Zitat von
Descartes
Solch rational-kalter Zynismus scheint mir eine Art Schutzmechanismus zu sein (und tritt ja auch bei anderen Themen auf), um sich mit dem Ereignis nicht weiter auseinandersetzen zu müssen (=> Vereinfachung der komplexen Welt). Niemand käme schließlich in einer individuellen Situation auf die Idee, einem an einer seltenen Krankheit X leidenden Menschen zu sagen, dass seine Krankheit nicht so "schlimm" wäre und an Krankheit Y ja viel mehr Menschen sterben würden. Dieser Zynismus lässt völlig außer Acht, dass die Erkrankten bei 2019-nCoV wie bei der Influenza unter schwersten Symptomen leiden, es vor allem die gesundheitlich Schwächsten trifft und die Sterblichkeitsrate bei Coronaviren allgemein sehr hoch ist. Dies und die noch mangelnden Informationen (Übertragung Tier => Mensch, Ausbreitungsgebiet, Übertragungswege, "Gefährlichkeit") führen den Menschen ihre Hilflosigkeit vor Augen. Und in China werden gerade unter großem Aufwand ganze Regionen mit Millionen Menschen abgeriegelt und das öffentliche Leben stark eingeschränkt - das ist jedenfalls ziemlich neu, um eine Epidemie einzudämmen.
Was verstehst du denn genau unter Panikmache? Dass darüber berichtet wird, dass man darüber diskutiert und dass Ärzte und Politiker handeln?
Diese Frage geht auch an die anderen hier, die das Wort "Panik" aufgebracht haben. Was versteht ihr in der jetzigen Situation unter Panik?