Ergebnis 1 bis 8 von 8
  1. #1
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli

    Journalist verlässt den Bayerischen Rundfunk

    Der bekannte Journalist Richard Gutjahr verlässt den Bayerischen Rundfunk BR, nachdem er im Netz bedroht wurde.

    Berichte dazu in der WELT und in der Süddeutschen Zeitung.

    Den Link zum Offenen Brief findet man in diesem SPIEGEL-Artikel und auf Gutjahrs Blog (https://www.gutjahr.biz/about/).
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  2. #2
    Kommentar über die mittlerweile schon normalen Einschüchterungsversuche durch Rechte. Es ist bedrückend.

    Denn die Angriffe mögen wirken wie irgendwas Freakiges aus dem Internet, aber sie sind Terror. Sie sind dazu gedacht, Menschen Angst zu machen, sie aus dem öffentlichen Raum zu drängen, ihre Arbeitsgrundlagen oder ihre ganze Existenz zu zerstören. Es gibt JournalistInnen, AktivistInnen, PolitikerInnen, die ganz okay mit dem Wissen leben können, dass es da draußen Menschen gibt, die ihnen Gewalt antun wollen - und es sprachlich ohnehin schon tun. Es gibt diejenigen, für die es ein irre schwerer Kampf ist weiterzumachen. Und es gibt die, die sich zurückziehen, sei es aus Erschöpfung oder aus Angst,

  3. #3
    noch ein so nen thread und ich baller dir eine :D Avatar von ruru I.O.F.F. Team
    Richard Gutjahr hat schon 2018 auf der Re Publica berichtet, was er in den letzten Jahren durch rechte Verschwörungstheoretiker hat erleiden müssen und auch wie er dagegen kämpft.
    Es ist ne gute Stunde, aber es lohnt sich
    https://www.youtube.com/watch?v=MXc02u_e5bE


    In beiden Fällen, die Auslöser für diese ganzen Bedrohungen waren, war er für den BR tätig bzw hat sein Material dorthin geschickt und die haben es veröffentlicht.
    Dass sich dann der Intendant nicht vollständig vor seinen Mitarbeiter stellt und mit allen Möglicheiten (auch was finanzielle Risiken bei Rechtsstreiten betrifft) unterstützt und sich auf die Position zurückzieht, es sei ja nur ein langjähriger freier Mitarbeiter und wenn man einem hilft, könnte ja der nächste kommen, ist imho ein absolutes Unding.
    Wer soll denn noch die Presse vor Bedrohung schützen, wenn der eigene Arbeitgeber schon kneift?
    Geändert von ruru (03-01-2020 um 13:46 Uhr)

  4. #4

  5. #5
    Dom Basaluzzo
    unregistriert
    Ein sehr undifferenzierter 'Tagesspiegel'-Artikel. Wer keinen Bock auf die ÖR (ACHTUNG: "Sie haben das Akronym ÖR als Kürzel für ihre Feinde übernommen (...)" steht dort, obwohl dieses Kürzel bei den Sendern selbst verwendet wird) hat, ist ein Troll. Eine Unverschämtheit gegenüber einer Mehrheit der unter 30-Jährigen, die für sich längst Alternativen gefunden hat, aber auch gegenüber allen anderen, die einfach nicht einsehen, warum sie das finanzieren sollen, wo doch andere Berufsgruppen auch zusehen müssen, woher ihre Kunden kommen (z.B. die Kollegen von der Presse, die mehr Skandale aufgedeckt haben als die von TV und Radio). Dass dann Leute, die zudem noch politische Unausgewogenheit in den Programmen erkennen mit der Finanzierung ein Problem haben, ist logisch. Vegetarier werden schließlich nicht dazu gezwungen für die Fleisch verarbeitende Industrie zu bezahlen.

    Und weshalb dieser Artikel? Wg. eines freien Journalisten, der nicht mehr für den BR arbeitet. Das ist für andere, freie Journalisten normaler Alltag. Hier wird aber ein Zusammenhang mit Bedrohungen aus dem rechten Lager hergestellt. Wie kommen die beim 'Tagesspiegel' darauf, das mit Gegnern des Gebührensystems zu verbinden und zwar so pauschal verunglimpfend gegen alle?

