Königshäuser XV - Noblesse oblige

[Berghuhn]

Mir würde von Maxima "The Dutch Aquamarine Parure Tiara" am besten stehen.

Aber wenn ich diese Pracht so sehe, dann fühle ich mich wie folgt:

(Bitte nur bei Humor öffnen)

=>Spoiler öffnen<=

[dedeli]

Was mir bei den Maxima Fotos aufgefallen ist, dass sie scheinbar die „fettesten“ Tiaren zu Besuchen anderer Königsfamilien trägt. Als wenn sie sagen würde Take that, bitches.

... und ich liebe Maxima dafür, sie ist so eine juwelenliebende Elster

Grund ist aber tatsächlich wohl Respekt und Wertschätzung und auch bei anderen Königshäusern, wie Keki schon erwähnt, üblich. Die Braganza-Tiara, die Big Gun der Schweden, hat Königin Silvia zB erstmals im Ausland 2007, in Dänemark, zu einem Staatsbesuch getragen. Sie wurde später in einer Juwelendoku dazu mal interviewt und hat irgendwas in der Richtung gesagt, dass sie damit auch ihre Wertschätzung ausdrückte und sie deshalb zum ersten Mal ins Ausland mitnahm, obwohl sie sonst nur zu besonders wichtigen Ereignissen im Inland trägt.

Bei der Stuart-Tiara von Maxima spielte auch noch die historische Bedeutung eine Rolle. Die Tiara enthält in ihrer vollen Version den riesigen Stuart-Diamanten mit entsprechender geschichtlichen Verbindung zum englischen Königshaus. Da war es nur passend, dass Maxima sie bei ihrem ersten Staatsbesuch als Königin in Großbritannien auch zum ersten Mal in voller Version trug. Und viele Juwelenenthusiasten, inklusive mir , hatten das auch für diesen Anlaß erhofft.

[Mangan254]

Das Argument mit den nicht ganz so wertvollen Halbedelsteinen ist meiner Meinung nach nicht ganz so stichhaltig, weil es ja doch durchaus auch Tiaren mit Amethysten, Granaten, Aquamarinen und Türkisen gibt.
Wobei die Verarbeitung von Smaragden, Rubinen und Saphiren sicherlich auch zeigen soll, dass der Besitzer Geld hat.

Vielleicht sind einige Schmucksteine schwerer zu verarbeiten und "brüchiger" als andere? Oder vielleicht kann man aus ihnen keine großen Edelsteine formen, sondern eher kleine?

Ich denke es ist eine Mischung aus allem. Ich bin kein Goldschmied, aber ich kenne mich mit Mineralien ganz gut aus (wird vielleicht etwas OT jetzt, sorry ).

Ich glaube es hat mit Verfügbarkeit zu tun, aber vor allem auch mit Härte. Alle Quarz-Varietäten (Citrin, Amethyst, Onyx) und auch Peridot/Olivin sind schon deutlich weicher als die meisten anderen Edelsteine, die man für Schmuck normalerweise verwendet. Nur Granate sind noch weicher, deswegen werden sie wahrscheinlich noch seltener genommen. Allerdings kann man gerade Granate auch sehr gut mit Rubinen ersetzen, da es bei Granaten keine Farbe gibt, die es nicht auch bei Rubinen gibt. Die sind deutlich teurer und auch deutlich härter (also insgesamt bessere Qualität).

Rubin/Saphir (also Korund) ist nach Diamanten das härteste Material. Danach kommen die Topase, Turmaline und Beryll-Varietäten (Smaragd, Aquamarin), dann Quarze und Peridot/Olivin, danach Granate. Alles, das weicher ist als Granat eignet sich nicht wirklich so zum Schmuckstein, da solche Steine schon mit einem Stahlwerkzeug angeritzt werden können. Topase spalten allerdings schnell und sind schwieriger zu verarbeiten, werden deswegen wahrscheinlich nicht ganz so häufig verwendet.

