sofort aufgezeichnet und alle Details umgehend weitergegeben werden, so dass die Einsatzkräfte sofort informiert und dirigiert werden konnten.

    Zur Bewaffnung wurde relativiert, dass "Bewaffnung" nicht unbedingt "Feuerwaffen" bedeutet, sondern auch z.B. auch ein Schlagstock sein könnte. Wenn man dann live beobachtet, dass am Tatort brachial mit Äxten hantiert wird, ist es schon nachvollziehbar, dass sich eine Sicherheitskraft nicht mit einem Schlagstock oder einem Pfefferspray dazwischenwerfen möchte.

    Was mich viel mehr irritiert hat, sind die vielen Einzelheiten, die in den letzten beiden Tagen über Sicherheitseinrichtungen in Museen allgemein veröffentlicht wurden. Klar, die Fragen der Presse waren in den PKs drängend und vorwurfsvoll, aber nun weiß jeder, welche Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen in bundesdeutschen Museen Standard sind, und wie Aktionspläne im Einbruchsfall im Detail aussehen. Die Dresdner haben das mehrfach betont, um sich gegen die bohrenden Fragen zu verteitigen ("Das ist überall bundesweit genauso wie bei uns.") Das ist quasi eine Einladung an weitere, potentielle Einbrecher, sich anderswo zu bedienen, denn mangels Zeit und Geld werden die Museen ihre Maßnahmen nicht so schnell aufstocken können.

  5. #65
    Das hab ich sowieso gedacht. Wer da mit Axt reingeht, dem sind Sicherheitssysteme egal, es sei denn, sie würden automatisch Räume abriegeln, wenn dort unbefugte Bewegung ist. Andererseits ist klar, dass es hier bei der Aufarbeitung darum geht, wie das überhaupt passieren konnte.

    Ich denke auch, hier ist viel aus Verteidigung gesagt worden, aber offenbar war das ja auch nötig. Keiner will sich für was beschuldigen lassen, was deutschlandweit so Usus ist. Wenn es dazu führt, dass die Sicherheitsvorkehrungen überall wirksam gemacht würden, wäre das ja zumindest ein guter Effekt. Dass es zu Folgeeinbrüchen kommen kann, kann ich mir vor allem deswegen so gut vorstellen, weil es hier so einfach geklappt hat und nicht, weil ich annehmen würde, dass andere Ausstellungen besser gesichert sind als das Grüne Gewölbe.

    Das mit dem "damit die Polizei nicht zurück ruft" stand ausdrücklich in einer der Dresdner Zeitungen. Einen Schlagstock verstehe ich nicht unter "Bewaffnung", wenn sie als solche angegeben wird, kann aber natürlich mein Problem sein.

    "mangels Geld" ist relativ bei dreistelligen Millionenverlusten.

  6. #66
    Es wurde jetzt bekannt, dass das Sicherheitsglas angeblich 15 Minuten mit der Axt hätte bearbeitet werden müssen, bevor es bricht. Das hätte dann wirklich locker gereicht für die Polizei.

    Der Standard ist gekauft und versprochen worden. Frage: woher wussten die Einbrecher, dass das nicht stimmt, wenn alle davon ausgegangen sind?

  7. #67
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Frage: woher wussten die Einbrecher, dass das nicht stimmt, wenn alle davon ausgegangen sind?
    Derzeit werden sicherlich ganz viele Leute, die in den vergangenen Jahren im Grünen Gewölbe gearbeitet haben (ob nun als Handwerker, Putzdienst oder Angestellte), von der Polizei befragt.

  8. #68
    Zitat Zitat von Gerberga Beitrag anzeigen
    Ich bin ja doch immer wieder enorm fasziniert, was für Fachleute unter uns weilen. ....Ohne genaues Wissen über die tatsächlich in Dresden vorhandene Sicherheitstechnik, ohne genaues Wissen über den Tatvorgang....Wow..
    Du musst kein "Fachmann" sein, um zu sehen, dass es dort gewaltige Sicherheitsprobleme gab. Wie kann es sein, dass man ohne Probleme die Gitterstäbe durchtrennen kann? Wie kann es sein, dass die Fenster nicht gesichert sind? Wie kann es sein, dass es keine Bewegungsmelder / sonstige Schutzmaßnahmen innerhalb des Museums gibt? Wie kann es sein, dass die ohne Probleme die Glasvitrinen aufbrechen konnte? Wie kann es sein, selbst als die gebrochen waren, dass es keinen Alarm gab?