  6. #6
    Ich komme in Frieden. Auf ewig! Avatar von dracena I.O.F.F. Team
    Ort: Mördergrube
    Die Verknüpfung von Gutjahr und Hollek finde ich eher unglücklich.
    Gutjahr hat einfach seinen Job gemacht und hatte das Pech, sowohl in Nizza auch in München am Schauplatz von Attentaten zu sein, was Verschwörungstheoretiker und antisemitische Hetzer auf den Plan rief.
    Das ist noch eine andere Hausnummer als Hollek, der sich ziemlich blöd verhalten hat. Was natürlich trotzdem auf keinen Fall Morddrohungen rechtfertigt.

    Der Artikel im Tagesspiegel ist dagegen durchaus zutreffend, finde ich.

    Wo eine im Kern völkisch gesonnene Trollarmee gegen die Sender zu Felde zieht und vom „Schwarzen Kanal“ oder von „Gleichschaltung“ und „Umvolkung“ schwadroniert, offenbart sie indirekt dahinterliegende Wünsche. Unerträglich scheint den ÖR-Kritikern eine Haltung, der es, wie im Auftrag begründet, um Artikel 1 des Grundgesetzes geht, um die Würde des Menschen und zu deren Schutz um die Erhaltung der Demokratie.
    Nein ist ein vollständiger Satz.

  7. #7
    die den gefährlichen, drohenden druck ausüben, sind überhaupt nicht bereit, über "identität" zu diskutieren.
    sie sind, wer sie sind, und alle anderen sind anders.
    naturgemäss ein zirkularer bezug.

    das problem liegt in deren fehlenden bereitschaft, die identität auf mehreren levels oder terrassen zu teilen. das würde die konflikte bereits abmildern.
    um das verhalten zu untermauern, braucht es natürlich ein paar falsche verschwörungstheorien.

    tatsächlich laufen genug verschwörungen, über die legitim gestritten wird, mindestens was man dann eigentlich machen soll.
    weiters ist ein komplettes, postmodernes dekonstruieren der identität nicht zielführend, weil das eine gesellschaft "hackbar" macht, und sowieso niemals akzeptiert wird.

    auf der einen seite braucht es härte in grundlegenden punkten. also schutz der journalisten vor bedrohung, und solidarität der chefredaktionen und eigentümer, nicht im inhalt selbst, der muss immer kritisierbar bleiben, aber im vollen recht, seine ansicht öffentlich auf medien publizieren zu dürfen.
    und eben auch law enforcement. da übertritt schon vieles an vorfällen deutlich die verfassung und die gesetze.

    auf der anderen seite bin ich auch für ein integratives prinzip, solang eben das recht nicht verletzt wird.
    damit man einen unterschied machen kann, zwischen menschen deren ansichten man nicht teilt, und solchen, die ihre ansichten unbedingt anderen aufzwingen wollen.
    reden kann man über alles, was nicht klare wiederbetätigung ist. aber auch in kritischer form.
    zu viele vertragen keine kritik, damit fängt eigentlich schon dieses identitätsproblem an.

    kurz gesagt, neben der prozeduralen herausforderung, also das gesetz und die rechte der menschen zu bewahren, gibt es immer wieder eine intellektuelle herausforderung, um situationen zu entschärfen, und polarisationen aufzuweichen.
    klar, dass gerade letzteres von einigen kräften besonders bekämpft wird..
    Das Netz hat keine Obergrenze.. Das Schöne: Im Netz ist jede Aussage wahr. -- Nur die Fragen, die im Prinzip unentscheidbar sind, können wir entscheiden. (Heinz von Foerster)
    http://www.antiquealive.com/Blogs/Ha...ean_House.html

  8. #8
    Richard Gutjahr wechselt ins Team von Gabor Steingart

    https://meedia.de/2020/01/29/media-p...mpression=true


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