Es würde allerdings zB auch vom Beryll Varietäten geben, die nicht ganz so krass "grün" sind wie Smaragde, sondern eher ins gelbliche/goldene gehen. Aber die sind offensichtlich nicht wirklich beliebt. Ich finde aber auch, dass hellere/recht blasse Steine wie zB Aquamarine schnell untergehen in Tiaras wenn sie getragen werden. Ist wohlmöglich auch ein Grund, warum man oft zu sehr intensiv-farbigen Steinen griff beim Tiara-Design.

Ein weiterer Faktor (mMn) ist aber auch, dass man die "undurchsichtigen" Steine wie Malachit, aber auch Onyx oder Opal zB, auch durch guten Schliff nicht so schön zum funkeln bringen kann wie Steine, die durchsichtiger sind. An durchsichtigen Steinen bricht sich das Licht einfach besser. Da braucht man sich nur mal das von Dedeli gepostete Malachit-Set anschauen. Malachite sind sehr schöne Steine, aber ich finde es wirkt einfach "stumpf" und abgetragen in dem Schmuck, weil sie nicht durchscheinend sind.

[frodo_beutlin]

Na, wozu hat man den Personal!


Nachtrag:

Sagen wir es mal so: Er ist nicht für Gartenarbeit gekleidet und daher haben hier sicher andere das Bäumchen mit Pflöcken gesichert. Grundsätzlich arbeitet er aber wohl auch gerne selbst im Garten.

Die Queen beim Bäumchenpflanzen .... es sollen im Laufe der Zeit 1500 Stück geworden sein

https://twitter.com/RoyalFamily/stat...653506/photo/1

tolle Aktion ..

Prince Charles soll ja einen grünen Daumen haben und auch bei der Umgestaltung des Gartens von Highgrove House mitgewirkt haben

[freddimaus]

Ich denke es ist eine Mischung aus allem. Ich bin kein Goldschmied, aber ich kenne mich mit Mineralien ganz gut aus (wird vielleicht etwas OT jetzt, sorry ).

Ich glaube es hat mit Verfügbarkeit zu tun, aber vor allem auch mit Härte. Alle Quarz-Varietäten (Citrin, Amethyst, Onyx) und auch Peridot/Olivin sind schon deutlich weicher als die meisten anderen Edelsteine, die man für Schmuck normalerweise verwendet. Nur Granate sind noch weicher, deswegen werden sie wahrscheinlich noch seltener genommen. Allerdings kann man gerade Granate auch sehr gut mit Rubinen ersetzen, da es bei Granaten keine Farbe gibt, die es nicht auch bei Rubinen gibt. Die sind deutlich teurer und auch deutlich härter (also insgesamt bessere Qualität).

Rubin/Saphir (also Korund) ist nach Diamanten das härteste Material. Danach kommen die Topase, Turmaline und Beryll-Varietäten (Smaragd, Aquamarin), dann Quarze und Peridot/Olivin, danach Granate. Alles, das weicher ist als Granat eignet sich nicht wirklich so zum Schmuckstein, da solche Steine schon mit einem Stahlwerkzeug angeritzt werden können. Topase spalten allerdings schnell und sind schwieriger zu verarbeiten, werden deswegen wahrscheinlich nicht ganz so häufig verwendet.

Es würde allerdings zB auch vom Beryll Varietäten geben, die nicht ganz so krass "grün" sind wie Smaragde, sondern eher ins gelbliche/goldene gehen. Aber die sind offensichtlich nicht wirklich beliebt. Ich finde aber auch, dass hellere/recht blasse Steine wie zB Aquamarine schnell untergehen in Tiaras wenn sie getragen werden. Ist wohlmöglich auch ein Grund, warum man oft zu sehr intensiv-farbigen Steinen griff beim Tiara-Design.

Ein weiterer Faktor (mMn) ist aber auch, dass man die "undurchsichtigen" Steine wie Malachit, aber auch Onyx oder Opal zB, auch durch guten Schliff nicht so schön zum funkeln bringen kann wie Steine, die durchsichtiger sind. An durchsichtigen Steinen bricht sich das Licht einfach besser. Da braucht man sich nur mal das von Dedeli gepostete Malachit-Set anschauen. Malachite sind sehr schöne Steine, aber ich finde es wirkt einfach "stumpf" und abgetragen in dem Schmuck, weil sie nicht durchscheinend sind.

Wow, danke für deine Erklärung.