    Soll ich weitermachen? Die total schlechte Videoüberwachung wäre ein nächster Punkt. Vermutlich ist ein privates Haus besser geschützt wenn man es will als dieses Museum, was wirklich extrem enttäuschend ist....

  9. #69
    Das Sicherheitsglas hat wohl nicht gehalten, was der Lieferant versprochen hatte...
    https://www.spiegel.de/panorama/just...a-1298507.html

  10. #70
    Zitat Zitat von Miss Rotstift Beitrag anzeigen
    Das Sicherheitsglas hat wohl nicht gehalten, was der Lieferant versprochen hatte...
    https://www.spiegel.de/panorama/just...a-1298507.html
    Und es wurde scheinbar auch nie auf die Funktionsfähigkeit hin getestet, sonst wäre es ja aufgefallen.
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  11. #71
    Wenn ich den Artikel da oben lese, weiß ich nicht, ob die wirklich die richtigen Leute auf den richtigen Positionen haben...

    "Unser Sicherheitssystem ist vor vier Jahren überprüft worden mit dem Ergebnis: alles bestens", sagte er in einem Interview mit der "Sächsischen Zeitung". "Das war fast wie 'Mission Impossible', was die da veranstaltet haben."
    Im Schloss gibt es laut SKD mehrere Sicherheitszentralen, die mit je zwei Personen rund um die Uhr besetzt sind. Jährlich würden acht Millionen Euro für Sicherheit ausgegeben. Auch sei die Ausbildung der Wachleute privater Sicherheitsfirmen intensiviert worden.
    Ich verstehs einfach nicht. Da kommen quasi stinknormale Leute früh um 5 vorbei, schneiden gemütlich das Gitter durch, schlagen ein Fenster ein, schlagen Vitrinen ein und zogen davon. Was genau wurde den beim Sicherheitssystem geprüft? Und die miese Videoqualität ist auch keinen aufgefallen?...8 Millionen für was?....

  12. #72
    Zitat Zitat von ManOfTomorrow Beitrag anzeigen
    Und es wurde scheinbar auch nie auf die Funktionsfähigkeit hin getestet, sonst wäre es ja aufgefallen.

    Aber die Täter wussten es.
    Pick your battles wisely.

  13. #73
    Kein Kommentar
    unregistriert
    Zitat Zitat von Miss Rotstift Beitrag anzeigen
    Das Sicherheitsglas hat wohl nicht gehalten, was der Lieferant versprochen hatte...
    https://www.spiegel.de/panorama/just...a-1298507.html
    Elon Musk hat sich ja vor kurzer Zeit auch mit seinem "unzerstörbaren" Sicherheitsglas blamiert und das war wohl keine Absicht von ihm.
    Die Aussage, das die Scheibe erst nach 15 Minuten zerstört sei, ist Blödsinn. Es kommt darauf an mit welcher Wucht und mit welcher Häufigkeit zugeschlagen wird. Das dürfte sehr stark von der körperlichen Verfassung der Übeltäter abhängen. Wer auf dem Rummel den "Haut den Lukas" zum Klingeln bringt wird da wohl erfolgreicher sein.

  14. #74
    Zitat Zitat von Elaine Beitrag anzeigen
    Aber die Täter wussten es.
    Vielleicht hatten sie auch einfach Glück ...
    We're too young until we're too old - We're all lost on the yellow brick road - We climb the ladder but the ladder just grows - We're born, we work, we die, it's spiritual
    (Kenny Chesney - "Rich And Miserable")

  15. #75
    Die Täter haben bestimmt was mit der Sicherheitsglasfirma zu tun. Ich hab's euch zuerst gesagt.


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