Und das mit den undurchsichtigen Steinen leuchtet natürlich auch ein. Wobei Türkise ja durchaus verwendet werden - die haben allerdings auch eine knallige Farbe.

Feuer-Opale bzw. dunkle Opale in Verbindung mit Diamanten kann ich mir in Tiaren gut vorstellen - helle würden wohl wirklich nicht so gut auffallen.
Onyx und Coralle in Verbindung mit Diamanten wäre auch schön.

Ich seh schon - dedeli und ich müssen eine Goldschmiedausbildung machen und bringen dann mal die Schmuckschatullen der Royals auf Vordermann.

[storch]

Die Queen beim Bäumchenpflanzen .... es sollen im Laufe der Zeit 1500 Stück geworden sein

https://twitter.com/RoyalFamily/stat...653506/photo/1

tolle Aktion ..

Prince Charles soll ja einen grünen Daumen haben und auch bei der Umgestaltung des Gartens von Highgrove House mitgewirkt haben

So kommen sie auch regelmäßig an die frische Luft.

Schön die beiden so zusammen zu sehen. Ich glaube, die können inzwischen gut miteinander. Sicher auch durch Camilla im Hintergrund.

[tantes]

Wow, danke für deine Erklärung.

Und das mit den undurchsichtigen Steinen leuchtet natürlich auch ein. Wobei Türkise ja durchaus verwendet werden - die haben allerdings auch eine knallige Farbe.

Feuer-Opale bzw. dunkle Opale in Verbindung mit Diamanten kann ich mir in Tiaren gut vorstellen - helle würden wohl wirklich nicht so gut auffallen.
Onyx und Coralle in Verbindung mit Diamanten wäre auch schön.

Ich seh schon - dedeli und ich müssen eine Goldschmiedausbildung machen und bringen dann mal die Schmuckschatullen der Royals auf Vordermann.

tantes = Opalfan. Schwierig für Colliers, Tiaras usw, da jeder Opal ein Unikat ist. Es ist deswegen auch so schwer, ein paar richtig gute Opalohrringe zu bekommen. Und sie funkeln natürlich nicht, weil sie nicht in Facetten geschliffen werden können. Sie haben ein Licht, schillernd, opalisierend eben, und sind unwahrscheinlich schwierig zu fotografieren. Einen Bruchteil von Millimeter anders ins Licht gehalten, und schon sehen sie ganz anders aus. Man findet Opale als Tripletten (tris = 3fach, ein hauchdünnes Opalplättchen, drunter die Gold- bzw. Platinfassung, drüber klare Bergkristallscheibe), Boulder-Opale (da ist noch der Felsen drunter, sieht man auf der Unterseite, oben drüber die dünne Opalschicht) und Vollopale. Aus Australien kommen die begehrtesten. Am schönsten (meine Meinung) sind die schwarzen Opale, schaut mal im Internet nach Opal und Harlekin. Hach seufz. Leider ist ein guter unter einer 5stelligen Summe nicht zu bekommen.... Nochmal seufz. Ich war schon bei Opalschleifern in Idar-Oberstein, seitdem liegt die Latte so etwas von unerreichbar hoch oben....
Feueropale sind wieder etwas ganz anderes, sind schwer zu schleifen, weil sie gern brechen. Hab auf einer Edelsteinmesse mal für 300 € einem Schleifer einen schönen kleinen Stein abgekauft, der Preis war günstig weil der Stein unsymetrisch war. Vom Goldschmied geschickt zum Anhänger fassen lassen, das war statt einer Feier mein Geschenk zum runden Hochzeitstag. Mein Stolz und meine Freude!
Aber wenn ich mal im Lotto gewinne, dann kommt ein Harlekin dazu.

[dedeli]

Tantes: Ah, da fällt mir grad ein, dass es ja eine moderne Opal Tiara gibt, jetzt wo du die schwarzen Opale genannt hat, die darin auch verarbeitet sind. Allerdings ist die Trägerin eine nicht-adlige Dame, die Sängerin Joanna Newsome. Sie wurde anläßlich ihrer Hochzeit kreiert, sie trägt sie aber auch so immer wieder mal bei Preisverleihungen .

https://www.thecourtjeweller.com/202...s-wedding.html

https://members2.boardhost.com/royal...395704595.html
(Mit Screenshot von einem Artikel über die Entstehungsgeschichte)

Ein sehr ungewöhnliches, modernes Stück, da ich aber auf ausgefallenes und modernes stehe, gefällt sie mir doch irgendwie. Auch wenn ich eine klassische, antike Tiara vorziehen würde.

[Keki]

Die Queen hat ein Opal Collier mit einem großen Opal. Sie hat es jedoch nur 1 oder 2mal in den 50igern getragen
http://queensjewelvault.blogspot.com...-earrings.html

[tantes]

Die Tiara ist wirklich ungewöhnlich, aber sie gefällt mir nicht. Zu bunt, zu unruhig, wie "Kinderkram" für mich. Ich neide sie der Besitzerin nicht.
Also, wenn du mich fragst, wenn ich mir eine aussuchen dürfte, würde ich immer noch die mit den Libellen nehmen.....

[frodo_beutlin]

Die Queen hat ein Opal Collier mit einem großen Opal. Sie hat es jedoch nur 1 oder 2mal in den 50igern getragen
http://queensjewelvault.blogspot.com...-earrings.html

https://i0.wp.com/dataintherough.com...iara.jpg?ssl=1

die war wohl mal mit Opalen (gehörte Queen Victoria / wurde für sie angefertigt) - ist aber umgearbeitet mit Rubinen, anstatt Opalen

https://i.pinimg.com/originals/e1/66...b555aa4d0c.jpg

[tantes]

Funfact:
Der Mythologie der Antike zufolge sind die farbwechselnden Einschlüsse des Opals Freudentränen des Göttervaters Zeus, die dieser nach dem Sieg über die Titanen vergossen habe. Daher wurde der Stein mit dem Glanz des olympischen Götterhimmels verbunden, und man glaubte in ihm die Schönheit aller auf Erden vorkommenden Edelsteine vereint.
Später, ca. ab 1830, galten Opale als Unglücksteine, weil in einem populären Roman von Sir Walter Scott die Heldin durch einen Opal zerstört wird.
Das änderte sich mit der weder abergläubischen noch dummen Queen Victoria.
1875 fand man in Australien sehr schöne Opale, und ab 1903 kamen die verzaubernden schwarzen Opale aus Lightning Ridge nach. Zuerst hatten die Steine es nicht einfach, weil niemand glaubte, dass das Farbspiel echt und 100 % natürlich war.
Die clevere und geschäftstüchtige Queen Victoria jedoch erkannte das Potential der Edelsteine. Sie förderte den Abbau, die Schmuckproduktion und den Handel. Und – bei jedem diplomatischen Treffen trug sie wunderschöne Opale, um die Aufmerksamkeit auf die Steine zu lenken. Trendsetterin. Und Business, sie forderte auch Mitglieder ihres Hofstaates auf, Opale zu tragen. Wenig später waren sie ein Objekt der Begierde in ganz Europa. Australien als Kolonie des Empire hatte einen weiteren Exportschlager, London eine florierende Opalindustrie. Geschäftsfrau.

[Keki]

https://i0.wp.com/dataintherough.com...iara.jpg?ssl=1

die war wohl mal mit Opalen (gehörte Queen Victoria / wurde für sie angefertigt) - ist aber umgearbeitet mit Rubinen, anstatt Opalen

https://i.pinimg.com/originals/e1/66...b555aa4d0c.jpg

Das ist ein anderes. Das in dem Link von mir war ein Geschenk von Australien.

[frodo_beutlin]

Das ist ein anderes. Das in dem Link von mir war ein Geschenk von Australien.

habe ich behauptet, dass es dasselbe ist .... ?

es ging nur um die zwei Links .... mit Opalen und umgearbeitet mit Rubinen ....

[dedeli]

Die Queen hat eine Opalbrosche, die sie ab und an mal trägt. Sie hat sie von einer australischen Veteranen-Organisation zur Hochzeit geschenkt bekommen. Sie ist aus Gold gefertigt und mit australischen Opalen und Diamenten besetzt.

https://www.thecourtjeweller.com/201...ay-brooch.html